Deutsch – Akkusativ oder Dativ

Willst du wissen, wie man den Dativ vom Akkusativ unterscheidet, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein!

Dativ oder Akkusativ: Unterscheidungen, Hinweise, Beispiele

Wenn es um die vier Fälle in der deutschen Grammatik geht, dann ist das Regelwerk mitunter recht schwer und teilweise undurchsichtig. Du wirst dir sicher häufiger die Frage stellen, wann der Genitiv eingesetzt wird und wann der Dativ. In der heutigen Lektion befassen wir uns aber mit einer genauso wichtigen Thematik: der Frage, wann der Dativ (3. Kasus) und wann der Akkusativ (4. Kasus) angewendet wird. Tatsächlich scheitern viele Schüler daran. Dieser Text wird aber dafür sorgen, dass du klar zwischen Dativ und Akkusativ unterscheiden können wirst.

Merke dir bereits jetzt: Die größte Anzahl der Verben verlangt nach einem Akkusativobjekt. Und nur sehr wenige benötigen den Dativ. Dieses Wissen ist bereits eine Erleichterung. In der Folge wirst du hier Tabellen und Übersichten finden, die die häufigsten Verben des jeweiligen Objekts zusammenfassen.

  • vertrauen” - nutzt immer der Dativ

Beispielsatz:

Susi glaubt dem Lehrer seit einiger Zeit nicht mehr.

Der Akkusativ ist hier nicht nur falsch, er klingt auch falsch:

Susi glaubt den Lehrer seit einiger Zeit nicht mehr.


  • verstehen” – nutzt immer der Akkusativ

 Beispielsatz:

Ich verstehe den Lehrer seit einiger Zeit nicht mehr.

Der Dativ ist hier nicht nur falsch, er klingt auch falsch:

Ich verstehe dem Lehrer seit einiger Zeit nicht mehr.


Verstanden? Sowohl Akkusativ und Dativ drücken also die Beziehung zwischen den Wörtern im Satz aus. Welcher Fall jedoch zur Anwendung kommt, klärt sich durch eine Testfrage. Beim Akkusativ lautet diese „Wen oder was?”. Anhand des zuvor genannten Beispiels kannst du leicht die Probe machen. Wen oder was versteht Susi nicht mehr? Antwort: Den Lehrer. Beim Dativ hingegen nutzt du die Frage „Wem?”. Mach kurz selbst den Test. Wem glaubt Susi nicht mehr? Genau: Dem Lehrer.

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Merke

In den meisten Fällen gilt, das Akkusativobjekt eine Person oder eine Sache ist, das Dativobjekt hingegen aber eine Person.

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Wie bildet man den Dativ bzw. den Akkusativ?

Nachdem du jetzt einen ersten Eindruck bekommen hast, ist es wichtig, dass du dich mit der Bildung von Akkusativ bzw. Dativ befasst. Denn: Für den korrekten Umgang musst du wissen, wie Substantive, Artikel und Pronomen verändert werden.

  • Substantive mit und ohne Unterschied im Dativ oder Akkusativ

Bei den (meisten) Substantiven ist die Dativ/ Akkusativ-Unterscheidung nur im Plural erkennbar. Im Gegensatz zum Akkusativ bekommt der Dativ Plural die Endung „-n” hinzu.


Substantive im Dativ und Akkusativ 


Dativ
Akkusativ
Singular:


Maskulinum
(dem) Koch
(den) Koch
Femininum
(der) Frau
(die) Frau
Neutrum
(dem) Dorf
(das) Dorf
Plural:


Maskulinum
(den) Köchen
(die) Köche
Femininum
(den) Frauen
(die) Frauen
Neutrum
(den) Dörfern
(die) Dörfer


Substantive ohne Unterschied im Dativ oder Akkusativ

Es gibt jedoch die Schwierigkeit, dass manche Substantive auch im Plural keinen Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ machen (können). Dieser Fall liegt vor, wenn alle Fälle im Plural die Endung „-n” oder „-s” haben.



Dativ
Akkusativ
Singular:


Maskulinum
(dem) Löwen
(den) Löwen
Femininum
(der) Katze
(die) Katze
Neutrum
(dem) Auto
(das) Auto
Plural:


Maskulinum
(den) Löwen
(die) Löwen
Femininum
(den) Katzen
(die) Katzen
Neutrum
(den) Autos
(die) Autos


Bestimmte und unbestimmte Artikel im Dativ und Akkusativ

Bei der Bildung der beiden Fälle kommt es entscheidend darauf an, ob bestimmte Artikel (der, die, das) oder unbestimmte Artikel (ein, eine) zum Einsatz kommen.

Bestimmte Artikel im Dativ und Akkusativ

Die Form der bestimmten Artikel unterscheidet sich in der Einzahl (Singular) und in der Mehrzahl (Plural) zwischen Dativ und Akkusativ.


Dativ
Akkusativ
Singular:


Maskulinum
demden
Femininum
der
die
Neutrum
dem
das
Plural:


Maskulinum
den
die
Femininum
den
die
Neutrum
den
die


Unbestimmte Artikel im Dativ und Akkusativ

Bei den unbestimmten Artikeln unterscheidet sich der Singular zwischen Dativ und Akkusativ. Im Plural existiert der unbestimmte Artikel nicht.



Dativ
Akkusativ
Singular:


Maskulinumeinem
einen
Femininum
einer
eine
Neutrum
einem
ein
Plural:


Maskulinum
entfällt
entfällt
Femininum
entfällt
entfällt
Neutrum
entfällt
entfällt


Pronomen (Personalpronomen, Possessivpronomen) im Dativ und Akkusativ

Wichtig bei der Dativ/ Akkusativ-Unterscheidung sind auch die Pronomen: Hier gibt es Personalpronomen (u.a. „ich”, „du”, „er”) und Possessivpronomen (u.a. „meiner”, „deiner”, „seiner”).

Personalpronomen im Dativ und Akkusativ

Die Personalpronomen unterscheiden sich immer zwischen Dativ und Akkusativ, außer in der 1. und 2. Person Plural („uns” und „euch”).



Dativ
Akkusativ
Singular:


1. Person
mirmich
2. Person
dir
dich
3. Person
ihm/ihr
ihn/sie/es
Plural:


1. Person
uns
uns
2. Person
euch
euch
3. Person
ihnen sie


Possessivpronomen im Dativ und Akkusativ

Die Formen der Possessivpronomen unterscheiden sich grundsätzlich zwischen Dativ und Akkusativ.

Dativ

Singular

Maskulinum
Femininum
Neutrum
meinem
meinermeinem
deinem
deiner
deinem
seinem
seiner
seinem
ihrem
ihrer
ihrem
seinem
seiner
seinem
uns(e)rem
uns(e)rer
uns(e)rem
eurem
eurer
eurem
ihrem
ihrer
ihrem


Plural

Maskulinum
Femininum
Neutrum
meinenmeinenmeinen
deinen
deinen
deinen
seinen
seinen
seinen
ihren
ihren
ihren
seinen
seinen
seinen
uns(e)ren
uns(e)ren
uns(e)ren
euren
euren
euren
ihren
ihren
ihren


Akkusativ

Singular

Maskulinum
Femininum
Neutrum
meinenmeinemein(e)s
deinen
deine
dein(e)s
seinen
seine
sein(e)s
ihren
ihre
ihres
seinen
seine
sein(e)s
uns(e)ren
uns(e)re
uns(e)res
euren
eure
eures
ihren
ihre
ihres


Plural

Maskulinum
Femininum
Neutrum
meinemeinemeine
deine
deine
deine
seine
seine
seine
ihre
ihre
ihre
seine
seine
seine
uns(e)re
uns(e)re
uns(e)re
eure
eure
eure
ihre
ihre
ihre

Unterschied zwischen Dativ und Akkusativ

Wie du schon weißt, gehören Dativ und Akkusativ zu den vier grammatischen Fällen der deutschen Sprache (die weiteren sind Nominativ und Genitiv), die für die Deklination von Nomen und Pronomen verwendet werden. Es ist also von größter Wichtigkeit die Unterscheidungen der beiden Fälle im Detail zu kennen.


Dativ:

  • Typische Endung: „-m” (bei Nomen im Maskulinum und Neutrum)
  • Die Frage nach dem Dativ lautet „Wem?”
  • Der Dativ wird zumeist verwendet, um eine Person in einer Handlung zu markieren.

Beispielsätze:

Max gibt dem Lehrer (Dativ) das Buch. 
(Wem gibt Max das Buch? Dem Lehrer.)

Susi hilft dem Jungen (Dativ) bei der Vorbereitung. 
(Wem hilft Susi? Dem Jungen.)


Akkusativ:

  • Typische Endung: es gibt keine
  • Die Frage nach dem Akkusativ lautet „Wen oder was?”
  • Der Akkusativ wird verwendet, um eine Person oder Sache einer Handlung zu kennzeichnen.

Beispielsätze:

Christian sieht den Hund (Akkusativ) im Park. 
(Wen sieht Christian? Den Hund.)

Er kauft das Auto (Akkusativ).
(Was kauft er? Das Auto.)

Wann verwendet man den Dativ und wann den Akkusativ?

Dativ

Die deutsche Sprache kennt einige Verben, auf die nur die Dativ-FrageWem” zutrifft. Nachfolgend eine Tabelle der häufigsten Dativ-Verben:

antworten
danken
folgen
gefallen
gehören
gehorchen
glauben
gratulieren
helfen
leidtun
vertrauen
verzeihen
wehtun
zuhören
zustimmen

Wenn du dir das folgende Beispiel ansiehst, wirst du merken, dass die Bewertung leicht ist: 

„Felicitas hört dir zu.” 
Das Personalpronomendir“ muss also im Dativ stehen.


Felicitas hört dich zu.” – der Akkusativ „dich“ ist falsch.


Merke: Wie bereits zu Anfang erwähnt, kommt die Dativ-Frage im Deutschen gar nicht so oft vor. Wenn doch, dann stehen diese Verben häufig für eine persönliche Beziehung zwischen dem Subjekt und dem Objekt. 


Beispiele:

  • Michi dankt ihrem Vater.
  • Ich verzeihe dir.
  • Die Bilder gefallen seiner Schwester.


Akkusativ: 

Bei der größten Anzahl der Verben in der deutschen Sprache wird der Akkusativ genutzt. Hier nun eine Tabelle der Verben, die am häufigsten im Sprachgebrauch sind:

bestellen
besuchen
bezahlen
finden
fragen
haben
hören
kaufen / verkaufen
kennen / kennenlernen
lernen
lesen
sehen
suchen
treffen
vergessen
verstehen
zählen


Schau dir auch hier wieder die Beispiele an. Es ist gar nicht so schwer, hier den Akkusativ zu erklären: 

Beispiel:

  • Max trifft den Lehrer.
    Das Substantiv „Lehrer” und der Artikel „den” stehen klar im Akkusativ. 

Max trifft dem Lehrer. – der Dativ „dem“ ist falsch.


An dieser Stelle musst du aber nun einfach „pauken”, sprich auswendig lernen. Denn es gibt keine Regelung bezüglich der Akkusativ-Verben. Dennoch gibt die Grammatik zumindest an ein paar Stellen wertvolle Hinweise auf den Akkusativ:


Untrennbare Verben mit Präfix (Vorsilbe) „zer-” (Beispiele: zerfließen, zerreißen), „ver-” (Beispiele: vergessen, verstehen) oder „be-” (Beispiele: besuchen, bekommen) stehen immer im Akkusativ.

Beispiele: 

Frank hat seine Freundin besucht.

Wir zerfließen vor Hitze.

Susi vergisst ihren Termin.


Das gleiche gilt für Verben, die nach dem unpersönlichen Subjekt „es” stehen. Dann ist das Pronomen ebenfalls im Akkusativ:

Beispiele:

Es freut mich schon sehr.

Es ärgert sie jeden Tag.

Es wundert ihn überhaupt nicht.


Präpositionen nur mit Dativ oder Akkusativ

An dieser Stelle tritt wieder der Fall ein, dass es keine Regelerklärung gibt. Wenn du dich fragst, welche Präposition zum Akkusativ und welche zum Dativ gehört, gibt es keine Ableitung oder Herleitung. Du musst die nachfolgende Liste also auswendig lernen. Schau dir die nachfolgende Tabelle also genau an und merke dir die Zuordnung genau.

Präpositionen mit Dativ
Präpositionen mit Akkusativ
abbis
aus
durch
außer
für
bei
gegen
gegenüber
ohne
mit
um
nach

nächst

nebst

seit

von

zu

zufolge

zuliebe

zunächst
zuwider


Wechselpräpositionen mit Dativ und Akkusativ

Die deutsche Grammatik hält aber auch noch eine Überraschung bereit. Es gibt sogenannte Wechselpräpositionen. Das ist eine Besonderheit; sie können sowohl mit Dativ als auch Akkusativ verwendet werden. Doch es gibt einen Bedeutungsunterschied: Kommt der Dativ zur Anwendung, dann hat das Objekt eine feste Position. Im Akkusativ wird hingegen eine Richtung beschrieben, in die es bewegt wird.


Tabelle mit Wechselpräpositionen (Beispiele):

Dativ: feste Position
Akkusativ: Richtung
Susi sitzt neben einer Frau.
Susi setzt sich neben eine Frau.
Heute sitzt Michi neben mir in Mathe.
Michi hat sich in Mathe neben mich gesetzt.
Der Reiniger steht hinter der Tür.
Er stellt den Reiniger hinter die Tür.
Das Bild hängt an der Wand.
Ralf hängt das Bild an die Wand.
Die Figur befindet sich auf der Anrichte.
Er stellt die Figur auf die Anrichte.
Unter dem Tisch ist alles voller Krümel!
Die Krümel sind unter den Tisch gefallen.
Frauke ist im Schlafzimmer.
Frauke geht ins Schlafzimmer.
Mike wartet vor dem Eingang.
Mike stellt sich vor den Eingang.
Peter sitzt gerne am See und angelt.
Peter setzt sich abends gerne an den See.

Zusammenfassung:

Das waren jetzt viele Informationen über die Frage, wann der Dativ und wann der Akkusativ verwendet wird. Das Thema ist sehr wichtig, da viele Schülerinnen und Schüler hier Probleme haben.

Grundsätzlich gilt: Der Akkusativ (der 4. Fall) kommt deutlich häufiger in der deutschen Sprache vor – und bezieht sich auf eine Person oder einen Gegenstand. Die Frage lautet immer „Wen oder was”. Der Dativ (der 3. Fall) kennzeichnet einen Empfänger von dem gerade gesprochen wird; hier musst du dir nur die Frage „Wem” merken. 

Grundsätzlich existieren viele Unterscheidungen zwischen den beiden Fällen. Bei Substantiven gibt es Varianten mit und ohne Dativ/Akkusativ-Unterscheidung (Merke: Dativ Plural bekommt die Endung „-n”). Es gibt aber auch die Worte, die gleich sind: Dieser Fall liegt vor, wenn alle Fälle im Plural die Endung „-n” oder „-s” haben. Hinzu kommen die Unterscheidungen bei bestimmten und unbestimmten Artikeln sowie bei Pronomen. Und: Nach den Präpositionen „bis“, „durch“, „entlang“, „für“, „gegen“, „ohne“, „um“ und „wider“ steht immer ein Akkusativobjekt. Das Dativ-Objekt ist Präpositionen wie z.B. „ab“, „aus“, „außer“, „bei“, „dank“ etc. vorbehalten. Leider gibt es in vielen der Fälle keine grammatikalische Regel – hier kannst du die jeweiligen Worte nur auswendig lernen.

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