Deutsch – Futur I

Wenn du wissen willst, wie man das Futur I bildet, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.

Futur I: Eine Zeitform für die Zukunft und noch mehr

Kannst Du in die Zukunft sehen? In einem recht begrenzten Rahmen geht das vielleicht. Ganz sicher kannst Du aber über die Zukunft sprechen. Du kannst Dinge ausdrücken, die in der Zukunft geschehen werden oder ankündigen, was Du Dir vornimmst. Die richtige Zeitform dafür ist das Futur I. In diesem Artikel erläutern wir, wie Du das Futur I bildest – und welche Verwendungsmöglichkeiten Dir diese Zeitform noch bietet.

Der Blick in die nähere Zukunft: Die Bildung des Futur I

Mit dem Futur I sprichst Du über Ereignisse oder Handlungen, die in der Zukunft liegen. Oft wird diese Zeitform daher auch schlicht Zukunft genannt. Einen Schritt weiter geht das Futur II: Damit sprichst Du über Dinge, die in der Zukunft vollendet sein werden. Aber dazu später mehr.

Lass’ uns zunächst einen Blick auf die Bildung des Futur I werfen. Erfreulicherweise ist sie ganz einfach: Du benötigst kaum mehr als das Hilfsverb werden und den Infinitiv des Vollverbs. Das Hilfsverb werden passt Du an das Subjekt des Satzes an, das Vollverb bleibt in der Grundform.

In der folgenden Tabelle gehen wir das Ganze mit einigen Vollverben durch.

Person
werden (konjugiert)
Verb (Infinitiv)
ich
werdespielen
du
wirst
spielen
er/sie/es
wird
spielen
wir
werden
spielen
ihr
werdet
spielen
sie
werden
spielen

Der Satzbau beim Futur I: Erklärung und Beispiele

Nachdem wir uns die Bildung des Futur I angeschaut haben, widmen wir uns nun dem Satzbau. Wir beginnen mit Aussagesätzen. Hier steht das Hilfsverb werden (konjugiert) immer an zweiter Stelle. Das Vollverb (Infinitiv) steht in der Regel am Satzende.

Beispiele: Aussagesätze mit Futur I

  • Ich werde morgen zu meinen Großeltern fahren.
  • Am Dienstag wird meine Cousine mich besuchen.
  • Meine Hausaufgaben werde ich erst morgen machen.

Den gleichen Satzbau findest Du auch bei offenen Fragen, also bei W-Fragen, die Dein Gesprächspartner frei beantwortet.

Beispiele: W-Fragen mit Futur I

  • Was wirst Du in den Sommerferien unternehmen?
  • Wann werdet Ihr mich abholen?
  • Wo werden die nächsten Olympischen Spiele stattfinden?


Bei Entscheidungsfragen (Ja-oder-Nein-Fragen) hingegen rückt das Hilfsverb an die erste Stelle. Das Vollverb steht auch hier am Ende der Frage


Beispiele: Entscheidungsfragen mit Futur I

  • Wirst Du pünktlich ankommen?
  • Werdet Ihr mich morgen abholen?
  • Wird er am Turnier teilnehmen?


Du kannst die Zeitform Futur I auch mit einem Modalverb bilden, also mit dürfen, können, mögen, müssen, sollen oder wollen. Dieses fügst Du dann direkt hinter dem Vollverb am Satzende ein.


Beispiele: Modalverben mit Futur I

  • Ich werde morgen nicht mitkommen können.
  • Sie wird nur ungern auf ihren freien Tag verzichten wollen.
  • Wir werden uns ein wenig zusammenreißen müssen.
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Das Futur I Passiv: Satzbau mit zwei Hilfsverben

Bisher haben wir uns mit dem Futur I Aktiv beschäftigt. Um das Futur I Passiv zu bilden, ergänzt Du ein weiteres Hilfsverb: sein oder werden. Welches der beiden erforderlich ist, hängt davon ab, ob Du einen Vorgang oder einen Zustand beschreibst.

Futur I Vorgangspassiv

Mit dem Vorgangspassiv beschreibst Du den Verlauf eines Ereignisses oder einer Handlung. Dazu nutzt Du das Hilfsverb werden. Da Du das Futur I ohnehin mit werden bildest, nutzt Du es in diesem Fall also gleich zweimal.

Die Bildung des Futur I Passiv sieht also folgendermaßen aus:

  • werden (konjugiert) + Partizip II des Vollverbs + werden.


Beispiele:

  • Die Torte wird mit Genuss gegessen werden.
  • Die Arbeiten werden mit viel Elan von uns erledigt werden.


Futur I Zustandspassiv

Möchtest Du statt einer Handlung deren Ergebnis in den Vordergrund rücken, nutzt Du das Zustandspassiv. Damit beschreibst Du also den Zustand, nachdem ein Ereignis oder eine Handlung stattgefunden hat. Dazu ergänzt Du sein am Satzende.


Beispiele:

  • Die Torte wird schnell aufgegessen sein.
  • Die Arbeiten werden bestimmt schnell abgeschlossen sein.

Verwendung der Zeitform Futur I: Beispiele

Wir haben es in der Einleitung schon grob angerissen: Du kannst die deutsche Zukunfts-Zeitform Futur I auf verschiedene Weisen nutzen. Du kannst einen Blick in die Zukunft werfen, aber auch Vermutungen anstellen, jemandem ein Versprechen geben oder – weniger freundlich – eine Drohung aussprechen.

Bühne frei für diese vielseitige Zeitform und ihre Einsatzmöglichkeiten!

  • Du triffst eine Aussage über ein Ereignis in der Zukunft.
    • Ich werde im Sommer nach Spanien fliegen.

Du hast die Reise bereits gebucht, weißt also, dass sie sehr wahrscheinlich stattfindet.

  • Du stellst Vermutungen an, was in Zukunft geschehen könnte.
    • Irgendwann werden die Menschen mit Flugkapseln unterwegs sein statt mit Autos.

So könnte es kommen, aber es ist nicht sicher.

  • Du spekulierst über etwas in der Zukunft oder Gegenwart.
    • Ozan ist heute nicht zum Unterricht gekommen. Er wird krank sein.

Du nutzt die Zukunftsform, um eine Vermutung anzustellen, warum Ozan heute nicht in der Schule ist. 

  • Du versprichst etwas.
    • Ich werde für Dich da sein.

Du versprichst Deiner Freundin, an ihrer Seite zu sein, wenn sie Dich braucht.

  • Du drohst jemandem.
    • Du wirst Dich noch wundern!

Mit dem Futur I kannst Du jemandem sein blaues Wunder androhen.

  • Du befiehlst etwas.
    • Du wirst jetzt sofort aufhören!

Du befiehlst Deinem kleinen Bruder, Dich in Ruhe zu lassen.

Alternativen zum Futur I: Die Zukunft im Präsens

Die Zukunft in der Gegenwart? Das klingt erstmal etwas verwirrend. Tatsächlich kannst Du im Deutschen das Präsens verwenden, wenn Du über die Zukunft sprichst. Allerdings musst Du in diesem Fall sehr sicher sein, dass das Gesagte auch eintreten wird. 

  • Wir reisen im nächsten Jahr (ganz sicher) wieder nach Italien.

Die Reise ist schon gebucht, Du kannst sicher sein, dass Deine Aussage zutrifft. Um deutlich zu machen, dass Du von der Zukunft sprichst, muss der Satz unbedingt eine entsprechende Zeitangabe enthalten, etwas „im nächsten Jahr“, „nächste Woche“, „gleich“ oder „bald“.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Du das Futur I selbst nutzt, um eine Vermutung über die Zukunft zu äußern.

Futur I vs. Präsens: Vermutung vs. Sicherheit

  • Ich werde mir (vermutlich) bald einen neuen Computer anschaffen.
    • Futur I, Vermutung
  • Ich kaufe mir bald (auf jeden Fall) einen neuen Computer.
    • Präsens, Sicherheit
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Merke

Im gesprochenen Deutsch wenden wir häufig das Präsens an, wenn es um die Zukunft geht. 

Ich komme morgen nicht zur Schule.

Ich lege mich gleich ein wenig hin.

Wir gehen morgen Abend ins Kino.

Der Unterschied zwischen Futur I und Futur II: Geplant oder vollendet?

Neben dem Futur I gibt es im Deutschen das Futur II. Mit dem Futur II kannst Du Ereignisse oder Handlungen beschreiben, die zu einem Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein werden. Deswegen wird das Futur II auch als vollendete Zukunft bezeichnet.

  • Bis morgen Abend werde ich meinen Aufsatz fertig geschrieben haben.
  • In zwei Jahren werde ich durch ganz Europa gereist sein. 


Du kannst das Futur II aber auch nutzen, um eine Vermutung über etwas äußern, das bereits passiert sein könnte.

  • Er meldet sich nicht mehr. Er wird wohl schon eingeschlafen sein.
  • Sie ist noch nicht angekommen. Sie wird den Zug verpasst haben.

Zusammenfassung: Das Wichtigste über die Zeitform Futur I

  • Mit der Zeitform Futur I sprichst Du über etwas, das in der Zukunft liegt.
  • Du kannst es auch nutzen, um beispielsweise Vorsätze, Versprechen oder Vermutungen zu formulieren. 
  • Zur Bildung des Futur I nutzt Du das konjugierte Hilfsverb werden und ein Vollverb im Infinitiv.
  • Alternativ zum Futur I kannst Du das Präsens nutzen, um über Zukünftiges zu sprechen.
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