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Deutsch - Präsens

Du willst alles über die richtige Verwendung der Zeitform Präsens erfahren? Dann bist du bei uns genau richtig! Steig hier direkt ins Thema ein.

Das Präsens: So meisterst du die Zeitform der Gegenwart

Das Präsens ist die Zeitform der Gegenwart und damit eine echt spannende Geschichte – zumal wir damit auch die Vergangenheit und die Zukunft ausdrücken können. Das glaubst du nicht? Hier zeigen wir dir viele Beispiele für das Präsens, erklären dir die Verwendung und helfen dir bei der Bildung, sodass du in der Grammatik den totalen Durchblick hast. 


Präsens leicht erklärt: Was ist das überhaupt?

Im Deutschen gibt es, wie du bestimmt weißt, mehrere Zeitformen – davon mehrere für die Vergangenheit (Präteritum, Perfekt und Plusquamperfekt) und mehrere für die Zukunft (Futur I und Futur II). Für die Gegenwart gibt es hingegen nur eine, und das ist das Präsens. Mit dieser wichtigen Gegenwartsform erzählen wir von Handlungen, die gerade jetzt passieren. 

Doch das Präsens kann noch viel mehr. Hier lernst du alle Möglichkeiten für die Anwendung des Präsens kennen:

1. Das Präsens für die Gegenwart

Die wahrscheinlich häufigste Anwendung des Präsens: Du benutzt es, um über Dinge zu berichten, die gerade jetzt passieren:

Es regnet gerade.

Ich gehe gerade nach Hause.

Anna ist jetzt hier.

Signalwörter wie „jetzt“ oder „gerade“ deuten darauf hin, dass hier das Präsens stehen sollte.

2. Regelmäßige, sich wiederholende Ereignisse

Du kannst das Präsens auch verwenden, um regelmäßige Ereignisse, Routinen oder Gewohnheiten zu beschreiben:

Jeden Donnerstag gehe ich ins Kino.

Wir treffen uns einmal im Monat.

Als Signalwörter dienen hier Zeitangaben, die auf eine Routine hindeuten. Oft fangen sie – wie im ersten Beispiel – mit „jeden …“ an. 

3. Zustände, die schon länger Bestand haben

Das Präsens der deutschen Grammatik kann auch auf Zustände hindeuten, die es schon seit einiger Zeit gibt. Zum Beispiel so:

Seit vielen Jahren steht dieses Gebäude hier.

Wir kennen uns jetzt schon fünf Monate.

Auch hier kannst du Signalwörter in Form von Zeitangaben erkennen.

4. Fakten und allgemeingültige Aussagen

Manche Dinge „sind einfach so“ – und für diese kannst du wunderbar die Zeitform Präsens verwenden: 

Es gibt 12 Monate. 

Die Erde ist keine Scheibe.

Giraffen sind Säugetiere.

5. Die historische Gegenwart

Bisher hast du vermutlich noch keine große Überraschung erlebt. Doch jetzt wird es spannend: Wusstest du, dass du mit dem Präsens nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Vergangenheit ausdrücken kannst? Das nennt sich „historische Gegenwart“ oder auch „historisches Präsens“. Wir benutzen das Präsens dann, um Ereignisse, die schon passiert sind, besonders spannend wirken zu lassen, zum Beispiel in Geschichten oder mitreißenden Zeitungsartikeln:

„Ich gehe gerade so von der Schule nach Hause, da steht er plötzlich vor mir und glotzt mich an. Er fragt mich, was ich da will, und ich kriege einen Schreck, das kannst du dir gar nicht vorstellen! Was mache ich also? Drehe mich um und renne, das glaubst du aber!“

„Als Hanna Müller aus dem Urlaub zurückkehrt, erwartet sie zu Hause eine große Überraschung: Vor ihrer Tür liegt ein Brief von ihrem Ehemann. Doch Herr Müller ist seit sieben Jahren tot – eigentlich …“

6. Das futurische Präsens

Auch Handlungen in der Zukunft kannst du mit dem Präsens ausdrücken. Meist machen wir das eher in der Umgangssprache, zum Beispiel so:

Morgen gehe ich zu meiner Mutter.

Nächstes Jahr fahren wir nach Costa Rica.

Hier deuten die Zeitangaben auf die Zukunft – deshalb funktioniert diese Konstruktion. Ohne die Zeitangaben müsstest du das Futur I nutzen, um deutlich zu machen, was du meinst:

Ich werde zu meiner Mutter gehen.

Wir werden nach Costa Rica fahren.

Die Bildung des Präsens einfach erklärt

Die Zeitform Präsens lässt sich leicht bilden. Wichtig ist vor allem, dass du den Verbstamm findest. Das gelingt dir, indem du von der Grundform des Verbs (dem Infinitiv) die Endung -en streichst: 

 schenken

arbeiten

singen

lesen

lachen

Viele Verben im Deutschen sind regelmäßige Verben, die ihren Stammvokal in der gesamten Konjugation (Beugung) des Präsens beibehalten. Bei ihnen ist die Bildung des Präsens ganz leicht. Du hängst nur die entsprechenden Personalendungen an:

PersonalformPersonalendungkonjugiertes Verb im Präsens: schenken
1. Person Singular: ich-eich schenk-e
2. Person Singular: du-stdu schenk-st
3. Person Singular: er/sie/es-ter schenk-t
1. Person Plural: wir-enwir schenk-en
2. Person Plural: ihr-tihr schenk-t
3. Person Plural: sie-ensie schenk-en

Wenn der Verbstamm auf -d oder -t endet, ist es allerdings schwierig, noch ein -t anzuhängen:

 *arbeit-t

Deshalb wird bei diesen Verben in der 2. und 3. Person Singular und in der 2. Person Plural noch ein -e- eingefügt, um die Aussprache zu erleichtern: 

PersonalformPersonalendungkonjugiertes Verb im Präsens: arbeiten
1. Person Singular: ich-eich arbeit-e
2. Person Singular: du-stdu arbeit-e-st
3. Person Singular: er/sie/es-ter arbeit-e-t
1. Person Plural: wir-enwir arbeit-en
2. Person Plural: ihr-tihr arbeit-e-t
3. Person Plural: sie-ensie arbeit-en

Bei Verben, deren Verbstamm auf -ie oder einen s-Laut endet, würde es in manchen Formen zu einer Dopplung kommen. Deshalb fällt hier ein doppeltes -e- oder ein doppeltes (gesprochenes) -s-weg: 

PersonalformPersonalendungkonjugiertes Verb im Präsens: knien
1. Person Singular: ich-eIch knie-e 🡪 knie
2. Person Singular: du-stdu knie-st
3. Person Singular: er/sie/es-ter knie-t
1. Person Plural: wir-enwir knie-en 🡪 knien
2. Person Plural: ihr-tihr knie-t
3. Person Plural: sie-ensie knie-en 🡪 knien


PersonalformPersonalendungkonjugiertes Verb im Präsens: tanzen
1. Person Singular: ich-eich tanz-e
2. Person Singular: du-stdu tanz-st 🡪 tanzt
3. Person Singular: er/sie/es-ter tanz-t
1. Person Plural: wir-enwir tanz-en
2. Person Plural: ihr-tihr tanz-t
3. Person Plural: sie-ensie tanz-en
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Besonderheit beim Präsens von Verben auf -eln und -ern

Verben auf -eln benötigen ebenfalls kleine Änderungen, damit die Formen sich gut aussprechen lassen. Hier fallen nämlich Buchstaben weg. Das betrifft die 1. Person Singular sowie die 1. und 3. Person Plural. Hier ein Beispiel für das Präsens: 

PersonalformPersonalendungkonjugiertes Verb im Präsens: sammeln
1. Person Singular: ich-eich sammel-e 🡪 sammle
2. Person Singular: du-stdu sammel-st
3. Person Singular: er/sie/es-ter sammel-t
1. Person Plural: wir-enwir sammel-en 🡪 sammeln
2. Person Plural: ihr-tihr sammelt
3. Person Plural: sie-ensie sammel-en 🡪 sammeln

Bei Verben, die auf -ern enden, kannst du von der Grundform kein -en streichen, um den Verbstamm zu finden. Hier streichst du daher nur die Endung -n und hängst dann wie gewohnt die Personalendung an. In der 1. und 3. Person Plural hängst du auch wieder nur ein -n (statt -en) an:

PersonalformPersonalendungkonjugiertes Verb im Präsens: plaudern
1. Person Singular: ich-eplauder-e
2. Person Singular: du-stdu plauder-st
3. Person Singular: er/sie/es-ter plauder-t
1. Person Plural: wir-enwir plauder-en 🡪 plaudern
2. Person Plural: ihr-tihr plauder-t
3. Person Plural: sie-ensie plauder-en 🡪 plaudern

Präsens bei Verben mit Vokalwechsel

Neben den einfachen regelmäßigen Verben gibt es eine ganze Reihe von Verben, die in der 2. und 3. Person Singular den Vokal wechseln. Hier ein Beispiel:

Personalformkonjugiertes Verb im Präsens: helfen
1. Person Singular: ichich helfe
2. Person Singular: dudu hilfst
3. Person Singular: er/sie/eser/sie/es hilft
1. Person Plural: wirwir helfen
2. Person Plural: ihrihr helft
3. Person Plural: siesie helfen

Hier eine Liste mit 35 wichtigen Verben, bei denen du bei Verwendung des Präsens einen Vokalwechsel beachten musst: 

Grundform (Infinitiv)2. und 3. Person Singular Präsens
backendu bäckst/backst, er bäckt/backt
bratendu brätst, er brät
brechendu brichst, er bricht
empfehlendu empfiehlst, er empfiehlt
essendu isst, er isst
fahrendu fährst, er fährt
fallendu fällst, er fällt
fangendu fängst, er fängt
gebendu gibst, er gibt
gefallendu gefällst, er gefällt
geltendu giltst, er gilt
geratendu gerätst, er gerät
geschehendu geschiehst, er geschieht
haltendu hältst, er hält
helfendu hilfst, er hilft
ladendu lädst, er lädt
lassendu lässt, er lässt
laufendu läufst, er läuft
lesendu liest, er liest
messendu misst, er misst
ratendu rätst, er rät
schlafendu schläfst, er schläft
schlagendu schlägst, er schlägt
schmelzendu schmilzt, er schmilzt
sehendu siehst, er sieht
sprechendu sprichst, er spricht
stehlendu stiehlst, er stiehlt
stoßendu stößt, er stößt
tragendu trägst, er trägt
treffendu triffst, er trifft
tretendu trittst, er tritt
vergessendu vergisst, er vergisst
wachsendu wächst, er wächst
waschendu wäschst, er wäscht
wissendu weißt, er weiß
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Merke

Auch die Modalverben machen zum Teil einen Vokalwechsel durch: dürfen – du darfst, wollen – du willst, mögen – du magst, können – du kannst. 

Das Präsens bei unregelmäßigen Verben

Bei manchen Verben ist das Präsens für Schüler und Schülerinnen schwierig, weil die Formen sich nicht nach den oben genannten Regeln ableiten lassen. Das betrifft meist unregelmäßige Verben. Diese unregelmäßigen Verben solltest du am besten einfach auswendig lernen: 

Personalformsein habenwerden
1. Person Singular: ichich binich habeich werde
2. Person Singular: dudu bistdu hastdu wirst
3. Person Singular: er/sie/eser/sie/es ister/sie/es hater/sie/es wird
1. Person Plural: wirwir sindwir habenwir werden
2. Person Plural: ihrihr seidihr habtihr werdet
3. Person Plural: siesie sindsie habensie werden
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Tipp

Für alle Formen im Präsens gilt: Schlage die Verben im Zweifel im Duden nach. Ob regelmäßige oder unregelmäßige Verben, mit oder ohne Besonderheiten – du findest dort Hilfen für die richtige Konjugation in allen Zeitformen. Auch wenn du bei den Endungen unsicher bist, kannst du dort nachschauen. 

Warum ist das Präsens für Schüler und Schülerinnen wichtig?

Am häufigsten benutzt du das Präsens wahrscheinlich in der gesprochenen Sprache, weil du von Dingen erzählst, die gerade passiert sind. Es gibt aber noch weitere Anwendungsmöglichkeiten sowohl in der Schule als auch im Alltag. Du kannst mit dem Präsens:

  • Inhaltsangaben schreiben: Wenn du in der Schule Texte oder Geschichten zusammenfassen sollst, ist Präsens die Zeitform der Wahl.
  • besonders lebendig erzählen: Ereignisse aus der Vergangenheit kannst du mithilfe der historischen Gegenwart, die wir dir oben gezeigt haben, lebendig werden lassen. Das gilt sowohl für die gesprochene Sprache als auch für schriftliche Erzählungen.
  • über historische Personen oder Ereignisse schreiben: Obwohl eine Person in der Vergangenheit lebte, wird in der Geschichte oft auf das Präsens zurückgegriffen. Das klingt dann so: „William Shakespeare wird im Jahr 1564 geboren und wächst in einer wohlhabenden Familie auf. Er besucht die Lateinschule und erhält dort Sprachunterricht und Unterweisung in Fächern wie Geschichte und Poesie …“ Oder so: „Doch dann bricht der Erste Punische Krieg aus …“

In Fächern wie Geschichte und Politik, aber auch in den Naturwissenschaften wirst du das Präsens häufig brauchen. Denn in diesen Fächern schreibst oder sprichst du oft über allgemeingültige oder historische Ereignisse.

Übungen zum Präsens

Jetzt bist du dran! Teste hier, ob du die Regeln für das Präsens verstanden hast. Bearbeite zunächst die Übungen und prüfe dann deine Lösungen. 

Übung 1 – Bilde die richtige Präsensform

Wie lautet die richtige Form?

Beispiel:

essen, 1. Person Singular 🡪 ich esse

Übungen: 

a) laufen, 3. Person Singular
b) singen, 1. Person Plural
c) lesen, 2. Person Plural
d) trinken, 3. Person Plural
e) spielen, 1. Person Singular
f) tanzen, 2. Person Singular

Lösung:

er/sie/es läuft
wir singen
ihr lest
sie trinken
ich spiele
du tanzt


Übung 2 – Lückentext

Setze die richtige Präsensform in den Lückentext ein.

Nächste Woche ist es endlich so weit: Am Dienstag ____________________ (starten) der große Abschlussball. Die meisten aus unserer Klasse ____________________ (üben) noch panisch ein paar Tanzschritte. Ich ____________________ (konzentrieren) mich allerdings lieber auf Mathe – sonst ____________________ (können) ich am Ende zweimal tanzen, einmal dieses Jahr und dann noch einmal nächstes, weil ich die Klasse nicht geschafft habe. Und Lotti, auf die ich heimlich ____________________ (stehen), die ____________________ (sein) dann auch weg. Geht ja gar nicht! Schließlich ____________________ (geben) es hier schon große Hochzeitspläne. Also ____________________ (gelten) für mich: Mathe first.

Lösung:

Nächste Woche ist es endlich so weit: Am Dienstag startet der große Abschlussball. Die meisten aus unserer Klasse üben noch panisch ein paar Tanzschritte. Ich konzentriere mich allerdings lieber auf Mathe – sonst kann ich am Ende zweimal tanzen, einmal dieses Jahr und dann noch einmal nächstes, weil ich die Klasse nicht geschafft habe. Und Lotti, auf die ich heimlich stehe, die ist dann auch weg. Geht ja gar nicht! Schließlich gibt es hier schon große Hochzeitspläne. Also gilt für mich: Mathe first.

Übung 3 – Welche Verwendung des Präsens?

Trage die Zahlen in die Kreise ein:

1 – Präsens für die Gegenwart

2 – Regelmäßige, sich wiederholende Ereignisse

3 – Zustände, die schon länger Bestand haben

4 – Fakten und allgemeingültige Aussagen

5 – Die historische Gegenwart

6 – Das futurische Präsens

Beispiel:

⑥ Heute gehe ich nach der Schule zu Paula. 

Übungen:

○ Ich komm so zur Tür rein – fragt mich dieser riesige Kerl auf einmal, was ich da mache!

○ Das Weiße Haus befindet sich in Washington, D. C.

○ Anna und ich kennen uns schon, seit wir 5 sind.

○ Im Moment schneit es. 

○ Immer mittwochs gehe ich nach der Schule zum Sport.

○ Nächstes Jahr zu Weihnachten bin ich in Portugal.

Lösung:

⑤ Ich komm so zur Tür rein – fragt mich dieser riesige Kerl auf einmal, was ich da mache!

④ Das Weiße Haus befindet sich in Washington, D. C.

③ Anna und ich kennen uns schon, seit wir 5 sind.

① Im Moment schneit es. 

② Immer mittwochs gehe ich nach der Schule zum Sport.

⑥ Nächstes Jahr zu Weihnachten bin ich in Portugal.

Das Präsens im Überblick

  • Das Präsens ist eine der Zeitformen im Deutschen. Es wird benutzt, um die Gegenwart auszudrücken.
  • Das Präsens wird gebildet, indem an den Verbstamm verschiedene Personalendungen angehängt werden.
  • Viele Verben wechseln in der 2. und 3. Person Präsens den Stammvokal.
  • Mit dem Präsens lassen sich auch Ereignisse und Handlungen in der Vergangenheit und sogar in der Zukunft ausdrücken.
  • Beispiele:
    Gerade spiele ich mit meiner Schwester Fußball.
    Nachher gehe ich dann noch zu meiner Tante.
    Immer dienstags treffe ich meine Freunde vom Verein.
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