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Deutsch - Zeitformen

Wenn du wissen willst, wie man die deutschen Zeitformen richtig anwendest und bildest, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.

Deutsche Zeitformen einfach erklärt

Die deutschen Zeitformen (Tempora oder Singular Tempus) können in sechs Hauptformen unterteilt werden: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II. Sie unterscheiden sich in ihrer Bedeutung und Anwendung und werden dazu verwendet, um über das zeitliche Verhältnis eines Ereignisses, eines Zustands oder einer Handlung aus der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft zu berichten. 

Mit den Zeitformen können wir ausdrücken, wann etwas passiert oder in der Zukunft passieren wird. Sie sind in der deutschen Sprache notwendig, um Abläufe richtig darzustellen und Missverständnissen vorzubeugen. 

In dieser Übung erklären wir die Verwendung der deutschen Zeitformen anhand vieler Beispiele sowie einer tabellarischen Übersicht als Hilfestellung. 

Tabelle der Zeitformen – Übersicht

Gegenwart

Zeitform: Präsens (Gegenwart)
Verwendung: Beschreibung von Handlungen in der Gegenwart.
Beispiel: Ich lese ein Buch.


Vergangenheit

Zeitform: Präteritum (Vergangenheit)
Verwendung: Beschreibung von abgeschlossenen Handlungen in der Vergangenheit.
Beispiel: Ich las ein Buch.

Zeitform: Perfekt (abgeschlossene Vergangenheit)
Verwendung: Beschreibung von abgeschlossenen Handlungen in der Vergangenheit.
Beispiel: Ich habe ein Buch gelesen.

Zeitform: Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)
Verwendung: Beschreibung von Handlungen, die vor einer anderen Handlund in der Vergangenheit stattgefunden haben.
Beispiel: Ich hatte ein Buch gelesen, bevor ich zum Essen verabredet war.


Zukunft

Zeitform: Futur I (Zukunft)
Verwendung: Beschreibung von zukünftigen Handlungen.
Beispiel: Ich werde ein Buch lesen.

Zeitform: Futur II (abgeschlossene Zukunft)
Verwendung: Beschreibung von zukünftigen Handlungen, die zu ienem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein werden.
Beispiel: Ich werde ein Buch gelesen haben.

Zeitform: Präsens

Die Zeitform Präsens ist die am häufigsten verwendete Zeitform und wird auch als Gegenwartsform bezeichnet. Mit dem Tempus werden Ereignisse und Handlungen bezeichnet, die „gerade“ stattfinden oder in der Gegenwart relevant sind. 

Präsens – Verwendung

Insgesamt sind bei der Verwendung des Präsens fünf Situationen wichtig, die du dir merken kannst:

  1. Handlungen, die in der Gegenwart stattfinden:
    „Ich esse einen Kuchen.“

  2. Regelmäßige (oder gewohnheitsmäßige) Handlungen:
    „Ich esse jeden Monat einen Kuchen.“

  3. Zukünftige Ereignisse und Handlungen:
    „Übermorgen esse ich mit meiner Familie einen Kuchen.“

  4. Zustände, Fakten und allgemeine Aussagen:
    „Kuchen gehören zu den Backwaren.“

  5. Ereignisse, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken:
    „Ich esse schon mein ganz Leben gern Kuchen.“ 


Präsens – Bildung

Verben im Deutschen werden konjugiert. Das heißt, sie werden an das jeweilige dazugehörige Nomen im Satz angepasst. Der Verbstamm des Infinitivs (bauen) wird beibehalten. Das Präsens wird gebildet, indem eine entsprechende Endung an das Verb angefügt wird.

Verbstamm und die Endungen: -e, -st, -t, -en, -t, oder -en

ichbau-e
du
bau-st
er/sie/es
bau-t
wir
bau-en
ihr
bau-t
sie
bau-en


„Wir bauen jeden Sommer ein Zelt im Garten auf.“

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Zeitform: Präteritum

Das Präteritum wird auch als Imperfekt, als erste Vergangenheit oder als einfache Vergangenheit bezeichnet. Mit dem Imperfekt werden abgeschlossene Handlungen und Ereignisse ausgedrückt.

Präteritum – Verwendung

Das Imperfekt kommt meistens in der Schriftsprache vor, etwa in Romanen, Zeitungsartikeln, Briefen, Erzählungen oder Märchen. 

Du kannst das Imperfekt in diesen Situationen verwenden: 

  1. Abgeschlossene Handlungen: 
    „Ich besuchte letztes Wochenende meine Eltern.“

  2. Zustände aus der Vergangenheit:
    „Letzten Sommer war es sehr warm.“

  3. Fakten aus der Vergangenheit:
    „Die Berliner Mauer fiel 1989.“


Präteritum – Bildung

Das Präteritum wird gebildet, indem an den Wortstamm eines Verbes die richtige Endung angefügt wird. 


Verbstamm und die Endungen: -te, -test, -te, -ten, -tet, oder -ten

ich
spiel-te
du
spiel-test
er/sie/es
spiel-te
wir
spiel-ten
ihr
spiel-tet
sie
spiel-ten

„Die Musik spielte die ganze Nacht.“

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Achtung

Bei unregelmäßigen Verben (zum Beispiel „sein – war“) gilt es, deren eigene Vergangenheitsformen zu beachten. Sie weichen bei ihrer Konjugation von den üblichen Regeln ab und müssen auswendig gelernt werden. 

Zeitform: Perfekt

Das Perfekt bezeichnet Handlungen, die in der Vergangenheit begonnen haben. Daher wird es auch zweite Vergangenheit oder vollendete Gegenwart genannt, da die Handlung zum ausgesprochenen Zeitpunkt bereits abgeschlossen ist. 

Perfekt – Verwendung

Das Perfekt wird in der gesprochenen Sprache beziehungsweise in der Umgangssprache verwendet. In formalen oder schriftlichen Kontext wird meist das Präteritum genommen. 

„Ich habe gestern meine Hausaufgaben gemacht.“


Perfekt – Bildung

Für die Bildung des Perfekts werden die Hilfsverben haben oder sein im Präsens und das Partizip II benötigt. 


sein/haben (im Präsens) und Partizip II (Vorsilbe „ge-“ und den Endungen „-t“ oder „-en“). 

ich
habe gegessen
du
hast gegessen
er/sie/es
hat gegessen
wir
haben gegessen
ihr
habt gegessen
sie
haben gegessen

„Ich habe heute Mittag sehr lecker gegessen.“

Zeitform: Plusquamperfekt

Das Plusquamperfekt beschreibt eine Vergangenheit, die vor einem anderen Ereignis oder Zeitpunkt in der Vergangenheit stattgefunden hat. Es wird daher auch als vollendete Vergangenheit oder als Vorvergangenheit bezeichnet. 

Plusquamperfekt – Verwendung

Das Plusquamperfekt steht meistens mit dem Perfekt oder dem Präteritum zusammen, um die zeitliche Abfolge von Ereignissen in der Vergangenheit abzubilden.

„Nachdem sie den ganzen Tag viel gearbeitet hatte, war sie sehr müde.“


Plusquamperfekt – Bildung

Das Plusquamperfekt wird aus dem Hilfsverb haben oder sein im Präteritum und dem Partizip II gebildet. 


sein/haben (im Präteritum) und Partizip II

ich
hatte gesehen
du
hattest gesehen
er/sie/es
hatte gesehen
wir
hatten gesehen
ihr
hattet gesehen
sie
hatten gesehen

„Er hatte erst den Film gesehen, bevor er das Buch las.“

Zeitform: Futur I

Futur I wird für die einfache Zukunft und für Ereignisse oder Handlungen verwendet, die stattfinden oder zumindest ziemlich sicher passieren werden. 

Futur I – Verwendung

Futur I wird in verschiedenen Situationen verwendet, etwa um Zukünftiges zu besprechen oder um Vermutungen auszudrücken, wenn noch keine sichere Aussage über die Zukunft gemacht werden kann. 

Absichten oder Pläne: 

  • „Ich werde nächstes Jahr mit dem Studium anfangen.“

Vermutungen oder Vorhersagen:

  • „Wahrscheinlich wird es morgen regnen.“

Versprechen:

  • „Ich werde mich anstrengen.“


Futur I – Bildung

Um das Futur I zu bilden, wird das Hilfsverb werden benötigt. Das Verb steht im Infinitiv im Satz.


werden + Infinitiv (Grundform)

ich
werde aufräumen
du
wirst aufräumen
er/sie/es
wird aufräumen
wir
werden aufräumen
ihr
werdet aufräumen
sie
werden aufräumen

„Ich werde morgen mein Büro aufräumen.“

Zeitform: Futur II

Die Zeitform Futur II ist die zweite Zukunftsform in der deutschen Sprache und wird auch vollendete Zukunft genannt. Denn mit Futur II wird ausgedrückt, dass etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein wird. 

Futur II – Verwendung

Futur II wird im deutschen Sprachgebrauch eher selten angewandt. Es wird benutzt, um über ein Ereignis zu sprechen, das in Zukunft bereits passiert sein wird oder um Vermutungen über Ereignisse anzustellen. 

  • „Bis zum Herbst werden wir in den Urlaub geflogen sein.“
  • „Er wird die Nachrichten wahrscheinlich schon gehört haben.“


Futur II – Bildung

Um Futur II zu bilden, wird das Hilfsverb werden benötigt. Das Verb steht im Partizip II und mit den anderen Hilfsverben haben und sein im Satz. 


werden und Partizip II und haben oder sein. 

ich
werde sehen
du
wirst gesehen haben
er/sie/es
wird gesehen haben
wir
werden gesehen haben
ihr
werdet gesehen haben
sie
werden gesehen haben

„Morgen wird er das Fußballspiel gesehen haben.“

Tipps zum besseren Verständnis

Sätze ohne Subjekt

Eine Besonderheit in der deutschen Grammatik kann das Fehlen eines expliziten Subjekts in einem Satz darstellen. Wenn dies der Fall ist, wird das Subjekt nicht direkt genannt, aber die Zeitformen können dennoch angewendet werden:

Zum Beispiel: „Der Toten wird gedacht.“


Tempuswechsel 

Tempuswechsel kommen im deutschen Sprachgebrauch häufig vor. Achte auf Signalwörter wie zum Beispiel „Morgen“, die auf zukünftige Handlungen hinweisen, während „gestern“ auf ein vergangenes Ereignis hindeutet. 


Unregelmäßige Verben

Unregelmäßige Verben kannst du unter anderem an ihrer Stammform erkennen, die sich von der Grundform des Verbs unterscheidet (Beispiel: sein war). Lerne die Konjugation unregelmäßiger Verben auswendig, um diese richtig anzuwenden.


Schriftliche vs. Mündliche Sprache

In unserem Alltag und im mündlichen Sprachgebrauch weichen die Zeitformen oft von den vorgegebenen Regeln der Grammatik ab. Die Zeitform Perfekt wird in der gesprochenen Sprache und im Alltag bevorzugt. Das Präteritum wird dagegen in formellen Situationen oder der geschriebenen Sprache verwendet. 

Zusammenfassung

Definition

  • Die deutschen Zeitformen (Tempora oder Singular Tempus) können in sechs Hauptformen unterteilt werden: Präsens, Präteritum, Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II.
  • Mit den Zeitformen können wir ausdrücken, wann etwas passiert oder in der Zukunft passieren wird. 

Anwendung und Bildung

Präsens

  • Die Zeitform Präsens (Gegenwartsform): Ereignisse und Handlungen, die „gerade“ stattfinden oder in der Gegenwart relevant sind.
  • Bildung: Verbstamm und die Endungen: -e, -st, -t, -en, -t, oder -en

Präteritum

  • Das Präteritum (Imperfekt, erste Vergangenheit oder einfache Vergangenheit) drückt abgeschlossene Handlungen und Ereignisse aus.
  • Bildung: Verbstamm und die Endungen: -te, -test, -te, -ten, -tet, oder -ten


Perfekt

  • Das Perfekt (zweite Vergangenheit oder vollendete Gegenwart) bezeichnet Handlungen, die in der Vergangenheit begonnen haben.
  • Bildung: sein/haben (im Präsens) und Partizip II 

Plusquamperfekt

  • Das Plusquamperfekt (vollendete Vergangenheit oder Vorvergangenheit) beschreibt eine Vergangenheit, die vor einem anderen Ereignis oder Zeitpunkt in der Vergangenheit stattgefunden hat.
  • Bildung: sein/haben (im Präteritum) und Partizip II

Futur I

  • Futur I (einfache Zukunft) wird verwendet, um zukünftige Handlungen, Erwartungen oder Ereignisse auszudrücken oder um Vermutungen auszudrücken, wenn noch keine sichere Aussage über die Zukunft gemacht werden kann.
  • Bildung: werden + Infinitiv (Grundform)

Futur II

  • Die Zeitform Futur II ist die zweite Zukunftsform (vollendete Zukunft). Futur II drückt aus, dass etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft abgeschlossen sein wird.
  • Bildung: werden und Partizip II und haben oder sein. 

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