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Deutsch - Alliteration

Wenn Du wissen willst, was eine Alliteration ist und welche Wirkung sie hat, dann bist Du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.

Alliteration leicht erklärt

Die Alliteration ist ein rhetorisches Mittel, das durch die Wiederholung der Anfangsbuchstaben oder -laute von aufeinanderfolgenden Wörtern einem Text einen bestimmten Klang oder eine spezielle Wirkung gibt. 

In der Literatur und der Rhetorik wird Alliteration als Stilmittel bereits seit der Antike verwendet. Auch im nicht-literarischen Kontext, in unserem Alltag findet sie unterschiedliche und kreative Ausdrucksformen. 

In diesem Text erklären wir den Begriff Alliteration. Wir zeigen Dir, woran Du sie erkennen kannst. Wie und wo kommen Alliterationen zum Einsatz und wie wirken sie in den unterschiedlichen Bereichen? Da die Alliteration eines der am häufigsten verwendeten rhetorischen Mittel ist, wirst Du sie schnell selbst in der Analyse von literarischen Texten ausfindig machen.

Was ist die Alliteration?

Bei einer Alliteration weisen mindestens zwei aufeinanderfolgende Wörter den gleichen Anfangsbuchstaben oder -laut auf. Die Wörter müssen jedoch nicht unbedingt direkt aufeinanderfolgen, sondern es kann sich dabei um „benachbarte“ Wörter handeln. Wesentlich ist, dass die Wörter einen engen inhaltlichen Zusammenhang zueinander haben.

Alliterationen verstärken den Klang oder die Wirkung eines Textes und verleihen diesem eine bestimmte Stimmung oder einen Rhythmus. Zudem wird durch die Betonung bestimmter Wörter oder Begriffe die Aufmerksamkeit der Leser*innen gesteuert und kann zur Erinnerung an den Text beitragen. Alliterationen tauchen daher häufig in Gedichten oder in der Werbung auf. 

Bekannte Alliterationen sind:

  • durch dick und dünn“
  • Fischers Fritz fischt frische Fische"
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Gut zu wissen

Bei einer Alliteration muss der Anfangsbuchstabe nicht immer gleich sein. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ hat unterschiedliche Anfangsbuchstaben (f und v), aber den gleichen Klang in den Anfangslauten. Wichtig ist, dass sich der erste Laut eines Wortes gleich anhört.

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Wirkung der Alliteration

Um eine Alliteration zu erkennen, ist es ebenso wichtig, auf die emotionale Wirkung zu achten, die sie erzeugt.

Betonung und Hervorhebung

Durch die Wiederholung von Anfangslauten werden bestimmte Wörter oder Stellen in einem Satz betont und somit hervorgehoben. Dies kann dazu dienen, den Inhalt zu verdeutlichen oder bestimmte Emotionen zu verstärken, was auch die Aufmerksamkeit der Leser*innen erhöht. 

Rhythmus und Klang

Durch die Wiederholung des gleichen Anfangslauts wird eine bestimmte Klangmelodie erzeugt, die dem Text einen Rhythmus gibt und diesen harmonischer wirken lässt. Alliterationen schaffen eine spezielle Atmosphäre und gestalten die Sprache entweder dynamisch und kraftvoll oder ruhig und sanft

Einprägsamkeit und Prägnanz

Durch die wiederholten Anfangslaute wirken Wörter oder Sätze prägnanter, denn bestimmte Informationen werden betont und bleiben dadurch besser in Erinnerung. Auch die poetische oder melodische Wirkung, die durch die klangliche Verbindung zwischen den Wörtern entsteht, führt dazu, dass die Leser*innen sich den Inhalt besser einprägen können. 

Einheitlichkeit und Zusammengehörigkeit 

Durch die Alliteration wird eine Verbindung zwischen Wörtern hergestellt, die sonst nicht zwangsläufig zusammenpassen würden. Die Verbindung kann eine gewisse Einheitlichkeit und Zusammengehörigkeit herstellen. Dies kann ebenfalls als Orientierung für die Leser*innen dienen, worauf der Fokus gelegt werden soll

Wann wird die Alliteration verwendet?

Literatur

Die Alliteration findet in der Literatur als rhetorisches Mittel häufige Verwendung. Alliterationen kommen in allen literarischen Gattungen vor. Vor allem in der Lyrik wird sie in Gedichten für die Verstärkung von Klang und Rhythmus oder für die Erzeugung einer besonderen Stimmung eingesetzt. 

  • „Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir“ 
    (Johann Wolfgang von Goethe, „Erlkönig“)

  • „Und ruhig fließt der Rhein" 
    (Heinrich Heine, „Die Loreley")

  • Komm Kühle, komm küsse den Kummer"
    (Clemens Brentano, „Wie wird mir? Wer wollte wohl weinen“)

Werbung 

Alliterationen kommen oft in der Werbung vor, denn sie tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit zu erhöhen oder die Botschaften kreativ und einprägsam zu machen. Durch den rhythmischen und klanglichen Effekt können Botschaften mit hohem Wiedererkennungswert kreiert werden

  • Actimel aktiviert Abwehrkräfte“ 
    (Werbeslogan für einen Joghurtdrink von Danone)

  • Gut und günstig“ 
    (Edeka)

  • Lecker liefern lassen“ 
    (Lieferheld)

Journalismus

Auch im Journalismus oder in anderen Medien wie Film und Fernsehen werden oft knappe und prägnante Überschriften eingesetzt, um mit Schlagzeilen und Überschriften Aufmerksamkeit zu erregen, um komplexe Informationen vereinfacht wiederzugeben oder die Einprägsamkeit zu erhöhen. 

  • Klinsi killt King Kahn“ 
    (Schlagzeile in der BILD-Zeitung)

  • „Der Höllenritt am Hahnenkamm“ 
    (Abendzeitung München)

  • „der gefühlvolle Geflügelzüchter“ (aus der Sendung „Schwiegertochter gesucht“, RTL)

Beispiele für Alliterationen

Die Alliteration im Alltag 

Alliterationen kommen auch sehr häufig in unserem Alltag vor – etwa in Redewendungen, Zungenbrechern, in Reden oder bei Vorträgen

Redewendungen

  • Hand aufs Herz“

  • durch dick und dünn“

  • „bei Wind und Wetter“

  • fix und fertig sein“

Zungenbrecher 

Zungenbrecher sind meistens durch ähnlich klingende Wörter oder eine Abfolge von Konsonanten aufgebaut, um einen Satz oder eine Phrase bewusst in der Aussprache zu erschweren.

  • Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid“

  • Zehn zahme Ziegen zogen zehn Zentner Zucker zum Zoo“

Kinderreime 

Alliterationen treten oft in Kinderbüchern auf, da sie den Text unterhaltsamer und leichter lesbar und den Kindern auf spielerische Weise mit Buchstaben vertraut machen.

  • Knusper, knusper, Knäuschen“ 
    („Hänsel und Gretel“, Märchensammlung „Kinder und Hausmärchen" von den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm)

Politik 

Alliterationen werden bei politischen Reden verwendet, um gewisse Inhalte zu betonen, einprägsamer zu machen und eine größere Wirkung zu erzielen.

  • Klimaschutz kennt keine Grenzen" 
    (Bündnis 90 die Grünen)

  • Fridays for Future“

  • Wachstum braucht Weitblick“ 
    (Wahlplakat der CDU)

Sonderformen der Alliteration

Die Alliteration kommt in unterschiedlichen Formen vor. Wir zeigen Dir, wie sich die Sonderformen voneinander unterscheiden:

Tautogramm

Alle Wörter eines Satzes oder einer Textpassage beginnen mit demselben Anfangsbuchstaben:

  • Milch macht müde Männer munter" 
    (Westdeutsche Milchwirtschaft)

  • Veni, vidi, vici." 
    (Julius Caesar)

Stabreim

Beim Stabreim wird in einem Vers oder einer Passage eine bestimmte Anzahl von Silben wiederholt. Die am stärksten betonten Wörter eines Verses fangen mit den gleichen Lauten an. 

Stabreime wurden insbesondere in der altgermanischen Dichtung (altnordische Saga oder höfischen Versen) verwendet und später durch den Endreim ersetzt.

  • Hildebrand und Hadubrand, zwischen Heeren zweien" 
    („Hildebrandslied“)

  • Weia! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege! Wagala weia! / Wallala weiala weia!“
    (Richard Wagner, „Das Rheingold“)

Zwillingsformel

Eine Zwillingsformel (oder Paarformel) besteht aus zwei Wörtern mit gleichem Anfangslaut und wird durch ein „und“ verbunden.

  • Kind und Kegel“

  • klipp und klar“

Alliteration innerhalb eines Wortes

Alliterationen treten auch innerhalb eines Wortes auf.

  • zickzack“

  • bahnbrechend“

Steigerungsformen 

Alliterationen können unter der Verwendung des Bindeglieds (-„itze“) kombiniert werden. 

Dieses dient in der Regel zur Eigenschaftsverstärkung bei Farben oder bei anderen mundartlichen Wortbildungen in süd- und westdeutschen Sprachräumen. 

  • blitzeblau“

  • klitzeklein“

Alliteration und Assonanz

Alliteration und Assonanz sind verwandte Stilmittel. Die Wörter haben nicht die gleichen Anfangsbuchstaben, aber die Vokale in den betonten Silben klingen in ihrer Aussprache gleich.

  • chronisch krank"

  • kreuz und quer“

Zusammenfassung

  • Die Alliteration ist ein rhetorisches Mittel, bei dem mindestens zwei aufeinanderfolgende Wörter den gleichen Anfangsbuchstaben oder -laut aufweisen. 

  • Hinweis: Bei einer Alliteration muss der Anfangsbuchstabe nicht immer gleich sein. Wichtig ist, dass sich der erste Laut eines Wortes gleich anhört.

  • Alliterationen verstärken den Klang oder die Wirkung eines Textes und verleihen diesem eine bestimmte Stimmung oder einen Rhythmus. Zudem wird durch die Betonung bestimmter Wörter oder Begriffe die Aufmerksamkeit der Leser*innen gesteuert und kann zur Erinnerung an den Text beitragen. 

  • Wirkung der Alliteration 
    • Betonung und Hervorhebung 
    • Rhythmus und Klang 
    • Einprägsamkeit und Prägnanz
    • Einheitlichkeit und Zusammengehörigkeit

  • Die Alliteration hat unterschiedliche Sonderformen:
    • Tautogramm
    • Stabreim
    • Zwillingsformel
    • Alliterationen innerhalb eines Wortes
    • Steigerungsformen (-„itze“)

  • Alliterationen tauchen in der Literatur, in Gedichten, in der Werbung oder im Journalismus oder anderen Medien (Film und Fernsehen) auf, da sie u.a. den Wiedererkennungswert von Botschaften steigern und bestimmte Inhalte betonen. Auch in unserem Alltag spielen Alliterationen etwa in Redewendungen, Zungenbrechern, in Reden oder bei Vorträgen eine wichtige Rolle.

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