Schülerhilfe logo
Kostenlose Beratung heute: 7 – 21 Uhr

Deutsch: Georg Büchner

Wenn Du alles über Georg Büchner wissen willst, dann bist Du hier genau richtig! Steig direkt ins Thema ein.

Georg Büchners kurzes Leben: Biografie, Werke und Bedeutung

Wahrscheinlich hast Du im Deutschunterricht schon von Georg Büchner gehört – von seinen Werken, seinem politischen Engagement und seiner Karriere in Medizin und Naturwissenschaft. Aber wusstest Du, dass Georg Büchner nur 23 Jahre alt geworden ist? 

Trotzdem findet in Georg Büchners Lebenslauf alles Platz: Liebe, Träume, Enttäuschung, dramatische Flucht und vieles mehr. Wir stellen Dir hier die Highlights aus Georg Büchners Biografie, seine wichtigsten Werke und den historischen Hintergrund vor. 

Georg Büchners Biografie im Überblick

Wer war Georg Büchner?

  • Schriftsteller (Dramatiker)
  • Mediziner
  • Naturwissenschaftler
  • stark politisch engagiert

Leben

  • geboren: 17. Oktober 1813 in Goddelau, Großherzugtum Hessen
  • gestorben: 19. Februar 1837 in Zürich, Schweiz
  • 23 Jahre alt geworden

Familie

  • Eltern: Dr. Ernst Büchner und Caroline Büchner
  • Geschwister: 5 überlebende Geschwister, alle jünger als Georg Büchner selbst
  • 1832 verlobt mit Wilhelmine Jaeglé

Schule und Bildung

  • ab 8 Jahren Besuch einer Privatschule
  • Fokus unter anderem auf Fremdsprachen wie Französisch, Latein und Griechisch
  • 1831-1833 Medizinstudium in Straßburg, Frankreich
  • 1833-1835 Studium fortgesetzt in Gießen, Schweiz
  • 1836 Promotion in Zürich, Schweiz

Wichtigste Schriften und Werke

  • 1829-1830 Aufsatz "Helden-Tod der vierhundert Pforzheimer"
  • 1834 Flugblatt "Der Hessische Landbote"
  • 1835 "Dantons Tod"
  • 1837 "Woyzeck"
icon
Du möchtest Deine Noten verbessern?
Angebot

Die Schülerhilfe hilft Dir in jedem Fall – zum Beispiel mit kostenlosen Probestunden

  • Vor Ort oder Online.
  • In vielen Fächern, allen Klassen und Schularten.
  • Du kannst alle Fragen stellen, die Dir wichtig sind.

Georg Büchners Jugend und Familie

Georg Büchner wuchs behütet auf. Sein Vater, der Arzt Dr. Ernst Büchner, erzog ihn streng, doch der junge Georg durfte schon früh mit seiner Familie diskutieren, hinterfragen und sich eine eigene Meinung bilden. Seine Mutter, Caroline Büchner, unterstützte ihn nicht nur während seiner ersten Lebensjahre, sondern auch später, als Georg Büchner für seine Flucht aus Deutschland dringend Geld brauchte. 

Meinungsfreiheit, Diskussion und die Erlaubnis, Dinge zu hinterfragen, legten den Grundstein für das spätere politische Engagement, das Georg Büchner zeigte. Schon während seiner Schulzeit stellte sich außerdem heraus, dass er eine tiefe Liebe zum Schreiben und zur Sprache im Allgemeinen hatte. Er lernte mehrere Fremdsprachen und verließ die Schule mit einem guten Abschluss. 

Noch in der Schule schrieb Georg Büchner einen Aufsatz, der zum Ausdruck brachte, wie wichtig ihm der Wert Freiheit war: „Helden-Tod der vierhundert Pforzheimer“ erzählte von Hunderten von Menschen, die lieber für ihren Glauben starben, als sich ihrem Gegner zu unterwerfen. 

Studium der Medizin in Straßburg

Nach der Schule ging Georg Büchner im Jahr 1831 zum Medizinstudium nach Straßburg in Frankreich. Da war er gerade einmal 18 Jahre alt. Seine Studienzeit dort war auf zwei Jahre begrenzt – eine längere Abwesenheit aus Deutschland war im Rahmen seines Studiums damals nicht zulässig. Doch in diesen zwei Jahren machte Georg Büchner Erfahrungen, die sein ganzes Leben prägen sollten.

In Frankreich war gerade die Julirevolution von 1830 vorbei: Das französische Bürgertum hatte sich gegen die adlige Oberschicht und sogar den König zur Wehr gesetzt, den alten König gestürzt und einen bürgerlichen König auf den Thron gesetzt. Gerade unter den Studenten, denen Georg Büchner sich jetzt anschloss, war politisches Engagement sehr wichtig: Freiheit, demokratische Werte, Mitspracherecht und soziale Gerechtigkeit waren große Themen

Auch Liebe fand Georg Büchner in Straßburg: Die Tochter seines Vermieters, Wilhelmine Jaeglé, und er verliebten sich und feierten im Jahr 1832 heimlich ihre Verlobung

Rückkehr nach Deutschland an die Universität Gießen

Nach Ablauf der zwei Jahre, also im Jahr 1833, setzte Georg Büchner sein Studium an der Universität in Gießen fort. Er fand jedoch schwer Anschluss, denn von dem Engagement der französischen Studierenden für Gleichberechtigung und Mitsprache war hier wenig zu bemerken. Die Unterdrückung durch die Oberschicht und die scheinbare Gleichgültigkeit des Bürgertums setzten ihm sehr zu: Büchner wurde krank und fühlte sich einsam, wozu die räumliche Trennung von seiner Verlobten noch beitrug. 

Zu dieser Zeit lernte Georg Büchner Friedrich Ludwig Weidig kennen, einen Anhänger einer studentischen Oppositionsbewegung. Zwar arbeiteten die beiden eine Zeit lang zusammen, doch Weidigs eher taktische Vorgehensweise war Büchner nicht radikal und wirksam genug. Er selbst gründete 1834 die geheime „Gesellschaft der Menschenrechte“. Mit dieser wollte Büchner sich dafür einsetzen, dass auch ganz normale Bürger Zugang zu den Kreisen der Studenten und dem Wissen der Universitäten erhalten sollten.

Im Jahr 1835 nahm Georg Büchners Lebenslauf eine dramatische Wendung: Er musste aus Deutschland fliehen. Was war passiert?

Drohende Verhaftung und Flucht nach Straßburg

Im Rahmen seiner politischen Arbeit verfasste Georg Büchner die Flugschrift Der Hessische Landbote“. Gegen seinen Willen hatte Friedrich Ludwig Weidig dieses Flugblatt zwar noch überarbeitet, doch die Botschaft war dennoch klar: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“, so lautete die Parole, welche die Bürger dazu aufrufen sollte, sich gegen die Oberschicht zu stellen.

icon
Merke

Eine Flugschrift ist eine politische Schrift, ähnlich einer Broschüre, die meist starke, für die Verfasser:innen oft gefährliche Ansichten enthält. Die Verfasser:innen bleiben deshalb in der Regel anonym. 

Die Reaktion auf diese Flugschrift war sehr zweigeteilt: Die niedrigeren sozialen Schichten, darunter die Bauern und die Landbevölkerung, jubelten, sodass es sogar noch eine zweite Ausgabe des „Hessischen Landboten“ gab. Doch die Regierenden wurden aufmerksam und ließen Georg Büchner per Steckbrief als Kriminellen suchen. Da ihm eine Verhaftung drohte, floh Büchner nach Straßburg – seine Mutter gab ihm das Geld dafür. Sein Vater jedoch brach den Kontakt zu ihm ab. 


Georg Büchners produktivste Zeit als Schriftsteller

In den folgenden Jahren erlebte Georg Büchner die glücklichste und – als Autor – produktivste Zeit seines Lebens … nicht wissend, dass die letzten Jahre seines Lebens bereits angebrochen waren. 

Einige seiner wichtigsten Werke entstanden im Jahr 1835 in Straßburg – darunter „Dantons Tod“ und die Novelle „Lenz“ – und im Jahr darauf, als Georg Büchner an der Universität in Zürich seine Dissertation vorlegte und zum Doktor der Philosophie ernannt wurde. In diesem Jahr, 1836, erschien auch sein Lustspiel „Leonce und Lena“. 

icon
Merke

Ein Lustspiel ist eine Form der Komödie. Der Schwerpunkt liegt darauf, durch Humor oder Wortspiele die Zuschauenden zum Lachen zu bringen. 


Übrigens

Da Georg Büchners Werke für die Literatur und auch die Geschichte so wichtig geworden sind, wird oft nur am Rande darüber gesprochen, dass er auch Mediziner und Naturwissenschaftler war. Georg Büchner studierte ausführlich Anatomie und schrieb seine Dissertation über das Nervensystem von Fischen. 

Georg Büchners Tod und Todesursache

Im Jahr 1837 arbeitete Georg Büchner an seinem Werk „Woyzeck“, das er vermutlich im Herbst des Vorjahres begonnen hatte. Nicht lange darauf, schon im Februar 1837, wurde er krank: Er hatte sich mit Typhus angesteckt und starb noch im selben Monat. Seine Verlobte Wilhelmine Jaeglé war an seinem Lebensende bei ihm. Sein „Woyzeck“ blieb unvollendet

Georg Büchners Werke und Schriften

Du kannst bei Georg Büchners Werken unterscheiden zwischen seinen politischen Schriften und seinen literarischen Werken. 

Zu seinen politischen Schriften gehören unter anderem:

  • sein Aufsatz „Helden-Tod der vierhundert Pforzheimer“ (1829–1830)
  • die Flugschrift „Der Hessische Landbote“ (1834)

Außerdem sind von Georg Büchner viele Briefe sowohl an seine Eltern als auch an seine Verlobte erhalten – nur deshalb wissen wir so viel über sein Leben.

Georg Büchners literarische Werke sind:

  • „Dantons Tod“ (1835): Mit diesem Drama wollte Georg Büchner seine Flucht aus Deutschland finanzieren, es wurde jedoch zu spät veröffentlicht. Das Drama handelt von dem historischen Danton, der zur Zeit der Französischen Revolution auf friedlichem Weg eine Republik erschaffen will. Jedoch scheitert sein Vorhaben und er wird zum Tode verurteilt.
  • „Lenz“ (1835): In dieser Novelle schreibt Georg Büchner über den fiktiven Schriftsteller Jakob Lenz. Die Erzählung spiegelt viel von Büchners eigener Frustration und seinen Werten wider.
  • „Leonce und Lena“ (1836): In dieser Komödie sollen der Prinz Leonce und die Prinzessin Lena miteinander zwangsverheiratet werden, ohne einander jemals begegnet zu sein. Beide fliehen und treffen zufällig aufeinander, verlieben sich und erfahren erst später, dass sie ursprünglich füreinander bestimmt waren. 
  • „Woyzeck“ (1837): „Woyzeck“ gilt als das wichtigste Werk von Georg Büchner. Es handelt von einem Soldaten, der aus Geldnot einen Arzt Experimente an ihm durchführen lässt. Woyzeck wird gedemütigt, betrogen und unterdrückt – soziale Gerechtigkeit ist auch hier ein großes Thema. 

Georg Büchner übersetzte außerdem die DramenLucretia Borgia undMaria Tudor von Victor Hugo ins Deutsche. 

Der Vormärz und Georg Büchners Bedeutung für die Literatur

Georg Büchner war während der literarischen Epoche „Vormärz“ tätig. Sowohl seine politische als auch seine literarische Arbeit passen in diese Zeit: Die Autorinnen und Autoren dieser Zeit wollten mit ihren Werken für demokratische Werte, soziale Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit und politische Teilhabe einstehen. Sie riefen zu Protesten auf. Georg Büchner nimmt im Vormärz eine Sonderstellung ein, da eher wenige Dramen, aber sehr viel Lyrik in dieser Epoche entstanden. 

icon
Merke

Die Literaturepoche Vormärz (1815–1848) beginnt mit dem Wiener Kongress 1815. Beim Wiener Kongress beschlossen wichtige Staatsoberhäupter die Rückkehr zu alten Strukturen mit nicht demokratisch gewählten Alleinherrschern. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten gab es immer wieder Proteste, die schließlich zur Märzrevolution 1848 führten. Andere wichtige Autoren des Vormärz waren Heinrich Heine und August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Bekannt geworden sind Büchners Werke unter anderem aufgrund ihrer einfachen Sprache: Nur wenige Schriftsteller nutzten zu dieser Zeit wie Büchner die Umgangssprache in ihren Werken. Gerade „Woyzeck“ erfuhr viel Anerkennung, denn zum ersten Mal trat hier eine Figur der niedrigsten sozialen Schicht als Hauptfigur auf.

Studentische Vereinigungen und revolutionäre Kreise führten Georg Büchner dazu, sich immer wieder politisch zu engagieren – auch mit seinen Werken. Gegen den Adel und für den „kleinen Mann“ setzte sich Büchner dafür ein, dass sozial niedriger gestellte Menschen Gleichberechtigung erfahren sollten. Auch deshalb gilt er bis heute als einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller – trotz seines so kurzen Lebens. 

Das Wichtigste über Georg Büchner auf einen Blick

  • Georg Büchner wurde 1813 im heutigen Hessen geboren und starb 1837 im Alter von 23 Jahren in Zürich. Er war verlobt, hatte aber keine Kinder. 

  • Seine Ausbildung bestand aus der Schulbildung und einem Medizinstudium in Straßburg und Gießen. Er war Doktor der Philosophie. 

  • Er war Schriftsteller, Dramatiker, Mediziner und Naturwissenschaftler und gilt bis heute als einer der wichtigsten Autoren der deutschen Literatur.

  • Politisch setzte sich Büchner für demokratische Werte, politische Teilhabe und soziale Gerechtigkeit ein.

  • Georg Büchners wichtigste Werke waren „Leonce und Lena“ und „Woyzeck“ sowie seine politischen Schriften, darunter der „Der Hessische Landbote“. 

Teste Dein Wissen über Georg Büchner

Welche gehört nicht zu Georg Büchners Werken?

Teste unser LernCenter einen Monat lang komplett gratis