Deutsch: Bescheid geben

„Kannst du mir mal Bescheid geben …“ Oder heißt es doch „bescheidgeben“? Hier zeigen wir Dir die richtige Schreibweise von „Bescheid geben“ und erklären Dir vor allem, warum man es so schreibt – damit Du im Diktat oder Aufsatz nie wieder rätseln musst.

In den allermeisten Fällen ist die Schreibweise „Bescheid geben“ die richtige. Nur im Falle einer Substantivierung darfst Du es anders schreiben – mehr dazu unten.  

richtige Schreibweise

• Bescheid geben
  
• Bescheigeben (nur substantiviert)

falsche Schreibweise

• bescheid geben
  
• bescheidgeben

Bei „Bescheid geben“ gibt es in Bezug auf die Rechtschreibung zwei Fragen:

• Müssen wir groß- oder kleinschreiben?
  
  
• Müssen wir zusammen- oder getrennt schreiben?
  

Schauen wir uns beide Fragen genauer an.

1. Schreiben wir „Bescheid geben“ groß oder klein?

Ein Bescheid ist eine Mitteilung, oft eine sehr wichtige oder sogar von einer Behörde verfasste Mitteilung. Wir können aber auch im Alltag und über weniger wichtige Dinge Bescheid geben, zum Beispiel darüber, wann wir jemanden besuchen. 

• „Bescheid“ in diesen Bedeutungen ist ein Substantiv und wird daher, wie alle Nomen, großgeschrieben. Die Mehrzahl von „der Bescheid“ heißt übrigens „die Bescheide“. 

Im Duden findest Du zu „Bescheid“ aber noch weitere Einträge, darunter das Verb „bescheiden“ und das Adjektiv, das ebenfalls „bescheiden“ heißt. Etwas verwirrend? Hier ein Überblick:

Wortart: Substantiv - der Bescheid

Bedeutung: eine Mitteilung, eine Information

Beispiel:

• Ich habe vom Amt einen wichtigen Bescheid erhalten.
• Du musst mir später noch Bescheid geben.

Wortart: Verb - bescheiden

Bedeutung: etwas entscheiden, sich (mit wenig) begnügen

Beispiel:

• Das Amt hat den Umzug beschieden.
• Manche Menschen bescheiden sich mit wenig.

Wortart: Adjektiv - bescheiden

Bedeutung: genügsam, mit wenig zufrieden

Beispiel:

• Sie war schon immer eine sehr bescheidene Dame.

Da es sich bei „Bescheid“ um ein Nomen handelt, müssen wir es also konsequent großschreiben. 

2. „Bescheid geben“ getrennt oder zusammenschreiben?

„Bescheid“, ein Nomen, und „geben“, ein Verb, sind zwei unterschiedliche Wörter. Somit können wir sie nur getrennt schreiben:

• Denke daran, Tom noch Bescheid zu geben.
  
• Ich werde Herrn Lenke morgen Bescheid geben. 
  

Eine Ausnahme besteht bei der Substantivierung.

Das „Bescheidgeben“: die Substantivierung

Du erinnerst Dich vielleicht, dass man Verben substantivieren kann.

Zum Beispiel:

• Können wir später noch Eis essen? („essen“ als Verb)
  Das Eisessen war das Highlight meines Tages. („Eisessen“ als substantiviertes Verb)
  

Ebenso kannst Du es mit „Bescheid geben“ machen:

• Danke, dass du mir Bescheid gegeben hast. („geben“ als Verb)
  
• Danke fürs Bescheidgeben. („Bescheidgeben“ als substantiviertes Verb)
  

Einen Hinweis auf die Substantivierung findest Du im Wort „fürs“. Das ist die Kurzform für „für das“ – darin verbirgt sich also ein Artikel. Artikel weisen uns auf Substantive hin, hier also auf „das Bescheidgeben“. Für dieses Vorgehen gibt es viele Beispiele:

• Danke fürs Korrekturlesen.
  
• Viel Spaß beim Fahrradfahren.
  
• Deine Hilfe beim Wäschewaschen hat mich sehr entlastet. 

Du weißt sicher, dass für Verben und Adjektive die Kleinschreibung gilt, während wir Substantive großschreiben. In Wendungen wie „Bescheid geben“ ist es aber nicht immer so offensichtlich, ob „Bescheid“ nun als Nomen oder vielleicht als Adjektiv gebraucht wird. Denn es gibt in der deutschen Sprache andere Wendungen, die hier Verwirrung stiften.

Ein Beispiel ist der Ausdruck „etwas ernst nehmen“:

• Das ist mein voller Ernst.
  
  
• Ich nehme dieses Thema sehr ernst.

Im ersten Fall ist „Ernst“ ein Substantiv. Du kannst fragen: Wer oder was ist das? Antwort: mein Ernst.

Außerdem erkennst Du das Substantiv daran, dass es durch ein Pronomen („mein“) näher bestimmt wird. Daher gilt hier die Großschreibung.

Im zweiten Beispiel wird „ernst“ als Adjektiv gebraucht: Wie nehme ich dieses Thema? Antwort: ernst. Und Adjektive werden kleingeschrieben. 

Da wir das Wort „Bescheid“ nur selten allein nutzen, ist die Wortart nicht immer so leicht zu erkennen. Doch „Bescheid“ ist immer ein Substantiv. Das Adjektiv dazu wird anders geschrieben: bescheiden. Somit kannst Du die Wortart hier nicht verwechseln. 

„Bescheid geben“ bedeutet vor allem „jemanden informieren“ oder „jemandem etwas mitteilen“. Umgangssprachlich kann es auch „sich beschweren“ heißen:

• Na, dem werde ich aber Bescheid sagen!

Der Ausdruck „Bescheid geben“ ist etwas förmlich. Im Alltag sagen wir eher „Bescheid sagen“:

• Sag mir noch Bescheid, wann du nachher zu mir kommst, okay?

Synonyme für „Bescheid geben“ sind zum Beispiel „erzählen“, „informieren“, „weitergeben“, „übermitteln“ oder „jemanden wissen lassen“.

Hier ein paar Beispielsätze:

• Vergiss nicht, deinen Eltern Bescheid zu geben, wenn du nach der Schule mit zu uns kommst.
  
  
• Ich muss noch der Lehrerin Bescheid geben, dass ich mich morgen verspäte.
  
  
• Gib mir bitte Bescheid, ob du zu meinem Geburtstag kommen kannst.
  
  
• Kannst du mir Bescheid geben, wenn die Pause zu Ende ist?

• Der Ausdruck „Bescheid geben“ besteht aus einem Substantiv und einem Verb. Daher wird „Bescheid“ groß- und „geben“ kleingeschrieben. Außerdem müssen die Wörter getrennt geschrieben werden.
  
  
• Einzige Ausnahme ist die Substantivierung: „Danke fürs Bescheidgeben.“ In diesem Fall wird groß- und zusammengeschrieben. 
  
  
• Ähnliche Wendungen sind „Bescheid sagen“ oder „Bescheid bekommen“.

Wird „Bescheid geben“ groß- oder kleingeschrieben?

Im Ausdruck „Bescheid geben“ wird das Wort „Bescheid“ großgeschrieben, das Wort „geben“ klein.

Kann man „Bescheid geben“ zusammenschreiben?

„Bescheid geben“ wird getrennt geschrieben. Ausnahme ist die Substantivierung: das Bescheidgeben. Hier ist die Zusammenschreibung richtig.

Wie schreibt man „Vielen Dank fürs Bescheidgeben“?

In diesem Fall ist „Bescheidgeben“ ein Substantiv und wird daher groß- und zusammengeschrieben.