Paarreim: Definition & Wirkung
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Der Paarreim
Im Deutschunterricht begegnen dir verschiedene Reimformen wie Kreuzreim, Schweifreim, umarmender Reim, Haufenreim oder Paarreim, denn Reime sind wichtige Elemente in der Lyrik.
Das Verständnis um Reimformen hilft dir dabei, bessere Kompetenzen in der Gedichtanalyse und -interpretation aufzubauen. In Reimschemata verbergen sich die Intention von Dichter*innen und die Wirkung, die es auf die Leser*innen oder Zuhörer*innen haben soll. Wenn du lernst, die Wirkung des Reims zu analysieren, kannst du sie mit dem Inhalt des Gedichts in Beziehung setzen und so dessen Bedeutung vollständig erfassen.
In diesem Text stellen wir den Paarreim genauer vor. Er ist das einfachste und am häufigsten verwendete Reimschema. Wir zeigen dir mit Auszügen aus bekannten Gedichten, wie du den Paarreim erkennst, wie du ihn kennzeichnest und welchen Effekt er auf den Rhythmus und die Stimmung eines Gedichts hat.
Paarreim – Definition
Der Paarreim ist ein bekanntes Reimschema, das in der Lyrik sehr häufig verwendet wird. Dies liegt unter anderem daran, dass der Paarreim sehr einfach gebildet wird und ein eingängiges, rhythmisches Reimschema aufweist. Der Paarreim wird durch die Kennzeichnung „aabb“ markiert.
Der Paarreim kommt oft in Kinderliedern, Abzählreimen und Volksliedern vor, da seine Struktur es leicht macht, sich die Texte zu merken. Ein Beispiel für einen Paarreim ist in dem Gedicht „Der Abschied“ von Wilhelm Busch zu finden:
a Die Bäume hören auf zu blühn,
a Mein Schatz will in die Fremde ziehn;
b Mein Schatz, der sprach ein bittres Wort:
b Du bleibst nun hier, aber ich muss fort.
Paarreim – Reimschema
Beim Paarreim werden jeweils zwei aufeinanderfolgende Verse gereimt. Das heißt, dass die Endungen der ersten beiden Verse gleich klingen und somit den Reim bilden.
In einer typischen Strophe mit vier Versen würde sich demnach der erste Vers mit dem zweiten Vers verbinden und der dritte Vers würde sich mit dem vierten Vers reimen. Jeder neu beginnende Reim wird mit einem anderen Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets gekennzeichnet. Wenn das Gedicht weitergeht, würdest du mit „ccdd“ und „eeff“ usw. fortfahren, solange sich jeweils zwei aufeinanderfolgende Verse reimen.
Beispiel aus „Der Stein“ von Joachim Ringelnatz:
a Ein kleines Steinchen rollte munter
a Von einem hohen Berg herunter.
b Und als es durch den Schnee so rollte,
b Ward es viel größer als es wollte.
c Da sprach der Stein mit stolzer Miene:
c ‚Jetzt bin ich eine Schneelawine‘.
d Er riß im Rollen noch ein Haus
d Und sieben große Bäume aus.
e Dann rollte er ins Meer hinein,
e Und dort versank der kleine Stein.
Von einem Reim sprichst du, wenn Silben innerhalb von Versen gleich klingen. Die Reime befinden sich meistens am Ende eines Verses (Endreime).
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Paarreim – Wirkung
Bei Gedichten handelt es sich um kleine Kunstwerke und alles, was du darin findest, hat der/die Dichter*in aus einem bestimmten Grund ausgewählt. Das bezieht sich auch auf den Reim, denn jedes Reimschema hat eine eigene Funktion. Die Funktion kannst du herausfinden, indem du die Wirkung der Reime entschlüsselst, die sie auf die Leser*innen haben sollen.
Der Paarreim erzeugt einen sehr eingängigen Rhythmus, der nicht nur das Lesen oder Lernen erleichtert, sondern auch eine unbeschwerte Stimmung vermittelt. Daher wird er besonders gern in der Kinderliteratur oder in Kinderversen verwendet.
Beispiel Paarreim in dem Kindervers „Heile, heile Segen“
a Heile, heile Segen
a sieben Tage Regen,
b sieben Tage Sonnenschein,
b wird alles wieder heile sein.
Die Reime sollen die fröhliche, verspielte Stimmung im Vers unterstreichen. Außerdem kann der Paarreim leicht erlernt werden und bleibt in Erinnerung. Daher findest du den Paarreim auch in vielen Merksprüchen.
Der Paarreim wird aber auch in ernsteren und tragischen Kontexten genutzt, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Denn mit dem Effekt können Dichter*innen auch bewusst spielen, um eine eigene Tragik und einen Kontrast zum Inhalt herzustellen.
Vor allem bei der Gedichtinterpretation gibt dir diese spezielle Wirkung des Paarreims viele nützliche Informationen. Hier solltest du immer analysieren, wie und warum der Paarreim mit dem Inhalt zusammenspielt und welcher Effekt damit auf die Gesamtwirkung des Werkes ausgeübt wird.
Beispiel aus „Der Erlkönig“ von Johann Wolfgang Goethe:
a Dem Vater grauset's; er reitet geschwind,
a Er hält in Armen das ächzende Kind,
b Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
b In seinen Armen das Kind war tot.
In diesem Beispiel erzeugt der Paarreim einen Kontrast zum Inhalt, denn der eingängige „fröhliche“ Rhythmus steht im Widerspruch zum düsteren Inhalt. Außerdem wird ein Gegensatz zwischen Verbundenheit und Trennung in der Beziehung vom Vater und seinem Kind hergestellt, die ein tragisches Ende mit dem Tod des Kindes findet. Der Paarreim trägt wesentlich zur Intensivierung der Emotionen und zur Gesamtwirkung des Werkes bei.
Zusammenfassung
- Der Paarreim ist ein bekanntes Reimschema, das in der Lyrik sehr häufig verwendet wird.
- Der Paarreim wird durch die Kennzeichnung „aabb“ markiert.
- Beim Paarreim werden jeweils zwei aufeinanderfolgende Verse gereimt. Jeder neu beginnende Reim wird mit einem anderen Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets gekennzeichnet.
- Der Paarreim erzeugt einen sehr eingängigen Rhythmus, der nicht nur das Lesen oder Lernen erleichtert, sondern auch eine unbeschwerte Stimmung vermittelt.
- Der Paarreim wird aber auch in ernsteren und tragischen Kontexten genutzt, um Tragik und einen Kontrast zum Inhalt herzustellen.
- Der Paarreim kommt oft in Kinderliedern, Abzählreimen und Volksliedern vor, da seine Struktur es leicht macht, sich die Texte zu merken.
Was ist ein Paarreim?
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Deutsch: Essay schreiben
Kabale und Liebe Zusammenfassung
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