Deutsch - Nominalisierung
Wenn du wissen willst, was eine Nominalisierung ist und wie du sie richtig anwendest, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.
Nominalisierung: Definition, Erklärung und Beispiele
Die Umformung eines Wortes einer anderen Wortart in ein Nomen wird auch als Nominalisierung oder als Substantivierung bezeichnet. Nach der Umwandlung wird das nominalisierte Wort großgeschrieben.
In dieser Lerneinheit erläutern wir die Nominalisierung verschiedener Wortarten mit vielen Beispielen. Welche Signalwörter helfen dir, Nominalisierungen zu erkennen? Wann wird der Nominalstil genutzt? Unsere Zusammenfassung und die Übungsaufgaben vertiefen dein Verständnis.
Nominalisierung von unterschiedlichen Wortarten
Am häufigsten werden beim Nominalisieren Verben (Tätigkeitswörter) und Adjektive (Eigenschaftswörter) in Nomen umgeformt.
Nominalisierung von Verben
Verben können auf unterschiedliche Weise nominalisiert werden:
- Infinitiv als Nomen verwenden
Der Infinitiv als Grundform eines Verbs kann nominalisiert werden, indem das Verb unverändert übernommen und großgeschrieben wird. Zur Nominalisierung einer Infinitivform wird ein Artikel hinzugefügt.
- malen 🡪 das Malen
Beispielsatz: „Das Malen bereitet mir großen Spaß.“
Eine Endung anhängen
Der Wortstamm des Verbs kann bei der Nominalisierung durch eine Endung wie -ung, -er, -t, -ling oder -erei erweitert werden.
- taufen 🡪 der Täufling
- bellen 🡪 die Bellerei
Beispielsatz: „Die Bellerei des Hundes geht auf die Nerven.“
Eine Vorsilbe voranstellen
Verben können nominalisiert werden, indem ihnen eine Vorsilbe vorangestellt wird.
- singen 🡪 das Gesinge
Beispielsatz: „Das Gesinge der Vögel genieße ich jeden Morgen.“
Das Partizip Perfekt der Verbform als Nomen nutzen
Auch das Partizip Perfekt (Partizip II) eines Verbs zur Bildung der Vergangenheitsformen kann als Nomen verwendet werden, indem die Vorsilbe ge- und die Endung -t oder -en an den Verbstamm angefügt werden.
- sagen 🡪 das Gesagte
Beispielsatz: „Das Gesagte kann nicht rückgängig gemacht werden.“
Nominalisierung von Adjektiven
Adjektive werden nominalisiert, indem bestimmte und unbestimmte Artikel, Pronomen, eine Präposition oder eine Mengenangabe vorangestellt werden.
Bei der Nominalisierung erhält das Adjektiv die grammatikalischen Eigenschaften eines Nomens wie Genus, Numerus und Kasus. Das nominalisierte Adjektiv wird großgeschrieben. Es wird dann als substantiviertes Adjektiv oder nominalisiertes Adjektiv bezeichnet.
Mit bestimmten Artikeln
- gut 🡪 das Gute
Beispielsatz: „Das Gute ist, dass du gesund bist.“
Mit unbestimmten Artikeln
- jung 🡪 ein Junges
Beispielsatz: „Ich habe ein Junges gekauft.“
Mit Pronomen
- wichtig 🡪 nichts Wichtiges
Beispielsatz: „Wurde auch nichts Wichtiges vergessen?“
Mit Präpositionen
- hoch 🡪 „Auf der Höhe kannst du über die Stadt blicken.“
Mit Mengenabgaben
- viel 🡪 „Es gibt viel Schönes in der Natur zu entdecken.“
Bei Steigerungsformen
Die Substantivierung von Adjektiven funktioniert auch bei den Steigerungsformen:
- schön 🡪 „Wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Als attributive Verwendung
- „Der blaue Ball flog durch die Luft.“ 🡪 „Der Blaue flog durch die Luft.“
„Blaue“ wird attributiv verwendet, denn es beschreibt das Nomen (den Ball) näher. Durch die Nominalisierung des Adjektivs „blau“ fungiert die nominalisierte Form nun als das Nomen.
Nominalisierung von anderen Wortarten
Neben Verben und Adjektiven werden gelegentlich auch andere Wortarten nominalisiert.
Präpositionen
- „Das Auf und Ab der Wetterlage ist derzeit normal.“
Pronomen
- „Das Meine und Deine sollten wir klar trennen.“
Adverbien
- „Das Hin und Her führt zu keinem Ergebnis.“
Zahlwörter
- „Ich habe eine Eins in Deutsch geschrieben.“
Die Schülerhilfe hilft Dir in jedem Fall – zum Beispiel mit kostenlosen Probestunden
- Vor Ort oder Online.
- In vielen Fächern, allen Klassen und Schularten.
- Du kannst alle Fragen stellen, die Dir wichtig sind.
Nominalisierung erkennen
Es gibt Signalwörter, die anzeigen, wenn es sich um eine Substantivierung handelt.
Voranstellung bestimmter und unbestimmter Artikel
(der, die das, ein, eine, …)
- „Das Wandern macht mir Freude.“
Voranstellung eines Possessivpronomens
(mein, dein, sein, ihr, unser, dieser, dieses, dieses, welche, …)
- „Unser Großer feiert Geburtstag.“
Voranstellung eines Demonstrativpronomens
(dieser, diese, dieses, jener, jene, jenes, …)
- „Jener Wichtige ist nicht aufgetaucht.“
Voranstellung eines Indefinitpronomens
(etwas, nichts, viel, wenig, alles …)
- „Alles Schlechte hat oft ein Ende.“
Voranstellung von Präpositionen
(beim, über, unter, vor, für, auf, an, in, …)
- „Beim Schwimmen kann ich abschalten.“
Adjektive (Wiewörter)
(rot, schwarz, neu, klein, schlecht …)
- „Das Schwarze ist mein Lieblingskleid.“
Mengenangaben
- „In diesem Jahr erwartet uns viel Neues.“
Ausnahmen beim Nominalisieren
Es gibt Ausnahmen, bei denen Wörter nicht nominalisiert werden.
- Eigennamen („David", „Hamburg“)
- Stoffnamen („Wasser", „Gold")
- Abstrakte Begriffe („Liebe", „Hoffnung“)
Wenn ein Adjektiv vor einem Nomen steht, findet ebenfalls keine Nominalisierung statt:
- „Die alte Frau sitzt auf der Bank.“
- „Alte“ ist keine Nominalisierung, sondern ein Adjektiv, das sich auf das Nomen bezieht, welches direkt danach folgt. Das Adjektiv „alte“ wird kleingeschrieben und nicht nominalisiert.
Es gibt Ausnahmen, bei denen es kein Signalwort vor der Substantivierung gibt. Diese Wörter werden dann dennoch großgeschrieben. Die Artikelprobe ist hier hilfreich. Wenn du der, die, das vor dem fraglichen Wort einsetzen kannst, handelt es sich um eine Nominalisierung.
Beispiel: „Schwimmen ist mein Hobby.“ 🡪 Artikelprobe „Das Schwimmen ist mein Hobby.“
Nominalstil und Verbalstil
Kommen in einem Text viele Nominalisierungen vor, wird auch vom Nominalstil gesprochen. Der Nominalstil wird in wissenschaftlichen Texten, bei Gesetzen und Verordnungen oder für Titel und Überschriften verwendet, denn er trägt zur Sachlichkeit in einem Text bei und ermöglicht es, abstrakte Konzepte präzise darzustellen.
Beispiel: „Die Untersuchung des Sachverhalts durch die Wissenschaftler führte zur Entwicklung einer neuen Formel, die zur Lösung des Problems beitrug.“
Das Gegenteil vom Nominalstil ist der Verbalstil. Bei diesem Stil dominiert die Anzahl der Verben in einem Text, was diesen umgangssprachlich wirken lässt. Der Verbalstil wird daher eher in der Alltagssprache verwendet.
Beispiel: „Die Wissenschaftler untersuchten den Sachverhalt und lösten das Problem, indem sie eine neue Formel entwickelten.“
Zusammenfassung
Definition
- Eine Nominalisierung oder Substantivierung ist die Umwandlung einer anderen Wortart in ein Nomen.
Nominalisierung von unterschiedlichen Wortarten
- Am häufigsten werden beim Nominalisieren Wortarten wie Verben und Adjektive in Nomen umgeformt.
Nominalisierung von Verben
- Infinitiv als Nomen verwenden
- Eine Endung anhängen
- Eine Vorsilbe anstellen
- Das Partizip Perfekt der Verbform als Nomen nutzen
Nominalisierung von Adjektiven
- Adjektive (Wiewörter) werden nominalisiert, indem bestimmte und unbestimmte Artikel, Pronomen, eine Präposition oder eine Mengenangabe vorangestellt werden.
- Bei der Nominalisierung erhält das Adjektiv die grammatikalischen Eigenschaften eines Nomens und wird großgeschrieben.
Nominalisierung erkennen
- Es gibt Signalwörter, die anzeigen, wenn es sich um eine Substantivierung handelt.
Voranstellung von:- bestimmten und unbestimmten Artikeln
- Possessivpronomen
- Demonstrativpronomen
- Indefinitpronomen
- Präpositionen
- Adjektiven
- Mengenangaben
- Ausnahmen sind: Eigennamen, Stoffnamen, abstrakte Begriffe
- Wenn ein Adjektiv vor einem Nomen steht, findet ebenfalls keine Nominalisierung statt.
Was ist eine Nominalisierung?
Zeiten
Direkte und indirekte Rede
Lyrik
Rechtschreibung
Der Satz
Zeichensetzung
Wortarten
Franz Kafka
Deutsch: Anagramm
Erich Kästner
Dativobjekt
Versmaß
Plusquamperfekt
Anglizismen
Adjektivdeklination
Joseph von Eichendorff
Neue Sachlichkeit
Georg Büchner
Woyzeck
Perfekt
Polemik
Ballade
Faust
Rezension
Präsens
Deutsch - Sonett
Deutsch: Verben mit Präpositionen
Apartment oder Appartement
Emilia Galotti
Nathan der Weise - Zusammenfassung
Wie viel oder wieviel?
Schreibweise von „des Weiteren“
Zusammengesetzte Nomen
Weiß, weiss oder weis?
Büffet
William Shakespeare
Dankeschön
Deutsch: Essay schreiben
Kabale und Liebe Zusammenfassung
Herzlich Willkommen
"am besten" oder "am Besten"?
Bescheid geben
Unter anderem
Postmoderne Literatur
Akkumulation
Deutsch - Tipp oder Tip
Potenzial
Lessing
Deutungshypothese
Alliteration
Fragezeichen
Kreative Satzanfänge
Deutsche Grammatik Übersicht
Charakterisierung
Trennbare Verben
Substantivierte Verben
Essen gehen oder essengehen?
Akkusativobjekt
Nomen
Starke und schwache Verben
Finite Verben
Merkmale Kurzgeschichte
Erörterung Aufbau
Sachtextanalyse
Reflexive Verben
Unregelmäßige Verben
Schreibweise von Rhythmus
regelmäßige Verben
Dialektische Erörterung
Personalpronomen
Demonstrativpronomen
Deutsch - Personalform des Verbs
Abkürzungen
Präteritum
Stilmittel Parallelismus
Zeitformen
Wörtliche Rede Satzzeichen
Schreibweise von "aus Versehen"
Adverbiale Bestimmungen
Passiv
Satzglieder bestimmen
Dass und das
Deutsch - Komma vor sowie
Trochäus
Futur II
Zur Zeit oder zurzeit
Romantik
Deutsch: Superlativ
Wart oder ward
Komma vor oder
Kennen zu lernen
per se
Konjunktionsliste
Antithese
Sodass und so dass
Widerspiegeln oder wiederspiegeln
Terasse oder Terrasse
Konjunktiv
Gedankenstrich
Apropos
Volatil
Eloquent
redundant
Wider Erwarten oder wieder Erwarten
Schweifreim
Rhetorische Frage
seid/seit
Argumentation schreiben
1. Vergangenheit
Futur I
Relativpronomen
Anführungszeichen
Dativ
persönlicher Brief
Ein oder eine
Konjugation
Soweit oder so weit
geliked
Deutsch – schonmal / schon mal
George Orwell
Deutsch – Fabel
Deutsch – Ellipse
Deutsche Umlaute: Definition und Verwendung
Zwielaute einfach erklärt: Definition & Verwendung
Deutsch: despektierlich: Definition & Herkunft
Erfahrungsbericht schreiben: Tipps, Merkmale und Aufbau
Deutsch – seperat oder separat?
Deutsch – vor Ort oder vorort
Deutsch – Hypotaxe
Deutsch – Komma vor und
Deutsch – Vielen Dank im Voraus oder vielen dank im voraus
Deutsch – Andreas Gryphius
Deutsch: das beste oder das Beste – groß oder klein?
Deutsch – Addresse oder Adresse
Deutsch – Die Räuber Charakterisierung
Deutsch - Personifikation
Deutsch – Akrostichon
Deutsch - Innerer Monolog
Deutsch - Chiasmus
Deutsch - Sachtexte
Deutsch - Indefinitpronomen
Deutsch - Bericht schreiben
Deutsch – Personalpronomen im Akkusativ
Deutsch - Vergleich schreiben
Deutsch - Öfter und öfters
Deutsch – Parataxe
Deutsch - Textanalyse (Aufbau & Inhalt)
Deutsch - Erörterung Themen (Aufbau & Themenauswahl)
Deutsch – Apposition