Deutsch: Akkumulation
Wenn Du wissen willst, wie man das Stilmittel Akkumulation richtig anwendet, dann bist Du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.
Akkumulation
Bei einer Akkumulation werden Wörter, Phrasen oder Sätze aneinandergereiht oder aufgezählt, die thematisch zu einem Oberbegriff passen.
Akkumulation ist für die Wirkung von Texten ein wichtiges Stilmittel. Es wird eingesetzt, um Aussagen zu verstärken oder um den Text atmosphärisch und lebendig zu gestalten.
Was eine Akkumulation genau ist, wie Du sie erkennen kannst und welche Wirkung das rhetorische Mittel in unterschiedlichen Bereichen hat, erfährst Du in der Lerneinheit.
Merkmale & Beispiele
Akkumulationen können zu einem genannten oder zu einem nicht genannten Oberbegriff zusammengefasst werden.
Beispiel:
„Für das Rezept Spaghetti Bolognese werden Nudeln, Hackfleisch, Tomaten und Olivenöl benötigt.“
Die Aufzählung mehrerer Unterbegriffe ermöglicht Rückschlüsse auf den dahinterstehenden Oberbegriff. (Zutaten)
- In der Literatur kann der Oberbegriff unerwähnt bleiben, wenn sich die Leser*innen selbst darüber Gedanken machen sollen.
Weitere charakteristische Merkmale von Akkumulation sind:
- Wiederholung von mehreren aufeinanderfolgenden Wörtern aus demselben Bedeutungsbereich: „Er rannte, sprang, kletterte und kämpfte sich durch den Parcours.“
- Steigerung von Wörtern in ihrer Intensität: „Die Hitze war unerträglich und die Sonne brannte erbarmungslos."
- Zusammenfassung von unterschiedlichen Aspekten eines Themas durch die Verwendung unterschiedlicher Wörter: „Er war mutig, tapfer, entschlossen und unerschrocken."
- Erzeugung von visuellen Bildern: „Die Blumen blühten in allen Farben: rot, gelb, blau, lila und grün.“
- Verstärkung der Aussage durch Wiederholungen und Steigerungen bestimmter Wörter: „Die Präsentation war fesselnd, mitreißend und beeindruckend."
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Weitere Beispiele für Akkumulationen
Alltag
„Ich habe einen Tisch, einen Stuhl, einen Schrank und eine Lampe gekauft."
(Oberbegriff: Möbel)
Literatur
„Ist was, das nicht durch Krieg, Schwert, Flamm und Spieß zerstört?“
(Andreas Gryphius' „Auff den Sontag deß letzten Greuels ", 1963, Oberbegriff: Krieg)
Liedtext
„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne“
(bekanntes Kinderlied aus der Zeit vor 1870, Oberbegriff: Universum)
Werbung
„Geiz ist geil"
(Media Markt, Oberbegriff: Sparsamkeit)
Rede
„Liebe Damen und Herren, liebe Kinder, willkommen zur Veranstaltung.“
(Oberbegriff: Personengruppen oder Gäste)
Erkennung der Akkumulation in Texten
- Wiederholungen / Auflistung von ähnlichen Begriffen
- Häufige Verwendung von Adjektiven, Verben oder Substantiven
- Verstärkungswörter („sehr", „extrem", „total“)
- Verwendung von anderen sprachlichen Mustern oder Stilmitteln (Wiederholungen, Parallelsätze)
Wirkung & Anwendung
Alltag
Informationen werden verdichtet und Emotionen wie Wut, Freude oder Überraschung können verstärkt ausgedrückt werden.
Literatur
In der Literatur (in Lyrik, Epik und Dramatik) dient Akkumulation dazu, die Vorstellungskraft der Leser*innen zu erhöhen, indem durch die Aufzählung der Unterbegriffe die Sprache verbildlicht wird.
Werbung
Häufig wird das Stilmittel eingesetzt, um einen Verkaufseffekt zu erzielen oder für die bessere Einprägung eines Produktes.
Rede
Akkumulationen können in politischen oder festlichen Reden verwendet werden. Wenn die Personengruppen einzeln angesprochen werden, wirkt die Ansprache persönlicher.
Praktische Anleitungen zur Verwendung von Akkumulation im eigenen Text
- Mache Dir eine Vorstellung vom Oberbegriff und versuche diesen mit Unterbegriffen greifbar zu machen.
- Erstelle eine Liste von verwandten Begriffen, die inhaltlich zusammenhängen.
- Arbeite mit detaillierten Bildern.
- Verwende wiederholende grammatische oder stilistische Strukturen.
- Erzeuge einen Rhythmus, indem Du die Länge der Sätze variierst.
Abgrenzung von ähnlichen Stilmitteln
Einige rhetorische Stilmittel sind die der Akkumulation sehr ähnlich:
Congeries
Eine Anhäufung von Wörtern oder Phrasen in einem Satz, jedoch handelt es sich um Synonyme: „Die Schönheit, Anmut und Eleganz dieser Aufführung haben das Publikum verzaubert.”
- Unterschied zur Akkumulation: Die Unterbegriffe haben dieselbe Bedeutung.
- Unterschied zur Akkumulation: Die Unterbegriffe haben dieselbe Bedeutung.
Distributio
Ein Oberbegriff wird in einzelne Teile untergliedert, um die einzelnen Aspekte detailliert zu beleuchten: „Bier besteht aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser.“
- Unterschied zur Akkumulation: Die aufgezählten Wörter zerlegen den Oberbegriff.
Enumeration
Es handelt sich auch um eine Aneinanderreihung/Aufzählung von Begriffen, jedoch gibt es keinen Oberbegriff: „Ich mag Eiscreme, den Winter und Fußball.“
- Unterschied zur Akkumulation: Die aufgezählten Wörter haben inhaltlich keine Verbindung zueinander.
Hendiadyoin
Besteht aus zwei Wörtern, die durch ein Bindewort („und") verbunden sind und zusammen eine Einheit bilden: „Feuer und Flamme" (Bedeutung: Begeisterung ausdrücken)
Unterschied zur Akkumulation: Die verbundenen Wörter bilden zusammen einen bestimmten Ausdruck.
Klimax
Beschreibt die Steigerung von aufgezählten Wörtern oder Wortgruppen: „Heute stehen wir hier, morgen werden wir handeln, und in Zukunft werden wir Geschichte schreiben."
Unterschied zur Akkumulation: Die aufgezählten Wörter werden in aufsteigender Reihenfolge angeordnet.
Zusammenfassung
- Eine Akkumulation ist ein Stilmittel, das Aussagen verstärkt. Wörter, Phrasen oder Sätze werden aneinandergereiht, die thematisch zu einem genannten oder nicht genannten Oberbegriff passen.
- Charakteristische Merkmale von Akkumulation sind:
- Wiederholung
- Steigerung
- Zusammenfassung
- Erzeugung von Bildern
- Verstärkung der Aussage
- Häufige Verwendung von Adjektiven, Verben oder Substantiven
- Verstärkungswörter
- Verwendung von anderen sprachlichen Mustern oder Stilmitteln (Wiederholungen, Parallelsätze)
- Wiederholung
- Akkumulation erzielt unterschiedliche Wirkung, wie Verstärkung von Emotionen oder die Erhöhung der Vorstellungskraft
- Tipps zur Verwendung von Akkumulation im eigenen Text:
- Erstelle eine Liste von verwandten Begriffen
- Versuche, den Oberbegriff mit Unterbegriffen greifbar zu machen
- Arbeite mit Bildern
- Verwende wiederholende grammatische oder stilistische Strukturen
- Erzeuge einen Rhythmus
- Erstelle eine Liste von verwandten Begriffen
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