Deutsch - Sachtext
Du möchtest alles über Sachtexte im Fach Deutsch erfahren? Dann bist du bei uns genau richtig, denn du kannst dich direkt ins Thema einlesen.
Sachtext: Aufbau, Merkmale und Beispiele
Was ist ein Sachtext? Eine ziemlich allgemeine Frage. Dennoch wirst du nach dem Studium dieser Lektion jeden Aspekt des Themenbereichs „Sachtexte” kennen. Aber schon jetzt kannst du dir folgendes merken:
Diese Lektion, genau wie auch jeder andere Text auf dieser Plattform, ist ein Sachtext. Verfasst, um Schülerinnen und Schülern Informationen bzw. Fakten der deutschen Grammatik zu vermitteln.
Wenn also in der Schule auch mal von Gebrauchstexten oder von pragmatischen Texten gesprochen wird, dann ist immer das gleiche gemeint: Schriften, die Wissen vermitteln sollen. Das ist die beste Definition für einen Sachtext.
Zudem gilt: Sachtexte nutzen selten blumige Sprache und niemals Fiktion, sie sind pragmatisch, informativ – und: Der Inhalt dient nicht der Unterhaltung. Das ist die deutlichste Unterscheidung zu literarischen Texten.
Arten von Sachtexten
Bevor wir zu den einzelnen Arten von Sachtexten kommen, erstmal ein paar weitere grundsätzliche Hinweise. Du weißt jetzt also schon, dass Sachtexte grundsätzlich informativ sind.
Ihr Ziel ist es, dass du nach dem Lesen mehr Wissen hast – sei es über den Konflikt in Nahost, über einen neuen Kinofilm, ein Buch, ein Rezept – oder darüber, wie du einen Schrank zusammenbaust.
In der folgenden Auflistung zu Textsorten findest du eine ganze Reihe von verschiedenen Sachtext-Gebieten – die augenscheinlich thematisch nichts miteinander verbindet, außer der Gemeinsamkeit, dass sie alle informieren.
Kommentar
Ein „Kommentar” ist per Definition eine persönliche Meinungsäußerung zu einem bestimmten Thema. Der Autor nutzt dabei alle ihm zur Verfügung stehenden Informationen, um einen oder mehrere Sachverhalte zu analysieren, zu interpretieren und schlussendlich zu bewerten.
Kommentare haben die Aufgabe, den Leser zum Nachdenken anzuregen und/oder eine Diskussion zu fördern.
Dabei muss der Leser nicht mit den Gedanken des Autors übereinstimmen, der Autor aber versucht, durch eine schlüssige Argumentationskette den Leser von seiner Meinung zu überzeugen.
Reportage
Als „Reportagen” werden Texte bezeichnet, die Ereignisse, Personen oder Orte detailliert und lebendig beschreiben. Diese sehr beliebte journalistische Form verbindet Fakten und reales Geschehen mit persönlichen Eindrücken des Reporters; der Leser erhält dadurch einen unmittelbaren Eindruck.
Zu den wichtigsten Funktionen einer Reportage gehört es, durch anschauliche Schilderungen und eine emotionale Tiefe beim Leser Interesse – und im besten Falle – Verständnis und eine Meinung auszulösen.
Kritik
Im mehrheitlichen Verständnis ist „Kritik” etwas Negatives. Doch in der journalistischen Form ist es eine wertfreie Bezeichnung für eine analytische Beurteilung. Dabei ist es unerheblich, ob ein Buch, ein Film, ein Musikalbum, Restaurant oder z.B. eine neue Kaffeemaschine besprochen wird.
Der Autor untersucht und beurteilt die Qualität, die Kreativität oder die Funktionalität – idealerweise im Vergleich mit ähnlichen Produktarten. So bietet die Kritik Kontext und viele Hintergrundinformationen.
An erstere Stelle soll sie eine fundierte Einschätzung sein. Möglicherweise als Entscheidungshilfe, vielleicht zur reinen Meinungsbildung.
Nachricht
Die sogenannte „Nachricht” ist eine objektive Mitteilung über aktuelle Ereignisse und Entwicklungen. Der Autor bleibt neutral, enthält sich hier jeder Meinungsäußerung oder Interpretation, er gibt prägnant, kurz und sachlich nur die relevanten Fakten wieder.
Die wichtigste Aufgabe einer journalistischen Nachricht ist es, Leser schnellstmöglich – und verlässlich – über bedeutende Geschehnisse zu unterrichten. So sollen Leser ein grundlegendes Verständnis einer aktuellen Lage erhalten.
Bericht
Der „Bericht” ist eine Langfassung einer Nachricht – angereichert mit Hintergründen und Fakten. Somit ist der Artikel – hier der Oberbegriff für „Bericht” – eine sachliche Darstellung von Ereignissen, die klar und detailliert für den Leser aufbereitet sind.
Jedoch enthält sich der Autor einer persönlichen Meinungsäußerung oder Interpretationen. Die einzige Funktion eines Berichts ist es, den Lesern die Möglichkeit zu geben, sich umfassend und objektiv zu informieren.
Glosse
Die Textsorte „Glosse” hat oft sehr viel mit einem Kommentar gemein – sie vermittelt persönliche Ansichten; jedoch mit einer satirischen Überhöhung. Glossen können sich mit aktuellen Geschehnissen befassen, sie können aber auch gesellschaftliche oder historische Themen aufgreifen.
Die Form der Glosse nimmt immer eine kritische oder ironische Perspektive ein – Stilmittel wie Wortspiele oder Übertreibungen werden zur Informationsvermittlung genutzt.
Witz und Scharfsinn sollen dazu führen, Missstände aufzuzeigen und den Leser zum Nachdenken zu bringen. Idealerweise mit einem Schmunzeln.
Interview
Auch ein „Interview” ist ein Sachtext. Denn in dem strukturierten Gespräch (ein Interviewer stellt seine Fragen an eine oder mehrere Personen) geht es darum, Meinungen oder persönliche Einblicke transportiert zu bekommen.
Die Informationen sind direkt vermittelt; der oder die Antwortgeber teilen ihre ganz eigenen Ansichten oder nennen Fakten. Die wichtigste Funktion des Interviews ist es, dem Publikum exklusive Informationen weiterzugeben.
Dabei kann der Fragesteller durchaus eine Haltung einnehmen und durch die Art seiner Fragen seine Meinung mitteilen.
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Merkmale von Sachtexten
Wenn du Sachtexte erkennen oder bewerten willst, dann gibt es eine Vielzahl von Kriterien, die alle Sachtexte befolgen, unabhängig von der Stilrichtung oder der Aufbereitung. Sie alle haben gemein, dass Informationen ermittelt werden.
Die nachfolgende Auflistung beantwortet die Frage: Wie schreibt man einen Sachtext.
Faktenbasiert
Sachtexte können jedes beliebige Thema behandeln, die Informationen müssen jedoch faktenbasiert sein. Das heißt, die Quellen sind dem Autor bekannt – und ein Leser könnte sie – zumindest theoretisch – nachvollziehen.
Klarheit und Verständlichkeit
Sachtexte sind stets klar strukturiert und verständlich formuliert. Sogar in einer Glosse muss der Leser sofort den Inhalt erkennen und ein Verständnis dafür entwickeln.
Gliederung
Gedankensprünge, Zeiten- oder Perspektivwechsel sollten in Sachtexten nicht vorkommen. Idealerweise sind Abschnitte oder Kapitel gegliedert. So kann der Leser die Informationen systematisch aufnehmen.
Belege und Quellen
Sachtexte stützen sich auf Quellen und Belege. Diese sollten durch Zitate, Statistiken oder Referenzen zu wissenschaftlichen Arbeiten eingefügt sein.
Sachliche Sprache
Sachtexte können zwar Meinungen oder Bewertungen wiedergeben, dennoch sollte es dem Leser nicht unnötig schwer gemacht werden. Eine präzise und fachlich korrekte Sprache ist wichtig, Fachbegriffe sollten aber nicht zu häufig genutzt werden.
Verwendung von Beispielen
Komplexe Sachverhalte werden durch die Nennung von Beispielen anschaulicher bzw. verständlicher.
Hypotaxen
Das Stilmittel der Hypotaxen wird in vielen Sachtexten verwendet. Zusätzliche Informationen werden an den Hauptsatz durch Konjunktionen oder Relativpronomen angebunden. Beispiel: „Er ging ins Haus, weil es anfing zu regnen.”
Der Teil „weil es anfing zu regnen“ eine Hypotaxe – sie erklärt, warum der Protagonist ins Haus ging.
Inhalt von Sachtexten
Der Inhalt von Sachtexten kann ganz unterschiedlicher Natur sein. Da es keine klar umrissene Definition gibt, sind Sachtexte grundsätzlich der Realität verpflichtet. Das heißt, der Autor hat sich im Vorfeld genau über die Fakten informiert.
Unabhängig, ob er sie in Form einer Reportage (seriös) oder einer Glosse (humoristisch) aufbereitet, er muss die Hintergründe genau kennen – und im Zweifel belegen können. Erst dann sollte er den Sachtext schreiben.
Natürlich entscheidet der Autor, welche Fakten er benennt und welche er weglässt. Das macht er bewusst oder unterbewusst, um aber der inhaltlichen Form eines Sachtextes gerecht zu werden, müssen immer die sieben W-Fragen beantwortet sein.
Wer?
Wer treibt die Handlung an, wer ist verantwortlich?
Wo?
Wo findet die Handlung statt?
Was?
Was genau ist passiert, wie sehen die Details der Geschehnisse aus?
Wie?
Wie genau ist es passiert?
Wann?
Wann genau ist es passiert?
Warum?
Warum haben die unter „Wer” gemeinten Personen so gehandelt?
Welche?
Welche Auswirkungen haben die Ereignisse?
Funktionen von Sachtexten
| Funktion | Erklärung | Sachtextarten |
| Obligationsfunktion | Diese Texte verpflichten den Leser zu einer bestimmten Aufgabe. | Diese Texte versuchen den Leser durch Fakten bzw. mit Argumenten auf die Seite des Autors zu ziehen. |
| Kontaktfunktion | Hier wird der persönliche Kontakt zum Leser gesucht. | z.B. Glückwünsche, Lobsagungen, Briefe |
| Deklarationsfunktion | In diesen Texten treffen Verfasser und Empfänger eine Abmachung. | z.B. Urkunden im allgemeinen, Verträge, Testamente |
Informationsfunktion (informativ) | Der Leser erfährt detaillierte Informationen zu einem oder mehreren Themengebieten. | z.B. Berichte, Nachrichten, Reportagen, Lexikoneinträge |
Apellativfunktion (apellativ) | Der Leser ist aufgerufen, die Handlungs- oder Denkweisen des Autors zu übernehmen. | z.B. Bittschriften, Aufrufe, Kommentare, politische Texte und Reden |
Instruktivfunktion (instruktiv) | Der Autor gibt dem Leser Handlungsempfehlungen oder auch -anweisungen. | z.B. Kochrezepte, Gebrauchsanweisungen |
Argumentativfunktion (argumentantiv) | Diese Texte versuchen den Leser durch Fakten bzw. mit Argumenten auf die Seite des Autors zu ziehen. | z.B. Kommentare, Kritiken, politische Texte/Reden |
Zusammenfassung:
- Sachtexte sind sehr vielfältig, sie lassen sich nicht auf wenige Themengebiete eingrenzen. Sie können Berichte, Nachrichten, Reportagen und sogar Glossen sein. Sie sind einzig den Fakten verpflichtet. Fiktion hat hier nichts zu suchen – das ist die große Unterscheidung vom literarischen Werk.
- Die meisten Sachtexte zeichnen sich durch einen Reichtum an Details aus und durch sprachliche Klarheit. Sie sind im Präsens geschrieben – wenn es um aktuelle Ereignisse geht. Historisches wird auch im Präteritum geschrieben.
- Wenn du einen Sachtext schreibst, orientiere dich an den sieben W-Fragen: Wer handelt? Wo findet das Geschehen statt? Was ist passiert? Wie ist es passiert? Wann geschah es? Warum ist es passiert? Welche Folgen hat es?
Welche dieser Textformen ist kein Sachtext?