Deutsch - Demonstrativpronomen

Wenn du wissen willst, wie man Demonstrativpronomen richtig anwendet, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.

Demonstrativpronomen verstehen: Beispiele, Fälle, Erklärungen

Bei der heutigen Lektion wird es dir helfen, an Gesang zu denken. Wenn eine Stimme lauter wird, betont sie einen besonderen Teil eines Songs. Und genauso verhält es sich mit Demonstrativpronomen. Man nennt sie aus gutem Grund auch „hinweisende Fürwörter”: Sie betonen ein anderes Nomen oder gleich einen ganzen Zusammenhang. Wenn du also mit Demonstrativpronomen umgehen kannst, dann wird deine Sprache präziser, du kannst dich genauer ausdrücken. Und du verstehst auch die Aussageabsicht bei anderen Menschen besser. Beispiele für Demonstrativpronomen gefällig:


Dieser Sport sorgt dafür, dass ich wirklich fit werde.” 
(Welcher Sport? Genau dieser!)

Die Songs von diesem Sänger sind die besten.” 
(Von welchem Sänger? Genau diesem!)

Mach mal schneller. Wir wollen diesen Weg noch schaffen.” 
(Welchen Weg? Genau diesen!)


Du hast das Muster sicher schon erkannt. Die wichtigsten und am häufigsten benutzten Demonstrativpronomen sind „dieser”, „diese”, „dieses” und der Plural „diese”. Jetzt bist du schon bestens auf genau diese Lektion (ja, das ist ein Beispiel „Demonstrativpronomen”) vorbereitet. Wenn du nun die Kapitel dieser Lektion durcharbeitest, wirst du dich bestens auskennen.

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Deklination von Demonstrativpronomen – einfach erklärt

Nun erstmal zu den Grundlagen der Demonstrativpronomen. Damit du alle schon mal gelesen hast:  Sie lauten „dieser”, „jener”, „derjenige”, „derselbe” sowie „der”, „die” und „das” – und die dazugehörigen Deklinationen. Sie variieren ihre Form nach Person und Geschlecht sowie nach Fall (Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ) und Anzahl (Singular und Plural). Das ist jetzt natürlich alles sehr theoretisch. Im Laufe dieser Lektion wirst du diese Informationen mit Beispielen genau vorgeführt bekommen.

Merk dir aber gleich zu Anfang, Demonstrativpronomen erklärt man so: Sie können zwei Funktionen haben. Entweder ersetzen sie den Artikel oder ein Nomen. Neben der anfangs angesprochenen Betonung nutzt du sie auch, um Wortwiederholungen zu vermeiden. 

Am Beispiel der Artikel „der”, „die”, „das” lässt sich das leicht veranschaulichen:

  • Der Club ist der beste von allen.
  • Die Limonade hat den geringsten Zuckeranteil.
  • Das Erlebnis werde ich nie vergessen.
  • Die Kinder waren wirklich zu laut für mich.

Alle vier Sätze stehen im Nominativ und haben eine deutliche lesbare Betonung. Es ist nicht irgendein Club – sondern DER Club. Es ist nicht irgendeine Limonade – sondern DIE bestimmte Limonade – oder DAS Erlebnis. Und im Plural dann DIE lauten Kinder.

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Merke

Die Demonstrativpronomen „der”, „die” und „das” haben mit Nomen im Nominativ, Akkusativ und Dativ die gleiche Form wie der normale bestimmte Artikel. Der Unterschied wird nur im gesprochenen Wort durch eine Betonung deutlich.

Demonstrativpronomen-Liste:

Kasus
Maskulinum 3. Pers. Sing.
Nominativ
der
Genitiv
dessen
Dativ
dem
Akkusativ
den


Kasus
Femininum 3. Pers Sing.
Nominativ
die
Genitiv
deren
Dativ
der
Akkusativ
die


Kasus
Neutrum 3. Pers. Singl
Nominativ
das
Genitiv
dessen
Dativ
dem
Akkusativ
das


Kasus
3. Person Plural
Nominativ
die
Genitiv
deren/derer
Dativ
denen
Akkusativ
die


Schauen dir nun die verschiedenen hinweisenden Fürwörter genauer an. 

1) „dieser” &  „jener” bzw. „diese” & „jene” (etc.)

Die Demonstrativpronomen dieser”, „diese”, „dieses” sowie „jener”, „jene” und „jenes” helfen die Sprachinformation konkreter zu gestalten. Sie können mit oder ohne ein dazugehöriges Nomen vorkommen. Das macht sie ideal nutzbar bei Aufzählungen oder Gegenüberstellungen. Folgende Demonstrativpronomen-Beispiele passen dazu:

  • „Welche Pasta möchtest du heute Abend essen? Diese (Pasta) oder jene (Pasta)?
  • „Nutz bitte nur diese Fernsteuerung, jene (Fernsteuerung) ist leer.”
  • Dieser Hund ist besonders brav, jener (Hund) ist es leider nicht.”
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Merke

Die zuvor benannten Demonstrativpronomen ordnen hier die Lage in Nähe und Entfernung. „dieser”, „diese” und „dieses” stehen für eine räumliche oder zeitliche Nähe; „jener”, „jene”, „jenes” drücken hingehen eine räumliche oder zeitliche Entfernung aus.

Demonstrativpronomen-Übersicht:

Kasus
Maskulinum
Femininum
Nominativ
dieser
diese
Genitiv
dieses
dieser
Dativ
diesem
dieser
Akkusativ
diesen
diese
Kasus
Neutrum
Plural
Nominativ
dies(es)
diese
Genitiv
dieses
dieser
Dativ
diesem
diesen
Akkusativ
dies(es)
dieser


Kasus
Maskulinum
Femininum
Nominativ
jener
jene
Genitiv
jenes
jener
Dativ
jenem
jener
Akkusativ
jenen
jene
Kasus
Neutrum
Plural
Nominativ
jenes
jene
Genitiv
jenes
jener
Dativ
jenem
jenen
Akkusativ
jenes
jene


2) „derjenige” & „derselbe” bzw. „diejenige” und „dieselbe” (etc)

Die Demonstrativpronomen derjenige” und „diejenige(n)” sowie „derselbe”, „dieselbe” und „dasselbe” bestehen aus jeweils zwei Wortteilen. Der bestimmte Artikel am Wortbeginn wird auch wie ein bestimmter Artikel dekliniert; der zweite Bestandteil ist gleich der Endung der Adjektivdeklination des bestimmten Artikels. Klingt komplex – ein Blick in die beigefügten Tabellen wird Klarheit bringen. Die Zuordnung dieses Demonstrativpronomen ist übrigens durch einen vorangegangenen Satz (oder auch einen Nebensatz) geklärt. Somit stehen sie meist ohne Nomen.

Folgende Beispiele passen dazu:

  • „Meinst du den neuen Spieler?” – „Nein, es war derselbe (Spieler/maskulin) wie zuletzt.”
  • Diejenige (Schülerin/feminin), die zuerst mit der Aufgabe fertig wird, darf früher nach Hause gehen.”
  • „Welcher Besucher war es?” – „Es ist immer derselbe (Besucher/maskulin), der hier laut wird.”
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Merke

Es kann sogar sein, dass das Nomen vollkommen entfällt, das die gemeinte Person nur durch den Kontext der Aussage geklärt ist.

„Jener”, „jene” und „jenes” kommen im Sprachgebrauch eher selten vor. Zumeist werden die Demonstrativpronomen „der”, „die” oder „das” stattdessen genutzt. Statt: „Diejenige (Schülerin), die zuerst mit der Aufgabe fertig wird, darf früher nach Hause” kann es auch heißen: „Die (Schülerin), die zuerst mit der Aufgabe fertig wird, darf früher nach Hause.”


Demonstrativpronomen-Übersicht:

Kasus
Maskulinum
Femininum
Nominativ
derjenige
diejenige
Genitiv
desjenigen
derjenigen
Dativ
demjenigen
derjenigen
Akkusativ
denjenigen
diejenigen
Kasus
Neutrum
Plural
Nominativ
dasjenige
diejenige
Genitiv
desjenigen
derjenigen
Dativ
demjenigen
denjenigen
Akkusativ
dasjenige
diejenigen


3) „selbst” & „selber”

Zum Schluss noch eine Information zu den beiden Demonstrativpronomen selbst” und "selber”. Hier ist die Handhabung tatsächlich jedem Nutzer selbst (oder selber) überlassen. Sie werden auch nicht dekliniert. Sie sind unveränderlich. Sie stehen zudem immer in direkter Verbindung zu ihrem Bezugswort! Hier einige Beispiele zum Verständnis: 

  • „Dass du jetzt Schmerzen hast, daran bist du selbst/selber schuld.”
  • „Das Essen hat meine Frau selbst/selber gekocht.”
  • „Am Ende kann man immer nur sich selbst/selber aus dem Schlamassel befreien.” 

Das war bis hierhin doch alles verständlich, oder? Wie zuvor schon geschrieben, müssen die Demonstrativpronomen dekliniert werden, damit sie in einem Satzgefüge korrekt sind. Folgendes Beispiel veranschaulicht dies genau: 

  • Steffen hat für dieses Spiel sehr hart trainiert.

Jetzt weißt du schon, dass sich das Demonstrativpronomen („dieser”) auf das Spiel bezieht. Damit du es korrekt verwendest, muss du den Fall (Kasus), die Anzahl (Numerus) und das Geschlecht (Genus) anpassen. Dazu benutzt du die W-FrageWen oder was”. So erkennst du, dass du den Akkusativ nutzen musst. Das Wort „Spiel” ist als Einzahl, also als Singular, genutzt. Zuletzt: „das Spiel” ist ein Neutrum. Somit lautet das deklinierte Demonstrativpronomen „dieses”.

Falls dich die zuvor gestellte W-Frage nun verwirrt hat, hier die Fragen, mit denen du zuverlässig den Kasus (also: Fall) herausfindest:


Kasus
W-Frage
Fragestellung (Beispiele)
Nominativ
Wer?
Wer ist das?
Nominativ
Was?
Was ist das?
Genitiv
Wessen?
Wessen Handy ist das?
Dativ
Wem?
Wem gehört die Flasche?
Akkusativ
Wen?
Wen soll ich mitnehmen?
Akkusativ
Was?
Was soll ich mitnehmen?

Besonderheiten bei Demonstrativpronomen

1) Vielleicht ist es dir in den Deklinationstabellen schon aufgefallen. Einige Demonstrativpronomen fallen „aus dem Rahmen“. Sie bilden eine andere, eine ganz eigene Wortform. Konkret trifft das auf den Genitiv und den Plural des Dativs zu:

Kasus
Maskulinum 3. Pers. Sing.
Femininum 3. Pers. Sing.
Nominativ
der
die
Genitiv
dessen
deren
Dativ
dem
der
Akkusativ
den
die


Lerne diese Formen einfach auswendig – sie werden dir immer wieder begegnen. Hier einige Beispielsätze, damit du die veränderten Wortformen schneller lernen kannst:

  • „Michi trafen ihren Bruder und dessen Freunde.”
  • „Bist du dir dessen sicher?”
  • „Ich habe mit Michi und deren Bruder Mike gesprochen.”

Noch gewöhnungsbedürftiger ist die Wortkombination im Plural. Das Wort „deren” verweist zurück und „derer” nach vorne.

  • „Du hattest so viele Trainer, deren Sporteinheiten wirklich hart waren.”
  • „Die Zahl derer, die wirklich etwas leisten wollen, sinkt beständig.”

Zum Schluss noch zum Plural des Dativs.

  • „Die Zeiten sind vorbei, denen geht es auch nicht mehr gut.”
  • Denen ist wirklich alles zuzutrauen.”


2) Zum Schluss noch eine kurze Erklärung zu den durchaus verwandten Relativpronomen (auch: bezügliche Fürwörter). Neben „welcher”, „welche” und „welches” gehören dazu nämlich auch „der, „die” und „das”. Diese Wortgleichheit mit den Demonstrativpronomen kann verwirrend sein. Doch hier hilft eine simple Faustregel: Leitet das Pronomen einen Relativsatz (auch: Nebensatz) ein, dann ist es ein Relativpronomen. Zusammengefasst: Das Substantiv wird durch das Pronomen näher bezeichnet, ohne dass ein neuer Satz beginnt.

Beispiele für Relativsätze:

  • Die Villa, die am Ende der Straße steht, hat ein Schwimmbecken.
  • Wir essen nur Brot von Korn, das biologisch angebaut wurde.
  • Es ist eine Tradition, der wir Deutschen gerne folgen.

Zusammenfassung: Verwendung von Demonstrativpronomen

Was sind Demonstrativpronomen? Sie sind keine Hürde in der deutschen Sprache, sondern eine deutliche Hilfe bei der Konkretisierung von Aussagen. Die Verwendung von Demonstrativpronomen erlaubt dir, deine Worte besser zu betonen – sowohl in der alltäglichen Sprache als auch im geschriebenen Deutsch. Grundsätzlich solltest du im Kopf behalten, dass Demonstrativpronomen auf eine Person oder eine bestimmte Sache in einem Satz hinweisen oder diese hervorheben. In Bezug auf die Deklination gilt: Die meisten Demonstrativpronomen werden wie bestimmte Artikel dekliniert. Es gibt aber Ausnahmen – diese musst du auswendig lernen. Außer die hinweisenden Fürwörter „selbst” und selber” – diese sind unveränderlich in allen Fällen, Zeiten und Personen:

Teste dein Wissen

Teste dein neugewonnenes Wissen mit diesen Demonstrativpronomen-Übungen:

In welchem Satz stimmt die verwendete Form des Neutrums nicht.

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