Deutsch – Wegbeschreibung

Du möchtest wissen, wie man eine Wegbeschreibung richtig erstellt? Dann bist du bei uns an der richtigen Adresse... steig direkt ins Thema ein!

„Du lernst nicht für die Schule, sondern fürs Leben!“

Bestimmt hast Du diesen Satz auch schon mal gehört. Im Fall einer Wegbeschreibung stimmt das auf jeden Fall. Denn ist passiert uns allen doch gar nicht so selten, dass wir unterwegs sind uns fragen, wie wir am schnellsten zum Stadion, zum nächsten Imbiss oder zum Bahnhof kommen.

Manchmal bist Du nicht der Suchende in der fremden Stadt, sondern die Person mit Ortskenntnis, die anderen helfen kann. Vielleicht sitzt Du aber auch einfach nur im Deutschunterricht und sollst eine Wegbeschreibung schreiben. In beiden Fällen, ist es gut, wenn Du weißt, wovon Du sprichst – und wie Du am besten formulierst.

In diesem Artikel schauen wir uns das Thema Wegbeschreibung genauer an. Am Ende findest Du einige Übungen zur Wegbeschreibung – wenn Du den Text aufmerksam liest, beantwortest Du die Fragen mit links!

Was ist eine Wegbeschreibung? Definition & Merkmale

Im Deutschunterricht beschäftigt Ihr Euch von Zeit zu Zeit mit Vorgangsbeschreibungen. Die Wegbeschreibung ist eine Variante davon: Das heißt, dass Du hier einen bestimmten Ablauf erläuterst.

Ähnlich wie bei einem Rezept, das uns Schritt für Schritt von den Zutaten zum fertigen Gericht führt, leitet uns eine Wegbeschreibung vom Start- zum Zielpunkt. Wir erhalten damit praktisch eine Anleitung, wie wir gehen oder fahren sollen, um unser Ziel zu erreichen.

Für eine Wegbeschreibung sind drei wesentliche Schritte erforderlich:

  • Vorbereitung: Markiere Start und Ziel und verbinde diese auf dem kürzesten Weg. Notiere Dir markante Punkte im Verlauf dieser Strecke.

  • Schreiben: Formuliere die Wegbeschreibung anhand der Karte und Deiner Notizen.

  • Überprüfen: Checke, ob Deine Wegbeschreibung tatsächlich korrekt ist und alle sprachlichen Anforderungen erfüllt.

Ehe wir uns diese Punkte genauer anschauen, werfen wir einen Blick auf die Merkmale einer Wegbeschreibung.

Wegbeschreibung: Wichtige sprachliche Merkmale

Du ahnst vermutlich schon, dass es beim Schreiben einer Wegbeschreibung bestimmte sprachliche Anforderungen gibt. Dies solltest Du beachten, wenn Du Dich ans Werk machst:

  • Schreibe Deine Wegbeschreibung im Präsens (Gegenwart).
  • Nutze eine sachliche Sprache mit kurzen und präzisen Sätzen und verzichte auf Ausschmückungen.
  • Sprich den*die Leser*in an (Du oder Sie) oder verwende das Pronomen man.
  • Nenne zu Beginn den Start- und den Zielpunkt.
  • Achte auf die richtige Reihenfolge der Anweisungen.
  • Gib Richtungen an und nenne markante Bezugspunkte am Rand der Route.
  • Nutze Präpositionen wie gegenüber, entlang oder unter.
  • Verdeutliche die einzelnen Schritte durch abwechslungsreiche Satzanfänge und Bewegungswörter (abbiegen, gehen, kreuzen, überqueren, etc.). 
  • Verwende geschätzte Zeit- oder Entfernungsangaben.
  • Nutze Straßennamen, wenn Du sie kennst.
  • Beschreibe schwierige Stellen besonders genau.

Der erste Schritt Deiner Wegbeschreibung: Die Vorbereitung

Ehe Du loslegst, wirfst Du einen Blick in den Stadtplan, den Du für Deine Wegbeschreibung nutzt.

  • Markiere Start- und Zielpunkt und verbinde diese auf der kürzesten oder unkompliziertesten möglichen Verbindung.
  • Schreibe auf, welche auffälligen Stellen jemand auf diesem Weg passiert: etwa einen besonderen Baum, eine Kirche oder ein markantes Gebäude.
  • Wichtig: Notiere nicht zu viele Einzelheiten, sonst besteht die Gefahr, dass sie eher irritieren als helfen.
  • Schreibe einzelne Schritte stichwortartig auf und nummeriere sie entsprechend der Reihenfolge.
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Tipp

Wirf auch während des Schreibens immer mal wieder einen Blick in den Plan, um sicher zu gehen, dass Du nicht vom Weg abkommst.

Los geht’s: Der Aufbau einer Wegbeschreibung

Sobald Deine Vorbereitung beendet ist, kannst Du mit dem Schreiben der Wegbeschreibung beginnen. Halte Dich dabei an den folgenden Aufbau.

  1. Nenne im Einleitungssatz den Startpunkt und das Ziel Deiner Wegbeschreibung.
  2. Schildere im Hauptteil die einzelnen Abschnitte des Weges bis zum Ziel.
  3. Beschreibe zum Schluss kurz, wo sich das Ziel befindet.

Nehmen wir an, Du möchtest einem Freund den Weg vom Bahnhof zur Kletterhalle beschreiben. Dann kann Dein Einleitungssatz zum Beispiel so aussehen:

„Der Weg vom Bahnhof bis zur Kletterhalle ist etwa einen Kilometer lang.“


Danach unterteilst Du den Weg in verschiedene Abschnitte. Dabei solltest Du auch erwähnen, wie lang diese Teilstücke ungefähr sind.

„Zunächst folgst Du der Bahnhofstraße für etwa 150 Meter in Richtung Süden.“


Gibt es auf dem Weg auffällige Merkmale? Auch diese solltest Du im Hauptteil erwähnen. Straßennamen und Richtungsangaben sind ebenfalls sehr hilfreich, um Deiner Beschreibung folgen zu können.

„Am Kreisverkehr mit der Skulptur in der Mitte biegst Du nach rechts ab in die Bergmannstraße.“


Bekannte Gebäude oder markante Flächen solltest Du ebenfalls erwähnen, weil sie sich besonders gut einprägen.

„Am Hotel biegst Du links ab und folgst der Straße bis zum Kinderspielplatz. Direkt daneben verläuft ein Fußweg, der Dich durch einen kleinen Park führt.“


Im Schlussteil ist Platz für das Erreichen des Ziels.

„Am Ende des Fußweges siehst Du die Kletterhalle schon auf der rechten Seite.“


Auch wichtige Infos kannst Du hier unterbringen:

„Um zum Eingang der Halle zu kommen, musst Du noch einmal um das Gebäude herum gehen.“

Die Wegbeschreibung: Mustertext als Beispiel

Die folgende Wegbeschreibung zeigt Dir mögliche Formulierungen. Wenn Du selbst noch etwas üben möchtest, schreibe doch mal eine kurze Wegbeschreibung anhand Deines Heimatortes.

„Das Stadion (Ziel) ist gar nicht weit vom S-Bahnhof (Start) entfernt. Zu Fuß dauert es etwa eine Viertelstunde. Zunächst überquerst Du den Bahnhofsvorplatz. Dann biegst Du nach links auf die Hauptstraße ab. Diese gehst Du etwa 150 Meter entlang. An der großen Kreuzung biegst Du rechts ab und wechselst am Zebrastreifen die Straßenseite. Anschließend folgst Du der Straße für weitere 100 Meter, bis Du an den Stadtpark gelangst. Von dort kannst Du das Stadion schon sehen. Folge dem Gehweg entlang der großen Wiese. Am Ende erreichst Du den Parkplatz des Stadions. Der Nordeingang befindet sich auf der Rückseite.

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Formulierungstipps für Deine Wegbeschreibung

Beachte, dass Du eine Wegbeschreibung immer im Präsens schreibst. Nutze kurze präzise Sätze und eine sachliche Sprache. Um die einzelnen Wegabschnitte deutlich zu machen und die Sätze sinnvoll miteinander zu verbinden, kannst Du verschiedene Satzanfänge verwenden. 


Beispiele für Satzanfänge:

  • Anschließend…
  • Am Ende…
  • Danach…
  • Dann…
  • Zuerst…
  • Zuletzt…
  • Zunächst…

Auch bei den Verben der Fortbewegung kannst Du variieren, um Deine Wegbeschreibung abwechslungsreich zu gestalten.


Beispiele für Verben:

  • abbiegen
  • ankommen
  • erreichen
  • folgen
  • gehen
  • gelangen
  • kommen
  • laufen
  • überqueren
  • vorbeigehen
  • weitergehen

Mit verschiedenen Präpositionen beschreibst Du den genauen Weg, der zurückgelegt werden muss.


Beispiele für Präpositionen:

  • entlang
  • gegenüber
  • hinter
  • links
  • neben
  • rechts
  • über 
  • unter
  • vor

Straßennamen und Himmelsrichtungen helfen bei der Orientierung. Das gilt auch für markante Gebäude und auffällige Merkmale entlang des Weges. Als Orientierungspunkte kannst Du etwa folgende Substantive nutzen.


Beispiele für Orientierungspunkte:

  • Bahnhof
  • Bank
  • Bibliothek
  • Brücke
  • Denkmal
  • Haus
  • Hotel
  • Imbiss
  • Kirche
  • Kreuzung
  • Park
  • Parkplatz
  • Rathaus
  • Skulptur
  • Spielplatz
  • Tankstelle

Fertig? Die Checkliste für Deine Wegbeschreibung

Wie bei jedem Aufsatz solltest Du auch bei einer Wegbeschreibung Deinen Text noch einmal genau kontrollieren. Achte dabei auf die folgenden Aspekte:

  • Ist der Text im Hinblick auf Rechtschreibung und Grammatik korrekt?
  • Stimmt die Wegbeschreibung inhaltlich?
  • Steht der Text in der richtigen Zeitform (Präsens)?
  • Sind die einzelnen Abschnitte korrekt angeordnet?
  • Ist die Sprache durchgehend sachlich und informativ?
  • Sind wichtige Orientierungspunkte aufgeführt?

Zusammenfassung: Das Wichtigste zum Schreiben einer Wegbeschreibung

  • Eine Wegbeschreibung ist eine Variante der Vorgangsbeschreibung.
  • Mit einer Wegbeschreibung gibst Du dem*der Leser*in eine Anleitung, wie er*sie zum Ziel gelangt.
  • In einer Wegbeschreibung führst Du alle wichtigen Informationen auf, die für die
    Orientierung nötig sind.
  • Du schreibst eine Wegbeschreibung immer im Präsens.
  • Du solltest eine sachliche, informative Sprache verwenden und auf unnötige Ausschmückungen verzichten.
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