Inhaltsangabe: Beispiel und Musterlösung zur Vertiefung
Du möchtest genau verstehen, wie eine Inhaltsangabe aufgebaut ist? Du suchst eine Musterlösung für eine Inhaltsangabe? Dann ist diese Seite genau richtig für dich. Lies dich einfach ins Thema ein!
Die Inhaltsangabe ist ein wichtiges Werkzeug im Deutschunterricht: Diese Zusammenfassung eines Textes spielt auch als Teil von Interpretationen, Rezensionen oder Sachtextanalysen eine Rolle. In einer Inhaltsangabe gibst Du den Inhalt eines Textes wieder, sodass Deine Leser*innen das Wichtigste darüber erfahren, ohne ihn selbst lesen zu müssen.
In diesem Artikel verfassen wir eine beispielhafte Inhaltsangabe, um Dir die ideale Vorgehensweise zu zeigen. Dabei gehen wir auch auf mögliche Fehler ein – wenn Du diese kennst, kannst Du sie ganz einfach vermeiden.
Was ist eine Inhaltsangabe?
Eine Inhaltsangabe fasst die wesentlichen Informationen eines Textes zusammen. Das kann etwa eine Geschichte oder Kurzgeschichte, ein Zeitungsartikel oder ein Buch sein. Auch Filme oder Theaterstücke kannst Du im Rahmen einer Inhaltsangabe zusammenfassen.
Dabei gibst Du deinem*deiner Leser*in einen Überblick über das Geschehen und die handelnden Figuren sowie Zeit und Ort der Handlung.
Die Merkmale einer Inhaltsangabe
Möchtest Du eine Inhaltsangabe schreiben, musst Du diese Aspekte beachten:
- Aufbau: Eine Inhaltsangabe umfasst drei Teile: Einleitung, Hauptteil und Schluss.
- Sprache: Nutze eine sachliche Sprache und verzichte auf unterhaltsame Ausschmückungen. Gib den Inhalt dabei in deinen eigenen Worten wieder.
- Indirekte Rede: Direkte Rede im Ursprungstext gibst Du in deiner Inhaltsangabe in indirekter Rede wieder.
- Perspektive: Schreibe in der 3. Person. Das gilt auch, wenn die Vorlage in der Ich-Form geschrieben ist.
- Zeitform: Eine Inhaltsangabe wird immer im Präsens, also in der Gegenwartsform, verfasst.
Schauen wir uns das Ganze nun an einem praktischen Beispiel an. Für unsere Musterlösung verfassen wir eine Inhaltsangabe des Märchens „Hänsel und Gretel“, das Du bestimmt kennst. Die Brüder Grimm haben es im Jahr 1812 verfasst.
Inhaltsangabe schreiben: Einteilung des Textes in Sinnabschnitte
Wie du bei einer Inhaltsangabe vorgehen solltest, findest du in unserem Beitrag zum Schreiben einer Inhaltsangabe. In diesem Text zeigen wir dir eine Musterlösung.
Zur Vorbereitung deiner Inhaltsangabe teilst Du den Text in Sinnabschnitte eine. Das sind Textabschnitte, die inhaltlich zusammengehören. Auf diese Weise verschaffst Du Dir einen Überblick über den Inhalt und die wesentlichen Punkte der Handlung, die Du wiedergeben möchtest.
In unserer Musterlösung sieht dieser Schritt so aus:
- Vorstellung der Figuren und ihrer Lebensumstände:
- Böser Plan der Mutter
- Hänsels Plan
- Der erste Versuch des Aussetzens scheitert.
- Der zweite Versuch des Aussetzens hat Erfolg.
- Das Hexenhaus
- Die Hexe
- Hänsel und Gretel in Gefangenschaft
- Gretels List und das Ende der Hexe
- Das glückliche Ende des Märchens
Musterlösung Inhaltsangabe: Beispiel für eine Einleitung
Falsch: „Hänsel und Gretel“ ist eine sehr alte Geschichte über eine arme Familie und eine dumme Hexe, die die Kinder erst kidnappt und dann von ihnen umgebracht wird.
So machst Du es besser:
- Nenne zu Beginn die wichtigsten Informationen zum Text: Titel, Autor, Textart und Erscheinungsjahr des Textes.
- Gib die wichtigsten Teile der Handlung wieder.
- Wähle eine sachliche Sprache und verzichte auf Wertungen.
Richtig: „Hänsel und Gretel“ ist ein Märchen der Brüder Grimm, das erstmals im Jahr 1812 veröffentlich wurde. Darin geht es um die Familie eines Holzhackers, die in Armut lebt und nicht genug Nahrung für alle hat. Die Mutter überzeugt den Vater, die beiden Kinder im Wald auszusetzen. Dort gelangen die Kinder zum Haus einer Hexe, die die beiden gefangen nimmt. Sie möchte Hänsel mästen, um ihn zu essen. Am Ende können die beiden Kinder sich befreien und zu ihrem Vater zurückkehren.
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Musterlösung Inhaltsangabe: Beispiel für den Hauptteil
Falsch: Es war einmal eine arme Holzhackerfamilie, die am Rande eines großen Waldes lebte. Weil sie nicht genug zu essen für alle hatten, schmiedete die Mutter den Plan, die Kinder auszusetzen. Sie sagte zum Vater: „Wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen.“ Dort wollte sie die beiden zurücklassen.
So machst Du es besser:
- Nutze Deine eigenen Worte, um den Inhalt der Geschichte wiederzugeben.
- Schreibe Deine Inhaltsangabe in der Zeitform Präsens. Wird auf ein Ereignis verwiesen, das vor der Handlung passiert ist, nutzt Du dafür das Perfekt.
- Verwende indirekte Rede statt der direkten Rede im Text.
Richtig: Da die Familie nicht genug zu essen aufbringen kann, möchte die Mutter die Kinder loswerden. Sie sagt dem Vater, dass sie sie am nächsten Morgen in den Wald bringen und dort zurücklassen sollten.
Falsch: Hänsel und Gretel bekommen das Gespräch der Eltern mit und Gretel fängt an zu weinen, weil sie furchtbare Angst hat. Hänsel tröstet seine Schwester, weil er schon einen Plan hat. Er sagt:„Gräme Dich nicht, ich will uns schon helfen.“ Die Eltern gehen zu Bett. Hänsel geht nach draußen und sammelt ganz viele kleine Steine, die im Licht des Mondes funkeln, um damit den Weg zu markieren und wieder nach Hause zu finden.
So machst Du es besser:
Beschränke Dich auf wichtige Informationen.
Gib den Inhalt in chronologischer Reihenfolge wieder und nutze passende Konjunktionen.
Richtig: Hänsel und Gretel hören das Gespräch der Eltern. Daraufhin bekommt Gretel Angst, aber Hänsel beruhigt sie, denn er hat bereits einen Plan. Während die Eltern schlafen, geht er hinaus und steckt sich einige helle Kieselsteine in die Jackentasche.
Musterlösung Inhaltsangabe: Beispiel für den Schlussteil
Falsch: Ich fand das Märchen unrealistisch und übertrieben. Ich würde lieber etwas anderes lesen.
So machst Du es besser:
Gehe zum Schluss Deiner Inhaltsangabe auf die Intention des Textes ein. Erläutere, was der Text dem*der Leser*in vermitteln soll.
Äußere Deine Meinung, aber bleibe dabei sachlich.
Richtig: Das Märchen behandelt die Angst von Kindern, verlassen zu werden und allein zu sein. Aber es zeigt auch auf, dass man seine Ängste besiegen kann und dass es sich am Ende lohnt zu kämpfen.
Einen Schlussteil schreibst Du nur, wenn dieser in der Aufgabenstellung gefordert wird. Das ist zum Beispiel bei Interpretationen der Fall, bei denen die Inhaltsangabe ein Teil Deines Aufsatzes ist.
Zusammenfassung: Das Wichtigste zum Schreiben einer Inhaltsangabe
- Du schreibst eine Inhaltsangabe immer im Präsens.
- Schildere die wichtigsten Aspekte der Handlung und achte dabei auf eine chronologische Reihenfolge.
- Nutze Deine eigenen Worte für die Zusammenfassung und bleibe immer sachlich.
- Schreibe die Inhaltsangabe immer in der 3. Person, niemals in der Ich-Form.
In welcher Zeitform schreibst Du eine Inhaltsangabe?