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Deutsch: Verben mit Präpositionen

Wenn Du wissen willst, was Verben mit Präpositionen sind und wie Du sie richtig bildest, dann bist Du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.

Verben mit Präpositionen: So meisterst du sie

Viele Verben kommen ganz ohne Präpositionen aus. Oft ziehen sie bestimmte Objekte nach sich, nämlich vor allem Dativ- und Akkusativobjekte:

  • Ich helfe heute meiner Mutter im Garten. (wem?)
  • Mara hat schon den Rasen gemäht. (wen oder was?)


Diese Verben brauchen dazu keine Präpositionen – wir wissen trotzdem, was gemeint ist. Es gibt im Deutschen aber auch Verben mit festen Präpositionen, und genau die schauen wir uns heute an. Das ist spannender, als es klingt, denn manche von ihnen verändern sogar ihre Bedeutung abhängig von der Präposition. Frech, oder? 

Damit das aber alles etwas besser greifbar wird, schauen wir uns zunächst an, was Präpositionen überhaupt sind. 

Präpositionen: Wozu wir sie in Sätzen brauchen

Die Verwendung von Präpositionen ist gerade für Deutschlernende nicht ganz einfach. Während Muttersprachler:innen Präpositionen fast automatisch richtig verwenden, wirken sie für Deutschlernende meist ziemlich chaotisch und zufällig. Ein paar Hilfestellungen gibt es aber! 

Präpositionen kennst Du aus dem Deutschunterricht vielleicht auch als „Verhältniswörter“. Der Begriff ist gut gewählt, denn Präpositionen geben das Verhältnis von zwei Wörtern (meist Nomen, aber auch Pronomen) zueinander an. Schau Dir den folgenden (nicht korrekten) Satz an:

"Mein Buch liegt dem Schrank."

Hier fehlt eine Präposition, die uns verrät, in welchem Verhältnis das Buch und der Schrank (hier also zwei Nomen) zueinander stehen. Zum Beispiel so:

Mein Buch liegt auf dem Schrank.

Mein Buch liegt hinter dem Schrank.

Mein Buch liegt im (= in dem) Schrank.

Die Wörter auf, hinter und in sind Präpositionen. Es gibt sie in vier Kategorien, wie Du es zum Beispiel auch von den adverbialen Bestimmungen kennst:

  1. Präpositionen des Ortes (lokale): auf, hinter, in
  2. Präpositionen der Zeit (temporale): nach, vor, seit
  3. Präpositionen der Art und Weise (modale): mit, gegen, außer
  4. Präpositionen des Grundes (kausale): wegen, dank, durch

Schauen wir uns ein paar Beispielsätze dazu an:

  1. Ich wohne seit 2021 in Berlin. (lokal)
  2. Nach vielen Jahren hat er sich endlich gemeldet. (temporal)
  3. Ich glaube nicht, dass sie etwas gegen dich hat. (modal)
  4. Dank meiner Ausbildung konnte ich Sofia helfen. (kausal)

Du siehst hier schon, dass Präpositionen die Bedeutung von Sätzen sehr verändern können. Zum Beispiel so:

Nach/vor vielen Jahren hat er sich endlich gemeldet. 
Ich glaube nicht, dass sie etwas gegen/für dich hat. 

Das werden wir später noch bei den Verben mit festen Präpositionen sehen. Aber zunächst schauen wir uns noch an, wie die Präpositionen mit den Fällen zusammenhängen – hauptsächlich mit dem Dativ und dem Akkusativ.

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Präpositionen mit Dativ und Akkusativ

Du weißt bestimmt, dass Du Dativobjekte mit wem? und Akkusativobjekte mit wen oder was? erfragen kannst. Vielleicht hast Du auch schon einmal gehört, dass der Dativ der Fall des Ortes (wo?) und der Akkusativ der Fall der Richtung (wohin?) ist. Das ist ziemlich interessant: Die Präposition bleibt dieselbe – aber der Fall (Kasus) verändert sich und somit bedeutet der Satz etwas anderes.


Ein paar Beispiele dazu: 

Mein Mathebuch liegt in der Ecke
🡪 Dativ: In wem (= wo?) liegt mein Mathebuch?

Ich werfe mein Mathebuch in die Ecke
🡪 Akkusativ: In wen oder was (= wohin?) werfe ich mein Mathebuch?

Oder auch:

Die Kinder spielen hinter dem Haus.
🡪 Dativ: Hinter wem (= wo?) spielen die Kinder?

Die Kinder rennen hinter das Haus
🡪 Akkusativ: Hinter wen oder was (= wohin?) rennen die Kinder?


In diesen Beispielen bleibt die Präposition gleich, doch der Fall wechselt. Man nennt die Präpositionen, mit denen das möglich ist, daher Wechselpräpositionen. Achtung: Oft versteckt sich eine Präposition zusammen mit einem Artikel: 

Das Buch liegt im (= in dem) Schrank. 

Dein Fahrrad steht vorm (= vor dem) Haus.

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Merke

Wechselpräpositionen sind Präpositionen, die sowohl mit Dativ als auch mit Akkusativ stehen können. Die wichtigsten Wechselpräpositionen sind an, in, auf, unter, über, vor, hinter und neben.


Nun gibt es aber nicht nur Wechselpräpositionen, sondern auch feste Präpositionen in Verbindung mit Verben. Stell Dir das vor wie bei Romeo und Julia: Diese Verben können einfach nicht ohne Präpositionen!

Verben mit festen Präpositionen: Es geht nicht ohne!

Schau Dir mal den folgenden Satz an:

"Ich denke schon den ganzen Tag lang an dich."

Wir entdecken ziemlich schnell die Präposition an. Jetzt würden wir gern herausfinden, ob dich im Dativ oder Akkusativ steht. Also versuchen wir, mit wem? oder wen oder was? zu fragen:

Wem denke ich?

Wen oder was denke ich?

Du merkst schon: Das funktioniert so nicht. Wir können mit unseren üblichen Kasusfragen die Antwort nicht finden. Wir brauchen die Präposition für unsere Frage:

An wen oder was denke ich? 🡪 Präposition mit Akkusativ

Wenn Du die Frage nicht ohne eine Präposition stellen kannst, hast Du es mit einem Präpositionalobjekt zu tun. Präpositionalobjekte gehen Hand in Hand mit Präpositionen, die in Verbindung mit Verben stehen. Zum Beispiel:

zu jemandem gehören (Zu wem gehörst du? 🡪 Präposition mit Dativ)

über etwas nachdenken (Über wen oder was denkst du nach? 🡪 Präposition mit Akkusativ)

sich auf etwas freuen (Auf wen oder was freust du dich? 🡪 Präposition mit Akkusativ)

Das Gute ist: Die Präpositionen verraten Dir meist auch gleich den Fall – wenn es sich nicht um Wechselpräpositionen handelt, aber die kennst Du ja jetzt schon! Es gilt nämlich:

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Merke

Die Präpositionen aus, bei, mit, von, nach, zu und seit stehen mit Dativ.

Die Präpositionen ohne, für, durch, gegen und um stehen mit Akkusativ.

Es gibt noch weitere Präpositionen mit festen Fällen, aber wenn Du die genannten im Kopf hast, löst Du schon die allermeisten Probleme. Grundsätzlich gilt: Wenn Du nicht sicher bist, schau einfach im Duden nach. Dort steht zu jeder Präposition, welchen Fall sie fordert. 

Und welche Verben sind das nun, die eine feste Präposition brauchen? 

Verben mit Präpositionen mit Dativ

Hier findest Du eine Liste mit 25 wichtigen Verben, die mit einer Präposition mit Dativ verbunden sind:

  • abhängen von
  • anfangen mit
  • aufhören mit
  • sich bedanken bei
  • sich beschweren bei
  • fragen nach
  • gehören zu
  • halten von
  • helfen bei
  • hören von
  • kommen zu
  • leiden an
  • rechnen mit
  • riechen nach
  • schicken zu
  • sich schützen vor
  • sprechen mit
  • sterben an
  • streiten mit
  • teilnehmen an
  • sich treffen mit
  • sich verabreden mit
  • sich verabschieden von
  • sich verstehen mit
  • zweifeln an

Ein paar Beispielsätze zeigen Dir, dass die Grammatik hier immer nur den Dativ zulässt: 

Das hängt von deiner Note in der Mathearbeit ab.

Er leidet an einer schweren Krankheit.

Ich verstehe mich gut mit ihm.

Verben mit Präpositionen mit Akkusativ

Analog zeigen wir Dir hier eine Liste mit 25 wichtigen Verben, die mit einer Präposition mit Akkusativ verbunden sind:

  • achten auf
  • antworten auf
  • sich ärgern über
  • sich bedanken für
  • berichten über
  • sich beschweren über
  • bitten um
  • denken an
  • sich entscheiden für
  • sich erinnern an
  • sich freuen auf
  • glauben ansich
  • interessieren für
  • sich konzentrieren auf
  • lachen über
  • schicken an
  • schreiben an
  • sorgen für
  • sprechen über
  • streiten über
  • sich verlassen auf
  • sich verlieben in
  • sich vorbereiten auf
  • warten auf
  • sich wenden an

Und auch hier ein paar Beispielsätze, in denen Du den Akkusativ erkennst:

Ich ärgere mich schon lange über meine Deutschlehrerin.

Mara freut sich sehr auf das Sommerfest.

Die Neue in der Klasse interessiert sich für Wale

Verben, die beides können: Dativ und Akkusativ

Grammatikalische Konzepte in Deutsch sind selten ganz eindeutig – das ist Dir vielleicht schon aufgefallen. So ist es auch diesmal: Manche Verben können nämlich eine Präposition mit Dativ und eine Präposition mit Akkusativ nach sich ziehen. Und das Spannende: Dabei verändert sich sogar noch die Bedeutung des Verbs. 

Das sieht dann so aus:

Ich entschuldige mich bei ihm.

Ich entschuldige mich für ihn.

Kleines Wörtchen – große Bedeutung. Da lohnt es sich, zweimal hinzugucken, ob du wirklich die richtige Präposition erwischt hast!

Zusammengefasst: Verben mit Präpositionen

  • Manche Verben sind fest mit bestimmten Präpositionen verbunden.
  • Diese Präpositionen ziehen meist ein Dativ- oder ein Akkusativobjekt nach sich.
  • Manche Präpositionen stehen immer mit Dativ, andere immer mit Akkusativ.
  • Wechselpräpositionen können mit Dativ oder Akkusativ stehen, was sich auf die Bedeutung des Verbs auswirkt. 
  • Welche Präposition fest zu einem Verb gehört und welcher Fall danach folgen muss, kannst Du einem Wörterbuch entnehmen.

Übungen rund um Verben mit Präpositionen

Du bist dran! Nutze die folgenden Übungen, um zu überprüfen, ob du Verben und Präpositionen verstanden hast. 

Übung 1 – Wähle die richtige Präposition aus

Welche Präposition ist richtig? 

Beispiel:

Vor einigen Jahren konnte man im Winter vor/auf/in/unter dem See noch Schlittschuh fahren. 

Lösung: auf

Übungen:

  1. Ich warte schon von/seit/an/nach Donnerstag auf dich!
  2. Letztes Jahr sind wir im August auf/über/in/zu den Urlaub gefahren. 
  3. Er hat in/bis/bei/hinter Mitternacht noch gearbeitet.
  4. Sie wohnt neben/an/über/um die Ecke.
  5. Im Winter fahren viele Menschen in/auf/zu/an die Berge zum Skifahren.

Übung 2 – Dativ oder Akkusativ?

Bestimme den Fall der markierten Wörter.

Beispiel:

Ich habe vor Wut mein Buch in die Ecke geschleudert. 

Lösung: Akkusativ

Übungen:

  1. Der Film handelt von einem jungen Schauspieler.
  2. Er wartet auf einen Anruf von seiner Freundin.
  3. Wir bereiten uns intensiv auf die Prüfung vor.
  4. Sie hat sich für das blaue Kleid entschieden.
  5. Hilfst du mir bei den Hausaufgaben?

Die Lösungen zu den Übungen findest du hier.

Teste dich selbst

Sind "mit, nach, aus, zu & seit" Präpositionen mit Dativ und/oder Akkusativ?

Lösungen

Übung 1 – Wähle die richtige Präposition aus

  1. seit
  2. in
  3. bis
  4. um
  5. in


Übung 2 – Dativ oder Akkusativ?

  1. Dativ
  2. Akkusativ
  3. Akkusativ
  4. Akkusativ
  5. Dativ
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