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Ironie: Definition & Wirkung mit Beispielen

Du interessierst dich für das Thema Ironie und möchtest auch wissen, was der Unterschied zu Sarkasmus ist? Dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein!

Ironie: Definition & Wirkung mit Beispielen

Es regnet und jemand sagt: „Das Wetter ist ja richtig schön.“ Diese Aussage kann bedeuten, dass das Wetter trotz des Regens schön ist. Oder aber sie ist ironisch gemeint. Um den Unterschied zu verstehen, beschäftigen wir uns in diesem Text mit dem Stilmittel Ironie.

Ironie ist eine Form der indirekten Kommunikation, bei der eine Aussage eine wörtliche und eine übertragene Bedeutung hat. Der Empfänger der ironischen Botschaft muss den Sinn entschlüsseln.

In diesem Abschnitt gehen wir auf die Formen der Ironie ein und haben Beispiele aus Alltag, Literatur und Medien ausgewählt, um ihre Definition und die Wirkung zu erklären.

Definition von Ironie

Ironie ist ein rhetorisches Stilmittel. Es wird verwendet, um das Gegenteil von dem auszudrücken, was tatsächlich gemeint ist. Ironie wird eingesetzt, um Humor zu erzeugen, Kritik, Spott oder Hohn zu äußern oder eine bestimmte Sichtweise zu vermitteln.

Ironische Aussagen sind stark von ihrem Kontext abhängig, denn auch Tonfall, Mimik und Gestik sind für das richtige Verständnis von Ironie wichtig. Ironie kann ebenfalls auftreten, wenn ein Ereignis oder eine Handlung das Gegenteil von dem ist, was wir erwartet haben.

Formen der Ironie

Verbale Ironie

Um verbale Ironie handelt es sich, wenn eine Person das Gegenteil von dem sagt, was eigentlich gemeint ist.

Jemand erklärt etwas Offensichtliches: „Oh, wirklich? Das hätte ich nie erraten!“


Situative Ironie (Situationskomik)

Situative Ironie entsteht, wenn das Resultat einer Situation das Gegenteil davon ist, was man erwartet hätte.

Ein Paar plant eine Hochzeit im Freien und ausgerechnet an diesem Tag regnet es.


Dramatische Ironie

Dramatische Ironie wird in der Literatur eingesetzt, um Spannung oder Humor zu erzeugen. Das Publikum weiß mehr über eine Situation als die Figuren selbst.

Shakespeares „Romeo und Julia“: Nur die Zuschauer*innen wissen, dass Julia einen Schlaftrunk genommen hat, während Romeo davon nichts ahnt.


Selbstironie

Bei der Selbstironie macht sich eine Person über sich selbst lustig und äußert sich auf eine ironische Weise darüber.

Ein/e Raucher*in sagt: „Es gibt nichts Einfacheres, als das Rauchen zu stoppen. Ich habe das schon oft geschafft.“


Ironie des Schicksals

Mit Ironie des Schicksals (oder tragischer Ironie) werden Ereignisse bezeichnet, die entgegen allen Erwartungen eintreten und daher schicksalhaft wirken.

Die Titanic galt als ein „unsinkbares Schiff“ und ging dennoch unter.


Sokratische Ironie

Hierbei geht es um eine Methode von Sokrates, bei der sich unwissend gestellt wird, um durch Argumente oder Fragen die Schwächen des Gegenübers aufzudecken.

Person A: „Warum muss man zur Schule gehen?“

Person B: „Stimmt, die Schulpflicht könnte abgeschafft werden. Aber dann würden Kinder keinen Abschluss machen und keine Arbeit finden. Das ist aber nur ein kleiner Preis für die Freiheit, oder?“

Person A: „So habe ich das nicht gemeint.“

Person B: „Welche Folgen hätte es sonst, wenn niemand mehr zur Schule gehen müsste?“

Beispiele für Ironie

Ironie im Alltag

In unserem Sprachgebrauch kommen ironische Sätze vor, um Humor zu erzeugen oder Kritik auszudrücken.

Du sagst zu einer Person, die immer unpünktlich ist: „Du bist ja wieder pünktlich wie immer.“


Ironie in der Literatur

Durch Ironie können humorvolle Elemente, Spannung, Wendungen, Dramatik oder Kritik an gesellschaftlichen Normen oder politischen Systemen in den Text eingebracht werden.

In „Ödipus Rex“ von Sophokles versucht Ödipus, seinem Schicksal zu entgehen, indem er den Mann tötet, von dem er glaubt, er sei nicht sein Vater. Jedoch handelt Ödipus genauso, wie er es eigentlich zu vermeiden versuchte.


Ironie in den Medien

In der Zeitung gibt es spezielle Sorten von Texten, bei denen Ironie vorkommt (Glosse, Kolumne). Auch im Internet wird Ironie gezielt eingesetzt.

In der Zeitung steht: „Meteorologen wissen: Das Wetter wird es auch morgen geben.“

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Wirkung von Ironie

Ironie wird eingesetzt, um Kritik auf eine indirekte Weise zu äußern oder um Spott und Hohn auszudrücken.

Ein/e Lehrer*in begrüßt eine/n unpünktliche Schüler*in: „Schön, dass Sie uns mit Ihrer Anwesenheit beehren.“


Ironie kann helfen, die Kommunikation abwechslungsreicher, origineller und witziger zu gestalten.

Nach einem missglückten Kochversuch: „Ich sollte ein Restaurant eröffnen.“


Ironie kann einer Aussage oder einem Text mehr Tiefgang und Komplexität geben und die Leser*innen zum Nachdenken anregen.

In Mark Twains „Die Abenteuer von Huckleberry Finn“ wird Ironie genutzt, um Rassismus und Sklaverei zu kritisieren.


Ironie wird verwendet, um sich „dumm zu stellen“, um sich von etwas zu distanzieren oder abzugrenzen oder andersherum, um Zugehörigkeiten zu verdeutlichen.

Nach einem misslungenen Projekt: „Wahnsinn, das war ja eine Glanzleistung von uns allen.“

Unterschied zwischen Ironie, Sarkasmus und Zynismus

Sarkasmus

Sarkasmus kann nur verbal ausgedrückt werden. Meistens werden Frustration und Wut durch Sarkasmus vermittelt. Sarkasmus ist oft verletzend und offensichtlicher als Ironie. 

Ironie: Nachdem jemand etwas kaputt gemacht hat: „Das hast du wieder toll gemacht.“
Sarkasmus: Zu jemanden, der eine schlechte Idee hat: „Das ist ja eine brillante Idee. Lass uns alles ignorieren.“


Zynismus

Zynismus ist eine Haltung oder Weltanschauung, die gesellschaftliche Normen und Werte ablehnt und oft auch verletzend oder spöttisch ist. Zyniker machen sich über die Moralvorstellungen anderer Menschen lustig. Zynismus beschreibt eine Einstellung. 

Ironie: Jemand, der bei Kälte draußen wartet: „Ich liebe den Winter.“
Zynismus: Eine Bemerkung über das Unglück anderer: „Glück ist, wenn das Pech andere trifft.“

Zusammenfassung

Definition

  • Ironie wird verwendet, um das Gegenteil von dem auszudrücken, was tatsächlich gemeint ist. 
  • Ironie wird eingesetzt, um Humor zu erzeugen, Kritik, Spott oder Hohn zu äußern oder eine bestimmte Sichtweise zu vermitteln. 
  • Ironische Aussagen sind auch von ihrem Kontext abhängig. 
  • Ironie kann ebenfalls auftreten, wenn ein Ereignis oder eine Handlung das Gegenteil von dem ist, was wir erwartet haben. 


Formen

  • Verbale Ironie: Eine Person sagt das Gegenteil von dem, was eigentlich gemeint ist. 
  • Situative Ironie: Das Resultat einer Situation ist das Gegenteil davon, was man erwartet hätte. 
  • Dramatische Ironie: Das Publikum weiß mehr über eine Situation als die Figuren selbst. 
  • Selbstironie: Eine Person äußert sich auf eine ironische Weise über eigene Schwächen. 
  • Ironie des Schicksals: Ereignisse, die entgegen allen Erwartungen eintreten. 
  • Sokratische Ironie: Methode, bei der die Schwächen des Gegenübers aufgedeckt werden. 


Wirkung

  • Kritik, Spott und Hohn 
  • Humor 
  • Abwechslungsreiche, originelle, witzige Kommunikation 
  • Tiefgang und Komplexität
  • Distanz/Abgrenzung oder Zugehörigkeiten 


Unterschied zu Sarkasmus und Zynismus

Sarkasmus: Sarkasmus ist oft verletzend und offensichtlicher als Ironie. 
Zynismus ist eine Haltung oder Weltanschauung, die gesellschaftliche Normen und Werte ablehnt.

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