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Schönheitsideale in sozialen Netzwerken: So schützen Sie Ihre Kinder Lesezeit: 4 Minuten

Umgeben von InfluencerInnen, Beauty-Filtern und Schönheitsidealen aufzuwachsen, ist für Kinder und Jugendliche oft nicht einfach. Schnell entwickeln sich Neid und Selbstzweifel.  

Wie beeinflussen soziale Netzwerke unsere Schönheitsideale? 

Viele InfluencerInnen gaukeln Kindern und Jugendlichen eine unrealistische Welt vor. Dank Beauty-Filtern haben sie ein perfektes Aussehen. Makel wie Hautunreinheiten werden retuschiert. Zudem handelt es sich bei den InfluencerInnen und Models oft um besonders schlanke Personen. Kinder und Jugendliche sind tagtäglich von diesen Idealen umgeben – und können meist noch nicht erkennen, dass die Internetstars bewusst ausblenden, was niemand sehen soll.  

Der bedenkliche Einfluss sogenannter „Vorbilder“ auf Kinder und Jugendliche

Die in sozialen Netzwerken präsentierte Scheinwelt führt insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu Neid und Selbstzweifeln, weil sie selbst nicht dem Bild entsprechen, das ihnen durch Social Media als ideal präsentiert wird. Kein Wunder, wenn man mehrere Stunden pro Tag ausschließlich Menschen sieht, die scheinbar keine Makel haben. Schnell entsteht ein falsches Bild von der Realität, da Menschen dazu neigen, sich öffentlich nur von ihren besten Seiten zu zeigen. Das Problem: Kinder und Jugendliche fragen sich häufig: „Warum haben die so ein perfektes Leben? Was mache ich falsch?“. Manche InfluencerInnen gehen so weit, dass sie sich Schönheitsoperationen unterziehen und damit öffentlich prahlen, als seien derartige Eingriffe vollkommen normal und notwendig, um anerkannt zu werden. Junge Menschen könnten anfangen, selbst mit dem Gedanken zu spielen und sich in ihrem eigenen Körper nicht mehr wohlzufühlen. 

Das verzerrte Schönheitsbild spielt manchen InfluencerInnen in die Karten – Sie üben Macht auf die Gedanken und das Befinden junger Menschen aus, was vor allem den Zweck hat, an ihnen Geld zu verdienen. Denn jemand mit Selbstzweifel greift eher zu einem Produkt, das auch noch von seinem Vorbild beworben wird, sei es ein überteuerter Protein-Shake oder Make-up.  

Problematisch wird es bei gesundheitsgefährdenden Produkten. So schrecken manche Internetstars auch nicht vor „Schlankheitsprodukten“ wie Appetitzüglern oder Abführmitteln zurück – nicht selten entwickeln sich Essstörungen bis hin zu Bulimie oder Magersucht. Beliebt sind „Zahnbleaching-Produkte“, die ein schnelles und unkompliziertes Aufhellen der Zähne versprechen, bei falscher Anwendung aber zu Zahnfleischproblemen und Zahnüberempfindlichkeit führen können. Dies sind nur wenige Beispiele, wie teilweise gefährliches Influencer-Marketing betrieben wird. 

Bodyshaming und Cybermobbing

Wer sich in sozialen Medien in Form von Bildern oder Videos präsentiert, setzt sich der Gefahr aus, von Usern beleidigt und beschimpft zu werden. Da sich viele Menschen im Netz anonym fühlen, ist die Hemmschwelle niedriger, andere zu diskriminieren. Leider veranlasst das Kinder und Jugendliche, sich über Menschen zu belustigen, die sich aus verschiedenen Gründen vom Idealbild abheben. Bodyshaming wird immer wieder zum Thema: die Diskriminierung einer Person aufgrund ihres Körpers. Am häufigsten sind Frauen und Mädchen betroffen, meistens aufgrund ihres Übergewichts. Ein anderes Wort dafür ist „Fat Shaming“. Einige Frauen und Männer setzen sich aktiv für mehr Realität im Netz und gegen Bodyshaming ein, indem sie sich ungefiltert im Netz präsentieren – was auch sie nicht vor Anfeindungen schützt. Allerdings tragen sie dazu bei, Kindern und Jugendlichen bessere Werte zu vermitteln. Derzeit existieren mehr als 284.000 Beiträge auf Instagram mit dem Hashtag #fürmehrrealitätaufinstagram. Eltern sollten ihren Kindern nahelegen, nicht alles ernst zu nehmen und Kommentare, die zu weit gehen, zu melden – gänzlich davor schützen kann man sich nicht, wenn man sich öffentlich im Internet zeigt. Wenn Ihr Kind ohnehin mit Selbstbewusstseinsproblemen zu kämpfen hat, sollte es private Bilder am besten nur mit engen FreundInnen und Familienmitgliedern teilen. 

Der richtige Umgang mit sozialen Netzwerken: Tipps für Eltern

Sie als Eltern können Ihrem Kind helfen, sich gegen die Risiken, die von sozialen Netzwerken und manchen InfluencerInnen ausgehen, zu wappnen:  

  • Aufklärung: Machen Sie Ihrem Kind klar, dass InfluencerInnen in sozialen Netzwerken nicht ihren Alltag abbilden und so die Realität verfälschen. Wer sich die Beiträge anschaut, bekommt nichts über die Hintergründe mit – wie viele Versuche die Person für das perfekte Foto gebraucht hat und welche Sorgen sie währenddessen umtrieben haben.
     
  • Unperfekt perfekt: Legen Sie Ihrem Kind nahe, dass jeder Mensch auf seine eigene Weise schön ist. Gerade das Unperfekte ist das, was uns menschlich macht und uns von anderen abhebt. Ein anschauliches Beispiel ist: Warum sind Menschen bereit, viel Geld für Gold auszugeben oder warum sind Sammlerstücke so kostbar? Der Grund ist ihre Seltenheit. Jeder Mensch ist einzigartig und unersetzlich, da es jeden von uns nur ein einziges Mal gibt. Wenn Sie Ihrem Kind das erklären, wird es sich bestimmt selbstbewusster fühlen.
     
  • Die härteste Kritik übt man an sich selbst: Wir sind mit uns selbst viel kritischer als andere. Fast jeder Star hat etwas, was ihm an sich nicht gefällt und was niemandem auffallen würde. Vielleicht finden andere an einer Person genau das schön, was sie an sich nicht mag. Raten Sie Ihrem Kind, mit sich selbst nicht so streng umzugehen. Jeder sollte sich so behandeln, wie er andere behandeln würde – mit Würde und Respekt.
     
  • Medienerziehung: Behalten Sie das Medienverhalten Ihres Kindes kritisch im Blick. Damit Ihr Kind über ausreichende Medienkompetenz verfügt, sollten Sie ihm beibringen, wie man z. B. Werbung von normalen Inhalten unterscheidet, die Glaubwürdigkeit von Quellen hinterfragt und wie man eine ordentliche Recherche betreibt. Außerdem ist es wichtig, Ihr Kind über mögliche Gefahren des Internets aufzuklären. Welche Inhalte Ihrem Kind in sozialen Netzwerken ausgespielt werden, lässt sich nicht kontrollieren, aber wenn Sie genug Vertrauen in Ihr Kind haben, können Sie vereinbaren, von welchen InfluencerInnen es ausschließlich Beiträge anschauen soll. So schützen Sie Ihr Kind auch vor Internetstars, die es nicht gut mit ihren Fans meinen.
     
  • Gemeinsam hinterfragen: Schauen Sie sich die Videos von InfluencerInnen mit Ihren Kindern zusammen an. So können Sie Fragen direkt beantworten und Scheinrealitäten als solche benennen.
     
  • Anerkennung: Schenken Sie Ihrem Kind regelmäßig Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Vertrauen, um das Selbstwertgefühl zu steigern. Dies kann dazu beitragen, dass sich Ihr Kind weniger von Schönheitsidealen beeindrucken lässt, die durch InfluencerInnen vermittelt werden.
     
  • Distanz zu Schönheitsidealen: Während die Mediennutzung Kinder negativ beeinflussen kann, spielt auch die Erziehung eine wichtige Rolle. Leben Sie Ihrem Kind die richtigen Werte vor und äußern Sie sich kritisch zu Schönheitsidealen. So lernt es von Anfang an, sich und seinen Körper zu akzeptieren.

Soziale Netzwerke sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Tagtäglich Beauty-Filtern und nach bearbeitetem Content ausgesetzt zu sein, kann zu einer verzerrten Realitätswahrnehmung führen. Mit unseren Tipps können Sie Ihre Kinder schützen und sorgen für den richtigen Umgang mit digitalen Medien. 

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