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Schlüsselkinder – Wenn Kinder nach der Schule auf sich gestellt sind Lesezeit: 3 Minuten

Sie wären am liebsten rund um die Uhr für Ihr Kind da – leider geht es organisatorisch manchmal nicht anders und Sie müssen Ihr Kind nach der Schule für einige Stunden unbeaufsichtigt zu lassen. So stehen Schlüsselkinder früh vor der Aufgabe, eigenständig zu sein und eine kurze Zeit für sich selbst zu sorgen. Seien Sie unbesorgt – die meisten Jungen und Mädchen kommen gut damit zurecht. Dennoch sollten Sie ein paar Dinge beachten, wenn Sie Ihre Kinder allein zu Hause lassen.

Schlüsselkind: Ab wann darf man Kinder allein lassen?

Wie alt Ihre Kinder sein müssen, um allein gelassen zu werden, ist gesetzlich nicht geregelt. Die meisten ExpertInnen sind der Meinung, dass Kinder ab 12 Jahren bedenkenlos für einige Zeit unbeaufsichtigt bleiben können. Die Entscheidung sollte individuell abhängig vom Alter und der Reife des Kindes sowie Ihrer Abwesenheitsdauer getroffen werden.

Wie lange dürfen Kinder nach der Schule allein bleiben?

Auch darüber, wie lange Eltern ihre Kinder unbeaufsichtigt zu Hause lassen dürfen, gibt es keine klare gesetzliche Regelung. Laut § 1631 BGB sind Eltern zur Personensorge verpflichtet – das heißt, die Kinder „zu pflegen, zu erziehen und zu beaufsichtigen“. Wenn ein Kind einem Dritten Schaden zufügt, haftet nach § 832 BGB die Person, die zur Beaufsichtigung verpflichtet ist. Eltern müssen Ihre Kinder nicht die ganze Zeit überwachen. Ein Problem gibt es erst, wenn ein Schaden entsteht und dieser vorhersehbar war. Wie lange Sie Ihr Kind allein lassen, obliegt Ihrer eigenen Einschätzung. Zudem ist es wichtig zu berücksichtigen, ob Ihr Kind sich traut, stundenweise allein zu Hause zu sein – hat Ihr Kind kein gutes Gefühl dabei, sollten Sie dies respektieren. Es kann helfen, es zunächst langsam an das Alleinsein zu gewöhnen, indem Sie die Zeit Ihrer Abwesenheit Schritt für Schritt verlängern. Sie sollten Kinder nicht länger als zwei Stunden allein lassen. Ab 14 Jahren entfällt die Aufsichtspflicht. 

Ab wann darf das Geschwisterkind aufpassen?

Als Sorgeberechtigte liegt es in Ihrer Verantwortung, wie lange und mit wem Sie Ihre Kinder allein lassen. Wenn Sie der Meinung sind, dass der ältere Bruder oder die ältere Schwester das entsprechende Verantwortungsbewusstsein besitzt, kann er oder sie die Betreuung übernehmen – vorausgesetzt, das Geschwisterkind traut sich diese Aufgabe zu. Jedoch sollte das Geschwisterkind, unserer Empfehlung nach, ein Mindestalter von 14 Jahren haben. Beachten Sie: Wenn etwas passiert, haften Sie.

Welche Regeln sollten Sie für Ihr Schlüsselkind festlegen?

Wenn Sie Ihre Kinder allein lassen, sollten Sie Verhaltensregeln besprechen. 

Allein daheim: Die besten Verhaltensregeln und Tipps für Ihr Kind

  • Informieren Sie sich darüber, zu welchen Zeiten die Schule für Ihr Kind endet. Legen Sie dann fest, wann Ihr Kind spätestens zu Hause sein soll.

  • Die Schule endet früher? Hier ist es wichtig, vorbereitet zu sein – Ihr Kind sollte Sie in jedem Fall rechtzeitig darüber in Kenntnis setzten. Es kann zudem in Betracht gezogen werden, dass Ihr Kind in der Übergangszeit von einem anderen Familienmitglied betreut wird. Alternativ können Sie über einen Hort oder Betreuungsmöglichkeiten in der Schule nachdenken.

  • Halten Sie regelmäßig Kontakt. Lassen Sie Ihr Kind kurz anrufen, wenn es zu Hause ist. Fragen Sie zwischendurch nach, ob alles in Ordnung ist.

  • Erstellen Sie einen Zeitplan, z. B. über die Essenszeiten oder wann Zeit für Hausaufgaben ist.

  • Bereiten Sie Essen vor, was nur aufgewärmt werden muss.

  • Sagen Sie deutlich, wann Sie nach Hause kommen. Dies vermittelt Kindern ein Gefühl von Sicherheit.

  • Klären Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in Notfällen oder unerwarteten Situationen am besten verhält. Ihr Kind könnte sich z. B. verletzen, Angst bekommen, es könnte an der Tür klingeln oder jemand anrufen. Es ist hilfreich, Vorgaben für diese Fälle auf einen Zettel zu schreiben und diesen dort zu platzieren, wo er für Ihr Kind jederzeit griffbereit liegt.

  • Informieren Sie Nachbarn oder ein Familienmitglied darüber, dass Ihr Kind allein ist. Legen Sie eine Vertrauensperson fest, an die es sich im Notfall wenden kann. Sie sollte jederzeit in der Lage sein, vorbeizukommen und nach dem Rechten zu sehen.

Lasse ich mein Schlüsselkind im Stich? 

Manche Eltern haben ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht sofort für ihr Kind da sein können, wenn es aus der Schule kommt. Es gibt keinen Grund, sich schlecht zu fühlen. Die Voraussetzung ist, dass Sie die Entscheidung mit Ihrem Kind gemeinsam treffen, damit es sich nicht im Stich gelassen fühlt.

Mögliche Vorteile für Schlüsselkinder:
 

  • Selbstständigkeit: Kurzfristig nach der Schule auf sich gestellt zu sein, kann für Schlüsselkinder eine wertvolle Erfahrung sein, denn sie lernen, eigenverantwortlich ihre Aufgaben zu erledigen und sich zu beschäftigen. Dies kann sich positiv auf das spätere Erwachsenenleben auswirken. Darüber hinaus wird das Gefühl der Selbstwirksamkeit gestärkt.

  • Zeitmanagement: Die Zeit, die Ihr Kind allein zu Hause verbringt, ist klar begrenzt. Geben Sie Ihrem Kind bestimmte Aufgaben, die es in diesem Zeitraum zu erledigen hat, lernt es, seine Zeit sinnvoll einzuteilen.

  • Vertrauen: Sie bringen Ihrem Schlüsselkind Vertrauen entgegen, indem Sie es kurzzeitig unbeaufsichtigt lassen. Dadurch fühlt es sich wertgeschätzt und baut Selbstbewusstsein auf. Manche Kinder sind stolz darauf, „wie die Großen“ das Zuhause hüten zu dürfen.

  • Rückzugsmöglichkeit: Den halben Tag in der Schule zu verbringen, bedeutet, viele Stunden mit anderen Kindern zusammen zu sein. Womöglich freut sich Ihr Kind sogar, Zeit für sich zu haben.

Wir hoffen, dieser Beitrag ist Ihnen eine gute Hilfestellung, wenn Sie planen, Ihre Kinder allein zu lassen. Wenn Sie Ihren Sprösslingen das zutrauen, probieren Sie es aus. Damit bereiten Sie Ihr Kind gleichzeitig auf das Älterwerden vor. Wenn Sie ein mulmiges Gefühl haben, ziehen Sie eine Aufsichtsperson aus dem engen Bekanntenkreis oder ein Betreuungsangebot in Betracht. Entscheiden Sie nach Alter, Reife und der Selbsteinschätzung Ihres Kindes – letztendlich kennen Sie es am besten. 

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