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Kinder zocken gerne. Ab welchem Maß wird das schädlich? Bei Jugendlichen ist das gang und gäbe - neu ist, dass es zunehmend jüngere Kinder vor den Bildschirm lockt. Während die einen beispielsweise sagen, ein komplexeres Computerspiel steigere die kognitiven Fähigkeiten, haben andere Bedenken, dass Kinder in die digitale und realitätsferne Welt abdriften. Wie viel Bildschirmzeit am Tag ist normal und wie kontrollieren Sie es?
Die stetig voranschreitende technische Entwicklung und die ständige Verfügbarkeit von Smartphones, Tablets und Spielekonsolen beeinflusst das Konsumverhalten stark. Als Elternteil diese zu verbieten, könnte das Kind benachteiligen. Aber sind Videospiele Fluch, oder können sie auch Segen sein?
Gaming mit Mehrwert: So profitieren Kinder und Jugendliche
Videospiele können durchaus positive Effekte haben. Wichtig ist dabei vor allem ein bewusster Umgang mit der Spieldauer. Wer nicht übertreibt und auf eine ausgewogene Balance achtet, kann durch Gaming sogar Fähigkeiten entwickeln, die im Alltag und in der Schule hilfreich sind.
5 überraschende Vorteile, die Gaming für Kinder und Jugendliche mit sich bringen kann:
- Verbesserung der Hand-Augen-Koordination (Visuomotorik): Gemeint ist die Koordination zwischen Sehen und Bewegung. Videospiele erfordern eine schnelle Reaktionsfähigkeit, wodurch das Gehirn trainiert wird.
- Steigerung der Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne: Um schnell reagieren zu können, muss man sich auf das Spiel fokussieren und darf sich nicht ablenken lassen.
- Weiterentwicklung der Problemlösungsfähigkeiten: Während Kinder zocken, müssen sie Strategien entwickeln, um im Spiel voranzukommen.
- Verbesserung sozialer Kompetenzen: Beim Gaming bilden Kinder online Teams und spielen gemeinsam, mit oder gegen andere.
- Stressabbau: Das Kind kann dank Videospielen für einen Moment dem Alltagsstress entkommen, weil es sich in einer „anderen Welt“ befindet. Einen Ausgleich zu haben, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus.
Was sind die Nachteile von Videospielen?
Laut einer Studie der DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeigen etwa 6,1 % der Jugendlichen in Deutschland ein suchtartiges Nutzungsverhalten bei digitalen Spielen. Exzessives Gaming kann zu Problemen in der physischen und psychischen Gesundheit sowie in der schulischen Entwicklung führen. Es gibt aber noch weitere Nachteile:
- Zu wenig Bewegung: Ist Ihr Kind erst einmal in das Videospiel vertieft, ist die Motivation geringer, nach draußen zu gehen.
- Schlechter Schlaf und Konzentrationsprobleme: Exzessives Spielen, insbesondere in den Abendstunden, kann den Schlafrhythmus stören und zu Schlafmangel führen. Dies beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden der Kinder.
- Schlechte Ernährung und Übergewicht: Sogenannte Gaming-Sessions dauern oft lange. Zwischendurch haben die Kinder wenig Zeit, eine Pause einzulegen, weil sie so schnell wie möglich weiterspielen möchten. Deswegen ernähren sie sich viel von ungesunden Snacks. Auch Energydrinks sind beliebt unter Gamern, damit sie die langen Spielphasen durchhalten. In Kombination mit dem Bewegungsmangel führt das zu Übergewicht.
- Beeinträchtigung der schulischen Leistungen: Wenn das Kind zu viel vor der Konsole sitzt, vernachlässigt es das Lernen für die Schule.
- Verminderung realer Kontakte: Auch, wenn durch manche Spiele soziale Kompetenzen gefördert werden, ist es wichtig, sich regelmäßig im echten Leben zu verabreden. Persönliche Gespräche und gemeinsame Erlebnisse machen eine gute Freundschaft aus.
- Gewaltverherrlichende Inhalte: Sind die Eltern nicht ausreichend über das Spiel ihres Kindes informiert, kommt es womöglich in Kontakt mit Dingen, die nicht altersgerecht sind.
Was können Eltern tun, wenn Ihr Kind zu viel zockt?
Prävention von Computerspielsucht: Tipps für Eltern
Gaming: Wie viel Bildschirmzeit ist für mein Kind okay?
Videospiele und digitale Medien gehören heute selbstverständlich zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Doch wie viel Zeit vor dem Bildschirm ist eigentlich noch gesund?
Empfohlene maximale Bildschirmzeit pro Tag (inkl. Gaming)
Bildschirmzeit: 10–13 Jahre
Für Kinder im späten Grundschul- oder frühen Teenageralter empfehlen Fachstellen wie die BZgA, klicksafe.de oder "Schau hin!" einen Richtwert von 60 bis 90 Minuten auf die gesamte BIldschirmzeit (Social-Media, YouTube & Gaming). An Schultagen kürzer, am Wochenende darf es mal etwas mehr sein.
Bildschirmzeit: 14–17 Jahre
Ab dem Jugendalter geht es weniger um Minuten, sondern um Selbstverantwortung und Ausgewogenheit. Medienzeit sollte sich am Alltag orientieren: Schule, Schlaf, Bewegung, Familie & Freunde dürfen nicht zu kurz kommen. Als grober Richtwert gelten etwa 2 Stunden Bildschirmzeit pro Tag
Es ist in Ordnung, wenn Kinder Medien wie z. B. Videospiele nutzen, solange es im Rahmen bleibt. Um die negativen Auswirkungen zu minimieren, ist es wichtig, dass Eltern eine aktive Rolle in der Medienerziehung ihres Kindes übernehmen und die Nutzung von Videospielen begrenzen.