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Helikopter-Eltern: Wie Sie Ihre Kinder zu selbstständigen Erwachsenen erziehen – ohne sie zu überbehüten Lesezeit: 4 Minuten

Wenn der Helikopter kreist, ist das selten ein gutes Zeichen. Entweder wird jemand per Polizei-Hubschrauber gesucht oder per ADAC-Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Wenn Eltern über ihren Kindern kreisen, hat das ebenfalls Auswirkungen – auf das eigene Kind. 

Was sind Helikopter-Eltern? 

Helikopter-Eltern sind Eltern, die ihre Kinder ständig überwachen und ihnen in allen Bereichen ihres Lebens zur Seite stehen, um ihnen den Start ins Leben so einfach wie möglich zu machen. Doch was genau ist typisch für Helikopter-Eltern, was sind Rasenmäher-Eltern und welche Auswirkungen hat dieser überfürsorgliche Erziehungsstil auf die Entwicklung der Kinder? 

Übermäßige Kontrolle 

Ein wesentliches Merkmal von Helikopter-Eltern ist die übermäßige Kontrolle, die sie ausüben. Sie sind ständig besorgt um das Wohl ihrer Kinder und wollen diese um jeden Preis vor allen Gefahren und Herausforderungen beschützen. Sie begleiten ihre Kinder in allen Bereichen ihres Lebens und stehen ihnen bei jeder Gelegenheit helfend zur Seite. 

Helikopter-Eltern kontrollieren beispielsweise nicht nur die Hausaufgaben ihrer Kinder, sondern korrigieren sie im schlimmsten Fall selbst, damit sie in der Schule besonders gut dastehen. Sie bringen ihre Kinder zu Freunden, selbst wenn diese um die Ecke wohnen und holen sie auch wieder ab. Sie wollen über jeden Lebensbereich ihrer Kinder Bescheid wissen und „landen“, wenn ein Problem auftritt, um es zu lösen. Oberstes Ziel: Das Kind soll sich mit den Problemen nicht auseinandersetzen müssen. 

Helikopter-Eltern treffen oft Entscheidungen für die Kinder und lassen ihnen wenig Freiraum, um selbstständig zu handeln.  

Was sind Rasenmäher-Eltern? 

Rasenmäher-Eltern sind das nächste Level – Eltern, die ihren Kindern nicht nur in jeder Situation zur Seite stehen, sondern ihnen buchstäblich den Weg freimähen und jede Unebenheit auf dem Lebensweg ihrer Kinder begradigen

Warum die Erziehungsform der Helikopter- oder Rasenmäher-Eltern in den letzten Jahren immer weiter verbreitet zu sein scheint, haben zwei US-amerikanische Ökonomen untersucht. Matthias Doepke und Fabrizio Zilibotti fanden heraus, dass der Erziehungsstil vor allem durch wirtschaftliche Anreize und im Kern im Anstieg der wirtschaftlichen Ungleichheit entstanden ist. Der Hintergrund ist die Angst der Eltern, dass ihr Kind durch falsche Entscheidungen oder schwierige Erfahrungen vom richtigen Weg abkommen und später wirtschaftlich nicht so erfolgreich ist, wie die Eltern. 

Die beiden Ökonomen kommen sogar zu dem Fazit, dass Helikopter-Elternschaft in gesundem Maße dahingehend funktioniere, dass die Kinder dieser Eltern später tatsächlich erfolgreicher seien als Eltern, die ihre Kinder Laissez-faire-Stil einfach machen lassen. 

Hier muss allerdings unterschieden werden zwischen der überbordenden Unterstützung auf dem Weg ins Berufsleben und der übertriebenen Fürsorge von Helikopter- und Rasenmäher-Eltern schon im frühkindlichen Alter. 

Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder 

Denn “wenn die Fürsorge zu groß wird und Kinder nicht die Chance bekommen, eigene Erfahrungen zu machen, dann unterstützt Fürsorge nicht mehr, sondern sie hemmt“, sagt Prof. Dr. Stephan Bender, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Uniklinik Köln in einem Interview mit der Krankenkasse AOK.  

Die ständige Überwachung und Kontrolle durch die Eltern können dazu führen, dass die Kinder wenig Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit entwickeln. Sie lernen nicht, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen und Entscheidungen selbst zu treffen. Auch die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen, wird beeinträchtigt. 

Da Helikopter-Eltern ihre Kinder vor Herausforderungen und Misserfolgen schützen wollen, lernen Kinder nicht, mit Rückschlägen umzugehen und sich an schwierige Situationen anzupassen. Sie sind schnell überfordert, wenn sie zum Beispiel in der Schule auf Herausforderungen wie eine ungewohnte Formulierung in der Deutsch-Klausur oder eine ungewohnt gestellte Aufgabe in der Mathe-Arbeit treffen. 

Sie haben auch Schwierigkeiten damit, ihre Bedürfnisse gegenüber anderen zu äußern, haben weniger Drang, ihr eigenes Ding zu machen und können ihr Potenzial nicht komplett ausschöpfen.  

Was können Eltern tun, die Entwicklung ihrer Kinder zu fördern? 

Eltern sollten ihre Kinder nicht ständig überwachen und kontrollieren, sondern ihnen Freiraum geben, um selbstständig zu handeln. Sie sollten ihre Kinder ermutigen, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen und Entscheidungen selbst zu treffen. „Sie sollen sich bewusst machen, dass es nicht nur Ihre Aufgabe ist, das Kind zu beschützen, sondern auch, Fähigkeiten zu fördern“, sagt Bender. Zudem sollten Kinder lernen dürfen, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und daraus zu lernen.  

Beispiele: 

  • Kinder frühzeitig an eigenverantwortliches Handeln heranführen, indem man ihnen schon früh Aufgaben im Haushalt und im Alltag überträgt, die sie selbstständig erledigen können.  

  • Einbeziehen der Kinder in die Familienentscheidungen und das Zuhören und Einbeziehen ihrer Meinungen und Gedanken in die Entscheidungsfindung.  

  • Kinder regelmäßig Zeit alleine verbringen lassen, indem man sie zum Beispiel in eine Kindergruppe schickt oder sie einem Hobby nachgehen lässt, das sie alleine ausüben können. 

Setzen Sie Ihre Kinder nicht mit dem Vergleich zu anderen Kindern unter Druck. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Stärken und Schwächen

Sie haben sich erkannt? Was sie jetzt tun können 

Wenn Sie sich in den bisherigen Ausführungen wiederfinden, sollten Sie sich und ihre eigenen Ängste und Sorgen reflektieren und hinterfragen, ob und wenn ja, warum sie ihre Kinder so stark kontrollieren. Für viele ist die Erkenntnis schon der erste Weg zu Besserung.  

Es kann aber auch hilfreich sein, professionelle Unterstützung in Form von Beratung oder Therapie in Anspruch zu nehmen, um dem Problem zu begegnen. Das Ziel sollte sein, dass Sie Ihre Kinder durch Ihren Erziehungsstil in ihrer individuellen Entwicklung unterstützen. Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Fürsorge und Freiraum ist entscheidend, um die Entwicklung der Kinder positiv zu beeinflussen

Wenn Ihr Kind zum Beispiel Probleme in der Schule hat, könnten Sie es bei der Schülerhilfe anmelden. Neben schulischem Wissen vermittelt die Schülerhilfe nämlich auch methodische und soziale Kompetenzen, wie Verlässlichkeit, Disziplin und Pünktlichkeit. Gerade im Einzelunterricht in kleinen Gruppen ist es unabdingbar, auch soziale Kompetenzen wie Rücksichtnahme und Respekt vor anderen zu stärken. Durch diese umfassende Förderung erhalten die Schülerinnen und Schüler das nötige Selbstvertrauen, um sich nicht nur dem schulischen Alltag zu stellen. Ein gestärktes Selbstwertgefühl hilft auch dabei, die Anforderungen einer modernen Gesellschaft zu meistern. Das Ziel, das dabei immer im Fokus steht: Ihre Kinder sollten in der Lage sein, ihren beruflichen und gesellschaftlichen Lebensweg erfolgreich zu gestalten

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