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ChatGPT in der Schule: Vorteile und Gefahren künstlicher Intelligenz Lesezeit: 6 Minuten

Die fortschreitende Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) hat in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug gehalten, spätestens mit der Veröffentlichung von ChatGPT auch in der Bildung unserer Kinder. Dieser Magazinbeitrag soll Ihnen einen Überblick über die Vorteile und Gefahren von ChatGPT in der Schule geben.

Taschenrechner, das Internet, Google, Wikipedia oder Smartphones – technische Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben das Bildungssystem regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt. Nun sorgt eine künstliche Intelligenz für Sorgen auf der einen und Begeisterung auf der anderen Seite. ChatGPT kann Aufsätze in unterschiedlichen Sprachen schreiben, Mathe-Aufgaben rechnen und den Rechenweg erklären, naturwissenschaftliche Zusammenhänge beschreiben und sogar programmieren. Keine Frage: Ein solches Werkzeug wird nicht nur die Bildungs-, sondern auch die Berufswelt verändern.

Wir wollen versuchen, Ihnen in diesem Artikel die Angst vor dem KI-Chat-Roboter zu nehmen sowie Potenziale und Grenzen aufzuzeigen. Vorab: Es lohnt sich definitiv, sich zusammen mit Ihrem Kind und der Schule einen vernünftigen Umgang mit dieser technischen Neuerung erarbeiten.

Was sind die Vorteile von ChatGPT im Unterricht?

Wir beginnen mit den Vorteilen der künstlichen Intelligenz für SchülerInnen. Einschränkungen und worauf bei der Nutzung von ChatGPT unbedingt zu achten ist, lesen Sie weiter unten unter „Gefahren und Herausforderungen im Umgang mit ChatGPT“.

ChatGPT kann eine individuelle Lernunterstützung darstellen

  • ChatGPT kann auf individuelle Fragen und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingehen, wodurch jede:r Schüler:in auf Anfrage die passende Unterstützung erhält.

  • Die KI kann gezielt Lernmaterialien anbieten, die auf den individuellen Kenntnisstand und das Lerntempo des Schülers zugeschnitten sind.

  • ChatGPT kann Übungen und Themen für Hausarbeiten vorschlagen und eine Rohversion ausgeben. Es kann komplizierte Themen einfach erklären und Texte darüber schreiben.

  • ChatGPT kann beim Sprachenlernen helfen, in dem es als Übungspartner dient, mit dem man sich textbasiert unterhält. Es kann in jede Sprache übersetzen und sogar denselben Text auf verschiedene Arten darstellen. Probieren Sie es einfach mal aus und schreiben Sie dem Chatbot, dass er den gleichen Text einmal für Schüler, einmal für Lehrer und einmal für die Piraten aus dem Fluch der Karibik schreiben soll. Es ist zudem möglich, Texte aus der Sicht von unterschiedlichen Personengruppen schreiben zu lassen.

  • ChatGPT kann Hausaufgaben kontrollieren. Die neueste Variante GPT-4 ist sogar in der Lage, Fotos von Hausaufgaben zu analysieren und sie ggf. zu kontrollieren.

  • Alle Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz hier aufzulisten, ist unmöglich, weil sie theoretisch und mit der richtigen Aufforderung unendlich sind. Probieren geht hier definitiv über studieren. Im besten Falle ist ChatGPT eine neue Schnittstelle zwischen Menschen und Computern, die es Laien ohne Programmierkenntnisse ermöglicht, Computern entsprechende Anweisungen zu erteilen.

Zugänglichkeit und Flexibilität

  • Grundsätzlich benötigt man für die Nutzung der kostenlosen Variante von ChatGPT nur eine E-Mail-Adresse. Der Chatbot ist allerdings nicht immer verfügbar, weil der Zugang bei zu hoher weltweiter Nutzung eingeschränkt wird und dann nur noch für Premium-Nutzer zur Verfügung steht. Kosten für die Premium-Variante: 20 Dollar im Monat (etwa 18 €; zur Zahlung wird eine Kreditkarte benötigt).

Was sind die Gefahren und Herausforderungen im Umgang mit ChatGPT?

Bei aller Euphorie, die durch die Veröffentlichung bei vielen SchülerInnen entstanden ist, ist es wichtig, auf die Gefahren und Herausforderungen im Umgang mit ChatGPT hinzuweisen. Denn so großartig eine fast immer verfügbare künstliche Intelligenz wirkt, so gefährlich ist es, sich komplett auf sie zu verlassen.

Datenschutz und Privatsphäre

Ein wichtiger Punkt gleich zu Beginn: ChatGPT hat seine Server in den USA stehen und obliegt damit nicht der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der Europäischen Union, die europäische Nutzer vor Datenmissbrauch schützen soll. Sensible Daten, die Sie anderen Personen oder Firmen nicht übergeben würden, sollten Sie also für sich behalten.

  • Die Verwendung von ChatGPT ist laut der Betreiberfirma OpenAI zudem erst ab 13 Jahren erlaubt. Das gilt allerdings ebenso für soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram und wie gut das kontrolliert wird, dürfte bekannt sein. Für eine Account-Erstellung gibt OpenAI sogar die Volljährigkeit (18 Jahre) als Pflicht an. Auch hier gibt es jedoch keine Prüfungsmöglichkeit. Mehr dazu lesen Sie bei Klicksafe.

  • Was Sie und Ihre Kinder generell wissen sollten, ist, dass es im Internet nichts mehr kostenlos gibt, selbst wenn es den Anschein hat. Bei ChatGPT ist zwar die Nutzung ohne den Einsatz einer Kreditkarte möglich – doch jede Eingabe in das Textfeld gibt nicht nur eine Antwort aus, sondern trainiert gleichzeitig die künstliche Intelligenz. Sie und Ihr Kind sollten also vorsichtig sein, welche Daten Sie der KI zur Verfügung stellen.

Qualität und Verlässlichkeit der Informationen

  • ChatGPT ist nicht fehlerfrei und kann in manchen Fällen ungenaue oder falsche Informationen liefern. Die KI ist darauf trainiert, wie ein Mensch zu antworten und Menschen machen Fehler. Wenn ChatGPT also eine Antwort nicht kennt, beginnt das Tool manchmal, Fakten zu erfinden. Deshalb gilt: Jeder Text, jeder darin enthaltene Fakt, jedes Zitat, jede Anekdote sollte geprüft werden.

  • Sie oder Ihr Kind sollten sich also definitiv nie auf die Antworten der KI verlassen oder alleine daraus Entscheidungen ableiten.

Soziale Interaktion und Abhängigkeit von der KI

  • Es ist wichtig, dass Ihre Kinder weiterhin lernen, eigenständig zu denken und Probleme zu lösen, ohne sich auf die KI zu verlassen. Der Chatbot darf immer nur ein Hilfsmittel zur Themenfindung, bei Denkblockaden oder bei Strukturierungsproblemen sein.

  • Sie und Ihr Kind können durch die Arbeit mit dem Bot aber Kompetenzen aufbauen, die später sinnvoll sein können. Schon heute werden die im Englischen als „Prompts“ bezeichneten Aufforderungen an den Bot als neue Stilform bezeichnet, die ein neues Job-Profil begründen könnte: Prompt-Ingenieur.

  • Denn die KI reagiert unterschiedlich, wenn man sie darum bittet. Ein Beispiel für eine unterschiedliche Art von Aufforderung:

    „Wie funktioniert eine künstliche Intelligenz? Erkläre es in fünf Sätzen.“

    Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Teilgebiet der Informatik, das darauf abzielt, Maschinen zu entwickeln, die menschenähnliche kognitive Fähigkeiten besitzen. Sie nutzt Techniken wie maschinelles Lernen, neuronale Netze und Deep Learning, um aus Daten zu lernen und Muster zu erkennen. KI-Systeme werden mit Trainingsdaten gefüttert, um Modelle zu erstellen, die für Vorhersagen oder Entscheidungen verwendet werden. Zusätzlich verwenden KI-Anwendungen spezialisierte Bereiche wie natürliche Sprachverarbeitung und Computer Vision, um menschliche Sprache zu verstehen oder Bilder zu interpretieren. Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung werden künstliche Intelligenzen immer leistungsfähiger und vielseitiger einsetzbar.

    „Wie funktioniert eine künstliche Intelligenz? Erkläre es in fünf Sätzen, als wärst du ein Lehrer, der es einem Acht-Jährigen erklären soll.“

    Künstliche Intelligenz, oder KI, ist wie ein kluger Computer, der lernen kann, Dinge zu tun, die Menschen tun. KI nutzt spezielle Methoden, um aus Informationen zu lernen und schlauere Entscheidungen zu treffen. Stell dir vor, der Computer ist wie ein Schüler, der übt und übt, um besser zu werden. Manchmal kann KI sogar mit Menschen sprechen oder Bilder und Videos verstehen. Je mehr wir KI beibringen, desto besser wird sie in vielen verschiedenen Aufgaben. 

Fazit: Chancen nutzen, Risiken minimieren 

ChatGPT kann eine wertvolle Ergänzung im schulischen Bereich sein. Jedoch sollten Sie sich der Gefahren bewusst sein und sicherstellen, dass Sie und Ihr Kind sich kritisch mit den Informationen auseinander setzen, die die KI auswirft. Zudem sollten Sie darauf achten, dass die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten Ihres Kindes nicht vernachlässigt wird.

Empfehlungen für den verantwortungsbewussten
Einsatz von ChatGPT

Um den bestmöglichen Nutzen aus ChatGPT zu ziehen und gleichzeitig potenzielle Risiken zu minimieren, sollten Sie folgendermaßen handeln:

Offene Kommunikation und Zusammenarbeit

  • Eltern, Lehrkräfte und Schüler sollten gemeinsam über den Einsatz von ChatGPT sprechen und die Erwartungen und Bedenken aller Beteiligten berücksichtigen. Sprechen Sie das Thema aktiv idealerweise schon vor dem nächsten Elternabend an, damit sich der oder die Lehrer/in darauf vorbereiten kann. Weisen Sie auf die Vorteile hin, die die Nutzung haben kann und die Fähigkeiten, die die SchülerInnen dabei lernen können.

  • Regelmäßige Gespräche in der Schule und zu Hause sowie Feedbackrunden helfen, mögliche Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.

Begleitung und Unterstützung der Schülerinnen und Schüler

  • Es ist die Aufgabe der LehrerInnen, die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, die richtige Balance zwischen der Nutzung von ChatGPT und der Entwicklung ihrer eigenen Fähigkeiten zu finden. Letztere sollte dabei im Vordergrund stehen. 

  • Die Schüler sollten angehalten werden, ihre eigenen Fähigkeiten und Strategien zu entwickeln, um Aufgaben und Probleme zu bewältigen, ohne sich ausschließlich auf ChatGPT zu verlassen.

  • Schülerinnen und Schüler können ChatGPT allerdings ähnlich wie Google als Recherchewerkzeug nutzen – solange sie mit den Informationen der KI (ähnlich wie denen von Google) sensibel umgehen und sie überprüfen.

Förderung von kritischem Denken und Medienkompetenz

  • Lehrkräfte und Eltern sollten die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, Informationen, die sie von ChatGPT erhalten, kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen – zum Beispiel mit einer Textanalyse in Deutsch: Ein Text vom Original-Autor wird mit einem Text von der KI verglichen, die so tut, als wäre sie der Original-Autor.

  • Die Vermittlung von Medienkompetenz sollte ein fester Bestandteil des Lehrplans sein, um den Schülern beizubringen, wie sie mit digitalen Ressourcen und KI verantwortungsbewusst umgehen können.

Datenschutz und Privatsphäre gewährleisten

  • Klare Richtlinien und Verfahren zum Datenschutz und zur Privatsphäre im Zusammenhang mit der Nutzung von ChatGPT helfen, um Lehrern, Eltern und Schülern Unsicherheiten zu nehmen.

  • Bevor die Nutzung von ChatGPT empfohlen wird, sollten alle Beteiligten über die Rechte und Pflichten im Umgang mit persönlichen Daten informiert werden.

Der verantwortungsbewusste Einsatz von ChatGPT in der Schule bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen. Durch eine offene Kommunikation, die Förderung von kritischem Denken und die Beachtung von Datenschutz und Privatsphäre können die Vorteile der KI genutzt und die potenziellen Gefahren minimiert werden. Zusammen können alle dazu beitragen, dass Ihre Kinder bestmöglich von den Möglichkeiten profitieren, die künstliche Intelligenz im Bildungsbereich bietet.

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