In der Pubertät geht es bei den meisten Kindern hoch her: Stimmungsschwankungen gehören zum Alltag. Sie stehen an der Schwelle zum Erwachsensein und sind zugleich ein Kind – keine leichte Zeit. Die Hormone spielen verrückt, der Körper verändert sich und das erste Mal Verliebtsein bringt die Gefühle durcheinander. Hand aufs Herz: Waren Sie damals genervt von Ihren Eltern? Sehen Sie? In dieser Phase ist es normal, dass es in der Eltern-Kind-Beziehung zu Spannungen kommt. Eine entspannte Pubertät ist eher die Ausnahme. Und eine Garantie, dass die Lage nicht eskaliert, können wir mit unseren Tipps auch nicht geben. Aber einen Versuch ist es wert!
Wenn die Eltern an Einfluss verlieren
Ihr Kind macht in der Pubertät eine schwere Zeit durch. Vielleicht merken Sie, dass es sich von Ihnen distanziert – plötzlich sind Sie „peinlich“ und es verliert das Interesse an gemeinsamen Aktivitäten mit der Familie. Dieser Abnabelungsprozess ist wichtig für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung, kann aber zum Problem für die Eltern werden. Denn oft gehen damit Regelverstöße, Wutausbrüche und Machtspiele einher. Sie könnten das Gefühl bekommen, die Kontrolle über die Entwicklung Ihres Kindes zu verlieren, zumal es weniger mit Ihnen spricht.
Wie verhalten Sie sich richtig?
Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Kind Raum geben und akzeptieren, dass es seinen eigenen Weg einschlägt. So wird es sich Ihnen eher anvertrauen, als wenn Sie es ständig in die Schranken weisen. Dennoch muss das Maß an Freiräumen und klaren Regeln angemessen sein.
Im Folgenden haben wir ein paar Tipps für Sie:
- Freiheiten lassen: Ihr Kind sollte sich ausprobieren dürfen. Neue Erfahrungen wie Partys bei Freunden oder die erste Liebesbeziehung sind für die Entwicklung Ihres Kindes wichtig – das kann für Elternteile anstrengend sein, aber geben Sie Ihrem Kind niemals das Gefühl, eine Last zu sein. Legen Sie stattdessen klare Regeln fest, z. B. wann es zu Hause sein muss und auf welche Art und Weise es den Heimweg antritt.
- Begeben Sie sich auf eine Wellenlänge: Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Kindes, indem Sie an Ihre eigene Pubertät zurückdenken. Vielleicht können Sie Ihrem Nachwuchs ein paar wertvolle Ratschläge mit auf den Weg geben – sofern er dafür empfänglich ist. Einige Kinder möchten keine Erzählungen aus der Kindheit ihrer Eltern hören. Gehört Ihr Kind nicht dazu, stärkt das Erzählen und Zuhören Ihre Bindung zueinander.
- Übertreiben Sie es nicht: Auf einer Wellenlänge zu sein ist gut – Sie sollten hingegen nicht versuchen, sich vor Ihrem Kind künstlich zu verjüngen. Vermeiden Sie die Verwendung von Jugendsprache – das könnte Ihr Nachwuchs „cringe“ finden.
- Seien Sie nicht zu neugierig: Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck. Sie über einige Dinge in Kenntnis zu setzen ist zwar wichtig, fragen Sie Ihr Kind jedoch nicht über intime Themen aus. Wenn Sie es nicht lassen können, tasten Sie sich vorsichtig heran und fallen nicht mit der Tür ins Haus. Vertrauensbrüche, wie heimlich das Tagebuch zu lesen oder das Zimmer zu durchsuchen, sind tabu. Respektieren Sie seine Privatsphäre – Sie erwarten es andersherum genauso.
- Konsequenzen festlegen: Natürlich gibt es Grenzen, die Ihr Kind einhalten muss, z. B. beim Umgangston. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie seine Wünsche respektieren und bestimmte Regeln trotzdem dazugehören. Vermitteln Sie Ihrem Kind nicht das Gefühl, sich alles gefallen zu lassen. Legen Sie gemeinsam Konsequenzen fest, wenn Ihr Kind sich nicht an sie hält.
- Rücksichtnahme: Auch Sie als Eltern brauchen Auszeiten. Legen Sie Zeiträume fest, zu denen Dinge wie laute Musik tabu sind – seien Sie aber zwischendurch nachsichtig, indem Sie kleinen Konflikten mit Humor gegenübertreten.
- Achten Sie auf Ihre Wortwahl: Manchmal hat Ihr Kind die stärksten Argumente parat oder schreit Sie lauthals an. Verwechseln Sie diese Energie nicht mit emotionaler Standfestigkeit. Es ist wichtig, dass Sie nicht mit voller Härte kontern. Setzen Sie klare Grenzen, doch behalten Sie im Hinterkopf, dass hinter dem Rebellen oder der Rebellin ein Kind steckt, das vielleicht verunsichert ist und sich mitten in einem Veränderungsprozess befindet.
- Nehmen Sie es nicht persönlich: Ein pubertierendes Kind will selbstständig werden und seinen Platz in der Welt finden. Dabei stören Einschränkungen der Eltern. Denken Sie daran, dass Ihr Kind Sie als Erziehungsberechtigte kritisiert und nicht Sie persönlich. Wenn Ihr Kind wütend wird, bleiben Sie emotional distanziert und überlegen Sie, wie Sie am besten reagieren können. Vermeiden Sie voreilige Vorwürfe. Irgendwann wird Ihr Kind verstehen, warum Sie manchmal spießig waren.
- Reduzieren Sie Ihr Kind nicht auf die Pubertät: Ganz schlimm ist es für ein Kind in der Pubertät, wenn es nicht ernst genommen wird. Sätze wie: „Typisch Pubertät eben“, kommen gar nicht gut an. Damit verharmlosen und relativieren Sie die Probleme Ihres Kindes und behandeln es nicht als Individuum, das unabhängig seines Alters Ihren Respekt verdient.
Jedes Kind macht andere Erlebnisse und Sorgen während der Pubertät durch. Für Eltern kann es schwierig sein zu akzeptieren, dass das Kind sich grundlegend verändert. Bedenken Sie, dass dies ein normaler Prozess ist. Das Beste, was Sie tun können, ist dem Kind in dieser Zeit unterstützend und zugleich schützend zur Seite zu stehen. Lassen Sie ihm nicht alles durchgehen – schränken Sie es dennoch nicht zu sehr ein.
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