Jede literarische Epoche war durch bestimmte Denkhaltungen und gesellschaftliche Ereignisse geprägt. Was zu dieser Zeit wichtig war, welche rhetorischen und stilistischen Mittel benutzt wurden, zeigen wir dir auf dieser Seite.
Die Literaturepoche des Bürgerlichen Realismus knüpft an das Ende der gescheiterten Märzrevolution 1848/49 an. Es ist eine Art Resultat der Geschehnisse dieser Zeit. Der Bürgerliche Realismus wirkt bis ins Ende des 19. Jahrhunderts. Ebenso kommt die literarische Bewegung des Naturalismus auf.
Die insbesondere durch die Revolution ausgelöste, aber wieder unterdrückte Umbruchstimmung drückt sich in den Thematiken der literarischen Werke aus. Der Bürgerliche Realismus setzt sich mit den politischen Ereignissen auseinander, erkennt und zeichnet die daraus resultierende Ungerechtigkeit der sozialen und politischen Verhältnisse der damaligen Zeit. Die vorangegangenen Geschehnisse (gescheiterte Revolution, Sieg des Adels) werden als Warnzeichen für die Macht und Stärke des Adels literarisch aufgearbeitet und somit unvergessen gedruckt (Widerstand gegen die Zensur der Presse). Es wird sich detailliert mit den Ereignissen und Personen der Revolution beschäftigt. Diese prägen die Literatur.
Dabei wird besonders Wert auf eine detailgetreue Schilderung der Wirklichkeit gelegt. Das verträumt Verklärende weicht der Wirklichkeit (ein Spiegel der Menschen und kein Gemälde). Schilderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen sich das Individuum zurechtfinden muss und befindet, sind zentraler Gegenstand der Werke. Realistische Literatur ist nicht nur eine bloße Wiedergabe der Wirklichkeit, sondern auch eine Verarbeitung der Realität mithilfe literarischer Mittel. Produktion und Reproduktion der Wirklichkeit.
Thematik:
Entstehungshintergrund und Konsequenzen der Revolution im Hinblick auf die Arbeiterbewegung und deren soziale Missstände, aufstrebendes kulturelles Leben, Industrialisierung und Industriezeitalter, Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft. Das Resultat der Revolution: „Ein Deutschland, einig, (ge-)recht und frei.“
Autoren:
Theodor Fontane, Marie von Ebner-Eschenbach, Paul Heyse, Wilhelm Raabe, Theodor Storm, Gottfried Keller.
Werke:
Effie Briest (1895), Maria Magdalene (1844), Zum wilden Mann (1874) und andere.
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 1991
Schwierigkeitsgrad 2
Arbeitsblatt-Nr. 1992