Mathematik – Wurzelgesetze
Wenn du wissen willst, was Wurzelgesetze sind, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.
Alle Wurzelgesetze einfach erklärt mit Beispielen und Übungen
Die Wurzelgesetze helfen dir, mit Wurzeln zu rechnen. Oft kannst du damit auch Aufgaben in Mathe vereinfachen. Wir zeigen dir die wichtigsten Wurzelgesetze, erklären sie dir Schritt für Schritt mit Beispielen und stellen sicher, dass du alle Fachbegriffe verstehst.
Wurzelrechnen: Grundlagen und Fachbegriffe
Das Wurzelzeichen sieht so aus: √ . Ein anderes Wort für „Wurzel ziehen“ ist „radizieren“. Bevor wir dir die Wurzelgesetze und Beispiele dazu zeigen, müssen wir noch ein paar Grundlagen der Mathematik zum Rechnen mit Wurzeln wiederholen.
Eine Wurzelfunktion – genannt f(x) – sieht allgemein so aus:
f(x)=a⋅n√x
Du kannst jetzt für die verschiedenen Buchstaben unterschiedliche Zahlen einsetzen:
- x ist die Variable unter der Wurzel. Sie heißt Radikand. Als Radikanden dürfen wir alle positiven reellen Zahlen und die Null einsetzen (R+0). Aus negativen Zahlen dürfen wir nämlich keine Wurzel ziehen.
- n ist der Wurzelexponent. Er gibt an, die wievielte Wurzel wir ziehen sollen. Bei 3√x ziehen wir zum Beispiel die dritte Wurzel. Für den Exponenten dürfen wir alle natürlichen Zahlen einsetzen (N).
Achtung: Wenn kein Exponent an der Wurzel steht, ist das die zweite Wurzel. Man sagt auch Quadratwurzel. Du könntest also schreiben: 2√x, aber in der Praxis schreibt man einfach: √x. Die dritte Wurzel (3√x) heißt Kubikwurzel. Wurzeln mit höheren Wurzelexponenten haben keine besonderen Namen mehr. - a ist ein Faktor, mit dem du deine Wurzel multiplizieren sollst. Wir nennen ihn Koeffizient. Hier darfst du alle reellen Zahlen einsetzen.
Zuletzt solltest du noch wissen, dass du eine Wurzelfunktion auch als Potenzfunktion schreiben kannst. So kannst du Wurzeln umschreiben:
n√x=x1n
Beispiel:
4√x=x1n
Denk daran, dass du bei einer Quadratwurzel normalerweise keinen ausgeschriebenen Wurzelexponenten hast, die 2 aber trotzdem angenommen wird. Daher gilt:
√x=x12
Jetzt bist du gut vorbereitet! Schauen wir uns die Wurzelgesetze nacheinander an:
- Wurzelgesetze für Addition und Subtraktion
- Wurzelgesetze für Produkte und Quotienten
- Wurzelgesetze für Potenzen
- Wurzeln aus Wurzeln ziehen
- weitere Rechenregeln
Wurzelgesetze für Addition und Subtraktion
Für diese Wurzelgesetze gelten zwei wichtige Voraussetzungen:
Die Wurzelexponenten der einzelnen Terme müssen gleich sein.
Die Radikanden müssen gleich sein.
Ist das nicht der Fall, darfst du diese Wurzelgesetze zum Addieren und Subtrahieren nicht anwenden.
Wurzelgesetz für Addition
So sieht das Wurzelgesetz für die Addition aus:
a⋅n√x+b⋅n√x=(a+b)⋅n√x
Beispiel:
5⋅n√8+3⋅4√8=(5+3)⋅4√8=84√8
Hier siehst du: Wir ziehen in beiden Termen die vierte Wurzel und der Radikand (die Zahl unter der Wurzel) ist beide Male die 8. Daher dürfen wir die beiden Koeffizienten 5 und 3 einfach addieren. Du hast also fünfmal die gleiche Wurzel plus dreimal die gleiche Wurzel – insgesamt achtmal.
Aufgepasst: Wenn vor einer Wurzel kein Koeffizient steht, steht dort eigentlich eine 1 – du hast also eine Wurzel und musst diese daher auch dazurechnen.
Wurzelgesetz für Subtraktion
Das Subtrahieren funktioniert ganz genauso:
a⋅n√x−b⋅n√x=(a−b)⋅n√x
Beispiel:
10⋅n√x−b⋅n√x?(a−b)⋅n√x
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Wurzelgesetze für Produkte und Quotienten
Für die Wurzelgesetze bei der Multiplikation und Division gibt es ebenfalls eine wichtige Voraussetzung:
- Die Wurzelexponenten der Faktoren müssen gleich sein.
- Der Radikand darf sich diesmal aber unterscheiden.
Wurzelgesetz für Multiplikation
So sieht das Wurzelgesetz für die Multiplikation aus:
n√x⋅n√y=n√x⋅y
Beispiel:
3√15⋅3√15⋅7=3√105
Hier gibt es eine wichtige Sache zu beachten, nämlich dass das Produkt aus x⋅y eine Zahl größer oder gleich null ergeben muss. Denn du erinnerst dich: Wir dürfen aus negativen Zahlen keine Wurzel ziehen. Wenn du hier ein negatives Ergebnis unter der Wurzel erhältst, ist die Aufgabe nicht lösbar.
Beim Multiplizieren von Wurzeln kann dir diese Rechenregel einen echten Rechenvorteil verschaffen. Schau dir zum Beispiel diese Aufgabe an:
√3⋅√12
Im Kopf kannst du das nicht einfach so lösen, stimmt’s? Aber schau, was passiert, wenn wir das Wurzelgesetz zum Multiplizieren anwenden:
√3⋅√12=√3⋅12=√36=6
Praktisch, oder?
Wurzelgesetz für Division
Wenn du Wurzeln teilen möchtest, funktioniert das fast genauso. Es gilt:
n√xn√y=n√xy
Beispiel:
5√255√5=5√255=5√5
Wurzeln potenzieren
Du kannst auch eine ganze Wurzel potenzieren. Damit es nicht verwirrend wird, was genau potenziert wird, setzen wir dazu um die gesamte Wurzel eine Klammer und erst dann den Exponenten an die Klammer:
(4√15)3
Und wie rechnen wir nun damit? Das ist zum Glück ganz einfach, denn du darfst den Exponenten einfach unter die Wurzel ziehen:
(n√x)m=n√xm
Beispiel:
(3√25)2=3√252=3√625
Wurzeln aus Wurzeln ziehen
Genau wie du Wurzeln mit Potenzen berechnen kannst, kannst du auch aus Wurzeln die Wurzel ziehen. Und das geht so:
m√n√x=m⋅n√x
In Worten: Du kannst die Wurzelexponenten der inneren und der äußeren Wurzel miteinander malnehmen.
Beispiel:
3√4√1.028=3⋅4√1.028=12√1.028
So hast du die Wurzel stark vereinfacht und kannst viel besser damit weiterrechnen.
Denke daran, dass bei einer Quadratwurzeln der Exponent 2 nicht geschrieben wird. Mitrechnen musst du ihn aber trotzdem!
Weitere Rechenregeln für Wurzeln
Die folgenden Verfahren helfen dir, Aufgaben mit Wurzeln leichter zu berechnen:
- Wurzeln als Potenz schreiben
- Wurzeln zerlegen
- Wurzeln als Potenzen schreiben
Oben hast du schon gelernt, dass wir jede Wurzel auch als Potenz schreiben können:
n√x=x1n
Beispiel:
3√x=x13
Aber was, wenn unter der Wurzel auch eine Potenz steht? Kein Problem mit diesem Wurzelgesetz für Potenzen:
n√xm=xmn
Beispiel:
3√85=853
„Von unten nach oben“ – was als Potenz unter der Wurzel steht, rutscht im Bruch (im Exponenten) nach oben.
Wir können nun statt der Wurzelgesetze die Potenzgesetze anwenden. Das fällt vielen Schüler:innen leichter.
Wurzeln zerlegen
Du kannst Wurzeln teilweise zerlegen, um leichter damit zu rechnen. Dazu zerlegst du den Radikanden in mehrere Faktoren, aus denen du zumindest teilweise die Wurzel ziehen kannst.
Beispiel:
√48=√3⋅16=√3⋅√16
√16 können wir jetzt ausrechnen und so erhalten wir:
√48=√3⋅√16=√3⋅4
Zusammenfassung: Übersicht aller Wurzelgesetze
Hier findest du noch einmal alle Wurzelgesetze und Formeln in der Übersicht:
Addition
Wurzelgesetz: a⋅n√x+b⋅n√x=(a+b)⋅n√x
Beispiel: 5⋅4√8+3⋅4√8=(5+3)⋅4√8=84√8
Voraussetzungen: Wurzelexponent gleich, Radikanden gleich
Subtraktion
Wurzelgesetz: a⋅n√x−b⋅n√x=(a−b)⋅n√x
Beispiel: 10⋅4√8−6⋅4√8=(10−6)⋅4√8=44√8
Voraussetzungen: Wurzelexponenten gleich, Radikanden gleich
Multiplikation
Wurzelgesetz: n√x⋅n√y=n√x⋅y
Beispiel: √3⋅√12=√3⋅12=√26=6
Voraussetzungen: Wurzelexponenten gleich, x⋅y≥0
Division
Wurzelgesetz: n√xn√y=n√xy
Beispiel: 4√324√2=4√322=4√16=2
Voraussetzungen: Wurzelexponenten gleich, xy≠0
Wurzeln potenzieren
Wurzelgesetz: (n√x)m=n√xm
Beispiel: (3√25)2=3√252
Voraussetzungen: keine
Wurzeln aus Wurzeln ziehen
Wurzelgesetz: m√n√x=m⋅[n√x
Beispiel: 3√4√1.028=3⋅4√1.028=12√1.028
Voraussetzungen: keine
Was ist ein anderes Wort für „die Wurzel ziehen“?