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Aufwachsen in einer digitalen Welt
Viele Mütter kennen das: Kaum ist das Kind in der weiterführenden Schule, steht das erste Handy ganz oben auf der Wunschliste.
Und während wir selbst erst als Jugendliche unser erstes Handy bekamen, gehört das Smartphone für Kinder heute schon selbstverständlich zum Alltag.
Laut der KIM-Studie 2024 besitzt mittlerweile mehr als jedes zweite Kind ab neun Jahren ein eigenes Smartphone – Tendenz steigend. Für Kinder bedeutet das Freiheit, Selbstständigkeit und Spaß. Für Eltern oft: Unsicherheit.
Wie viel ist zu viel? Wie kann ich mein Kind schützen – ohne zu kontrollieren? Hier finden Sie 6 Tipps, mit denen der Start in die Smartphone-Welt sicher und entspannt gelingt.
Das erste Handy für Ihr Kind: Die 6 besten Tipps
1. Erstes Handy: Sicherheit zuerst
Ab welchem Alter Ihr Nachwuchs bereit für ein eigenes Handy ist, lässt sich so pauschal nicht beantworten. In der Regel sind Kinder jedoch ab 10 Jahren so weit, Verantwortung im Umgang mit einem Smartphone zu übernehmen. Bevor Sie ein Gerät anschaffen, sprechen Sie offen über Chancen und Risiken. Erklären Sie, wie Datenschutz funktioniert, und ermutigen Sie Ihr Kind, bei Problemen jederzeit zu Ihnen zu kommen. Vertrauen ist der beste Schutz!
2. Das richtige Handy: robust, einfach und kindgerecht
Es muss nicht das neueste Modell sein! Ein gebrauchtes oder robustes Gerät reicht völlig. Entscheidend ist, dass Ihr Kind gut damit umgehen kann und es zu den eigenen Bedürfnissen passt.
Tipp: Lassen Sie Ihr Kind beim Aussuchen mitreden – das fördert Verantwortung und Akzeptanz.
3. Vorsicht Kostenfalle: Augen auf beim Handytarif
Ein Smartphone kostet Geld - nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der Nutzung. Machen Sie Ihren Kids klar, dass damit eine große Verantwortung einhergeht. Schließlich braucht es nur ein paar falsche Klicks und im schlimmsten Fall wird eine ganze Menge Geld ausgegeben. Um sich und Ihren Nachwuchs vor versteckten Kosten zu schützen, können Sie bereits bei der Tarifwahl vorsorgen. Hier bieten sich Prepaid-Karten oder Laufzeitverträge mit monatlicher Kostenbegrenzung an. Bei vielen Anbietern sind zudem spezielle Verträge für Kinder und Jugendliche erhältlich. Wichtig: keine Kreditkarte oder Zahlungsmethode im App-Store hinterlegen!
4. Sicherheitseinstellungen: Geduld zahlt sich aus
Wenn das erste Handy da ist, möchte der Nachwuchs sicher gleich loslegen und alle möglichen Funktionen ausprobieren. Vorher sollten Sie jedoch noch einige Sicherheitseinstellungen vornehmen.
Richten Sie das Handy gemeinsam ein:
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Bildschirmsperre mit bekanntem Elterncode
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App-Downloads nur mit Zustimmung
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In-App-Käufe sperren
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Suchmaschinen wie „Frag FINN“ oder „Blinde Kuh“ vorinstallieren
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Kindersicherungs-Apps wie Google Family Link oder Apple Familienfreigabe nutzen
So bleibt das Gerät sicher – ohne das Gefühl ständiger Überwachung.
5. Faszination Youtube, Instagram und TikTok: Das Problem mit den sozialen Medien
Soziale Medien üben gerade auf Kinder und Jugendliche eine große Faszination aus. Jedoch ist es wichtig, im Vorfeld über die richtige Nutzung aufzuklären.
Erklären Sie, dass Inhalte öffentlich sind und persönliche Daten geschützt werden müssen.
Aktivieren Sie den eingeschränkten Modus bei YouTube und besprechen Sie gemeinsam, welche Apps genutzt werden dürfen.
6. Nutzungsregeln für das Smartphone vereinbaren: Medienzeiten und Nettiquette
Legen Sie feste Nutzungszeiten fest (z. B. kein Handy während der Hausaufgaben oder beim Abendessen).
Nachts sollte das Handy „schlafen gehen“. Sprechen Sie außerdem über Respekt und Achtsamkeit im Netz: keine Beleidigungen, kein Weiterleiten von Bildern anderer.
Das stärkt Medienkompetenz – und das Miteinander.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:
Smartphone kindersicher einrichten | Für Eltern (ins-netz-gehen.info)
Häufige Fragen (FAQ): Erstes Handy für Ihr Kind
Ab wann ist ein eigenes Handy sinnvoll?
In der Regel ab 10 Jahren – früher nur, wenn das Kind schon sehr verantwortungsvoll ist oder ein Notfallhandy benötigt.
Wie kann ich mein Kind vor Mobbing im Netz schützen?
Bleiben Sie im Gespräch. Fragen Sie regelmäßig nach Erlebnissen online und machen Sie klar: Bei Problemen darf Ihr Kind immer zu Ihnen kommen.
Welche Apps sind für Kinder geeignet?
Kindgerechte Apps wie Kika-Player, Frag FINN, Anton, Geolino oder Blinde Kuh sind gute Einstiege.
Wie viel Bildschirmzeit ist okay?
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt:
6–9 Jahre: max. 1 Stunde täglich
10–13 Jahre: ca. 1,5 Stunden täglich
Wie kann ich bei der Mediennutzung Grenzen setzen, ohne ständig zu kontrollieren?
Nutzen Sie technische Hilfen (Family Link etc.), aber vor allem: Vertrauen, klare Regeln und regelmäßige Gespräche wirken nachhaltiger als Überwachung.