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Es ist Abend. Ihr Grundschulkind kuschelt sich unter die Decke, das Licht ist gedimmt – und Sie öffnen gemeinsam ein Buch. Ein paar Minuten später seid ihr mitten in einem Abenteuer, in dem Drachen fliegen oder Freundschaften entstehen.
Was wie ein liebevolles Ritual wirkt, ist in Wahrheit viel mehr: Vorlesen ist ein Schlüssel zur Entwicklung – emotional, sprachlich und sozial. Doch laut einer aktuellen Studie* der Stiftung Lesen erhält jedes dritte Kind in Deutschland nie eine Geschichte vorgelesen. Das ist alarmierend.
Warum bereits 15 Minuten am Tag so viel bewirken können – und wie Sie die Vorlesezeit zu einem echten Geschenk für Ihr Kind machen, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.
6 Vorteile des Vorlesens für die Entwicklung Ihres Kindes
1. Vorlesen entführt in andere Welten – und macht kreativ
Beim Vorlesen entstehen Bilder im Kopf. Ihr Kind reist mit Heldinnen durch Dschungel, entdeckt fremde Länder oder taucht in magische Fantasiewelten ein. Diese imaginative Kraft fördert Kreativität und Fantasie – Fähigkeiten, die weit über die Kindheit hinaus wichtig sind.
2. Vorlesen erweitert den Wortschatz – ganz nebenbei
Sprachförderung ohne Druck: Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, entwickeln schneller ein Gefühl für Sprache, Grammatik und Ausdruck. Neue Wörter, Satzstrukturen und Redewendungen werden spielerisch aufgenommen – das hilft später beim Lesen, Schreiben und Verstehen in der Schule.
3. Vorlesen schenkt Ruhe und Geborgenheit
Ein ruhiger Abschluss nach einem turbulenten Tag: Wenn das Vorlesen Teil des Abendrituals wird, sorgt es für Struktur, Nähe und Entspannung. Gerade in hektischen Familienphasen schenkt diese gemeinsame Zeit Stabilität und wirkt wie ein Anker im Alltag.
4. Vorlesen ist Quality-Time – ganz ohne Ablenkung
Kein Handy, kein Fernseher – einfach nur Sie und Ihr Kind. Diese ungeteilte Aufmerksamkeit stärkt die Eltern-Kind-Beziehung nachhaltig. Studien zeigen: Kinder, die regelmäßig vorgelesen bekommen, fühlen sich emotional sicherer und geborgener.
5. Vorlesen fördert soziale Kompetenz und Empathie
Durch Geschichten lernen Kinder, sich in andere hineinzuversetzen. Sie erkennen Gefühle, erleben Konflikte – und finden gemeinsam mit den Figuren Lösungen. So wird Vorlesen zur Schulung sozialer Intelligenz – ohne pädagogischen Zeigefinger.
6. Vorlesen macht den Schulstart und das Lernen leichter
Ob Konzentration, Zuhörfähigkeit oder Sprachverständnis – Vorlesen legt die Grundlage für den späteren Schulerfolg. Kinder, die vorgelesen bekommen, starten mit mehr Selbstbewusstsein und sprachlicher Kompetenz in die Grundschule.
Wie lange sollten Sie Ihrem Kind vorlesen?
Bereits 15 Minuten täglich reichen aus, um diese positiven Effekte zu erzielen. Ob morgens, abends oder unterwegs – wichtig ist die Regelmäßigkeit. Lassen Sie Ihr Kind dabei mitentscheiden, welche Geschichte es hören möchte – das erhöht die Freude und Motivation.
Ab wann sollten Sie mit dem Vorlesen beginnen?
Am besten schon im Babyalter! Auch wenn Ihr Kind noch nicht sprechen kann, fördern Bilder- und Fühlbücher die Sprachentwicklung. Je früher Sie beginnen, desto besser. Die Stiftung Lesen empfiehlt, Kindern bis ins Grundschulalter regelmäßig vorzulesen – auch wenn sie bereits selbst lesen können.
Tipp: Vorlesegeschichten & Buchempfehlungen
Großartige Geschichten zum Vorlesen finden Sie unter:
Vorlesen ist Bildung, Beziehung und Liebe in einem
Schenken Sie Ihrem Kind täglich ein kleines Abenteuer, ein bisschen Nähe – und jede Menge Zukunftschancen. Und das ganz ohne App oder Bildschirm.
Greifen Sie heute Abend wieder zum Buch – Ihr Kind wird es Ihnen danken.
*Ergebnisse des Vorlesemonitors 2024: Stiftung Lesen