Romane und Kurzgeschichten erzählen meist eine Geschichte. Dabei ist die Kurzgeschichte, wie der Name schon sagt, wesentlich kürzer als ein Roman. Welche Unterschiede es gibt und was du sonst noch beachten musst, lernst du hier.
Romane und Kurzgeschichten gehören zu den epischen (erzählenden) Texten und zeichnen sich durch eine besondere Form und einen besonderen Stil und Inhalt aus. Romane und Kurzgeschichten werden auch Prosatexte genannt, da sie nicht in Versen und Reimen, sondern als Fließtext verfasst werden. Auch wenn die erzählten Geschichten real existierende Elemente besitzen können, zählt man sie zu den fiktiven (erfundenen) Erzählungen.
Merkmale eines Romans:
Ein in Prosa verfasster Text mit fiktionalem Inhalt
Romane werden in verschiedene Gattungen unterteilt: Liebesroman, Abenteuerroman, Kriminalroman etc.
Die Erzählperspektive (gilt sowohl für Romane als auch für Kurzgeschichten):
Den Blickwinkel, aus dem eine Geschichte erzählt wird, nennt man Erzählperspektive. Man unterscheidet drei Arten:
Auktorialer Erzähler:
Ein allwissender Erzähler, der in alle Figuren hineinsehen kann und das Geschehen überblickt. Er kann sowohl Vergangenes berichten als auch über zukünftige Ereignisse Bescheid wissen, bevor die Figuren selbst an diesen Punkt gelangt sind. Der auktoriale Erzähler berichtet von den Figuren der Geschichte in der 3. Person (Er- oder Sie-Form).
Personaler Erzähler:
Eine Erzählerfigur, die an der Handlung beteiligt ist und aus ihrer Sicht erzählt. Der personale Erzähler weiß nur über das gegenwärtige Geschehen Bescheid und kann nicht in andere Figuren hineinblicken. Der personale Erzähler berichtet in der 3. Person.
Ich-Erzähler:
Der Ich-Erzähler ist an der Handlung beteiligt und erzählt aus seiner Perspektive. Seine Sicht auf das Geschehen wird durch seine Gedanken, Gefühle und Meinungen gefiltert. Der Ich-Erzähler erzählt aus der 1. Person und berichtet über die anderen Figuren in der 3. Person.
Kurzgeschichten:
Ein Roman hat in der Regel mehrere Hundert Seiten und kann daher seine Geschichte über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln. Kurzgeschichten hingegen sind meist nur wenige Seiten lang und versuchen daher auf wenig Raum eine möglichst dichte Geschichte zu erzählen. Besondere Merkmale einer Kurzgeschichte:
Knappe Darstellung einer alltäglichen Situation.
Offener Anfang und offenes Ende. Es gibt keine Einleitung, sondern der Leser wird direkt in das Handlungsgeschehen hineinversetzt. Das Ende kommt meistens abrupt und lässt einen Spielraum für eigene Spekulationen, wie es weitergehen könnte. Eine alltägliche Situation wird auf eine kurze Zeitspanne und einen Ort begrenzt.
Figuren werden skizzenhaft beschrieben, keine ausschweifenden Charakterisierungen. Der Leser erhält nur eine Momentaufnahme aus dem Alltag einer Person.
Aufgabe:
Was kannst du dir unter den verschiedenen Arten von Erzählperspektiven vorstellen? Welche eignen sich für was am besten?
Lösung:
Autorialier Erzähler: Gesamtsituationen, historische oder gruppenübergreifende Situation zu beschreiben.
Personaler Erzähler: Um persönliche Eigenschaften in den Vordergrund zu stellen. Charaktere und ihre Motivationen zu zeichnen.
Ich-Erzähler: Gedanken, Monologe und Wirkungen spezifisch subjektiv auf eine Person zu richten.
Der Roman ist die Langform der schriftlichen Erzählung und gehört ursprünglich zur literarischen Gattung der erzählenden Prosa. Romane haben einen großen Umfang, häufig eine komplexe, mehrsträngige Handlung und ein umfangreiches Figurenensemble. Die Literaturgattung „Roman“ ist schwierig zu definieren, da viele unterschiedliche Einflüsse auf die Romanproduktion einwirken. Der Roman wird als Synthese verschiedener Gattungen aufgefasst, da es kaum eindeutige formale Vorgaben oder Muster gibt. Des Weiteren sind Romane in der Regel fiktionale Texte und nicht genregebunden. Romane handeln in der Regel von Schicksalen einzelner Personen, welche, abhängig vom jeweiligen Autor, in mehr oder weniger weit ausgesponnenen Zusammenhängen geschildert werden. Häufig ist dabei der Konflikt zwischen den Protagonisten und der Gesellschaft ein zentrales Thema.
Romane können sich hinsichtlich des Themas und des Stils markant unterscheiden. Anhand dieser Punkte kann man sehr viele verschiedene Romanformen unterscheiden, zum Beispiel:
Abenteuerroman:
Volkstümlicher Roman, der einen Helden als Protagonisten thematisiert. Die Handlung dreht sich um das Bestehen von Abenteuern jeglicher Art.
Fantastischer Roman:
Thematisch liegt der Fantastische Roman im Bereich der Mythen, Märchen und Sagen. Auch wenn alle Romane fiktional sind, zeichnet sich der Fantastische Roman durch eine besondere Fiktionalität und Fantastik aus.
Historischer Roman:
Historische Romane handeln von historischen Personen oder Ereignissen, die mal mehr und mal weniger historisch korrekt dargestellt werden.
Liebesroman:
Liebesromane handeln von Liebesbeziehungen, Intrigen und Verrat.
Science-Fiction-Roman:
Science-Fiction-Romane spielen in einer erdachten Zukunft, die häufig entweder utopisch oder antiutopisch dargestellt wird.
Bildungsroman:
Hauptthema der Bildungsromane ist die geistige und charakterliche Entwicklung des Protagonisten.
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