Epik – online lernen

Zu den epischen Kleinformen gehören z. B. Parabeln, Fabeln und Märchen. Welche Formen es noch gibt und wie du mit diesen umgehen solltest, erfährst du hier.

Wiki zum Thema: Epische Kleinformen

Umgang mit Texten und Literatur

Epische Kleinformen


Epik beschreibt die literarische Gattung, die sich mit der Erzählung befasst. Die Epik vermittelt zwischen dem Verfasser und dem Leser durch eine Erzählung, die eine bestimmte Thematik, einen Gegenstand oder eine Begebenheit erläutert.

Die Epik lässt sich in verschiedene Formen unterteilen:

- Großformen

- Kleinformen

- Kürzeste Formen

- Didaktische Formen

- Volkstümliche Formen

Epische Kleinformen sind die folgenden:

  • Anekdote: Diese beschreibt eine pointierte Prosaerzählung, die meist durch eine humorvolle Erzählweise unterstrichen wird. Eine Anekdote wird meist mündlich geschildert und bei der Erzählung beschränkt man sich nur auf das Wesentliche der Thematik.
  • Märchen: Das Märchen ist eine kürzere fiktionale Erzählung, die oftmals mündlich überliefert wurde. Realität und Fiktion werden in der Thematik vermischt, Naturgesetze außer Kraft gesetzt und das Übernatürliche ist charakteristisch (sprechende Tiere, übernatürliche Wesen usw.).

In einem Märchen erhalten die guten Figuren Belohnungen und die schlechten Figuren werden bestraft. Gegensätze (z. B. arm und reich) oder Zahlen (z. B. drei Wünsche) sind oft Teil eines Märchens.

Ein Märchen ist außerdem charakterisiert durch Zeit- und Raumlosigkeit. Typische Schauplätze für diese Textgattung sind Schlösser, Wälder usw.

  • Sage: Die Sage ist eine meist mündlich überlieferte fiktionale Erzählung mit Bezug auf historische Ereignisse. Es werden wahre Schauplätze und außerdem genaue Zeitangaben und Namen genannt, um den Realitätscharakter zu unterstreichen.

Wie beim Märchen stehen auch hier wieder mystische Wesen im Vordergrund. Obwohl Sagen meist Bezug auf eine wahre Begebenheit nehmen, wird die Erklärung des Geschehens durch erdachte Vermutungen, wie es zu jener Begebenheit kommen konnte, gegeben.

  • Legende: Die Legende ist eine Erzählung mit wahrem Kern. Sie handelt oftmals von Helden oder Heiligen. Vorbildhafte Lebensgeschichten und eindrucksvolle Geschehnisse bestimmter Personen (oftmals mit religiösem Hintergrund) werden erzählt. Die Thematik steht im Zusammenhang mit der Biografie der jeweiligen Person. Eine Legende nutzt reale Schauplätze und enthält genaue Zeit- und Ortsangaben. Die in der Legende vorkommenden Personen werden namentlich benannt.
  • Schwank: Der Schwank beschreibt eine kurze nicht fiktionale Erzählung mit humorvollem Inhalt. Dieser besitzt immer einen Wendepunkt in der Handlung. Die Thematik ist fröhlich und unbeschwert.
  • Fabel: Die Fabel ist eine belehrende Erzählung, deren Protagonisten Tiere sind. Die auftretenden Tiere agieren wie Menschen: Jede Tierart steht für bestimmte menschliche Eigenschaften (z. B.: der Fuchs = schlau und listig). Aus einer Fabel soll eine Moral bzw. eine Weisheit gelernt werden. Da Ort und Zeit des Geschehens für die eigentliche Thematik der Fabel irrelevant sind, werden diese nicht angegeben. Außerdem ist für diese Textgattung charakteristisch, dass Tierbezeichnungen anstelle von Namen verwendet werden.
  • Parabel: Eine Parabel ist eine kurze Erzählung, die einen lehrhaften und moralischen Charakter besitzt. Im Gegensatz zu einer Fabel handeln, anstelle von Tieren, Menschen. Es wird von Ausschmückungen abgesehen, da nur das Wesentliche bzw. Entscheidende bezüglich der Handlung erwähnt werden soll.
  • Kurzgeschichte: Eine Kurzgeschichte ist eine Prosaform, in der, wie sich bereits aus dem Namen herleiten lässt, die Länge des gesamten Werkes kurz und knapp gehalten wird. Die tatsächliche Länge kann dabei variieren und z. B. eine Gesamtlänge von 3 Seiten beinhalten, aber auch 30 Seiten und mehr umfassen.

Die Handlung beginnt ohne Einleitung, der Leser steigt direkt ins Geschehen ein. Es gibt wenige Figuren und auch diese werden nur relativ oberflächlich beschrieben. Die auftretenden Figuren sind meist natürliche Personen des Alltags. Der Leser soll das Geschehen der Kurzgeschichte selbst beurteilen. Eine Kurzgeschichte besitzt meist ein offenes Ende. Die Schauplätze des Geschehens werden oftmals nicht benannt.

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Beispielaufgabe:

Nenne die Merkmale der folgenden Kleinformen:

  • Märchen
  • Kurzgeschichte

Lösung:

Märchen: kurze fiktionale Erzählung, Vermischung der Realität und der Fiktion, übernatürliche Wesen, Gegensätze, magische Zahlen, typische Schauplätze usw.

Kurzgeschichte: kurze Erzählung, oberflächlich beschriebene Figuren, keine Einleitung in die Handlung, offenes Ende, Alltagsprobleme und -figuren usw.

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