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Deutsch - Inhaltsangabe schreiben

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Inhaltsangabe schreiben

Inhaltsangaben sind ein fester Bestandteil des Schulunterrichts und kommen immer wieder vor, vor allem im Deutschunterricht, aber auch in anderen Fächern, wie zum Beispiel in Geschichte. Doch was ist eigentlich eine Inhaltsangabe und wie schreibt man sie? 

Wie der Name schon sagt, behandelt eine Inhaltsangabe einen Inhalt. Das kann der eines Textes sein, vielleicht der eines Romans, den du im Deutschunterricht liest, oder auch der eines Films oder Theaterstücks. Vielleicht darfst du aber auch mal im Geschichtsunterricht den Inhalt eines Sachtextes zusammenfassen und den Ablauf eines historischen Ereignisses oder einer bedeutenden Entwicklung wiedergeben. 

Eine Inhaltsangabe fasst den Inhalt zusammen, sodass die Leser*innen die wichtigsten Aspekte kennen, ohne den Text gelesen oder den Film gesehen zu haben. Zu den wichtigsten Aspekten gehören zum einen die Handlung, aber auch die Figuren, die Zeit, in der die Handlung stattfindet, und der Ort.

Wie schreibt man eine Inhaltsangabe?

Bevor du dich an das Schreiben wagst, solltest du die Inhaltsangabe gut vorbereiten. Das erleichtert den Schreibprozess ungemein. Lies dir den Text zunächst mehrmals gründlich durch und markiere dabei Schlüsselwörter und wichtige Textstellen. Nutze am besten verschiedene Farben, um die verschiedenen Themen auseinanderzuhalten, zum Beispiel Figurenkonstellationen, wechselnde Handlungsorte oder auch Zeitsprünge. 

Teile den Text als Nächstes in Sinnabschnitte ein. So verschaffst du dir einen Überblick und gliederst den Text. Schreibe am besten zu jedem Sinnabschnitt eine kurze Überschrift. Dann kannst du sie besser zuordnen. Stelle dir anschließend die folgenden Fragen, um sicherzugehen, dass du alles verstanden und die wichtigsten Aspekte herausgearbeitet hast:

  • Wann findet die Handlung statt?
  • Wo findet die Handlung statt?
  • Wer tritt auf? Also, welche sind die zentralen Figuren?
  • Was geschieht?  
  • Warum geschieht was? Also, welche Zusammenhänge bestehen? 

Eine Inhaltsangabe sollte also die fünf W-Fragen beantworten: Wann, Wo, Wer, Was und Warum. Hast du sichergestellt, dass du auf alle Fragen eine Antwort hast, kannst du den Schreibprozess beginnen. 

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Wie gliedert man eine Inhaltsangabe?

Wie jede Textart folgt auch die Inhaltsangabe einem bestimmten Aufbau. Um deine Leser*innen auf den Inhalt vorzubereiten, beginnst du mit der Einleitung, gefolgt von den wesentlichen Aspekten im Hauptteil. Eine Inhaltsangabe endet meist mit einem Schluss oder Fazit, was aber nicht zwingend notwendig ist. Schau dir dazu die Aufgabenstellung an oder frag deine*n Lehrer*in. 


Einleitung

In die Einleitung gehören allgemeine Informationen zum Text wie der bzw. die Autor*in und der vollständige Titel. Nenne außerdem, um welche Textsorte es sich dabei handelt – ist es beispielsweise ein Roman, eine Kurzgeschichte oder ein Drama? Wann ist es entstanden? Hierhin gehört also auch das Erscheinungsjahr. Anschließend fasst du den Inhalt kurz zusammen, sodass die Leser*innen wissen, worum es in dem Text geht. Eine Einleitung zu Lessings Emilia Galotti könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen:

Emilia Galotti ist ein bürgerliches Trauerspiel von Gotthold Ephraim Lessing und wurde im Jahr 1772 in Braunschweig uraufgeführt. Das Drama handelt von einem Prinzen, der sich in die bürgerliche Emilia Galotti verliebt hat. Mithilfe einer Intrige will er ihre bevorstehende Hochzeit verhindern und sie für sich gewinnen. Die Handlung spielt in einem italienischen Fürstentum und setzt sich mit der Ständegesellschaft des 18. Jahrhunderts auseinander.


Hauptteil

Im Hauptteil kommst du zur eigentlichen Wiedergabe des Inhalts. Hier schilderst du die Handlung in deinen eigenen Worten. Nutze dafür die Sinnabschnitte. Geh sie Abschnitt für Abschnitt durch und nenne alle wesentlichen Aspekte – auch den Schluss. In einer Inhaltsangabe ist Spoilern durchaus erlaubt. Schildere die Ereignisse möglichst in chronologischer Reihenfolge. Achte aber darauf, nicht zu kleinschrittig vorzugehen. Es reicht, die wesentlichen Handlungsschritte zu nennen, die den Haupthandlungsstrang beeinflussen. Unnötige Details halten dabei nur auf.  

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Gut zu wissen

Inhaltsangaben werden im Präsens geschrieben, also in der Gegenwartsform, unabhängig davon, in welcher Zeitform der Text verfasst wurde. Wenn du allerdings in deiner Zusammenfassung auf vorherige Ereignisse eingehst, nutze dafür das Perfekt.


Beispiel: Die Gräfin Orsina weiß nicht, was der Prinz zu seinem Kammerdiener gesagt hat. 

Und möchtest du ein Zitat verwenden, um einen bestimmten Aspekt zu verdeutlichen, kannst du dies in der indirekten Rede wiedergeben. 

Beispiel: Möchtest du in deiner Inhaltsangabe von Lessings Emilia Galotti ein Zitat verwenden, kannst du das auf folgende Weise tun:

Original: Der Prinz: Meine teure Gräfin! […] Nun ja; ich habe sie zu lieben geglaubt!“

Wiedergabe in der indirekten Rede: Wenn der Prinz zu seinem Kammerdiener über die Gräfin Orsina sagt, er habe sie zu lieben geglaubt, meint er, dass er sie nie wirklich geliebt hat. 

So kannst du an passenden Stellen Zitate einbauen, um einen Handlungsverlauf zu erklären und verständlicher zu machen. Außerdem beleben gelegentliche Zitate den Text und machen ihn lebendiger.


Schluss

Im Gegensatz zu den meisten anderen Textsorten kommt eine Inhaltsangabe ohne Schlussteil aus. In der Regel reicht es aus, mit dem letzten Punkt der Handlung zu schließen. Es kommt aber ganz darauf an: Steht in der Aufgabenstellung, dass ihr ein Fazit ziehen sollt oder ist die Gliederung vorweggenommen, kannst du den Schluss dazu nutzen, deine Meinung wiederzugeben oder zu schildern, wie der Text auf dich gewirkt. Zudem kann der Schluss dazu genutzt werden, die eigene Einschätzung wiederzugeben, was der oder die Autor*in mit dem Text bezwecken wollte. Im Beispiel von Lessings Emilia Galotti könnte ein Schlussteil folgendermaßen aussehen: 

Lessing wollte mit seinem Drama auf die Willkür des herrschenden Adels aufmerksam machen, das im Widerspruch zu der aufklärerischen Moral des Bürgertums steht. Er betont die Unterschiede der gesellschaftlichen Schichten und kritisiert sie gleichermaßen durch die Handlung der Figuren. Im Zentrum steht vor allem der Aspekt der Vernunft, die auch am Ende zu siegen scheint, wenn Emilia lieber stirbt, als ihre Tugend zu verlieren.

Welche sind die Merkmale einer Inhaltsangabe?

Befolgst du die genannten Tipps und Tricks zur Vorbereitung und hältst du dich an die Gliederung, steht einer gelungenen Inhaltsangabe nichts mehr im Weg. Halte dir beim Schreiben stets die folgenden Merkmale einer Inhaltsangabe vor Augen: 

  • Verwende eine knappe und sachliche Sprache, ganz gleich, in welchem Stil der Text verfasst ist. Beschränke dich also auf das Wesentliche und schmücke nicht zu sehr aus.

  • Gib den Inhalt in deinen eigenen Worten wieder.

  • Achte auf die chronologische Reihenfolge der einzelnen Handlungsschritte.

  • Halte dich an die Gliederung: Einleitung, Hauptteil und eventuell Schluss.

  • Die Zeitform ist das Präsens (Gegenwartsform). Und nur bei Verweisen auf vorherige Ereignisse nutze das Perfekt. 

  • Zitate werden in der indirekten Rede wiedergegeben. Gehe damit aber sparsam um.  

Inhaltsangabe schreiben – das Wichtigste in Kürze

  • In einer Inhaltsangabe wird der Inhalt eines Textes, Films oder Theaterstücks wiedergegeben.

  • Der Aufbau einer Inhaltsangabe folgt der gängigen Gliederung Einleitung, Hauptteil und Schluss, wobei Letzterer nicht zwingend erforderlich ist.

  • In die Einleitung gehören allgemeine Informationen des Textes wie Titel, Autor*in, Entstehungszeit und der Ort der Handlung.

  • Im Hauptteil werden die wesentliche Handlungsschritte wiedergegeben – Achtung: Du darfst spoilern und das Ende verraten. 

  • Die Zeitform einer Inhaltsangabe ist stets das Präsens und der Stil nüchtern und sachlich. 
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