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Metapher

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Bilder Vergleiche Metaphern mit Kristina

Metapher

Eine Metapher ist ein Stilmittel, das sich in allen Gattungen der Literatur wiederfindet, in der Lyrik, der Dramatik und der Epik. Du findest sie aber auch im Alltag.

Unter einer Metapher verstehen wir einen sprachlichen Ausdruck, der im übertragenen Sinn verwendet wird. Wenn dir eine Freundin erzählt, dass ihr jemand „das Herz gebrochen“ habe, dann weißt du, dass sie das nicht wörtlich meint, also dass das Herz nicht wirklich in zwei Teile gebrochen wurde.

Und jemand, der „auf Wolke sieben schwebt“, befindet sich nach wie vor auf der Erde. Bei der Metapher wird ein Ausdruck in einen anderen Bedeutungszusammenhang übertragen, sodass er seine ursprüngliche Bedeutung verliert und eine neue erlangt. So entsteht ein sprachliches Bild, das keiner Erläuterung bedarf.

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Gut zu wissen

Die Metapher kommt nicht grundlos zum Einsatz. Durch ihre Bildhaftigkeit sticht sie aus dem Text heraus und regt durch die Bedeutungsübertragung die Vorstellungskraft an. Durch sie lässt sich Inhaltliches betonen und ein Sachverhalt bildhaft darstellen. Sie ist vielseitig einsetzbar und hilft dabei, einen Text lebendig zu gestalten. Dadurch findet sie sich in quasi allen Bereichen wieder, sowohl in der Literatur als auch in der Werbung, Rhetorik und Redewendungen. 


Die Metapher im Alltag

Nicht nur die Dichter*innen und Denker*innen machen gern von der Metapher Gebrauch. Sie hat in vielen Bereichen unseres Alltags Einzug gehalten. Sie taucht beispielsweise in Redewendungen auf.

Der „Wink mit dem Zaunpfahl“ steht für einen Hinweis, der so offensichtlich ist, dass man ihn eigentlich nicht übersehen kann. Und bei jemandem, der „nicht mehr alle Tassen im Schrank“ hat, heißt das nicht, dass er sein Küchensortiment aufstocken muss. Die Redewendung ist vielmehr im übertragenen Sinne zu verstehen – dieser Jemand scheint nicht zurechnungsfähig zu sein oder wird dafür gehalten.

Auch in der Werbung wird gern auf Metaphern zurückgegriffen, da sie sich gut vorstellen lassen und in Erinnerung bleiben. Wird ein Bier als „Perle der Natur“ bezeichnet, verbindet man damit sogleich Natürlichkeit und Gesundheit – das muss also schmecken. Und wenn ein Energydrink „Flügel“ verleiht, können die Konsumenten nicht tatsächlich fliegen. Er verleiht aber so viel Energie, dass man glaubt, abheben zu können.

Politiker nutzen die Metapher ebenfalls gern als rhetorisches Mittel, um ihre Botschaften zu verdeutlichen. Wenn Angela Merkel das Internet als „Neuland“ bezeichnet, gesteht sie ein, wenig davon zu verstehen.

Und wenn im Geschichtsunterricht vom „Eisernen Vorhang“ die Rede ist, bezieht sich das nicht auf einen Vorhang aus Eisen, sondern auf den Kalten Krieg, in dem die Sowjetunion und die westlichen Mächte wie durch einen undurchdringlichen Vorhang voneinander getrennt schienen.

Ein ebenfalls berühmtes Beispiel für eine Metapher ist Greta Thunbergs Aussage „Unser Haus steht in Flammen“. Mit „Haus“ meint sie die Erde, unseren Planeten, und mit „Flammen“ die voranschreitende Erderwärmung, die unseren Lebensraum zerstört. Dadurch wird ihre Botschaft konkret und für jeden vorstellbar. 

Die Metapher in der Literatur

Metapher in "An den Frühling" von Friedrich Schiller

Ganz gleich, ob in Gedichten, im Roman oder auf der Bühne, Autor*innen greifen gern auf die Metapher zurück. Im Gegensatz zu Metaphern aus dem Alltag sind sie in der Literatur aber weniger leicht verständlich. Dort lässt sich die Bedeutung aus dem Kontext erschließen. Schauen wir uns als Beispiel das Gedicht An den Frühling von Friedrich Schiller an:

Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!

Wie der Titel bereits verrät, richtet sich Schiller in seinem Werk an den Frühling. Im ersten Vers macht er also bereits von der Metapher Gebrauch, indem er den Frühling personifiziert und als „Jüngling“ bezeichnet. Das Jahr ist noch jung, alles ist neu und frisch. In dem Bild, das Schiller hier zeichnet, versieht er den Jüngling mit einem „Blumenkörbchen“ – auch das ist eine Metapher, denn gemeint ist kein tatsächlicher Korb, sondern die Blumenfülle, die der Frühling Jahr für Jahr mitbringt.

Metapher in "Der Steppenwolf" von Hermann Hesse

Bei Hermann Hesses Der Steppenwolf ist bereits der Titel eine Metapher, denn der Roman handelt nicht von einem Wolf, der in der Steppe lebt. Vielmehr geht es um einen Mann, der sich als Außenseiter empfindet und Schwierigkeiten hat, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Er fühlt sich als Mensch und Wolf zugleich, wodurch sein innerer Zwiespalt verdeutlicht wird. Denn einerseits führt er ein gut bürgerliches Leben, ist gebildet und kultiviert, aber andererseits ist ihm genau das ein Graus und er verachtet das Spießbürgertum, dem er angehört. 

Metapher in "Die Verwandlung" von Franz Kafka

In Franz Kafkas Die Verwandlung beschreibt der Erzähler Gregor Samsa als „eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand“. Gemeint ist, dass Gregor Samsa die Befehle seines Vorgesetzten gewissenhaft ausführt, ohne seinen eigenen Kopf zu gebrauchen oder für sich selbst einzustehen.

Das Absurde an der Situation ist, dass Gregor Samsa zu diesem Zeitpunkt bereits in ein Ungeziefer verwandelt ist, das nun wortwörtlich kein Rückgrat mehr hat.

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Metapher - Arten

Es gibt verschiedene Sonderformen der Metapher, abhängig vom Bedeutungszusammenhang und wie er zum Einsatz kommt. Nachfolgend findest du die einzelnen Arten genauer erklärt und mit Beispielen aus Alltag und Literatur.

Die anthropomorphe Metapher

Die anthropomorphe Metapher wird gelegentlich auch als personifizierende Metapher bezeichnet und umfasst Metaphern, bei denen ein Tier oder eine Sache mit menschlichen Eigenschaften versehen wird. In "Der Erlkönig" von Johann Wolfgang von Goethe wird der Tod personifiziert, sodass sich die gesamte Ballade metaphorisch deuten lässt. 

"Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? —
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? —
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. —"

Ein Vater reitet mit seinem todkranken Kind durch die Nacht, das im Fieber mit dem Tod spricht. Der Vater versucht, es davon abzulenken und den Tod fernzuhalten, was ihm letztendlich aber nicht gelingt.

Die euphemistische Metapher

Bei der euphemistischen Metapher wird ein Wort durch ein anderes ersetzt, um die Aussage abzuschwächen oder zu beschönigen. Wird beispielsweise statt „sterben“ „einschlafen“ verwendet, liegt ein Euphemismus vor. Bezeichnet man jemanden als „nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte“, ist dies eine indirekte und weniger unfreundliche Art zu sagen, dass die Person nicht besonders intelligent ist. 

In der Literatur finden sich zahlreiche euphemistische Metaphern, beispielsweise in Schillers Die Glocke: „Denn sie wohnt im Schattenlande“ bedeutet hier, „sie“ ist tot. Und wenn Charlotte in Goethes Die Wahlverwandtschaften zu Mittler spricht, „Wie kann es auch wohl anders sein, da Sie mich guter Hoffnung finden“, sagt sie ihm, dass sie schwanger ist.

Die tote Metapher

Tote Metaphern benutzen wir ständig, ohne uns dessen bewusst zu sein. Damit werden Metaphern bezeichnet, die bereits in die Alltagssprache integriert sind und nicht mehr als Stilmittel erkannt werden. Dazu gehören Begriffe wie „Handschuh“, „Flaschenhals“, „Gebirgskamm“ oder „Redefluss“.

Synästhesie

Bei der Synästhesie werden Wahrnehmungen aus verschiedenen Sinnesbereichen miteinander vermischt, sodass man beispielsweise Gerüche sehen oder Farben riechen kann, wie in dem Weihnachtslied Süßer die Glocken nie klingen. Joseph von Eichendorff macht in seinem Gedicht Frische Fahrt davon Gebrauch, wenn er schreibt: „Laue Luft kommt blau geflossen“. 

Die Metapher und ähnliche Stilmittel

Wenn du beim Lesen von Gedichten, Erzählungen oder anderen Werke nach Metaphern Ausschau hältst, achte darauf, sie nicht mit einem Vergleich zu verwechseln. Der Unterschied besteht nämlich oft nur in einem kleinen Wort, dem „wie“. „Du strahlst ja wie die Sonne“ ist keine Metapher, sondern ein Vergleich. Während „die Sonne lacht“ durchaus metaphorisch ist. 

Ein weiteres ähnliches Stilmittel ist die Allegorie. Auch hier wird etwas bildlich ausgedrückt, und zwar abstrakte Begriffe wie Frieden, Liebe oder Tod, doch im Gegensatz zur Metapher ist das Bild bereits „auserzählt“. Ist in einem Werk von Justitia die Rede, steht diese für das Recht, so wie der griechische Gott Amor für die Liebe steht.

Auch die Metonymie kann als Stilmittel eingesetzt werden und fungiert dann ähnlich wie eine Metapher. Dabei wird ein Begriff bewusst durch einen anderen ersetzt und synonymartig verwendet. Wenn eure Deutschlehrerin euch verkündet, dass ihr als Nächstes „Schiller“ lest, meint sie natürlich nicht die Person, sondern eines seiner Werke wie "Die Räuber" oder "Kabale und Liebe". Und wenn sich ein König für die „Waffe“ entscheidet, bedeutet das in der Regel Krieg. 

Metapher – das Wichtigste in Kürze

  • Die Metapher ist ein Stilmittel, das in allen literarischen Gattungen vorkommt, aber auch im Alltag, in der Werbung und Politik gern verwendet wird.
  • Es gibt ein paar Sonderformen der Metapher: die anthropomorphe, die euphemistische, die tote Metapher und die Synästhesie.
  • Die Metapher ist ein bildlicher Ausdruck einer Bedeutungsverschiebung. Ein Bedeutungszusammenhand wird in einen neuen übertragen, sodass eine neue Bedeutung entsteht.
  • Nicht zu verwechseln ist die Metapher mit einem Vergleich, der Allegorie und der Metonymie.
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