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Deutsch – Sprachliche Mittel

Wenn du wissen willst, was sprachliche Mittel sind, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein!

Sprachliche Mittel

Sprachliche Mittel sind so etwas wie die Würze der Sprache. Mit ihnen kannst du einen Text auf eine bestimmte Art gestalten. Aufsätze etwa werden durch den Einsatz sprachlicher Mittel lebendiger. Mit klug eingesetzten sprachlichen Mitteln erzeugst Du Bilder im Kopf des Lesers und rufst Gefühle hervor. 

Andererseits sind sprachliche Mittel wichtig für die Textanalyse und Gedichtanalyse im Deutschunterricht. Damit Dir vor lauter Anaphern, Metaphern und Vergleichen nicht der Kopf brummt, stellen wir Dir in diesem Artikel die wichtigsten sprachlichen Stilmittel vor. Am Ende kannst Du Dein Wissen überprüfen. Mit ein wenig Übung wirst du die sprachlichen Mittel in fremden Texten sicher erkennen und in der Lage sein, sie selbst sinnvoll einzusetzen.

Was sind sprachliche Mittel?

Sprachliche Mittel stellen einen Teilbereich der Stilmittel dar. Sie bestimmen den Stil eines Textes, etwa durch die Wortwahl oder den Satzbau. So werden etwa bestimmte Worte verwendet, wiederholt oder in einer besonderen Reihenfolge angeordnet. Dabei kann der Klang der Worte ebenso hervorstechend sein wie ihre Bedeutung und die Bilder, die sie erzeugen. 

Sprachliche Mittel tragend entscheidend zur Wahrnehmung und Interpretation eines Textes bei. Das gilt für literarische Texte ebenso wie für Sachtexte und die im Alltag gesprochene Sprache.

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Achtung

Die Begriffe „Stilmittel“, „sprachliche Mittel“ und „rhetorische Mittel“ werden häufig synonym verwendet. Allerdings sind sowohl sprachliche als auch rhetorische Mittel Teilbereiche der Stilmittel. Sprachliche Mittel findest Du meist in der geschriebenen Sprache. Rhetorische Mittel kommen meist in der gesprochenen Sprache vor. Die Grenzen sind jedoch fließend.

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Verschiedene Kategorien sprachlicher Mittel

Sprachliche Mittel lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Figuren und Tropen. Wie diese sich unterscheiden und woran Du sie erkennst, verrät der Blick in die Tabelle.


KategorieErläuterung
Sprachliche Mittel (Beispiele)
Figuren
Hier stehen die Wortwahl sowie die Reihenfolge der Buchstaben/Wörter im Vordergrund.
Alliteration, Anapher, Parallelismus
Tropen
Hier stehen der Inhalt und die Bedeutung eines Wortes/einer Wortfolge im Vordergrund
Litotes, Metapher, Oxymoron

Die wichtigsten sprachlichen Mittel: Von Alliteration bis Zeugma

In dieser Auflistung findest Du die wichtigsten sprachlichen Mittel, die Dir im Deutschunterricht immer wieder begegnen. 

  • Akkumulation
    • Mehrere Begriffe zu einem Oberbegriff werden aneinandergereiht.
    • "Chrome, Edge und Firefox..." (Webbrowser)
  • Allegorie
    • Ein abstrakter Begriff wird bildlich dargestellt.
    • Gott Amor steht für die Liebe
  • Alliteration
    • Aufeinanderfolgende Wörter haben den selben Anfangsbuchstaben oder -laut.
    • "Fischers Fritze fischt frische Fische"
  • Anapher
    • Die ersten Wörter aufeinanderfolgender Sätze werden wiederholt.
    • "Er war wütend. Er kochte innerlich. Er sagte aber nichts."
  • Asyndeton
    • Gleichwertige Satzteile werden ohne Konjunktionen aneinandergereicht (durch Kommata getrennt).
    • "verliebt, verlobt, verheiratet"
  • Diminutiv
    • Ein Begriff wird verkleinert, etwa durch das Anhängen der Silben -chen und -lein
    • Ball - Bällchen; Frosch - Fröschlein
  • Ellipse
    • Grammatikalisch unvollständiger, aber verständlicher Satz
    • "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen"
  • Euphemismus
    • Eine verschönernde Formulierung für etwas Negatives
    • "eine Ehrenrunde drehen" statt "nicht versetzt werden"
  • Hendiadyoin
    • Ein Begriff wird mit zwei gleichbedeutenden Wörtern beschrieben.
    • "Ja und Amen" - unbedingte Zustimmung, "nach Lust und Laune" - "nach Belieben"
  • Hyperbel
    • Ein stark übertriebener Begriff
    • "Schneckentempo", "blitzschnell"
  • Inversion
    • Die gängige Stellung der Wörter in einem Satz wird umgestellt.
    • "Fußball spielt er gerne" statt "Er spielt gerne Fußball"
  • Ironie
    • Das gegenteil des Gemeinten wird gesagt
    • "Ich habe heute richtig Lust auf Mathe!"
  • Klimax
    • Aufzählung von drei sich steigernden Begriffen
    • "... nicht nur ein paar Monate, einige Jahre, mein ganzes Leben!"
  • Litotes
    • Doppelte Verneinung als starke Bejahung
    • "Der Hund ist nicht gerade klein." - Der Hund ist ziemlich groß.
  • Metapher
    • Bildhafter Ausdruck
    • "Ich habe einen Bärenhunger"
  • Oxymoron
    • Kombination zweier Begriffe mit gegensätzlicher Bedeutung
    • "Hassliebe", "Weniger ist mehr"
  • Parallelismus
    • zwei aufeinanderfolgende Sätze oder Satzteile mit der selben Satzstruktur
    • "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold."
  • Personifikation
    • Gegenstände oder abstrakte Begriffe werden mit menschlichen Eigenschaften beschrieben.
    • "Die Zeit rennt.", "Die Sonne lacht."
  • Pleonasmus
    • Verknüpfung verschiedener Begriffe mit gleicher Bedeutung
    • "der runde Ball", "der weiße Schimmel"
  • Rhetorische Frage
    • Stellen einer Scheinfrage, deren Antwort schon feststeht.
    • "Ist das dein Ernst?", "Wer ist schon perfekt?"
  • Symbol
    • Ein sinnbildlicher Begriff mit allgemein gültiger Bedeutung
    • "weiße Taube" (Frieden), "Herz" (Liebe)
  • Tautologie
    • Wiederholung einer Aussage mit einem anderen Begriff
    • "nie und nimmer", "heimlich, still und leise"
  • Zeugma
    • Ein Verb bezieht sich auf zwei Sachverhalte innerhalb eines Satzes
    • "Er war seine Jacke in die Ecke und sich selbst auf die Couch."

Erzählerische Mittel: Weitere sprachliche Mittel zur Gestaltung von Texten

Neben den bereits genannten gibt es noch weitere Mittel zur sprachlichen Gestaltung. Diese haben ebenfalls einen großen Einfluss auf den Stil eines Textes und sind oft charakteristisch für bestimmte Textarten.


  • Anglizismus
    • Englische Wörter, die ins Deutsche übernommen wurden, teilweise wissenschaftliche Fachbegriffe
    • Artikel, Reportagen, Fachtexte
    • "Jüngere Arbeitnehmer legen viel Wert auf eine gute Work-Life-Balance."
  • Dialekt, Jugendsprache, Umgangssprache
    • regional bekannte Begriffe, Slang
    • gesprochene Sprache, persönliche Texte
    • "Hast du den neuen Sportlehrer gesehen? Richtig cringe."
  • Fachbegriffe, Fremdwörter
    • Wörter, die aus anderen Sprachen übernommen wurden
    • Berichte, Lexikonartikel, gehobenere Sprache
    • "Mit subtilen Mitteln generiert die Autorin des Romans eine düstere Stimmung."
  • Lyrische Stilmittel
    • sprachliche Mittel im Gedicht, etwa Metrum, Reimschema und Rhythmus
    • Gedichte
    • "Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; er hat den Knaben wohl in dem Arm, er fasst ihn sicher, er hält ihn warm."
  • Wortspiele
    • Wortwitz, Spiel mit der Sprache
    • unterhaltsame Texte, private Kommunikation
    • "Ich wollte den DJ anrufen, aber er hat aufgelegt."
  • Wortartverteilung
    • Verbalstil: viele Verben wirken lebendiger; Nominalstil: Substantive wirken unpersönlicher
    • diverse Textarten
    • "Der Zugbegleiter ist für die Kontrolle der Fahrkarten zuständig." "Der Zugbegleiter kontrolliert die Fahrkarten."

Funktion und Wirkung sprachlicher Mittel: Stimmung und Emotionen

Sprachliche Mittel erzielen unterschiedliche Wirkungen. Sie können Bilder im Kopf erzeugen, die Aussagen verdeutlichen. Sie können Stimmungen erzeugen und einen Text lebhafter machen. Dies kannst Du vor allem bei Deinen Aufsätzen nutzen, die dadurch unterhaltsamer werden. 

Mit sprachlichen Mitteln lenkst Du aber auch die Aufmerksamkeit des Lesers auf bestimmte Textstellen lenken. Außerdem helfen sie Dir, den Leser von Deiner Meinung überzeugen.

Zudem kannst Du beeinflussen, wie ein Text vom Leser wahrgenommen wird. Nutzt Du etwa viele Fremdwörter und Fachbegriffe ist der Text schwieriger zu verstehen als ein Text mit Alltagssprache.

Die Interpretation sprachlicher Mittel: Tipps und Hilfestellung

Du wirst im Deutschunterricht häufig damit konfrontiert, sprachliche Mittel erkennen zu müssen. Keine Text- oder Gedichtanalyse kommt ohne die Interpretation der verwendeten sprachlichen Mittel aus.

Wir geben Dir ein paar Tipps an die Hand, die Dir dabei helfen. 

  1. Lies Dir den Text mehrmals durch.
    Beim ersten Lesen geht es darum, den Inhalt des Textes zu erfassen.
    Im zweiten Durchgang markierst Du Dir markante Textstellen.
    Beim dritten Lesen notierst Du Dir die sprachlichen Mittel am Rand, die Du erkannt hast.

  2. Beschreibe erst einmal jedes sprachliche Mittel, das Du markiert hast.
    Setze es dann in einen Zusammenhang mit dem gesamten Text und seinem Thema.
    Beschreibe dann, welche Bilder in Deinem Kopf erzeugt und welche Emotionen es weckt. Was möchte der Autor damit erreichen?

  3. Möchtest Du eine Textstelle interpretieren, ist es hilfreich, Dir die Textart und die literarische Epoche vor Augen zu führen. Werke des Sturm und Drang etwa enthalten sehr viele Metaphern, Ellipsen und Hyperbeln, die die Emotionalität der Schreibenden zum Ausdruck bringen. 
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Merke

Denke bei Deiner Analyse immer daran, die sprachlichen Mittel mit dem Inhalt des Textes zu verbinden, um sie zu interpretieren. Welche Wirkung erzielen Metaphern, Personifikationen und Co. beim Leser?

Werte Deine Texte auf: So verwendest Du sprachliche Mittel

Natürlich wirst Du im Deutschunterricht auch selbst ausreichend Möglichkeit haben, selbst sprachliche Mittel anzuwenden. Aufsätze, Essays und Kommentare sind willkommene Gelegenheiten, Deinen eigenen Stil zu entwickeln.

Auch wenn es am Anfang etwas herausfordernd erscheint, ist es sinnvoll, Dir schon vor dem Schreiben, ein paar sprachliche Mittel zu überlegen, die Du verwenden möchtest. Metaphern etwa eignen sich sehr gut für Deine Erzählungen oder Kommentare, da sie Bilder und Atmosphäre erzeugen. Rhetorische Fragen und Ironie lassen sich hier ebenfalls sehr gut einsetzen, um beim Leser bestimmte Emotionen zu wecken.  

Ist Deine Hauptfigur einfach nur stark oder stark wie ein Löwe (Vergleich)? Weint sie nur oder versinkt sie beinahe in einem Meer von Tränen (Hyperbel)? Es ist nicht schlecht (Litotes), mit einem Text Emotionen beim Leser zu wecken.

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Gut zu wissen

Eine sinnvolle Übung für den Umgang mit sprachlichen Mitteln – und jeden anderen Bereich des Deutschunterrichts – ist das regelmäßige Lesen. Versuche doch mal, beim Lesen verschiedener Texte herauszufinden, welche sprachlichen Mittel eingesetzt werden.

Manchmal unpassend: Wann Du sprachliche Mittel besser vermeiden solltest

So wichtig sprachliche Mittel oft sind: Es gibt auch Texte, bei denen Du auf sie verzichten solltest. Bei wissenschaftlichen Arbeiten etwa geht es vielmehr um präzise, sachliche Informationen und um Objektivität als darum, den Leser zu unterhalten. Verzichte unbedingt darauf, Gefühle zu vermitteln, den Text besonders rhythmisch klingen zu lassen oder grammatikalisch unkorrekt zu formulieren. 

Zwar kann es durchaus vorkommen, dass Du auch in einem wissenschaftlichen Text mal ein sprachliches Mittel entdeckst. Allerdings steht dabei immer die inhaltliche Aussage im Vordergrund. 

So kann der*die Autor*in mit einer Alliteration auf „die Durchführung der Doppelblindstudie“ verweisen. Diese ergibt sich jedoch aus der fachlichen Wortwahl. Die Wörter wurden nicht für die Alliteration ausgewählt.

Zusammenfassung: Das Wichtigste zu sprachlichen Mitteln

  • Sprachliche Mittel werden in der geschriebenen und gesprochenen Sprache eingesetzt, um eine besondere Wirkung zu erzielen.

  • Einige sprachliche Mittel beziehen sich vor allem auf die Auswahl und Anordnung von Buchstaben und Wörtern, bei anderen steht der Inhalt im Vordergrund.

  • In wissenschaftlichen Arbeiten sind sprachliche Mittel fehl am Platz – wenn auch nicht immer unvermeidbar.

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