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Romantik – online lernen

Die Romantik ist eine Stilepoche. Wie zu dieser Zeit geschrieben wurde und was für besondere Textgattungen es damals gab, erfährst du hier.

Wiki zum Thema: Literatur der Romantik

Literaturepochen

Romantik


Allgemeines:

Die Romantik stellt eine Gegenbewegung zur Weimarer Klassik dar und kann zeitlich in drei verschiedene Abschnitte eingeordnet werden: Die Frühromantik, auf 1795 bis 1804 datiert, die Hochromantik von 1805 bis 1815 und die Spätromantik, welche den Zeitraum von 1816 bis 1848 umfasst. In dieser Epochenbewegung fand vor allem eine Loslösung von den klassischen Elementen zu subjektiven Empfindungen statt. Sehnsuchts-, Liebes- und Naturthemen standen im Fokus. Die Intuition blendete die Wissenschaft, die raue Wirklichkeit (aufkommende Industrialisierung) und den schwierigen Alltag (Unterdrückung Europas durch Napoleon) aus. Als idealistisch wurde nicht der praktisch handelnde, wissenschaftliche Mensch gesehen, sondern ein voller Sehnsucht herumirrender Träumer (Wanderer), dem der Genuss von größerer Bedeutung ist als das Handeln mit rationalem Verständnis. Die Romantiker versuchten die Welt des Unbewussten zu erfassen und darzustellen und sich dort wiederzufinden. Sie widmeten sich Themen wie Träumen, (Schlaf-)Wandeln, Hellsehen, seelischen Krankheiten und spirituellen Dingen. Sichtbares und Greifbares war eher uninteressant und wurden abgelehnt.


Themen und Motive der Literatur:

Die Literaten der Romantik flüchten sich vor allem in Gefühle und Empfindungen, in die sogenannte „Romantik“, die Liebe, Mystik, in das Sehnen und Suchten, dem leidenschaftlichen Schweifen in die Ferne und Unendlichkeit. Die Schönheit der Natur, die Individualität und die Seele waren zentrale Säulen der geistigen Ergüsse. Das Mittelalter, das bis dahin eher negativ angesehen worden war, galt nun als Tor in eine Märchenwelt. Die Künstler übten Kritik am Spießertum, dem rationalen und produktiven Handeln, und versuchten in ihren Werken Wissenschaft, Kunst und Poesie miteinander zu verbinden (Universalpoesie). Das wohl wichtigste Symbol der Romantik ist die „Blaue Blume“, die die Sehnsucht und das Streben nach Liebe repräsentiert.


Die literarischen Gattungen:

Die Literatur war geprägt von offenen Formen, es herrschten keine vorgeschriebenen Schemata, Inhalte oder Formen. Literarische Mischformen, wie zum Beispiel die Einbindung von Gedichten und Liedern in Romane (Entstehung der Belletristik), wurden häufig verwendet. Beliebte stilistische Mittel waren Synästhesien, bei denen verschiedene Sinneseindrücke miteinander verknüpft werden („Das nasse Gras klang wie ein Liebeslied“), Personifikationen (Vermenschlichung von Tieren, Pflanzen und Nicht-Lebendigem; Beispiel: „Der Himmel weint“) und Metaphern, die als Metastraße in die nicht fassbare Welt galten. Des Weiteren wurde die Symbolik als eigene Form zu einem wichtigen Ausdrucksmittel der Romantik. Fremdwörter wurden vermieden und Ausdrücke des Mittelalters wieder in den Sprachgebrauch eingeführt.

In der Lyrik waren vor allem kleine, innige Gedichte mit einem schwärmerischen Charakter und einer besonderen Stimmung von Bedeutung (Rückbezug auf mittelalterlichen Minnesang); insgesamt herrschte auch hier eine große Freiheit der Form und Fassung, wobei eine Vorliebe für gleichförmige Strophen mit volkstümlichem Inhalt bestand. Daneben bevorzugten die romantische Dichter und Poeten die Novelle, eine kurze erzählende Form. Als eine der wichtigsten literarischen Gattungen galt der Roman (Belletristik), da er aufgrund der möglichen Aufnahme anderer Gattungen, wie zum Beispiel dem Gedicht, eine große künstlerische Freiheit eröffnete. Das Drama war in dieser Epoche bedeutungslos. Darüber hinaus wurde das Märchen wiederentdeckt und als weitere fiktionale Darstellungsform ins Reale verwendet. Die Schriftsteller waren darin nicht gezwungen, reelle Begebenheiten zu schildern, sondern konnten frei mit der Imagination des Lesers spielen.


Wichtige Literatur der Epoche:

Tieck: Der gestiefelte Kater (1797)

Novalis: Heinrich von Ofterdingen (1802)

Arnim/Brentano: Des Knaben Wunderhorn (1806–1808)

Friedrich de la Motte Fouqué: Undine (1811)

E.T.A. Hoffmann: Der goldne Topf (1814)

Eichendorff: Ahnung und Gegenwart (1815)

Brentano: Aus der Chronika eines fahrenden Schülers (1818)

Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts (1826)

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