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Deutsch - Verben

Wenn du wissen willst, was Verben sind und wie du sie richtig konjugierst, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein, indem du dir das Video anschaust.

Verben mit Christian

Verben

Verben sind eine Wortart und gehören in jeden Satz. Ohne sie lässt sich kein Satz bilden, denn dazu brauchst du mindestens ein Subjekt und ein Prädikat. Ein Subjekt kann eine Person oder eine Sache sein, also ein Name oder ein Personalpronomen (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie), und steht immer im Nominativ. So lässt es sich leicht erkennen. Ein Prädikat ist ein Verb, das die Hauptinformation liefert, nämlich was in dem Satz geschieht. Im Deutschen ist jedes Verb in einem Satz ein Prädikat. Gibt es in dem Satz noch einen weiteren Satzteil, der sich auf das Verb bezieht, handelt es sich dabei um ein Objekt.

Beispiel: Thomas spielt Gitarre.

Subjekt ist hier „Thomas“, „spielt“ das Verb bzw. Prädikat und „Gitarre“ das Objekt. Lässt du beispielsweise das Verb weg, bleibt lediglich „Thomas Gitarre“ übrig, aber keinerlei Information, wie die beiden Wörter zusammenhängen. Umgekehrt wissen wir ohne das Subjekt nicht, wer hier „singt“. Um einen vollständigen Satz zu formulieren, sind also mindestens diese beiden Wortarten vonnöten. Du benutzt sie wahrscheinlich häufiger, als dir bewusst ist. 

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Gut zu wissen

Manche Verben können nicht ohne ein Objekt stehen, die sogenannten transitiven Verben. Sie erfordern meist ein Akkusativobjekt (wie im Beispiel „Gitarre“) und werden in Wörterbüchern in der Regel gekennzeichnet, sodass du beim Nachschlagen gleich weißt, womit du es zu tun hast. Im Gegensatz zu den intransitiven Verben, die kein Akkusativobjekt benötigen, können sie zudem im Passiv stehen. Reflexivverben gehören ebenfalls zu den Intransitivverben.

Welche Funktion haben Verben?

Verben beschreiben eine Tätigkeit, etwa was in dem Satz geschieht oder gemacht wird. Darum nennt man sie auch „Tuwörter“ oder „Tätigkeitswörter“. Das kann aber auch ein Zustand sein oder ein Vorgang. 

Beispiel: Thomas liegt.

Wenn Thomas gemütlich im Bett oder auf dem Sofa „liegt“, ist er nicht aktiv mit etwas beschäftigt. Der Satz informiert also über einen Zustand. Meist wird das Verbsein“ genutzt, um Zustände auszudrücken: „Thomas ist krank“, „Maria ist müde“ oder „Anna ist im Urlaub“. 

Beispiel: Lisa schläft. 

Wenn Lisa schläft, tut sie dies nicht bewusst. Ihr Körper ist zwar mit „schlafen“ beschäftigt, aber sie handelt nicht aktiv. „Schlafen“ ist also ein Vorgang, da es unbewusst geschieht. Weitere Beispiele sind: „Die Pflanze wächst“ oder „Die Blume blüht“. 

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Merke

Subjekt und Prädikat sind kongruent. Das heißt, sie stimmen hinsichtlich ihrer grammatikalischen Merkmale überein: Kasus, Numerus, Genus (Fall, Anzahl, Geschlecht). Daran erkennst du ganz leicht, welche Satzteile zusammengehören. Denn Subjekt und Prädikat brauchen einander. 

Gelegentlich werden Verben auch als „Zeitwörter“ bezeichnet. Verben bergen nämlich einiges an Informationen und zeigen unter anderem an, wann etwas geschieht oder gemacht wird. Das kann genau jetzt sein, in der Gegenwart, aber auch bereits geschehen sein, also in der Vergangenheit liegen, oder erst in der Zukunft geschehen. 

Beispiel:

  • Thomas singt - Gegenwart
  • Thomas sang - Vergangenheit
  • Thomas wird singen - Zukunft


Darüber hinaus informieren Verben, wer etwas tut oder wem etwas geschieht. Wie du inzwischen weißt, sind Subjekt und Prädikat (Verb) kongruent. Das heißt, sie bergen Informationen über die Person, indem sie sich an das Subjekt anpassen, auf das sie sich beziehen. 

Bleiben wir bei unserem Beispiel „Thomas spielt Gitarre“. Verben passen sich im Deutschen also an ihr jeweiliges Subjekt an. Das heißt, sie verändern ihre Form, je nachdem, um wen sich ein Satz dreht. In unserem Fall ist es „Thomas“. Kommt nun aber eine weitere Person hinzu, muss sich das Verb entsprechend verändern. 

Thomas und Lisa spielen Gitarre.

Thomas und Lisa sind nun zwei Personen. Das heißt, der Numerus ändert sich, also die Anzahl. Während „Thomas spielt“ über eine einzelne singende Person informiert, sind es bei „Thomas und Lisa“ schon zwei. Das Verb wechselt also von der 3. Person Singular zur 3. Person Plural

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Gut zu wissen

Möchtest du ein Verb im Wörterbuch nachschlagen, musst du nach dem Infinitiv suchen, der Grundform des Verbs. Der Infinitiv zu „er singt“ ist beispielsweise „singen“ und zu „sie fährt“ ist „fahren“ der Infinitiv. Gebildet wird der Infinitiv aus dem Stamm des Verbs und der Endung -en, zum Beispiel: sing-en, fahr-en.

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Wie werden Verben konjugiert?

Wie du inzwischen weißt, werden Verben an das Subjekt angepasst, auf das sie sich beziehen. Das heißt, ihre Form ändert sich, je nachdem um wen, was und wie viele es sich in dem Satz handelt. Die Veränderung der Form eines Verbs wird Konjugation genannt. Ein Verb wird entsprechend konjugiert oder auch gebeugt. Das klingt schwieriger, als es ist. Worauf du zunächst achten musst, ist das Subjekt: Um welche Person handelt es sich? 

1. Person (ich, wir)
2. Person (du, ihr)
3. Person (er/sie/es, sie)

Anschließend bestimmst du den Numerus, die Anzahl. Steht das Subjekt also im Singular (ich, du, er/sie/es) oder Plural (wir, ihr, sie)? Schauen wir uns das Ganze an einem Beispielverb an.


Person
spiele (infinitv)
1. Person Singular: ich
spiele
2. Person Singular: du
spielst
3. Person Singular: er/sie/es
spielt
1. Person Plural: wir
spielen
2. Person Plural: ihr
spielt
3. Person Plural: sie
spielen


Nimm als Nächstes die Zeitform in den Blick, das Tempus. Das Verb ist nämlich das einzige Wort, das sich an die jeweilige Zeit anpasst, also die Information birgt, wann etwas geschieht oder sich ereignet hat. Das Beispiel „spielen“ befindet sich in der Gegenwart, im Präsens. Schau dir nun die diversen Zeitformen an, die die deutsche Sprache bietet, und beobachte, wie sich ein Verb verändert:


Zeitform
lachen (Infinitiv)
Präsens
ich lache
Präteritum
ich lachte
Perfekt
ich habe gelacht
Plusquamperfekt
ich hatte gelacht
Futur I
ich werde lachen
Futur II
ich werde gelacht haben
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Gut zu wissen

Ein konjugiertes Verb wird als finites Verb bezeichnet. Im Gegensatz dazu ist ein infinites Verb eine Verbform, die keine grammatikalischen Informationen wie Numerus und Tempus trägt, zum Beispiel der Infinitiv, aber auch Partizip-Formen (gelacht). Letzteres benötigst du, um das Perfekt zu bilden sowie das Plusquamperfekt und das Futur II

Welche Konjugationsarten gibt es?

Im Deutschen gibt es verschiedene Arten von Verben, nämlich starke, schwache und gemischte Verben, die auf unterschiedliche Art konjugiert werden. Woran du erkennst, welches Verb welcher Art entspricht, siehst du, wenn du dir die drei Stammformen anschaust. Das sind der Infinitiv, das Präteritum bzw. Imperfekt und das Partizip Perfekt. 

Schwache Verben

Am einfachsten sind die schwachen Verben. Bei ihnen bleibt nämlich der Stammvokal aus dem Infinitiv erhalten, sowohl im Präteritum als auch beim Partizip Perfekt. Der Stammvokal ist, wie der Name schon sagt, Teil des Stamms. Das ist der Teil des Verbs, an den die Endungen gehängt werden. Beim Beispiel „lachen“ ist der Stamm „lach“ und der Stammvokal also „a“. Bei schwachen Verben wird im Präteritum ein -t sowie die jeweilige Personalendung an den Verbstamm angehängt: ich lach-t-e, du lach-t-est. Möchtest du das Partizip Perfekt bilden, hängst du die Vorsilbe ge- vor den Stamm und die Endung -t ans Ende: ge-lach-t.

Starke Verben

Bei den starken Verben sieht die Sache schon anders aus, denn diese bilden ihre Stammformen unregelmäßig. Bei der Bildung des Präteritums bzw. Imperfekts sowie des Partizip Perfekts verändert sich der Stammvokal. Schauen wir uns das an einem Beispiel an:

  • Thomas liegt - Präsens
  • Thomas lag - Präteritum
  • Thomas hat gelegen - (Partizip) Perfekt

Wie du siehst, wird beim Partizip Perfekt wie bei den schwachen Verben ein ge- vor den Stamm gesetzt. Die Endung aber variiert hierbei: Statt einem -t wird ein -en angehängt. 

Gemischte Verben

Vielleicht kannst du dir schon denken, was es mit den gemischten Verben auf sich hat: Sie vereinen Merkmale von starken und schwachen Verben. Bei der Bildung des Präteritums bzw. Imperfekts sowie des Partizip Perfekts verändert sich wie bei den starken Verben der Stammvokal. Ihr Partizip Perfekt aber endet wie die schwachen Verben mit einem -t: ich bringe, ich brachte, ich habe gebracht.

Welche Arten von Verben gibt es?

Wie du schon weißt, haben Verben die Funktion, eine Tätigkeit, einen Zugang oder einen Vorgang zu beschreiben, eben was in dem Satz geschieht oder gemacht wird. Manche Verben können das ohne Hilfsmittel und werden deshalb Vollverben genannt.

  • Papa kocht Lasagne.
  • Tim spielt.
  • Sonja fährt Fahrrad.


In den Beispielen siehst du gut, dass das Verb allein ausreicht, um zu beschreiben, was sich in den Sätzen ereignet. Möchtest du aber nun etwas in einer Perfekt- oder Futur-Form wiedergeben, kommt das Verb nicht mehr ohne Hilfe aus. Dann sind die sogenannten Hilfsverben gefragt. Das sind sein, haben und werden. Du konjugierst also das Hilfsverb und setzt es vor das Partizip.

  • Papa hat gekocht.
  • Tim wird spielen.
  • Sonja ist gefahren. 


Möchtest du ausdrücken, dass jemand etwas kann, darf oder soll, reicht ein Verb allein ebenfalls nicht aus. In einem solchen Fall brauchst du ein Modalverb, das im Gegensatz zum Hilfsverb die Aussage des Satzes verändert. Modalverben sind im Deutschen: 

  • dürfen
  • können
  • mögen
  • müssen
  • sollen
  • wollen

An den folgenden Beispielen siehst du, wie sich mithilfe von Modalverben die Bedeutung eines Satzes verändert:

  • Papa will kochen.
  • Papa soll kochen.
  • Papa kann kochen.


Wie bei den Hilfsverben wird hier das Modalverb konjugiert. Anders aber ist, dass im Anschluss der Infinitiv ausreicht. 

Sowohl Modalverben als auch Hilfsverben können auch als Vollverben fungieren. Das hängt ganz vom Kontext und ihrer Bedeutung in einem Satz ab. Achte bei der Satzbildung also darauf, dass das Verb alleinstehend ausreichend ist und keine Information fehlt (grammatisch oder inhaltlich).

  • Ich mag Eis - mögen
  • Tim hat ein Auto - haben
  • Simon ist Engländer - sein

Welche Verbformen gibt es?

Je nachdem, was du ausdrücken möchtest, gibt es verschiedene Modi im Deutschen, das sind Formen eines Verbs. Tatsachen und Gegebenheiten werden im Indikativ wiedergegeben. Das ist die Form, die am häufigsten vorkommt: „Heute ist es warm“ oder „Der Kuchen ist lecker“. Der Indikativ funktioniert in allen Zeitformen.

Gibst du wieder, was jemand anderes gesagt hat, nimmst du dafür den Konjunktiv I. Erzählt deine Freundin, „Ich habe nicht gut geschlafen“, kannst du folgendermaßen davon berichten: „Meine Freundin sagt, sie habe heute nicht gut geschlafen.“ Schau dir in der Tabelle an, wie der Konjunktiv gebildet wird:


Person
haben
ich
habe
du
hast
er/sie/es
habe
wir
haben
ihr
habt
sie
haben


Bei regelmäßigen Verben bildest du den Konjunktiv I ganz einfach, indem du die jeweilige Endung -e, -est, e-, -en, -et, -en an den Verbstamm hängst. Eines der häufigsten unregelmäßigen Verben ist sein. Hier bildest du den Konjunktiv I folgendermaßen:

Person
sein
ichsei
du
sei(e)st
er/sie/es
sei
wir
seien
ihr
sei(e)t
sie
seien


Sprichst du von Träumen und Wünschen, kommt der Konjunktiv zum Einsatz: „Ich wünschte, ich gewänne im Lotto!“ oder „Wenn ich viel Geld hätte, machte ich eine Weltreise.“

Person
haben
ichhätte
du
hättest
er/sie/es
hätte
wir
hätten
ihr
hättet
sie
hätten


Wie du siehst, wird der Konjunktiv II ähnlich gebildet wie der Konjunktiv I. Die Endungen bleiben gleich, werden allerdings an den Verbstamm der Präteritumsform des Verbs gehängt. Eine Besonderheit ist allerdings, dass bei den unregelmäßigen Verben a, o, u zu Umlauten werden, also zu ä, ö, ü.

Person
sein
ichwäre
du
wär(e)st
er/sie/es
wäre
wir
wären
ihr
wär(e)t
sie
wären


Aufforderungen und Befehle werden hingegen im Imperativ geäußert: „Komm!“ oder „Macht eure Hausaufgaben.“ Dies ist nur in der 2. Person Singular (du), in der 2. Person Plural (ihr) möglich und in der Höflichkeitsform (Sie) möglich: „Lassen Sie das!“ Schließt du dich selbst in die Aufforderung mit ein – „Lasst uns einen Ausflug machen“ – geht das in der 1. Person Plural (wir). 

Die Imperativform steht, wie du siehst, immer am Satzanfang. Gebildet wird sie wie folgt:

  • 2. Person Singular: Mach deine Hausaufgaben!
  • 2. Person Plural: Macht eure Hausaufgaben!
  • 1. Person Plural: Machen wir unsere Hausaufgaben!
  • 3. Person Plural (Höflichkeitsform): Machen Sie Ihre Hausaufgaben!  


Die Imperativform unterscheidet sich also kaum vom Indikativ. Lediglich in der 2. Person Singular wird die Endung weggelassen, sodass der Stamm allein übrig bleibt. 

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Gut zu wissen

Verben werden im Deutschen generell kleingeschrieben. Es sei denn, sie stehen am Satzanfang. Wenn du mal über ein verbähnliches Wort stößt, das großgeschrieben ist, schau es dir genauer an: Möglicherweise handelt es sich dabei um ein substantiviertes Verb, das dann den Regeln von Normen folgt, wie beispielsweise: „Das Betreten der Baustelle ist verboten.“

Verben – das Wichtigste in Kürze

  • Jeder Satz braucht mindestens ein Subjekt und ein Prädikat (Verb).
  • Ein Prädikat ist ein Verb, das die Hauptinformation liefert, nämlich was in dem Satz geschieht. Im Deutschen ist jedes Verb ein Prädikat. 
  • Verben beschreiben eine Tätigkeit, einen Zustand oder einen Vorgang.
  • Transitive Verben erfordern ein Akkusativobjekt und können im Passiv stehen, intransitive Verben nicht.
  • Verben werden konjugiert, das heißt gebeugt. Sie werden je nach Person, Anzahl und Zeitform angepasst. 
  • Es gibt starke, schwache und gemischte Verben, die jeweils unterschiedlich konjugiert werden. 
  • Es gibt Vollverben, die für sich allein stehen können, Hilfsverben, um etwas in einer Perfekt- oder Futur-Form wiederzugeben, und Modalverben, die die Bedeutung verändern.
  • Je nachdem, was du aussagen möchtest, können Verben im Indikativ, im Konjunktiv und im Imperativ verwendet werden. So kannst du Tatsachen, Wünsche und Befehle ausdrücken. 
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