Deutsch – Adjektive

Wenn du wissen willst, wie man Adjektive bildet, steigert und welche Adjektiv-Typen es gibt, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein.

Adjektive mit Christian

Adjektive: Die Eigenschaftswörter malen Bilder in Deinem Kopf

Adjektive beschreiben, wie etwas aussieht, wie es sich anfühlt, wie es schmeckt oder riecht – kurzum: Adjektive sind die Wörter, die einen Text bunt und lebendig machen. Damit Du zukünftig nur noch aufregende Geschichten mit korrekter Grammatik schreibst, schauen wir uns die besondere Wortart Adjektive genauer an.

Was sind Adjektive? Beispiele und Erläuterungen

In der deutschen Sprache dienen Adjektive der Beschreibung von Eigenschaften: Sie geben an, wie ein Nomen beschaffen ist. Daher werden sie auch als Eigenschaftswörter bezeichnet. 

Beispiele für Adjektive:

  • bunt – der bunte Ball
  • lecker – das leckere Eis
  • schnell – die schnelle Raubkatze
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Adjektiv: Definition
Adjektive (Eigenschaftswörter) dienen dazu, Lebewesen, Gegenstände oder Sachverhalte näher zu beschreiben.

Adjektive: Bedeutung der unterschiedlichen Typen

Es gibt im Deutschen drei verschiedene Typen von Adjektiven: attributiv, prädikativ und adverbial. Sie unterscheiden sich sowohl in ihrer Position im Satz als auch in ihrer Funktion.

Attributive Adjektive

Attributive Adjektive beschreiben das Nomen genauer, auf das sie sich beziehen. Sie stehen zwischen dem jeweiligen Artikel und dem Nomen. 


Beispiele:

  • ein schöner Nachmittag
  • die leckeren Muffins
  • die kurze Pause


Prädikative Adjektive

Anders als die attributiven Adjektive stehen prädikative Adjektive hinter dem Nomen. Sie werden immer in Kombination mit einer Verbform von sein, bleiben oder werden verwendet.


Beispiele:

  • Die Pizza ist lecker.
  • Meine Lehrerin bleibt gelassen.
  • Die Party wird großartig.


Prädikative Adjektive gehören zum Prädikat des Satzes.

Adverbiale Adjektive

Das adverbiale Adjektiv beschreibt ein Verb näher. Es steht in unveränderlicher Form hinter dem Verb.


Beispiele:

  • Der Hund bellt laut.
  • Der Apfelkuchen riecht gut.
  • Die Kinder spielen fröhlich.
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Es gibt noch eine weitere Form des Adjektivs: das substantivierte Adjektiv. Dabei erhält das Eigenschaftswort einen Artikel und wird großgeschrieben. Zum Beispiel: „Ich glaube an das Gute im Menschen“.

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Wiewörter im Rudel: Adjektivgruppen und -reihen

Die deutsche Sprache erlaubt Dir, mehrere Adjektive zu kombinieren. Reihst Du mehrere Adjektive aneinander, die sich auf dasselbe Wort beziehen, musst Du unter Umständen ein Komma setzen. 


Dazu gibt es eine Regel:

  • Sind die Adjektive gleichrangig, setzt Du ein Komma dazwischen – ist eines der Adjektive höherrangig, setzt Du kein Komma.


Beispiele: 

  • das große, schwarze Auto → Beide Adjektive sind gleichrangig und werden durch ein Komma getrennt.
  • dunkles bayrisches Bier → Bayrisch ist das höherrangige Adjektiv und bildet eine Bedeutungseinheit mit dem Nomen Bier. Diese Einheit wird durch das Adjektiv dunkel weiter beschrieben.
  • ein großes, helles Haus → beide Adjektive sind gleichrangig
  • die alte steinerne Brücke → steinerne ist höherrangig

Primäre Adjektive und Bildung von Adjektiven

Es gibt im Deutschen nur wenige primäre Adjektive. Das sind Adjektive, die aufgrund ihres Wortstamms zur Wortart Adjektiv zählen. Die meisten Adjektive entstehen durch Adjektivierung. Das heißt, Du bildest sie aus anderen Wortarten.

Beispiele für primäre Adjektive: 

  • schön
  • gut
  • schlecht
  • alt
  • wahr

Diese Adjektive existieren „einfach so“ – sie wurden nicht von anderen Wortarten abgeleitet. Bei den meisten Adjektiven ist das anders. Schauen wir uns mal an, wie Du Adjektive aus Nomen und Verben bildest. 

Adjektivierung: So bildest Du Adjektive aus Nomen und Verben

Allgemein gilt: Um aus einer anderen Wortart ein Adjektiv zu bilden, ergänzt Du eine Vorsilbe (Präfix) oder eine spezielle Endung (Suffix). Insgesamt gibt es mehr als 30 dieser Präfixe und Suffixe. Wir können uns also nur eine kleine Auswahl der vielen Möglichkeiten ansehen.

Zu den möglichen Präfixen gehören etwa be-, ver- oder ge-. Als Suffixe verwendest Du zum Beispiel -bar, -ig, -isch, -lich oder -haft. Endet ein Nomen mit e, -ung oder -ik, fällt diese Endung dabei weg; bei Verben fällt die Infinitiv-Endung -en weg.  

Beispiele: 

  • die Bedrohung – bedrohlich
  • der Dreck – dreckig
  • drohen – bedroht,
  • essen – essbar
  • die Feier – feierlich
  • folgen – folgsam
  • die Haftung – haftbar
  • die Mühe – mühsam
  • spielen – verspielt
  • das Tier – tierisch
  • der Traum – traumhaft
  • vermuten – vermutlich


Du kannst Adjektive auch aus Adjektiven bilden. Auch in diesem Fall nutzt Du Vorsilben oder Endungen, zum Beispiel die Präfixe in- oder un- oder das Suffix -lich.


Beispiele:

  • beliebt – unbeliebt
  • interessant – uninteressant
  • blau – bläulich
  • rund – rundlich


Sowohl beim Anhängen einer Vorsilbe wie un- oder einer Endung wie -lich veränderst Du die Bedeutung eines Adjektivs. Aus beliebt wird das Gegenteil, also unbeliebt. Aus dem Adjektiv rund wird rundlich – damit kannst Du betonen, dass etwas ähnliche Eigenschaften hat: Eine Figur ist nicht ganz rund, aber rundlich.

Zusammengesetzte Adjektive

Eine weitere Möglichkeit, Adjektive zu bilden, ist das Zusammensetzen zweier Wörter. Auf diese Art kannst Du etwa die Bedeutung eines Adjektivs verstärken oder zu verdeutlichen. Dazu kannst Du Adjektive mit Nomen oder Verben, aber auch mit anderen Adjektiven kombinieren.

Beispiele für zusammengesetzte Adjektive:

  • Bär + stark → bärenstark (Nomen + Adjektiv; Vergleich: stark wie ein Bär)
  • tief + traurig → tieftraurig (Adjektiv + Adjektiv; Verstärkung: nicht nur traurig, sondern tieftraurig)
  • waschen + echt → waschecht (Verb + Adjektiv; Verstärkung)

Vergleiche und Steigerungsformen

Das Steigern eines Adjektivs wird auch als Komparation bezeichnet: Aus schnell werden schneller und am schnellsten.

Mit den Steigerungsformen der Adjektive kannst Du Vergleiche zum Ausdruck bringen:

  • Ozan ist sehr schnell gelaufen. Aber Lisa war schneller. Am schnellsten ist Lennard  gelaufen.

Steigerung von Adjektiven: Positiv, Komparativ, Superlativ

In unserem Beispiel erkennst Du drei Formen des Adjektivs schnell: Positiv, Komparativ und Superlativ. Damit drückst Du unterschiedliche Grade einer Eigenschaft aus.

Positiv

Das Positiv ist die Grundform eines Adjektivs: 

  • Ich renne sehr schnell. 

In Verbindung mit den Wörtern „so… wie“ kannst Du einen Vergleich zum Ausdruck bringen. Dabei sind beide Parteien gleichauf:

  • Ich renne so schnell wie Lisa.

Komparativ

Übertrifft eine Partei die andere im direkten Vergleich, wendest Du den Komparativ an. Dazu hängst Du das Suffix -er an das Adjektiv an.

  • Paula ist schneller als Lisa. 

Superlativ

Geht es nicht nur um den Vergleich zweier Parteien, sondern eine Partei ist stärker als alle anderen, kommt der Superlativ zum Einsatz. Dazu setzt Du das Wort „am“ vor das Adjektiv. An dieses wiederum hängst Du das Suffix -sten an.

  • Lennard ist am schnellsten. 

Das Adjektiv in diesem Beispiel wird regelmäßig gesteigert. Einige Adjektive werden hingegen unregelmäßig gesteigert. Sie weisen teilweise verschiedene Wortstämme auf.

Unregelmäßige Verben: Steigerung

  • gut – besser – am besten
  • viel – mehr – am meisten

Adjektive ohne Steigerung: Fertiger als fertig geht nicht

Im Deutschen sind manche Adjektive nicht steigerbar. Das liegt an ihrer Bedeutung: Dein Wasserglas kann leer oder voll sein. Aber es kann nicht leerer sein oder voller als andere. Wenn es leerer ist, ist nichts drin – weniger geht nicht. Das Gleiche gilt für voll: Ist das Glas voll, passt nichts mehr hinein. Voller wird es also nicht.

Weitere nicht steigerbare Adjektive:

  • einzig
  • falsch
  • perfekt
  • richtig
  • schwanger
  • tot

Adjektive: Deklination nach Artikeln und vor Nomen

Wir haben es zu Beginn dieses Artikel erwähnt und Du hast es sicher auch längst erkannt: Verwendest Du ein Adjektiv innerhalb eines Satzes und es steht vor dem Nomen (attributives Adjektiv), muss es an dieses Nomen angepasst (dekliniert) werden.

  • Meine Schuhe sind neu. → Steht das Adjektiv hinter dem Nomen, ist keine Deklination notwendig.
  • Ich werde heute meine neuen Schuhe tragen. → Steht das Adjektiv vor dem Nomen, wird es an dieses angepasst in Hinsicht auf Genus (Geschlecht), Numerus (Anzahl) und Kasus (Fall).


Das gilt auch für gesteigerte Adjektive:

  • Diese Jacke ist am schönsten. Ich ziehe meine schönste Jacke an.

Die 3 Arten der Adjektivdeklination

Es gibt bei Adjektiven verschiedene Arten der Deklination: stark, schwach oder gemischt. Du erkennst sie daran, ob und welcher Artikel bzw. welches Artikelwort davor steht. 

Starke Deklination von Adjektiven:

Bei einer starken Deklination steht das Adjektiv ganz ohne Artikel oder Artikelwort

  • harter Stein, weiter Weg, schönes Wetter

Hier trägt das Adjektiv die Genus-Endung, wird also an das Nomen angepasst.

Schwache Deklination von Adjektiven:

Bei einer schwachen Deklination steht ein bestimmter Artikel oder ein Artikelwort vor dem Adjektiv. 

  • das gute Wetter, der süße Hund, die flauschige Katze

Gemischte Deklination von Adjektiven:

Die gemischte Deklination tritt auf, wenn vor dem Adjektiv ein unbestimmter Artikel, ein Possessivpronomen oder das Wort „kein“ steht.

  • ein kühles Getränk, mein kleiner Hund, keine lästigen Hausaufgaben

Auch hier wird das Adjektiv an das Nomen angepasst.


Wir haben einen ausführlichen Artikel für Dich vorbereitet, in dem Du alles Wissenswerte über die Adjektivdeklination findest.

Zusammenfassung: Das Wichtigste über Adjektive

  • Adjektive sind eine Wortart, mit der Du Eigenschaften beschreiben kannst.
  • Es gibt nur wenige primäre Adjektive. Die meisten werden aus anderen Wortarten gebildet.
  • Adjektive können im Satz verschiedene Positionen und Funktionen haben. 
  • Du kannst Adjektive steigern, um Verstärkungen oder Vergleiche zu beschreiben.
  • Es ist möglich, mehrere Adjektive aneinanderzureihen.
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