Deutsch – Selbstlaute

Wenn du alles über Selbstlaute erfahren möchtest, bist du hier genau richtig! Du kannst direkt ins Thema einsteigen.

Selbstlaute, Mitlaute, Zwielaute, Umlaute: Regeln und Beispiele

Ein alter Deutschlehrer sagte einmal: „Ohne Vokale wäre die deutsche Sprache viel weniger schön und ausdrucksstark.” Tatsächlich sind Vokale, auch Selbstlaute genannt, ein zentraler Bestandteil; sie spielen eine entscheidende Rolle in der Phonetik (also den Sprachlauten). Dazu musst du wissen, dass sich der Begriff „Vokal” vom lateinischen Wort „vocalis” ableitet – übersetzt heißt das soviel wie „tönender Buchstabe”. Damit ist auch schon die Leitlinie dieser Lektion erfasst. Diese Lautform zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass der Luftstrom beim Sprechen weitgehend ungehindert durch den Mund strömt. 

Das klingt jetzt sehr theoretisch; keine Sorge, du wirst die Erklärung in den nächsten Kapiteln erhalten. Vokale sind in der Regel also stimmhaft und treten in verschiedenen Formen oder Längen auf. Das führt zu einer Vielzahl von Lauten. In der deutschen Sprache gibt es insgesamt etwa 30 Selbstlaute (siehe Liste mit Betonung), die durch die Vokale „a”, „e”, „i”, „o”, „u” sowie deren Umlautformen „ä”, „ö” und „ü” repräsentiert werden.

Bevor du nun alle Details über Selbstlaute erfährst, merk dir noch folgende Information: Vokale lassen sich auch durch ihre Betonung einteilen. Du unterscheidest zwischen langen und kurzen Vokalen:

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Beispiel

langer Vokal: 

Miete

kurze Vokal: 

Mitte


Noch eine weitere Information, die später in dieser Lektion eine Bedeutung haben wird: Du kannst Selbstlaute so verändern, dass aus ihnen Zwielaute („eu” und „au”) werden.

Liste aller 30 Selbstlaute inklusive der Betonung:

BetonungBeispielwort
[ˈiː]Igel
[i]direkt
[ˈɪ]frisch
[ɪ]Ärztin
[ˈeː]Schnee
[e]lebendig
[ə]Blume
[ˈɛː]Mädchen
[ˈɛ]nett
[ɛ]verlieren
[ˈaː]Vater
[ˈa]Katze
[a]daheim
[ɐ]Bruder
[ˈoː]Ton
[o]Rosine
[ˈɔ]Sonne
[ɔ]Kosmos
[ˈuː]gut
[ˈu]kulant
[ˈʊ]Mund
[ʊ]Neigung
[ˈyː]müde
[ˈy]Büro
[ˈʏ]hübsch
[ʏ]Abkürzung
[ˈøː]König
[ˈø]Ökonomie
[ˈœ]löschen
[œ]Esslöffel
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Was sind Selbstlaute?

Selbstlaute sind also Laute der gesprochenen Sprache, die ohne die Unterstützung anderer Laute ausgesprochen werden können. Wie schon erwähnt, entstehen sie, wenn der Luftstrom beim Sprechen ungehindert durch den Mund strömt. Hier die Erläuterung dazu: Verschließe den Mund und versuche mal jetzt einen Vokal auszusprechen. Nein, das klappt nicht.

Selbstlaute klingen übrigens auch immer gleich; sei es, du sprichst sie einzeln aus oder innerhalb eines Wortes. UND: Es gibt keine vorgeschriebene Position für Vokale: Sie können sowohl am Anfang, in der Mitte oder am Ende des Wortes auftreten:

Liste: alle Selbstlaute (Vokale)

GroßbuchstabeKleinbuchstabeBeispielworte
AaAuto
EeErdbeere
IiInsel
OoOrkan
UuUhr

Kurze und lange Selbstlaute – eine Erklärung

Schau dir nun an, wann ein Vokal kurz ausgesprochen wird: Immer dann, wenn er mit zwei Konsonanten (Mitlauten) erscheint, wird er automatisch kurz ausgesprochen.


Beispiele 

 „nn“ - Wortbeispiel: Wanne
Das „a“ wird kurz gesprochen.

„tt“ - Wortbeispiel: Butter
Das „u“ wird kurz gesprochen. 


Das gleiche Prinzip gilt, wenn die Konsonanten „tz“ oder „ck“ vor einem Selbstlaut genutzt werden. Hier musst du den Vokal dann ebenfalls kurz aussprechen:


Beispiele 

„tz“ - Wortbeispiel: Katze
Das „a“ wird kurz gesprochen.

„ck“ - Wortbeispiel: Hecke
Das „e“ wird kurz gesprochen.


Wann aber wird ein Vokal lang ausgesprochen? Dafür gibt es ebenfalls zwei Regeln: 


1) Wenn nach einem Vokal nur ein Konsonant (Mitlaut) steht, dann musst du ihn lang sprechen:

Beispiele

„t“ - Wortbeispiel: Mut 
Das „u“ wird lang gesprochen.

„f“ - Wortbeispiel: Schlaf
Das „a“ wird lang gesprochen.


2) Wenn ein Selbstlaut doppelt auftritt, dann lautet die Regel ebenfalls: Hier ist eine lange Aussprache verpflichtend. Allerdings ist das nur bei „a”, „e” und „o” der Fall:

Beispiele 
„aa“ - Wortbeispiel: Aal
Das „a“ wird lang gesprochen.

„ee“ - Wortbeispiel: Seele
Das „e“ wird lang gesprochen.

„oo“ - Wortbeispiel: Zoo
Das „o“ wird lang gesprochen.

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Merke

Es gibt noch eine Regel im Zusammenhang mit langer bzw. kurzer Aussprache: Folgt dem Vokal der Buchstabe „h“ (du wird in der Schule vom sogenannten Dehnungs-h hören), dann wird der Selbstlaut lang ausgesprochen. Beispiele sind hier: „Ohr”, „Bahn” oder „wohnen”. Vielleicht ist es dir aufgefallen: Das Dehnungs-h ist bei der Aussprache nie hörbar.

Was ist der Unterschied zwischen Selbstlaut und Mitlaut?

Diesen Begriff hast du bereits gelesen: Mitlaut. Oder, wie es in der Fachsprache heißt: Konsonant. Um Wörter im Deutschen fehlerfrei bilden und aussprechen zu können, gehören Konsonanten zwangsläufig dazu. 


In diesem Fall musst du gar nicht viel lernen: Konsonanten sind alle Buchstaben des Alphabets, die nicht zu den 5 Vokalen gehören. Damit gibt es also 21 Mitlaute in der deutschen Sprache:

b, c, d, f, g, h, j, k, l, m, n, p, q, r, s, t, v, w, x, y, z

Was sind Umlaute?

Ein weiteres wichtiges Thema in Bezug auf Vokale sind die sogenannten Umlaute. Genau betrachtet sind sie nicht Teil des Alphabets – das besteht ja nur aus 26 Buchstaben – doch die Umlaute gehören ebenfalls zur Kategorie der Selbstlaute. Im geschriebenen Text sind sie deutlich anhand der beiden kleinen Punkte über dem Buchstaben zu erkennen. Es gibt nur drei in der deutschen Sprache – sie können groß oder kleingeschrieben werden: „Ä” und „ä”, „Ö” und „ö”, „Ü” und „ü”.

Am häufigsten treten Umlaute auf, wenn du die Mehrzahl eines Wortes bildest oder eine sogenannte Verniedlichung vornimmst.


Beispiel:

Mehrzahl-Regel:

  • Rad – Räder
  • Stuhl - Stühle
  • Kuh - Kühe


Beispiel:

Verniedlichungs-Regel:

  • Rad – Rädchen
  • Stuhl – Stühlchen
  • Affe – Äffchen

Doppelte Selbstlaute

Während es im Kapitel zur kurzen Aussprache um doppelte Konsonanten und die Auswirkung auf die Aussprache ging, dreht es sich nun um doppelte Selbstlaute. Also gleiche Vokale, die direkt hintereinander in einem Wort zu finden sind. Merke: Im Deutschen können „a”, „e” und „o” verdoppelt werden. Diese Verdopplung führt zu einer längeren Aussprache des Selbstlauts und ist zumeist in Nomen und deren Ableitungen genutzt.


Beispiele:

  • Aal
  • Haar
  • Saal
  • Waage
  • Beet
  • Meer
  • See
  • Fee
  • Boot
  • Klee

Doppellaut oder Zwielaut

Zwielaute, auch bekannt als Doppellaute oder Zweilaute, sind Laute, die aus zwei verschiedenen Selbstlauten bestehen. Sie werden in einem Wort als ein einziger Laut ausgesprochen. Die häufigsten Zweilaute im Deutschen sind:

au

äu

eu

ai

ei


Zwielaute entstehen, wenn zwei Vokale zusammen in einer Silbe auftreten und dabei zu einem neuen Laut verschmelzen. Dies bedeutet, dass sie nicht einzeln ausgesprochen werden, sondern als eine Einheit klingen. Zum Beispiel wird das „au” in „Haus” nicht als „a” und „u” ausgesprochen, sondern als ein einzelner Laut.

Beispiele:

  • Haus
  • Maus
  • Baum
  • Feuer
  • Leiter
  • Häute
  • Eule
  • Heu
  • Reiher
  • Kaiser

Zusammenfassung

In der deutschen Sprache gibt es fünf Selbstlaute, also sogenannte Vokale: „a”, „e”, „i”, „o” und „u”.

Der Clou dieser Buchstaben ist, dass sie für sich allein klingen, also keine weiteren Buchstaben für die Betonung benötigen. Grundsätzlich kannst du sie auch nicht mit geschlossenem Mund aussprechen, d.h. beim Aussprechen entweicht Luft durch die geöffneten Lippen. Jedes Wort der deutschen Sprache enthält mindestens einen Selbstlaut – wobei hier zwischen einer kurzen und einer langen Aussprache unterschieden wird.

Zudem gibt es Doppelungen, also gedoppelte Selbstlaute (das sind: „aa”, „oo”, „ee”) – die zu einer langen Aussprache führen. Neben den Selbstlauten gibt es Mitlaute, auch Konsonanten genannt, die immer in Verbindung mit einem Selbstlaut ausgesprochen werden.

Selbstlaute: 3 Übungen mit Lösungen

Wie lautet die Definition für kurz ausgesprochene Selbstlaute nicht?

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