Ein Konjunktiv im Relativsatz drückt einen Nebensinn aus. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die du hier kennenlernen kannst.
Konjunktivische Relativsätze | ||||||||||||||||
Relativsätze können auch im Konjunktiv stehen. Dabei kann es sich um einen obliquen Konjunktiv handeln oder um einen Konjunktiv, der einen adverbialen Nebensinn anzeigt. Der oblique Konjunktiv Es gibt drei Möglichkeiten, in denen ein obliquer Konjunktiv stehen kann, bzw. muss. 1. Ist ein Relativsatz von einem Satz abhängig, der im Konjuntiv steht, so steht der Relativsatz selbst oft auch im Konjunktiv. (Man spricht von einer Modusassimilation.) Dieser muss bei der Übersetzung aber nicht wiedergegeben werden. Beispiel:
2. Ist ein Relativsatz abhängig von einem AcI, so steht er im Konjunktiv. Dieser muss bei der Übersetzung nicht wiedergegeben werden, es sei denn es handelt sich um Relativsätze in der oratio obliqua. Beispiel:
3. Gibt der Relativsatz die Meinung des Subjekts wieder, steht er im Konjunktiv. Im Deutschen musst du hier den Konjunktiv übersetzen. Beispiel:
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Relativsatz mit adverbialem Nebensinn Ein Relativsatz kann außerdem im Konjunktiv stehen, wenn er einen adverbialen Nebensinn hat. Es gibt insgesamt vier mögliche Nebensinne. 1. Finaler Nebensinn Soll der Relativsatz das Ziel oder den Zweck einer Sache angeben, steht der Konjunktiv mit einem finalen Nebensinn (qui = ut is). Beispiel:
2. Kausaler Nebensinn Soll der Relativsatz den Grund einer Sache angeben, steht der Konjunktiv mit kausalem Nebensinn. Manchmal treten quippeoder praesertim vor das Relativpronomen, um den kausalen Nebensinn zu betonen (qui = cum is). Beispiel
3. Konzessiver Nebensinn Soll der Relativsatz eine Einschränkung angeben, steht der Konjunktiv mit konzessivem Nebensinn (qui = cum is). Beispiel:
4. Konsekutiver Nebensinn Soll der Relativsatz die Folge einer Sache angeben, steht der Konjunktiv mit konsekutivem Nebensinn. Dieser wird meist nicht übersetzt (qui = ut is). Häufig steht im übergeordneten Satz ein Signalwort zur Kennzeichnung des Nebensinns. Dazu gehören Wörter wie tam, talis, tantus, usw. Konsekutive Relativsätze stehen häufig nach den Wörtern dignus („würdig“), indignus („unwürdig“), aptus(„passend“) und idoneus („geeignet“). Außerdem hat der Relativsatz einen konsekutiven Nebensinn, wenn er von einem unbestimmten Bezugswort abhängt oder wenn für das Bezugswort im Hauptsatz eine nähere Bestimmung dringend notwendig ist. So steht er immer nach folgenden Wendungen:
Weitere Beispiele
Tipp: Den Nebensinn eines Relativsatzes kannst du herausfinden, indem du zur Probe die Subjunktionen ut oder cum einsetzt und überlegst, welche vom Sinn her am besten passt. | ||||||||||||||||
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 3240
Schwierigkeitsgrad 2
Arbeitsblatt-Nr. 3241