Ergänzungsfragen bedürfen einer ausführlicheren Antwort. Entscheidungsfragen kann man mit "ja" oder "nein" beantworten. Mehr zu diesem Thema lernst du hier kennen.
Ergänzungs- und Entscheidungsfragen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Direkte Fragesätze sind entweder Ergänzungs- oder Entscheidungsfragen. Ergänzungsfragen Ergänzungsfragen (oder auch Wortfragen) fragen nach einer Person, einer Sache oder einem Umstand. Sie werden eingeleitet durch ein Interrogativ-pronomen oder ein Frageadverb. Lateinische Fragewörter fangen entweder mit einem k-Laut (c-, qu-) an oder mit u-. Hier findest du eine Liste der gängigsten Fragewörter:
Entscheidungsfragen Entscheidungsfragen (auch Satzfragen genannt) sind Fragen, auf die entweder eine zustimmende oder ablehnende Antwort (ja, nein, doch) erwartet wird. Im Lateinischen werden Entscheidungsfragen – im Unterschied zum Deutschen – in der Regel durch eine Fragepartikel eingeleitet. Auch Fragen, in denen zwei oder mehr Antwortmöglichkeiten vorgegeben werden (A oder B ?) rechnen wir zu den Entscheidungsfragen. Die häufigsten Fragepartikeln sind: -ne ? Scisne? Weißt du ? num ? Num scis ? Weißt du etwa ? nonne ? Nonne scis ? Weißt du (denn) nicht ? an ? An scis ? Oder weißt du etwa ? -ne? bleibt in der Regel unübersetzt, die anderen Partikeln legen dagegen eine bestimmte Antwortmöglichkeit nahe und werden entsprechend übersetzt. |
Entscheidungsfragen 1Entscheidungsfragen mit –ne, nonne und num | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Entscheidungsfragen sind Fragen, auf die eine zustimmende oder ablehnende Antwort erwartet wird – oder einfacher: ja-/nein-Fragen. In ihnen stehen keine Fragewörter, stattdessen werden sie eingeleitet durch Fragepartikeln. Du kannst diese Fragepartikeln als eine Art gesprochenes und geschriebenes Fragezeichen ansehen; die Partikeln nonne und num geben außerdem zu erkennen, welche Antwort der Fragende erwartet. Meistens stehen die Frage-partikeln am Anfang der Frage.
Antworten auf Entscheidungsfragen Im Lateinischen gibt es im Gegensatz zum Deutschen keine eigentlichen Antwortpartikeln (= Ja/Nein/Doch). Daher gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf eine Entscheidungsfrage zu antworten. Die wohl gängigste Art besteht darin, das Verb der Frage in der Antwort aufzugreifen: Visne nobiscum ludere ? Volo. (Ich will.) = Ja. Nolo. (Ich will nicht.) = Nein. Nonne heri in schola fuisti ? [Sane] fui. ([Gewiss] war ich.) = Doch. Non fui. (War ich nicht.) = Nein. Num larvas esse credis ? Non credo. (Ich glaube nicht.) = Nein. Credo sane quidem. (Ich glaube.) = Ja, durchaus. Öfter finden sich beim Verb zusätzliche Partikeln (in den Beispielen sane, sane quidem), die die Antwort bekräftigen, von denen einige auch allein als Antwort dienen können. Folgende Partikeln dienen häufiger als Antworten auf Entscheidungsfragen:
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Entscheidungsfragen 2Entscheidungsfragen mit an, utrum…an… und an non | |||||||||||||||||||||||||||
Neben den Partikeln –ne, nonne und num, die einfache Entscheidungsfragen einleiten, auf die man entweder nur mit Zustimmung oder Ablehnung reagieren muss, gibt es weitere Partikeln, die in sogenannten Doppelfragen stehen. Mit einer Doppelfrage (= disjunktive Satzfrage) bietet der Fragen-steller der antwortenden Person zwei Antwortmöglichkeiten zur Wahl an. In deutschen Doppelfragen steht in der Regel nur die Konjunktion «oder» zwischen den Alternativen, im Lateinischen dagegen stehen in der Regel bei beiden Wahlmöglichkeiten Fragepartikeln. Die gängigsten Formen der disjunktiven Satzfrage sind:
Bei mehr als zwei Wahlmöglichkeiten steht beim ersten Glied utrum oder –ne, alle folgenden werden mit an angeschlossen: Heri nean hodie an cras ? Gestern, heute oder morgen ? Bildet die zweite Antwortmöglichkeit die Verneinung der ersten so stehen ohne einleitende Fragepartikel und ohne Wiederholung des Verbs:
Manchmal steht an auch am Anfang einer (scheinbar) einfachen Entschei-dungsfrage, die sich aber in der Regel auf eine zuvor geäußerte Aussage oder Frage bezieht. Du übersetzt an dann mit «oder etwa?». Oft handelt es sich um rhetorische Fragen.
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Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 3070
Schwierigkeitsgrad 2
Arbeitsblatt-Nr. 3071