Hier erfährst du alles Wesentliche, was du zum Verhältnis zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit wissen musst.
Das Verhältnis von Sprache, Denken und Wirklichkeit ist sehr komplex. Kenntnisse zum Thema „Sprache und Denken“ sind zum Beispiel Voraussetzung für das Sprechen über das Verhältnis von Sprache und Wirklichkeit.
Sprechen – Denken
Es herrschen drei Haupttheorien, die das Verhältnis von Sprache und Denken beschreiben.
Bei aller Unterschiedlichkeit haben die drei Positionen die Gemeinsamkeit, dass sie im Sprechen selbst nicht nur eine kommunikative Funktion sehen, sondern dass Sprache für den Menschen, der sie verwendet, auch eine Bedeutung hat.
2. Leistungen der Sprache für das Denken
Dieter Spanhel fasst die Leistungen der Sprache für das Denken (inwiefern ist Sprache für das Denken hilfreich?) unter drei Gesichtspunkten zusammen:
Denken und Sprache liegen zwar nahe beieinander, aber unterscheiden sich stark bezüglich ihrer Intention. Sprache zielt eher auf die symbolische Repräsentation der Wirklichkeit und Kommunikation über diese Wirklichkeit ab. Beim Denken geht es eher um das kategoriale Erfassen der Wirklichkeit und um das Erkennen von Beziehungen. Wobei hierbei anzumerken ist, dass nur die Sprache die verschiedenen Kategorien zur Verfügung stellen kann und somit die enge Verflechtung von Sprache und Denken noch einmal deutlich wird.
3. Die sprachliche Erschließung der Welt
Kleinkinder machen zwei entscheidende Erfahrungen, die dabei helfen, sich die Welt anzueignen. Zum einen lernen sie, dass Dinge einen Namen haben, sodass diese besonders hervorgehoben werden können. Zum anderen werden Aussagen über einen Gegenstand gemacht, ihm werden also Eigenschaften zugesprochen. Dies ist unter dem Namen „Prozess der Prädiktion“bekannt. Durch das Erlernen von Namen wird dem Kind auch das Wiedererkennen von benannten Dingen erleichtert. Durch das Zuschreiben von Eigenschaften erlernt das Kind, vergleichbare Dinge mit dem gleichen Namen zu benennen und somit zu kategorisieren. Bei dem Aneignungsprozess der Umwelt wird das Kind von Erwachsenen unterstützt, die bereits im Besitz vieler Kategorien sind. Sie übertragen nach und nach ihr Weltbild und ihre Weltsicht auf das Kind. Je nach Lebensgewohnheiten und Lebensbedingungen finden andere Kategorisierungen statt, die das Zurechtfinden in der Welt erleichtern. So zum Beispiel verwenden Eskimos vielfältige Bezeichnungen für Schnee in ganz verschiedenen Zuständen, wobei es im Deutschen nur drei Betitelungen gibt, nämlich Schnee, Firn und Matsch.
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 2009
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 2007
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 2003
