Was genau mit der "Philosophie der Sprache" gemeint ist, erfährst du hier.
Bei der Sprachphilosophie handelt es sich um ein Teilgebiet der Philosophie, sie thematisiert Fragen und Untersuchungen, die mit dem Ursprung, dem Wesen und der Bedeutung der Sprache zu tun haben. Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Richtungen der Sprachphilosophie herausgebildet. Bereits in der griechischen Antike beschäftigten sich die Philosophen Platon und Aristoteles mit jenem Thema. Der eigentliche Beginn der Sprachphilosophie wird allerdings dem 18. Jahrhundert zugeordnet.
Die moderne Sprachphilosophie
Als wichtige Autoren der modernen Sprachphilosophie sind Johann Georg Hamann, Johann Gottfried Herderund Wilhelm von Humboldtzu nennen. Diese drei Philosophen haben entscheidenden Einfluss auf die sprachphilosophische Entwicklung, sie markieren den Neuansatz in der Betrachtung von Sprache, Bedeutung und Funktion, man spricht von der „Triple-H-Theorie“ (Erklärung: dreifaches H aufgrund der Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Philosophen). Die drei Philosophen stehen für die Wende zur Sprache, dem sogenannten „linguistic turn“. Sie sind der Meinung, dass Sprache einen großen Anteil an der Ordnung und Struktur der Welt und des Weltbildes hat. Dabei ist es wichtig, dass Sprache als etwas gesehen wird, das sich mit der Geschichte weiterentwickelt, da Menschen schon immer mit der Verwendung von Sprache konfrontiert wurden.
Herdersieht den Menschen als Kernelement der Sprache, er fragt danach, was das einzelne sprachliche Phänomen für den Menschen und sein Sein in der Welt bedeutet, und schlägt somit eine anthropologische (menschliche) Richtung ein. Hamann kritisiert in seinen Schriften die Werke von Immanuel Kant, in denen dieser versucht, die Vernunft von der Sprache zu reinigen, denn für Hamann ist „Vernunft Sprache“. Auch Herderbetont, dass die Vernunft letztendlich durch die Sprache ausgebildet wird, und begreift den Menschen als „Sprachgeschöpf“, das Sprache als Werkzeugbenutzt, um sich die Welt zu erschließen. Genau darin besteht laut Herder der Unterschied zwischen Mensch und Tier. Nur Menschen dürfen als vernünftige Wesen betrachtet werden, da diese sich der Sprache bedienen. Angelehnt an die Annahmen von Herder formuliert Humboldt „Sprache ist das Organ des Denkens“ und stellt so fest, dass Sprache die Weltsicht festlegt und somit die Grundbedingung menschlicher Existenz. Er sieht aber gleichzeitig, dass somit die Weltsicht durch die jeweilige konkrete Sprache einer Kultur geprägt ist.
Die Sapir-Whorf-Hypothese
Benjamin Lee Whorfformuliert das „sprachliche Relativitätsprinzip“ und greift somit die Idee auf, dass der Zugang des Menschen zur Wirklichkeit, seine Weltwahrnehmung und Weltverarbeitung deutlich über seine Sprache läuft. Um seine Thesen belegen zu können, untersucht er die Sprache nordamerikanischer Hopi-Indianer, die nur zwischen dem Vergangenen und gerade Stattfindenden einerseits und dem zukünftig Erwarteten, Befürchteten oder Erhofften andererseits unterscheidet. Aufgrund ihres Sprachgebrauchs sehen die Hopi-Indianer die Zukunft außerhalb ihres Einflussbereichs, wobei dies im europäischen Sprachraum nicht der Fall ist. Edward Sapir geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet, dass Denken ohne Sprache nicht möglich ist.
Die Sprachphilosophie heute
Heute unterscheidet man verschiedene Strömungen im Bereich der Sprachphilosophie:
Schwierigkeitsgrad 1
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