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Epische Texte analysieren üben Klassen 11-13 – online lernen

Hier erfährst du, wie du eine Analyse epischer Texte aufbaust.

Wiki zum Thema: Analysevorgehen

Schreiben

Textanalyse und –interpretation


Die Textanalyse und –interpretation ist die Untersuchung eines Textes in seiner äußeren und inneren Form. Dies ist eine bekannte Methode, um einen Text auszuwerten.

Wie bei anderen Methoden ist auch hier der richtige Aufbau entscheidend. Das Grundkonzept sieht wie folgt aus:

  1. Einleitung
  2. Hauptteil

1) kurze Inhaltsangabe zum Text

2) Analyse der äußeren Form

3) Analyse der Sprache

4) Interpretation der Textes

  1. Schlussteil


Einleitung:

In der Einleitung müssen alle wichtigen Informationen (Titel, Autor, Entstehungszeit und -ort, Textgattung) zum Text genannt werden. Die Einleitung ist sehr kurz und besteht in der Regel aus nur einem Satz.


Hauptteil – Inhaltsangabe:

Zu Beginn des Hauptteils der Textanalyse wird eine kurze Inhaltsangabe zum Text geschrieben. Diese greift die wichtigsten Aspekte zur Handlung und den Figuren auf. Es ist darauf zu achten, dass die Ereignisse in der korrekten chronologischen Reihenfolge genannt werden und die Inhaltsangabe ohne Ausschmückungen, also sachlich geschrieben wird. Eine Bewertung oder Interpretation des Textes findet hier noch nicht statt.


Hauptteil – Analyse der äußeren Form:

In diesem Teil soll der äußere Aufbau des Textes analysiert werden. Die folgenden Aspekte sind dabei wichtig:

  • Aufbau des Textes (auch besondere Merkmale nennen)
  • Wenn es einen Erzähler gibt, in welchem Verhältnis steht er zum Erzählten?
  • Aus welcher Perspektive ist der Text geschrieben?
  • Erzählzeit?
  • Sind Höhepunkte oder Wendungen vorhanden?
  • Ist das Innenleben der auftretenden Figuren lesbar?


Hauptteil – Sprachanalyse:

Hierbei soll die Sprache untersucht werden. Zunächst sollte der Sprachstil analysiert werden. Handelt es sich z.B. um einen modernen oder altertümlichen Sprachstil? Zeigt das Sprachbild Auffälligkeiten? Werden bestimmte Wortgruppen bzw. –arten häufiger verwendet? Sind Stilmittel vorzufinden?


Hauptteil – Interpretation des Textes:

Dieser Teil bewertet die mögliche Intention des Textes. Was möchte der Autor vermitteln? Hat der Text eine belehrende, informierende, mahnende oder erinnernde Absicht? Wen möchte der Autor erreichen? Ist der Autor ein wichtiger Vertreter der entsprechenden Epoche?

Außerdem sollten die zuvor gefundenen Merkmale des Textes (z.B. Stilmittel, häufiges Verwenden gleicher Wortarten, usw.) aufgegriffen werden, so dass klar wird, was diese für eine Auswirkung haben oder weshalb sie höchstwahrscheinlich verwendet wurden.

Der letzte Bezugspunkt ist die Entstehungszeit. Wann entstand der Text? Zeigt der Text Merkmale der entsprechenden Epoche? Nimmt der Text Bezug auf bestimmte historische oder politische Geschehnisse oder sind Parallelen zu diesen aufzufinden?


Schlussteil:

Der Schlussteil reflektiert die vorherige Analyse und Interpretation. Die Ergebnisse werden zusammengefasst. Am Ende sollte die eigene Meinung zum Text dargelegt werden. Ist der Text gut gelungen? Ist der Text weniger gelungen? Ist die Aussage des Textes ersichtlich? Bleiben für den Leser Fragen unbeantwortet?

Ganz zum Schluss sollte die Textanalyse/–interpretation mit einem aufschlussreichen Fazit abgerundet werden.

Wichtig ist, dass zwischen den einzelnen Teilen eine sinnvolle Verbindung besteht. Der Text sollte übersichtlich und sachlich gestaltet werden und er sollte in passende Sinnabschnitte gegliedert werden.

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Beispielaufgabe:


Aufgabe: In welchen Teilen der Textanalyse und -interpretation sollte die eigene

Meinung nicht einfließen?


Lösung: In die Einleitung und in die Inhaltsangabe sollte keine eigene Meinung

einfließen. In der Interpretation kann sich die eigene Meinung indirekt

wiederfinden. Explizit genannt wird die eigene Meinung jedoch nur im

Schlussteil.

Epische Texte analysieren

Analysevorgehen


Die Analyse eines epischen Textes beginnt mit der Darstellung des Themas, das am besten innerhalb eines kurzen Satzes formuliert wird. Das Genre wird benannt: Handelt es sich zum Beispiel um eine Novelle, einen Roman oder eine Kurzgeschichte? Darauf folgt eine kurze Inhaltsangabe des zu analysierenden Textes.

Im nächsten Schritt der Analyse beschäftigt man sich mit der Figurengestaltung. Haupt- und Nebenpersonen werden benannt und beschrieben. Es wird die Frage beantwortet, ob es sich bei einem Protagonisten um eine Person mit einer vielfältigen Persönlichkeit handelt oder um einen Typus, der repräsentativ für ein Eigenschaftsmerkmal ist. Des Weiteren wird die Beziehung zwischen den Figuren dargestellt und erläutert, ob eine der Hauptfiguren im Verlauf des epischen Textes eine Entwicklung durchläuft.

Ist die Analyse der Figurengestaltung abgeschlossen, widmet man sich der Erzählperspektive. Es muss geklärt werden, um welche der vielen verschiedenen Erzählpositionen es sich handelt. Neben dem auktorialen Erzähler, der allwissend und distanziert ist und Kenntnisse über die Vergangenheit und Zukunft hat, Kommentare verlauten lässt und Gespräche in indirekter Rede wiedergibt, gibt es den personalen Erzähler, der die Gestalt einer handelnden Figur annimmt, also keine Distanz zum Geschehen hat und nur die Perspektive dieser einen Figur einnehmen kann. Der Erzähler kann jedoch auch neutral sein und die Umgebung und Personen sachlich ohne Kommentare schildern oder auch eine Ich-Position einnehmen, wobei er nicht die Perspektive eines Protagonisten einnimmt, sondern Zeuge des Geschehens ist. Allgemein ist zu klären, ob der Erzähler das Geschehene detailreich schildert, ob er eine objektive oder subjektive Sicht einnimmt und ob er sich eventuell mittels Sarkasmus und Ironie von der Geschichte distanziert.

Nachdem die Erzählperspektive beleuchtet wurde, wird der Handlungsaufbau näher betrachtet. Es wird dargelegt, welche äußeren Geschehnisse und welche inneren Vorgänge stattfinden, ob es einen Spannungsaufbau und/oder Spannungsabfall gibt und ob Anfang und Ende offen bleiben.

Im nächsten Schritt wird die Analyse der Raum- und Zeitgestaltung vorgenommen. Ist die Handlung synchron oder sind Sprünge zum Beispiel in Form von Rückblenden zu notieren? Ist die Erzählung zeitraffend, zeitdehnend oder vielleicht doch zeitdeckend?

Danach muss der Text hinsichtlich seines Leitmotivs untersucht werden.

Darüber hinaus wird die sprachliche Gestaltung begutachtet. Ist der Text in Hochsprache oder in Umgangssprache formuliert und sind Dialekte oder Vulgärausdrücke vorzufinden? Des Weiteren wird darauf eingegangen, welcher rhetorischen Figuren sich der Autor bedient hat, also welche Bilder, Vergleiche, Metaphern und Symbole er sich zunutze machte. Es muss erforscht werden, ob es indirekte und direkte Rede gibt und ob sich der Satzbau als einfach (parataktisch) oder als verschachtelt (hypotaktisch) erweist. Nicht zu vernachlässigen ist die Rechtschreibung und Zeichensetzung im Text, der Analytiker muss überprüfen, ob diese von normaler Natur sind oder außergewöhnliche Formen annehmen.

Sind die einzelnen Teile der Analyse der sprachlichen Gestaltung durchlaufen, wird der letzte Untersuchungsschritt durchgeführt. Hierbei handelt es sich um die textüberschreitende Analyse. Geklärt werden soll, ob Hinweise zur damaligen Gesellschaftsstruktur aufzufinden sind, ob die Gesellschaft mit dem Verhalten des Protagonisten in Verbindung steht, in welcher Epoche der Text verfasst wurde und welche Bezüge zur Gegenwart hergestellt werden können.

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