Hier erfährst du, wie man Wortwahl, Satzbau und Bildlichkeit eines Textes herausarbeitet.
Gedichte bestehen oft aus wenigen Worten, daher ist hierbei besonders der Gebrauch der Sprache von Bedeutung, um alles Wesentliche zu berichten. Meistens sind Gedichte in Hochsprache verfasst, allerdings gibt es auch Gedichte, die in Umgangssprache verfasst sind oder Dialekte beinhalten, oder Gedichte, in denen Fachbegriffe vorkommen.
Bei der Analyse der Wortwahl eines Gedichts sollten folgende Fragen im Fließtext beantwortet werden:
Wenn die verwendete Wortwahl eines Gedichts auch interpretiert werden soll, dann sollten zusätzlich zu den oben beantworteten Fragen auch jeweils folgende Fragen berücksichtigt werden:
Der Satzbau eines Gedichts weicht in der Regel von dem dramatischer und epischer Texte ab.
Syntaktische (auf den Satzbau bezogene) Besonderheiten können folgende sein:
Wenn der verwendete Satzbau eines Gedichts auch interpretiert werden soll, dann sollten zusätzlich zu den herausgearbeiteten syntaktischen Besonderheiten auch jeweils folgende Fragen berücksichtigt werden:
Sprachliche Bilder werden dazu genutzt, ein hohes Maß an Bildlichkeit und somit ein Höchstmaß an Bedeutungen in wenigen Zeilen eines Gedichts zu erreichen. Hierbei spricht man von „sprachlicher Verdichtung“.
Ein Wort besitzt nicht nur einen klar definierten begrifflichen Inhalt (das Denotat), sondern auch zusätzlich ein Wortfeld beziehungsweise eine Wortfamilie, die mit dem Wort in Verbindung gebracht wird (das Konnotat).
Darüber hinaus können in einem Gedicht viele Formulierungen auf zwei Ebenen verstanden werden: Hinter der wörtlichen Bedeutung (Bildebene, z. B. blühende Rose) ist meist noch eine weitere Aussage (Bedeutungsebene, z. B. die Jugend) erkennbar.
Welche Formen des sprachlichen Bildes gibt es?
Wenn die dargestellte Bildlichkeit eines Gedichts auch interpretiert werden soll, dann sollten zusätzlich zu den herausgearbeiteten Stilmitteln auch jeweils noch folgende Fragen berücksichtigt werden:
Gedichte sind poetische und oft bildhafte Texte. Diese Bildhaftigkeit wird von Stilmitteln erzeugt, nämlich von Bildern, Vergleichen und Metaphern.
Bilder
Gedichte erzeugen oft Bilder im Kopf des Lesers. Das schaffen sie, indem sie Landschaften, Gegenstände und Personen genau beschreiben und viele Adjektive oder Wörter aus denselben Wortgruppen verwenden. Bilder sind, anders als Vergleiche und Metaphern, aber keine richtigen Stilmittel.
Beispiel: Vor mir sah ich weite Ferne,
grüne Wälder, hohe Berge.
Ein Vogel wäre ich jetzt gerne,
säh' die Berge dann wie Zwerge.
Metaphern
Metaphern sind noch abstrakter als Vergleiche. Sie drücken mithilfe von Bildern etwas aus, indem sie Wörter in andere Zusammenhänge stellen und somit eine neue Bedeutung erschaffen. Viele Sprichwörter oder Redewendungen enthalten Metaphern. Wenn man genau über die Bedeutung der einzelnen Worte nachdenkt, stellt man fest, dass sie innerhalb der Metapher etwas anderes bedeuten.
Beispiel: Er ist der Kopf des Unternehmens. (Ein Chef hat nicht nur einen Kopf, sondern auch einen Körper.)
Sie hat ihm das Herz gebrochen. (Ein Herz kann nicht wirklich „brechen“.)
Hausaufgaben sind doch Schnee von gestern. (Hausaufgaben liegen aber nicht im Winter nach einem Schneefall auf dem Boden.)
Vergleiche
Vergleiche vergleichen zwei Gegenstände oder Personen miteinander. In Gedichten werden oft auch Dinge oder Personen verglichen, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben. Vergleiche werden immer mit einem „wie“ oder „als“ eingeleitet.
Beispiel: Er war rot wie eine Tomate.
Sie konnte singen wie Britney Spears.
Er war noch schneller als ein Jaguar.
__________________________________________________________________________________________________
Beispielaufgabe: Bild, Metapher oder Vergleich? Wodurch wird die Bedeutung in den folgenden Sätzen erzeugt?
Lösung: 1.) Metaphern, 2.) Bild, 3.) Vergleich, 4.) Metapher
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 1946
Schwierigkeitsgrad 2
Arbeitsblatt-Nr. 1947