Wenn du die wichtigsten Informationen, zum Beispiel einer politischen Rede, herausfiltern willst, dann analysierst du den Text. Was du dabei beachten musst, erfährst du hier.
Vor allem Politiker halten oft Reden vor einem großen Publikum. Um ihr Publikum zu überzeugen, benutzen sie verschiedene Mittel, vom Aufbau über die Wortwahl bis hin zu rhetorischen Mitteln. Bei einer Redeanalyse sollen genau diese Mittel genauer untersucht werden. Hierzu geht man am besten in vier Schritten vor:
Einleitungssatz:
Der Einleitungssatz ist Teil der Einleitung und sollte möglichst in einem Satz wiedergeben, wer die Rede hält, wo und wann sie gehalten wird, welches Publikum angesprochen wird und ob es einen bestimmten Anlass für die Rede gibt.
Einleitung (inhaltlich):
In der eigentlichen Einleitung sollten nun die Hauptthesen des Redners zusammengefasst werden. Dazu können auch einzelne Argumente und Beispiele verwendet werden. Außerdem sollten die inhaltliche Gliederung der Rede und die Stellung des Redners erwähnt werden.
Hauptteil (Analyse):
Im Hauptteil findet nun die eigentliche Analyse statt. Neben den rhetorischen Mitteln sollte hier auch auf die Wortfelder, die der Redner benutzt, geachtet werden. Besonders häufig finden sich beispielsweise viele Pronomen wie „wir“ in Reden, um das Gemeinschaftsgefühl und die Zugehörigkeit zu stärken. Hier sollte besonders die Frage, ob der Redner das Publikum mit einbezieht, geklärt werden. Liegt die Rede nicht nur in schriftlicher Form vor, kann außerdem die Lautstärke, die Satzbetonung, das Tempo und bei Filmen auch die Gestik und Mimik des Redners analysiert werden.
Schluss (Bewertung/Beurteilung):
Im Schlussteil einer Redeanalyse sollte die Rede zunächst auf sachlicher Ebene beurteilt und schließlich auf subjektiver Ebene bewertet werden.
Beispielaufgabe:
Schreibe zu folgenden rhetorischen Mitteln beispielhaft eine Zeile einer Rede:
1. Metapher__________________________________________
2. Anapher___________________________________________
3. Euphemismus (Beschönigung)__________________________
Lösung: 1. Nun lasst uns unsere Flügel ausbreiten und dem gemeinsamen Ziel entgegenfliegen! ; 2. Ich bin stolz auf das, was wir geschafft haben. Ich bin stolz auf das, was wir gerade schaffen. Ich bin stolz auf das, was wir schaffen werden. ; 3. Wir alle gehen zur Schule, um Bildung zu erfahren. Es gibt nichts schöneres auf der Welt, als täglich unser Wissen zu erweitern!
Aufbau:
Der Aufbau einer Gesprächsanalyse unterscheidet sich allgemein natürlich nicht von anderen Textinterpretationen.
Einleitungssatz
Nennung des Autors des Werkes/Dramas, Erscheinungsjahr und Eingliederung in eine Epoche
Nennung des Hauptthemas des zu untersuchenden Gesprächs
Nennung der beteiligten Gesprächspartner Wer spricht wie, zu wem, warum, zu welcher Zeit, an welchem Ort?
Falls vom Lehrer verlangt, Vermutung aufstellen, was der Autor mit dem Gespräch/dem Gesprächsausschnitt sagen möchte
Inhaltsangabe
Kurze und knappe Inhaltsangabe des Gesprächs
Dialoganalyse und Gesprächsanalyse (die eigentliche Analyse startet nun)
Insgesamt zu beachten:
vom Großen hin zum Kleinen, vom Allgemeinen ins Spezielle
Zu beachtende Analyseaspekte:
Einordnung des Gesprächs in den Gesamtkontext des Werkes
Darstellung des Gesprächsverlaufs: Entwickelt sich der Dialog in eine unvorhersehbare Richtung?
Darlegung der Beziehungen zwischen den Gesprächspartnern
Ist eine bestimmte Strategie der Gesprächsführung erkennbar?
Wer spricht wie häufig und wie lange? Wer spricht wie oft mit wem? Wer dominiert das Gespräch? Darstellung der Redeanteile, Gesprächsanteile
Sehr wichtig:
Welche rhetorischen Mittel werden verwendet (Stilmittel) und was bewirken sie bei der Leserschaft?
Darstellung der allgemein verwendeten Sprache und des Satzbaus der jeweiligen Charaktere (alltägliche Umgangssprache, gehobene Sprache, schwülstige Sprache, Dialekt etc.)
Hervorheben genereller Auffälligkeiten des Gesprächs, z. B. auf Regieanweisungen eingehen
Falls Wissen vorhanden, folgende Aspekte mit einfließen lassen:
Nennung der Zielgruppe
Klärung des epochenspezifischen Hintergrunds
Autobiografischen Bezug herstellen (Beziehung Werk und Autor: Lassen sich seine Lebensumstände im Drama skizzieren?)
Entstehungsumstände des Werks, besondere Erwähnungen und Kausalzusammenhänge (zum Beispiel Gesellschaftskritik an Zuständen damaliger Zeit etc.)
Zusammenfassung und Schlussteil
Allgemeine Zusammenfassung der geführten Gesprächsanalyse
Welche Bedeutung hat der Dialog beziehungsweise das Gespräch für das Gesamtwerk?
Sind neue Erkenntnisse zu ziehen, hat sich eine Person auffällig verhalten?
Werden Geheimnisse preisgegeben?
Haben die Gesprächspartner ihre Ziele im Gespräch erreicht?
Was folgt in dem Werk nach der Dialogszene?
Eventuell eigene Stellungnahme
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 10432
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 1571
Schwierigkeitsgrad 2
Arbeitsblatt-Nr. 1572