Deutsch - Adverbien
Wenn du wissen willst, wie du Adverbien erkennen kannst, dann bist du hier genau richtig. Steig direkt ins Thema ein!
Adverbien: Was ist das?
Die Wortart Adverb gibt dir die Möglichkeit, Umstände näher zu beschreiben. Deshalb werden Adverbien auch Umstandswörter genannt. Wie du das Umstandswort erkennst und richtig verwendest, welche verschiedenen Arten von Adverbien es gibt und was der Unterschied zwischen Adverb und Adjektiv ist, sehen wir uns jetzt an.
Was sind Adverbien?
Mit einem Adverb machst du genauere Angaben zu Umständen. Die meisten Adverbien bestehen nur aus einem einzigen Wort – aber dieses eine Wort hilft dir, deutlich zu machen, wovon du sprichst. Es gibt verschiedene Arten von Umständen, die du mit Adverbien deutlicher beschreiben kannst.
Umstand | Fragewörter | Adverbien |
Zeit | Wann? Bis/seit wann? Wie oft? Wie lange? | nie, immer, bald, regelmäßig, davor, danach, gestern, morgen, ... |
Ort | Wo? Woher? Wohin? | dort, nirgendwo, da, überall, draußen ... |
Grund | Warum? Wieso? Weshalb? | somit, also, deshalb, darum, trotzdem ... |
Art und Weise | Wie sehr? Wie? Wie viel? | hoffentlich, genug, beinahe, fast, anders, genauso ... |
Die meisten Adverbien sind nicht flektierbar, also unveränderlich.
Wo steht das Adverb im Satz?
Ein Adverb kann am Satzanfang stehen. Dadurch ändert sich der Satzbau: Das Subjekt steht dann nicht mehr am Anfang, sondern hinter dem Verb.
Beispiel:
- Bald ist die Schule vorbei.
Stattdessen kannst du den üblichen Satzbau auch beibehalten und das Adverb in die Mitte des Satzes stellen.
Beispiel:
- Die Schule ist bald vorbei.
Adverbien Arten
Mithilfe der W-Fragen kannst du Adverbien voneinander unterscheiden. Sehen wir uns genauer an, welche verschiedenen Arten von Adverbien es gibt.
Temporaladverbien
Temporaladverbien geben Auskunft über den Zeitraum, die Zeitspanne oder die genaue Zeit, zu der etwas geschieht. Du nennst sie daher auch Adverbien der Zeit. Du erfragst temporale Adverbien mit W-Fragen, die sich auf die Zeit beziehen:
- Wann?
Morgen fahren wir endlich in den Zoo. - Bis wann?
Dort werden wir bis abends Tiere bewundern. - Seit wann?
Darauf warte ich schon lange. - Wie oft?
Im Zoo habe ich immer so viel Spaß. - Wie lange?
Ich werde mir stundenlang die Affen angucken.
Lokaladverbien
Lokaladverbien machen Ortsangaben, deshalb nennst du sie auch Adverbien des Ortes. Du erfragst lokale Adverbien mit W-Fragen, die sich auf den Ort beziehen:
- Wo?
Nirgendwo gibt es so viele Affenarten wie in unserem Zoo. - Woher?
Die Menschen kommen von überall her, um sich die vielen verschiedenen Affen anzusehen. - Wohin?
Zum Affengehege geht es hinter den Eisbären bergauf.
Kausaladverbien
Kausaladverbien liefern eine Begründung, deshalb nennst du sie auch Adverbien des Grundes. Du erfragst kausale Adverbien mit W-Fragen, die sich auf den Grund beziehen:
- Warum?
Darum ist der Weg zu den Affen ziemlich anstrengend. - Wieso?
Deswegen gehen wir bei jedem Zoo-Besuch nur einmal hoch. - Weshalb?
Deshalb nutze ich die Zeit bei den Affen umso intensiver.
Modaladverbien
Modaladverbien beschreiben die Menge oder die Art und Weise von etwas. Du nennst sie daher auch Adverbien der Art und Weise. Du erfragst modale Adverbien mit W-Fragen, die sich auf die Art und Weise beziehen:
- Wie sehr?
Fast genauso gern wie die Affen mag ich die Elefanten. - Wie?
Anders als die Affen sind Elefanten eher gemütlich unterwegs. - Wie viel?
Aber manchmal schadet ein wenig Gemütlichkeit auch nicht.
Gut zu wissen: Wörter, die die Art und Weise beschreiben, sind viel öfter Adjektive als Adverbien. Du erkennst sie daran, dass sie flektierbar sind – also ihr Fall, ihre Anzahl und ihr Geschlecht anpassbar sind.
Beispiel: Die Elefanten sind lustig, aber noch lustiger sind die Affen.
„Lustig“ beantwortet hier auch die Frage „Wie?“, lässt sich aber flektieren. Deshalb sind „lustig“ und „lustiger“ in diesem Fall keine Adverbien, sondern Adjektive in adverbialer Funktion.
Relativadverbien
Mit Relativadverbien kannst du Relativsätze einleiten – also Sätze, die Informationen ergänzen. Der Relativsatz wird immer mit einem Komma eingeleitet. Folgt darauf ein Relativadverb, bezieht es sich immer auf einen davor genannten Grund (kausal), Ort (lokal) oder eine Art und Weise (modal).
Kausale Relativadverbien
sind wieso, weshalb, warum, weswegen und wozu:
- Ich weiß nicht, wieso ich die Affen so sehr liebe.
- Aber sie sind der Hauptgrund, weshalb ich so gern in den Zoo gehe.
- Das ist der Grund, warum ich vor Aufregung nicht einschlafen kann.
- Ich weiß nicht, wozu ich überhaupt ins Bett gegangen bin.
Lokale Relativadverbien
sind zum Beispiel wo, wohin und woher:
- Du findest mich dort, wo die Affen sind.
- Das ist der erste Ort, wohin ich gehe.
- Ich weiß auch nicht, woher diese Begeisterung kommt.
Das Modale Relativadverb
ist wie:
- Ich finde es einfach so lustig, wie die Affen herumspringen und spielen.
Konjunktionaladverbien
Konjunktionaladverbien sind Bindewörter (Konjunktionen), mit denen du Sätze miteinander verknüpfen kannst, statt einen neuen Satz zu beginnen. Viele Konjunktionaladverbien sind auch Kausaladverbien, beispielsweise trotzdem oder deshalb. Der Unterschied liegt in der Verwendung des Wortes:
- Ein Kausaladverb verwendest du ausdrücklich dafür, einen Grund näher zu beschreiben.
- Ein Konjunktionaladverb verwendest du ausschließlich dafür, zwei Satzteile zu verbinden.
Weitere Konjunktionaladverbien sind zum Beispiel außerdem, schließlich und zuvor.
Beispiel:
- Ich sehe den Affen so gern beim Spielen zu, außerdem erinnern mich die Tiere an meinen kleinen Bruder.
Pronominaladverbien
Ein Pronominaladverb bildest du, indem du die Adverbien hier, da oder wo mit einer Präposition verbindest. Du kannst sie deshalb auch Präpositionaladverbien nennen. Präpositionen sind beispielsweise an, auf, aus, durch, gegen, über oder vor. Dementsprechend wird aus unseren Adverbien zum Beispiel:
- hier: hieran, hierauf, hieraus, hierdurch, hiergegen, hierüber, hiervor
- da: daran, darauf, daraus, dadurch, dagegen, darüber, davor
- wo: woran, worauf, woraus, wodurch, wogegen, worüber, wovor
Mit diesen Pronominaladverbien kannst du dann einen Teil des vorigen Satzes ersetzten, um ihn nicht wiederholen zu müssen.
Beispiel:
- Die Brücke zum Affenhaus ist gesperrt, darüber können wir morgen nicht gehen.
statt
- Die Brücke zum Affenhaus ist gesperrt, über die Brücke können wir morgen nicht gehen.
Frageadverbien
Mit Frageadverbien leitest du eine Ergänzungsfrage ein. Sie stehen also immer am Anfang eines Satzes, der noch fehlende Informationen abfragt. Frageadverbien können die typischen W-Fragen sein, also was, wo, wie, wer, wann oder warum. Aber es gibt noch viele weitere Frageadverbien, beispielsweise wozu, wonach oder welcher.
Beispiel:
- Warum ist die Brücke zum Affenhaus gesperrt?
Die Schülerhilfe hilft Dir in jedem Fall – zum Beispiel mit kostenlosen Probestunden
- Vor Ort oder Online.
- In vielen Fächern, allen Klassen und Schularten.
- Du kannst alle Fragen stellen, die Dir wichtig sind.
Adverbien & Steigerung – geht das?
Es gibt nur wenige Adverbien, die du steigern kannst. Von einigen Adverbien kannst du mittels Steigerung Vergleichsformen bilden, um Dinge miteinander zu vergleichen. Die Steigerungsformen von Adverbien heißen Positiv, Komparativ und Superlativ. Häufig ändert sich der Wortstamm, wenn du Adverbien steigern willst:
Positiv | Komparativ | Superlativ |
bald | eher | am ehesten |
sehr | mehr | am meisten |
gern | lieber | am liebsten |
Beispiel:
- Ich mag den Ausflug in den Zoo mit meiner Familie sehr.
- Noch mehr mag ich das Eis und die Zuckerwatte, die wir dort immer essen.
- Aber am meisten mag ich jedes Mal den Besuch bei den Affen.
Manche Adverbien kannst du auch für Vergleiche Verwenden, obwohl du sie nicht direkt steigern kannst. Du verbindest das Adverb dafür mit dem Wort weiter, um den Komparativ zu bilden. Die Kombination aus Adverb + am weitesten bildet in diesem Fall den Superlativ.
Beispiel:
- Dieser eine Affe sitzt weiter weg als alle anderen.
- Stimmt gar nicht, der Affe da drüben sitzt am weitesten weg.
Unterschied: Adverb und Adjektiv
Adverbien und Adjektive haben viel gemeinsam, deshalb kannst du sie leicht verwechseln. Es gibt aber einen ganz einfachen Trick, mit dem du herausfinden kannst, um welche Wortart es sich handelt: Setz das Wort vor das Nomen.
Setzt du ein Adjektiv vor das Nomen, verändert sich die Form des Adjektivs. Die Satzstellung verändert sich so, dass der Satz immer noch Sinn ergibt.
Beispiel:
- Der Affe ist lustig. 🡪 Der lustige Affe.
Setzt du ein Adverb vor das Nomen, kannst du seine Form nicht sinnvoll verändern. Auch der Satz ergibt keinen Sinn mehr.
Beispiel:
- Der Affe ist hier. 🡪 Der hiere Affe.
Unflektierbare Wortart Adverb
Wir haben schon erwähnt, dass Adverbien ihre Form nicht verändern können – sie sind nicht flektierbar. Während du andere Wörter an Geschlecht (Genus), Anzahl (Numerus) und Fall (Kasus) anpassen musst, bleibt das Adverb immer gleich. Das ist sehr selten – die meisten Wortarten sind flektierbar:
nicht flektierbar | flektierbar |
Adverbien | Nomen |
Konjunktionen | Adjektive |
Präpositionen | Verben |
Artikel | |
Pronomen | |
Zahlwörter |
Adverbien verwenden: Zusammenfassung
- Adverbien dienen dazu, Umstände näher zu beschreiben, deshalb nennst du sie auch Umstandswörter.
- Im Satz kann ein Adverb am Anfang oder in der Mitte stehen.
- Es gibt:
- Adverbien der Zeit (Temporaladverbien)
- Adverbien des Ortes (Lokaladverbien)
- Adverbien des Grundes (Kausaladverbien)
- Adverbien der Art und Weise (Modaladverbien)
- Adverbien der Zeit (Temporaladverbien)
- Diese Arten von Adverbien kannst du mit den W-Fragen unterscheiden – zum Beispiel „wann“ für Zeit, „wo“ für Ort, „wieso“ für Grund und „wie“ für Art und Weise.
- Es gibt Relativadverbien, mit denen du Relativsätze einleiten kannst.
- Es gibt Konjunktionaladverbien, mit denen du Sätze miteinander verbinden kannst.
- Es gibt Pronominaladverbien, mit denen du einen Satz vereinfachen kannst.
- Es gibt Frageadverbien, mit denen du eine Ergänzungsfrage einleiten kannst.
- Manche Adverbien kannst du steigern, zum Beispiel sehr – mehr – am meisten.
- Andere Adverbien steigerst du, indem du sie mit „weiter“ und „am weitesten“ verbindest, zum Beispiel draußen – weiter draußen – am weitesten draußen.
- Du kannst Adjektive und Adverbien voneinander unterscheiden, indem du sie vor das Nomen stellst – ergibt der Satz dann noch Sinn und verändert sich das Wort, ist es ein Adjektiv.
- Adverbien sind nämlich nicht flektierbar – behalten also immer ihre Form.
Adverbien nennst du auch …