Deutsch - Substantive
Wenn du wissen willst, was Substantive sind und wie du sie verwendest, dann bist du hier genau richtig. Das Video hilft dir beim Einstieg ins Thema.
Was sind Substantive: Beispiele, Hilfen, Erklärungen
Du nimmst sie in die Hand, du siehst sie mit deinen Augen, du isst oder kaufst sie – du kannst auch über sie nachdenken oder träumen. Substantive sind eine der wichtigsten Wortgruppen in der deutschen Sprache. Sie stellen das Hauptwort eines Satzes dar – und können mit all deinen Sinnen wahrgenommen werden. Substantive (auch Nomen, Namenswort, Hauptwort oder Dingwort bezeichnet) sind Lebewesen, Gegenstände, Orte oder auch Vorstellungen und Ideen.
Beispiel:
- Biene – Lebewesen
- Kino - Ort oder Gebäude
- Berlin - Stadt
- Fantasie - Vorstellung
- Rose - Blume
- Liebe - Konzept oder Emotion
- Stuhl - Gegenstand
- Freundin - Person
Wenn du also einen über Subjekt und Prädikat hinausgehenden Satz bildest (Beispiel: Ich gehe), wirst du ein Substantiv in einen Satz einbauen (Beispiel: Ich gehe …ins Kino …zu meinem Freund … nach Berlin etc.). Du merkst schon, dass der richtige Umgang mit Hauptwörtern wichtig für deine Sprachkenntnis ist.
Substantive erkennen: Eine Definition
Es gibt ein paar grundsätzliche – aber auch leichte – Regeln, die für alle Substantive zutreffen: Sie werden immer großgeschrieben. Und sie werden immer dekliniert. Dabei veränderst du ihre Form in Geschlecht (Genus), Anzahl (Numerus) und Fall (Kasus). Nicht zwangsläufig, aber doch recht häufig, wechselt beim Deklinieren auch der zugehörige Artikel („der”, „die”, „das”). Er kann sogar auch entfallen.
Substantive sind Worte, die ein konkretes oder abstraktes Objekt oder Konzept benennen. Sie können als Nomen, Name oder Pronomen Anwendung finden.
Beispiele:
- Das Haus ist sehr schön geworden.
- bezeichnet einen Ort oder Gegenstand.
- Lass uns mal wieder nach Berlin fahren.
- bezeichnet einen Ort oder ein Ziel.
- Ich mag meine Eltern.
- bezeichnet einen Personenkreis.
- Sein Stuhl wackelt schon seit Tagen.
- bezeichnet einen Gegenstand oder ein Konzept.
- Liebe treibt uns alle an.
- bezeichnet eine Emotion oder ein Konzept.
- Dafür reichte seine Fantasie nicht aus.
- bezeichnet eine Vorstellung.
- Der Hund wackelt mit seinem Schwanz.
- bezeichnet ein Lebewesen oder Körperteil.
Am Beispiel „Hund” lässt sich auch die zuvor erwähnte Änderung des Artikels sehr gut beschreiben. Bei einer Deklination wechselt der Artikel „der” (Hund –› hier: Nominativ) in „des” (Hundes –› hier: Genitiv) oder „dem” (Hund –› hier: Dativ) und „den” (Hund –› hier: Akkusativ). Da es „der Hund“ heißt, ist das Geschlecht männlich und in der Einzahl. Weitere Details und eine Tabelle findest du unter „Deklination des Substantivs”.
Untergruppe: Kompositum
Bei der Definition des Substantivs darf der Hinweis nicht fehlen, dass es in Deutsch auch viele zusammengesetzte Substantive gibt. Das sind Hauptworte, die aus zwei oder drei Worten gebildet werden – und so zu einem ganz neuen Wort werden. Man nennt sie Komposita.
Beispiele für zwei Substantive:
- das Fahrrad + der Weg = der Fahrradweg
- die Anklage + die Bank = die Anklagebank
- der Apfel + der Baum = der Apfelbaum
Beispiele für Adjektiv + Substantiv:
- kühl + Schrank = der Kühlschrank
- billig + Preis = der Billigpreis
- bunt + Stift = der Buntstift
Beispiele für Verb + Substantiv:
- fahr(en) + Rad = das Fahrrad
- brat(en) + Kartoffeln = die Bratkartoffeln
- liege(n) + Stuhl = der Liegestuhl
Bedeutungsgruppen von Substantiven
Wie du schon in der kurzen Einleitung gelesen hast, gibt es zwei Gruppen von Substantiven. Die einen bedeuten etwas Konkretes (also etwas Greifbares), die anderen etwas Abstraktes (Dinge, die du nicht anfassen kannst). Es geht also um die Bedeutung. Hier findest du nun alle Informationen zu diesen beiden sogenannten Bedeutungsgruppen.
1. Konkreta
Wenn du etwas mit deinen Sinnen wahrnehmen kannst, dann sind das Konkreta. Dazu gehören auch Ideen aus dem Reich der Phantasie, die jedoch (in Filmen oder Erzählungen) als real angesehen werden (Riesen oder Elfen).
- Eigennamen (bezieht sich auf Lebewesen, Orte und/oder Gegenstände)
- Los Angeles, Frauke, Apfelsine, Teller
- Los Angeles, Frauke, Apfelsine, Teller
- Gattungsnamen (bezieht sich ebenfalls auf Lebewesen oder Gegenstände)
- Tür, Rad, Tafel, Obst
- Tür, Rad, Tafel, Obst
- Stoffnamen (bezieht sich auf Dinge, die zwar messbar, aber nicht direkt zählbar sind)
- Kaffee, Feuer, Wasser, Luft
- Kaffee, Feuer, Wasser, Luft
- Sammelnamen (bezieht sich u.a. auf eine Anzahl von Lebewesen oder Dingen)
- Backwaren, Mode, Wetter, Medien
2. Abstrakta
Substantive müssen nicht zwangsläufig „greifbar” sein, sie beschreiben auch „Konstrukte”, also Emotionen, Ideen oder Zustände. Diese Kategorie heißt Abstrakta.
- Gefühle
- Freude, Liebe, Wut
- Freude, Liebe, Wut
- Beziehungen
- Beziehung, Freundschaft, Verwandtschaft
- Beziehung, Freundschaft, Verwandtschaft
- Eigenschaften
- Empathie, Klugheit, Humor
- Empathie, Klugheit, Humor
- Zustände
- Hunger, Müdigkeit, Stress
- Hunger, Müdigkeit, Stress
- Wissenschaften und Künste
- Chemie, Literatur, Film
- Chemie, Literatur, Film
- Vorgänge
- Verpackung, Zubereitung, Messung
Für beide Kategorien gibt es noch eine Besonderheit, die du unbedingt kennen musst: den Nullartikel. Diese Bezeichnung steht dafür, dass bei Berufsbezeichnungen, bei Länder- und Städtenamen und Eigennamen von Personen der Artikel weggelassen wird.
Beispiel:
Richtig: Ich heiße Mark William.
Falsch: Ich heiße der Mark William.
Beispiel:
Richtig: Ich mache mir Sorgen über Morgen.
Falsch: Ich mache mir die Sorgen über das Morgen.
Beispiel:
Richtig: Pilot war immer mein großer Berufstraum.
Falsch: Der Pilot war immer mein großer Berufstraum.
Beispiel:
Richtig: Morgen reise ich nach Frankfurt.
Falsch: Morgen reise ich nach das Frankfurt.
Erklärung: So werden Substantive dekliniert
Wenn du dich jetzt mit der Deklination von Substantiven befasst, dann merk dir gleich zu Beginn: Es gibt drei Klassen, in die Substantive unterteilt werden:
- Starke Deklination
- Schwache Deklination
- Gemischte Deklination
Für die Frage nach den jeweiligen Fällen nutze die W-Fragen:
Nominativ - Frage nach Was? oder Wer?
Genitiv - Fragen nach Wessen?
Dativ - Fragen nach Wem?
Akkusativ - Frage nach Wen? oder Was?
Wie und warum die drei Klassen unterschieden werden (müssen), lernst du jetzt durch die folgenden Beispiele und Tabellen. Im Prinzip ist das gar nicht schwer, aber du musst dich genau konzentrieren und die Endungen auswendig lernen!
1) Starke Deklination
Hierbei handelt es sich um eine normale Deklination. Das bedeutet: Sie trifft auf die allermeisten Substantive zu.
Singular:
Genus | Nominativ |
Maskulinum | der Hund |
Femininum | die Maus |
Neutrum | das Tuch |
Genus | Genitiv |
Maskulinum | des Hund(e)s |
Femininum | der Maus |
Neutrum | des Tuch(e)s |
Genus | Dativ |
Maskulinum | dem Hund |
Femininum | der Maus |
Neutrum | dem Tuch |
Genus | Akkusativ |
Maskulinum | dem Hund |
Femininum | die Maus |
Neutrum | das Tuch |
1) Nur der Genitiv verändert sich – und das auch nur in Maskulinum und Neutrum. Die Endung lautet dann „-(e)s”.
2) Im Feminium haben alle Fälle die gleiche Form.
Plural:
Genus | Nominativ |
Maskulinum | die Hunde |
Femininum | die Mäuse |
Neutrum | die Tücher |
Genus | Genitiv |
Maskulinum | der Hunde |
Femininum | der Mäuse |
Neutrum | der Tücher |
Genus | Dativ |
Maskulinum | den Hunden |
Femininum | den Mäusen |
Neutrum | den Tüchern |
Genus | Akkusativ |
Maskulinum | die Hunde |
Femininum | die Mäuse |
Neutrum | die Tücher |
1) Nur der Dativ verändert sich. Die neue Endung lautet „-n”
2) Aus den Vokalen „a”, „o” und „u” werden zumeist die Umlaute „ä”, „ö” und „ü”.
2) Schwache Deklination
Singular:
Genus | Maskulinum | Femininum |
Nominativ | der Kunde | die Kundin |
Genitiv | des Kunden | der Kundin |
Dativ | dem Kunden | der Kundin |
Akkusativ | den Kunden | die Kundin |
1) Nur maskuline und feminine Substantive werden schwach dekliniert – und hier auch nur wenige.
2) Mit Ausnahme des Nominativs enden alle Maskulinum-Fälle auf „-en”
3) Im Femininum bleiben alle Fälle im Singular gleich.
Plural:
Genus | Maskulinum | Femininum |
Nominativ | die Kunden | die Kundinnen |
Genitiv | der Kunden | der Kundinnen |
Dativ | den Kunden | den Kundinnen |
Akkusativ | die Kunden | die Kundinnen |
1) Nur maskuline und feminine Substantive werden schwach dekliniert – und hier auch zur wenige.
2) Im Pural enden alle Fälle im Maskulinum und Femininum auf „-en“ – zudem wird das „n” im Femininium verdoppelt.
3) Gemischte Deklination
Singular:
Genus | Maskulinum | Femininunm |
Nominativ | der Garten | das Auge |
Genitiv | des Gartens | des Auges |
Dativ | dem Garten | dem Auge |
Akkusativ | den Garten | das Auge |
1) Gemischte Deklinationen finden nur bei Substantiven im Maskulinum und Neutrum Anwendung. Im Genitiv haben sie die Endung „-(e)s”. In allen anderen Fällen bleiben sie in der gleichen Form.
Plural:
Genus | Maskulinum | Neutrum |
Nominativ | die Gärten | die Augen |
Genitiv | der Gärten | der Augen |
Dativ | den Gärten | den Augen |
Akkusativ | die Gärten | die Augen |
1) Gemischte Deklinationen finden nur bei Substantiven im Maskulinum und Neutrum Anwendung. Sie haben im Plural in allen Fällen die Endung „-en”.
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Nachdem du jetzt also weißt, in welche Deklinations-Kategorien Substantive unterschieden werden, musst du dich noch mit den jeweiligen Artikeln und den Veränderungsformen (1. Genus, 2. Numerus und 3. Kasus) befassen.
1. Genus
Maskulinum - der Artikel lautet „der”.
- Beispiele:
der Raum, der Hammer, der Vater, der Computer
Femininum - der Artikel lautet „die”.
- Beispiele:
die Schwester, die Geige, die Katze, die Erdbeere
Neutrum - der Artikel lautet „das”.
- Beispiele:
das Kino, das Register, das Licht, das Meer
Falle nicht auf einen Trick in der deutschen Sprache herein! Das biologische Geschlecht entscheidet nicht über das Genus. Am Beispiel von „das Mädchen” siehst du, dass ein Mädchen zwar offensichtlich weiblich ist, aber das grammatikalische Geschlecht Neutrum ist. Weitere Beispiele: die Hose / der Rock / der Bikini / die Badehose.
2) Numerus
Auch bei der Anzahl, also dem Numerus, musst du genau aufpassen. Wie eigentlich immer wird hier zwischen Singular und Plural unterschieden. Doch bedenke, dass bei maskulinen und neutralen Substantiven auch der Artikel wechselt. Einzig beim Femininum bleibt der Artikel identisch.
- Beispiele:
- der Hund - die Hunde
- das Feuer - die Feuer
- das Gewicht - die Gewichte
Es gibt einen weiteren Sonderfall, den du nur auswendig lernen kannst. Die Grammatik spricht von Pluraletantum, wenn Substantive eigensetzt werden, die es nur im Plural (Mehrzahl) gibt. Sie lauten z.B. Kosten, Allüren, Wehen, Leute, Manieren.
Zudem existiert auch das Singularetantum. Damit gemeint sind Substantive, die nur in der Einzahl (Singular) genutzt werden können: Ärger, Wut, Durst, Hunger etc.
3) Kasus
Über den Kasus, also den richtigen Fall, hast du hier schon viel gelernt. Bei der Substantiv-Deklination wird also zwischen Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ unterschieden. Dass sich der Artikel dabei ändert, ist in dieser Lektion schon mehrfach thematisiert worden. Hier erfährst du jetzt, wie du in jedem Falle den Kasus herausfinden kannst. WICHTIG: Es kommen wieder die W-Fragen zum Einsatz!
Beispiele:
- Nominativ:
- Der Junge hat drei Trainer.
Frage: Wer hat drei Trainer?
Antwort: Der Junge.
- Der Junge hat drei Trainer.
- Genitiv:
- Die Tasche des Mathelehrers ist schon sehr alt.
Frage: Wessen Tasche ist schon sehr alt?
Antwort: Die des Lehrers.
- Die Tasche des Mathelehrers ist schon sehr alt.
- Dativ:
- Der Vater gibt dem Jungen mehr Taschengeld.
Frage: Wem gibt der Vater mehr Taschengeld?
Antwort: Dem Jungen.
- Der Vater gibt dem Jungen mehr Taschengeld.
- Akkusativ:
- Die Mutter gab dem Mädchen das Taschengeld.
Frage: Was gab die Mutter dem Mädchen?
Antwort: Das Taschengeld.
- Die Mutter gab dem Mädchen das Taschengeld.
Funktionen des Substantivs
Substantive werden auch als Hauptwort bezeichnet – das heißt aber auch, das sie in mehreren Funktionen in einem Satz auftauchen können. Es ist möglich, dass sie Subjekt, Objekt oder Attribut sein können – sogar als adverbiale Bestimmung treten sie auf. Die folgende Tabelle wird dir das Kennenlernen der unterschiedlichen Varianten – also der Satzglieder – ermöglichen:
Subjekt | |
Erläuterung | Ein Subjekt ist die Wortart, die den Handelnden oder das Handelnde eines Satzes beschreibt. |
Beispielsatz | Der Lehrer ist heute ziemlich anstrengend. |
Objekt | |
Erläuterung | Ein Objekt hat eine ergänzende Funktion. Es unterstützt das Subjekt - und steht meist im Dativ oder Akkusativ. |
Beispielsatz | Michi braucht die Ruhe. |
Attribut | |
Erläuterung | Weiterführende Informationen zu anderen Substantiven werden von den Attributen geliefert. |
Beispielsatz | Im Hof der Nachbarn kläfft ein kleiner Hund. |
Adverbiale Bestimmung | |
Erläuterung | Diese Bestimmungen bilden Zusatzinformationen zu einer Aktion, sie erläutern das Geschehen. |
Beispielsatz | Silvie liegt auf dem Stuhl und sonnt sich. |
Substantive erkennen: Leicht gemacht!
Jetzt weißt du schon, dass es manchmal etwas schwierig sein kann, dass Substantiv zu lokalisieren. Wenn du mal unsicher bist, hilft dir ein alter Trick. Die Mehrzahl der deutschen Substantive endet auf den gleichen Endungen. Das heißt, wenn du die folgenden Endungen siehst, dann weißt du, dass du auf der richtigen Spur bist:
Beispiele für Endungen
- …-mut - Unmut
- …-heit - Klugheit
- …-sal - Schicksal
- …-ling - Frühling
- …-tum - Reichtum
- …-ung - Wanderung
- …-schaft - Freundschaft
- …-nis - Finsternis
- …-keit - Fröhlichkeit
Weitere Erkennungshilfen sind:
- Bestimmte oder unbestimmte Artikel: „der”, „die”, „das”, „ein”, „eine” etc.
- Possessiv- oder Demonstrativpronomen: mein „seine”, „dieser”, „diese” etc.
- Adjektive wie „klein”, „groß”, „laut”, „bunt” etc.
Zusammenfassung
Jetzt hast du alles gelesen, was es über Substantive zu wissen gibt. Ja, leider ist nicht alles regelhaft, manches musst du auch schlicht auswendig lernen. Aber grundsätzlich kannst du schon Sicherheit darin finden, dass Substantive groß geschrieben werden, Dinge, Menschen, Tiere, Pflanzen oder abstrakte Ideen sind und im Numerus, Genus und Kasus dekliniert werden.
Du musst dich auch daran erinnern, dass Substantive in Konstrukta und Abstrakta unterteilt sind – also Dinge und Personen, die du mit allen Sinnen wahrnehmen kannst (Konstrukta) oder Sachverhalte und Empfindungen (Abstrakta).
Zudem gibt es sogenannte Komposita, also zusammengesetzte Substantive, die aus zwei Nomen, aus einem Verb und Nomen, sowie einem Adjektiv und Nomen gebildet werden. Wenn du alles das beachtest, wirst du schon bald mit Substantiven bestens auskennen.
Teste dein Wissen
Welches der folgenden Substantive gehört der Gruppe der Abstrakta an?