Deutsch - Nominativ

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Syntaktische und semantische Funktionen - Nominativ, Vokativ mit Katrin

Nominativ einfach erklärt

Im Deutschen gibt es 4 Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Der Nominativ ist der 1. Fall (Kasus). Dieser spielt in der deutschen Grammatik eine wichtige Rolle, denn er zeigt das Subjekt in einem Satz an. Zudem bildet er die Basis für die Deklination anderer Wortarten, denn auch Artikel, Adjektive und Pronomen müssen sich in einem Satz an den Nominativ anpassen. 

Mit Beispielen wird die Funktion des Nominativs erläutert. Wie kannst du ihn erkennen? Außerdem zeigen wir, wie du den Nominativ in den jeweiligen Wortarten richtig deklinierst und geben eine ausführliche Erläuterung zu seiner Anwendung. 

Definition

Der Nominativ gibt die Beziehung des Nomens zu den anderen Satzgliedern an und kennzeichnet das Subjekt in einem Satz. Das Subjekt des Satzes ist die Person oder die Sache, die handelt oder über die gesprochen wird. Das Subjekt bleibt dabei in seiner Grundform stehen.

  • Meine Mutter hat einen Kuchen gebacken. 

-> „Mutter“ ist das Subjekt des Satzes, das die Handlung (backen) ausführt. 

  • Wir fahren mit dem Bus zur Schule. 

 -> „Wir“ ist das Subjekt, das die Handlung (fahren) ausführt. Dieses Beispiel zeigt, dass der Nominativ nicht nur für Substantive, sondern auch für Personalpronomen verwendet wird, um das Subjekt in einem Satz zu kennzeichnen. 

Wie deutlich wird, steht das Subjekt im 1. Kasus meistens an der ersten Stelle in einem Satz. Jedoch ist dies nicht immer der Fall.

  • „Zur Schule fahren wir mit dem Bus.“

-> Wenn ein anderer Satzteil betont werden soll, kann das Subjekt im 1. Fall auch an verschiedenen Stellen in einem Satz platziert sein. 

Wie wird nach dem Nominativ gefragt?

Der Nominativ wird auch als „Wer-Fall“ bezeichnet, denn du kannst ihn mit den Fragewörtern „Wer?“ oder „Was?“ ermitteln. Mit der Frage „Wer?“ wird nach der Person gefragt, die etwas macht. Ist das Subjekt eine Sache, lautet die Frage „Was?“. 

  • Meine Schwester schläft.
    Frage: Wer schläft?
    Antwort: Meine Schwester
  • Das Auto fährt die Straße entlang.
    Frage: Was fährt die Straße entlang?
    Antwort: Das Auto

Du kannst dir auch andere Satzglieder anschauen, um nach dem Subjekt zu fragen. Das Subjekt steht in einer engen Verbindung zum Verb, welches immer ein Subjekt braucht, das im 1. Fall steht.

  • Das Kind weint.
    Frage: Wer weint?
    Antwort: Das Kind

Wenn es in einem Satz nichts und niemanden gibt, nach dem gefragt werden kann, dann kann das Wort „es“ als Subjekt eingesetzt werden. 

  • Es regnet.“

Deklination im Nominativ

Im Nominativ werden Artikel, Pronomen und Adjektive an den Kasus angepasst. Dieser Vorgang wird als Deklination bezeichnet.

1. Deklination des Adjektivs

Bei Adjektiven wird zwischen einer starken und schwachen Deklination unterschieden. 
Wenn vor dem Adjektiv kein Begleiter (Artikel oder Pronomen) steht, wird das Adjektiv stark dekliniert.


Maskulinum Femininum Neutrum
Singularschneller (Schritt)gute (Note)neues (Auto)
Pluraltiefe (Stimmen)

Wenn vor dem Adjektiv der bestimmte Artikel (der/die/das) oder Pronomen stehen, wird von einer schwachen Deklination des Adjektivs gesprochen. 


Maskulinum Femininum Neutrum
Singularder schnelle (Schritt)die gute (Note)das neue (Auto)
Pluraldie tiefen (Stimmen)

2. Deklination des Artikels

Auch bestimmte (der/die/das) und unbestimmte Artikel (ein/eine) als Begleiter von Substantiven werden nach dem Kasus angepasst. 


Maskulinum Femininum Neutrum
Singularder Vaterdie Tochterdas Kleid

ein Vatereine Tochterein Kleid
Pluraldie Hände


-

-> In der deutschen Sprache gibt es keinen unbestimmten Artikel im Plural. Daher wird an dieser Stelle ein „Nullartikel“ verwendet. 

3. Deklination des Pronomens

Die Pronomen im Nominativ behalten ihre Grundformen:


SingularPlural
Personalpronomenich, du, er, sie, eswir, ihr, sie
Possessivpronomenmein, dein, sein, ihr, seinunser, euer, ihr


-> Personalpronomen und Possessivpronomen ersetzen ein Nomen und beziehen sich entweder auf Personen oder Dinge oder sie zeigen den Besitz einer Person oder einer Sache an. 

  • Er ist Arzt.“
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Funktionen des Nominativs

1. Als Subjekt im Satz

Die bekannteste und wichtigste Funktion des Nominativs ist die Kennzeichnung des Subjekts in einem Satz. Das Subjekt steht immer im Nominativ

  • Das Kind trinkt Saft.

2. Als Apposition im Satz

Bei einer Apposition handelt es sich um einen Zusatz, der einen anderen Satzteil näher bestimmt. Wenn das Subjekt eines Satzes näher bestimmt wird, steht die Apposition ebenso wie das Subjekt im Nominativ

  • Meine Freundin, eine talentierte Künstlerin, hat heute Abend eine Ausstellung.

-> Die Apposition „talentierte Künstlerin“ erläutert das Subjekt „Freundin“ näher, indem diese zusätzliche Informationen gibt.

3. Als Prädikativ zum Subjekt

Das Prädikativ im Nominativ bestimmt das Subjekt näher oder dient dazu, das Subjekt gleichzusetzen. Wenn ein Prädikativ zum Subjekt im Nominativ steht, wird daher auch vom Gleichsetzungsnominativ gesprochen. 

Der Gleichsetzungsnominativ tritt nur bei bestimmten Verben auf: werden, sein und bleiben (sowie deren Konjugationen).

  • Die Party wird das Highlight.
  • Pizza bleibt mein Lieblingsessen. 

4. Als Anrede

Der Nominativ kann auch zur direkten Anrede von Personen verwendet werden und wird auch als „Anredenominativ“ bezeichnet. Er wird durch Kommata vom restlichen Satz abgetrennt. Es handelt sich um eine zusätzliche Anrede, die den Satz ergänzt.

  • Alles Gute zum Geburtstag, Lisa.
  • Liebe Kundinnen und Kunden, wir möchten Ihnen unser neues Produkt vorstellen.

5. Als absoluter Nominativ

Der absolute Nominativ bezeichnet eine Form des unvollständigen Satzes, auch Ellipse genannt. Dabei handelt es sich um einen Zusatz, der im Nominativ steht und durch Gedankenstriche oder Kommata vom restlichen Satz abgetrennt ist. 

Der absolute Nominativ bezieht sich auf den gesamten restlichen Satz. Er dient dazu, einen Sachverhalt oder eine Situation prägnant zu benennen. 

  • Julian hatte sich, eine schwere Entscheidung, um ein Praktikum im Ausland beworben.



Zusammenfassung

Definition

  • Der Nominativ ist der 1. Fall (Kasus). Er gibt die Beziehung des Nomens zu den anderen Satzgliedern an und kennzeichnet das Subjekt in einem Satz. 
  • Der Nominativ wird auch als „Wer-Fall“ bezeichnet (Frage: „Wer?“ oder „Was?“). 
  • Der Nominativ wird auch für Personalpronomen verwendet, um das Subjekt in einem Satz zu kennzeichnen. 
  • Verben erfordern immer ein Subjekt im Nominativ
  • Wenn es niemanden gibt, nach dem gefragt werden kann, wird das Wort „es“ als Subjekt verwendet. 

Deklination

Deklination des Adjektivs

  • Starke Deklination: Kein Begleiter (Artikel oder Pronomen) vor dem Adjektiv.
  • Schwache Deklination: Ein bestimmter Artikel oder Pronomen stehen vor dem Adjektiv.

Deklination des Artikels

  • Bestimmte und unbestimmte Artikel als Begleiter von Substantiven werden nach dem Kasus angepasst. 
  • In der deutschen Sprache gibt es keinen unbestimmten Artikel im Plural. 

Deklination des Pronomens

  • Pronomen im Nominativ behalten ihre Grundformen

Funktionen 

Als Subjekt im Satz

  • Die bekannteste und wichtigste Funktion des Nominativs ist die Kennzeichnung des Subjekts in einem Satz. 

Als Apposition im Satz

  • Bei einer Apposition handelt es sich um einen Zusatz, der einen anderen Satzteil näher bestimmt. 
  • Wenn das Subjekt eines Satzes näher bestimmt wird, steht die Apposition ebenso wie das Subjekt im Nominativ

Als Prädikativ zum Subjekt

  • Das Prädikativ im Nominativ ergänzt und erklärt das Subjekt, indem es zusätzliche Informationen gibt (auch Gleichsetzungsnominativ).  Dieser tritt nur bei bestimmten Verben auf: werden, sein und bleiben (sowie deren Konjugationen).

Als Anrede

  • Der Nominativ kann zur direkten Anrede von Personen verwendet werden (auch „Anredenominativ“). Er wird durch Kommata vom restlichen Satz abgetrennt. Es handelt sich um eine zusätzliche Anrede, die den Satz ergänzt

Als absoluter Nominativ

  • Der absolute Nominativ bezeichnet eine Form des unvollständigen Satzes (Ellipse). Dabei handelt es sich um einen Zusatz, der sich auf den gesamten restlichen Satz bezieht. 
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