Überwintern von Säugetieren
Wir Menschen können im Winter nicht erfrieren. Unsere Kernkörpertemperatur von ca. 38° Celsius bewahrt uns davor zu vereisen. Dennoch gibt es verschiedene Gründe, warum wir frieren (ungeeignete Kleidung, schlechte Durchblutung, geringer Muskelanteil, …). Wie gerne würde manch einer von uns lieber in die Sonne fliegen, wie die Vögel es tun? Viele Säugetiere, wie auch die Vögel, halten ihre Körpertemperatur überwiegend gleich, Ausnahmen sind hierbei z. B. Fieber. Deshalb nennt man sie homoiotherm (gleichwarm). Um die Temperatur aufrecht zu halten, müssen Stoffwechselaktivitäten viel Arbeit leisten. Durch diese Arbeit verbraucht der Körper Energie, die in Form von Essen, also Kohlenhydraten (Zucker), wieder aufgefüllt wird.
Doch viele Tiere können nicht ihre Körpertemperatur konstant (gleich) halten wie wir. Deshalb passen sich die Tiere der Jahreszeit an, indem sie verschiedene Überwinterungsmechanismen anwenden. Tiere, die dabei ihre Temperatur ändern, werden poikilotherm genannt.
Generell werden 3 Überwinterungstypen unterschieden:
- Winterschlaf (Hibernation)
- Winterruhe
- Winterstarre
- Zu den winterschlafhaltenden Tieren gehören Igel, Fledermaus oder Murmeltier. Dies ist ein lang andauernder Ruhezustand. Tiere senken bereits im Herbst ihre Temperatur stark ab, die Atmung, die Stoffwechselvorgänge und der Puls verlangsamen sich. Mehrere Tiere suchen sich einen sicheren, kältegeschützten Unterschlupf und füllen ihn mit Ästen, Heu o.ä. Es werden nur wenige und kurze Schlafpausen gemacht. Benötigte Energie wird aus dem Fettdepot, im Sommer aufgenommen, entnommen. Häufige Schlafunterbrechungen benötigen viel Energie, da der Körper aufgewärmt wird, daher können diese Tiere verhungern, wenn sie zu oft aufgeweckt werden. Die Schlafphasen sind sehr verschieden, können, zwischen den kurzen Wachphasen, eine oder mehrere Wochen dauern.
- Waschbären, Dachse oder Eichhörnchen halten Winterruhe. Ähnlich dem Winterschlaf werden kurze Pausen eingelegt, in denen das Tier essen oder Urin und Kot abgeben kann. Das sind zumeist Säuger. Auch hier werden Stoffwechselaktivitäten herabgesenkt, doch der Unterschied ist dabei, dass die Körpertemperatur annähernd gleichbleibt.
- Insekten, Schnecken, Amphibien (Frösche) und Reptilien (Schlangen) erstarren vollkommen, wenn es kälter wird. Zu dieser Gruppe gehören die poikilothermen Tiere. Sie wachen nur von allein auf, wenn die Außentemperatur dies zulässt. Die Kältestarre wird mit sinkender Temperatur eingeleitet, unabhängig von Monat oder Jahreszeit. Ist die Temperstur zu tief, dann sterben die Tiere. Sämtliche Vorgänge im Körper, Atmung, Puls und Stoffwechsel, werden auf ein Minimum gesenkt. Nahrung wird nicht aufgenommen und Bewegungen finden nicht statt. Winterstarren können 3 oder bis zu 6 Monate andauern.