Du kannst bestimmt Bäume zeichnen. Dabei entstehen immer mehr Abzweigungen und Äste. Dies kannst du auch für die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten benutzen.
Möchte man die Wahrscheinlichkeit eines mehrstufigen Zufallsversuchs finden, so eignen sich Baumdiagramme sehr gut.
Als Beispiel betrachten wir das 3-malige Werfen einer Münze. Im Diagramm steht k für Kopf und z für Zahl. Die Zahlen im Diagramm beschreiben jeweils die Wahrscheinlichkeit.
Folgt man einem der Pfade (seltener: Äste) des Baumdiagramms, so erhält man am Ende immer einen möglichen Ausgang des Experiments. Außerdem erhält man die dazugehörige Wahrscheinlichkeit des Ausgangs.
Hier gilt es zwei Regeln zu merken, die sogenannten Pfadregeln:
Möchte man die Wahrscheinlichkeit eines mehrstufigen Zufallsversuchs finden, so eignen sich Baumdiagramme sehr gut.
Als Beispiel betrachten wir das 3-malige Werfen einer Münze. Im Diagramm steht k für Kopf und z für Zahl. Die Zahlen im Diagramm beschreiben jeweils die Wahrscheinlichkeit.
Folgt man einem der Pfade (seltener: Äste) des Baumdiagramms, so erhält man am Ende immer einen möglichen Ausgang des Experiments. Außerdem erhält man die dazugehörige Wahrscheinlichkeit des Ausgangs.
Hier gilt es zwei Regeln zu merken, die sogenannten Pfadregeln.
Es gilt:
Anschaulich:
Es sind Kugeln in der Urne, also gibt es beim ersten Zug Möglichkeiten. Beim zweiten Zug (die Kugel wurde zurückgelegt) sind es wieder die gleichen Möglichkeiten usw. bis zum -ten Zug. Daher gibt es Möglichkeiten.
Beispiel: Wie viele Möglichkeiten gibt es, mit den Zahlen von 0 bis 9 eine 4-stellige Vorwahl zu entwickeln?
Es gibt 10 verschiedene Ziffern zur Auswahl. Diese werden kombiniert. Es gilt also . Wir möchten davon auswählen:
Daher gibt es 10 000 verschiedene Vorwahlen.
Das Modell passt deshalb zu dieser Aufgabe, weil die Reihenfolge bei der Telefonnummer eine Rolle spielt und weil eine Ziffer mehrmals verwendet werden darf.
Es gilt:
Anschaulich:
Es sind Kugeln in der Urne, also gibt es beim ersten Zug Möglichkeiten. Beim zweiten Zug ist eine Kugel weniger enthalten, also nur noch Möglichkeiten, beim nächsten Zug usw. bis zum -ten Zug. Die Formel lässt sich anschließend mit der Fakultät zusammenfassen.
Beispiel: Wie viele Möglichkeiten gibt es das Wort SPORT anzuordnen?
Da SPORT fünf verschiedene Buchstaben beinhaltet gilt . Da das Wort auch 5 Buchstaben lang ist gilt .
Gesucht ist also die Anzahl aller möglichen Vertauschungen (Permutationen) von 5 Objekten:
Daher gibt es 120 verschiedene Anordnungen der Buchstaben SPORT.
Das Modell passt deshalb zu dieser Aufgabe, weil die Reihenfolge bei der Bildung der Wörter eine Rolle spielt und weil kein Buchstabe öfter verwendet werden darf, als er bereits vorkommt.
Beachte: , die Fakultät der 0 ist mit 1 definiert.
Es gilt:
Anschaulich:
ergibt sich einfach aus . Der einzige Unterschied ist die Berücksichtigung der Ziehungsreihenfolge. Jedes Element aus ist daher -mal in enthalten, nämlich in all seinen möglichen Vertauschungen (Permutationen). Das heißt, die . Vielen Permutationen müssen ‚herausdividiert‘ werden. Das Ergebnis ist der Binomialkoeffizient über .
Beispiel: Auf 15 Personen werden 3 Karten für das Kino verteilt. Auf wie viele Arten können die Karten verteilt werden, wenn jeder höchstens eine Karte erhält und sich die Karten auf nicht nummerierte Sitzplätze beziehen?
15 Karten werden verteilt, daher gilt . Sie werden auf 3 Personen verteilt, also gilt . Mit oben genannter Formel folgern wir:
Daher gibt es 455 verschiedene Anordnungen die Karten zu verteilen.
Das Modell passt deshalb zu dieser Aufgabe, weil die Reihenfolge bei der Verteilung der Karten keine Rolle spielt (die Sitze sind nicht nummeriert, legen also keine Sitzreihenfolge fest) und weil keine Person mehr als ein Ticket erhalten kann.
Es gilt:
Beispiel: In einer Bäckerei werden vier verschiedene Kuchensorten, die in ausreichender Menge vorhanden sind (daher „mit Zurücklegen“), verkauft. Wie viele Kombinationsmöglichkeiten gibt es, wenn man sieben Stücke kaufen möchte?
Es gibt vier Kuchensorten, daher gilt ; sieben Stücke sollen gekauft werden, also folgt .
Da Wiederholungen möglich sind, man also z. B. mehrere Stücke Erdbeerkuchen kaufen kann, es aber egal ist, in welcher Reihenfolge man sie kauft, kann man hier das Urnenmodell IV mit Ergebnismenge wählen:
Oft ist es in der Stochastik nötig, die Kardinalität (Mächtigkeit) von Mengen zu betrachten, oft als Anzahl von Möglichkeiten.
Ein Urnenmodell ist ein Gedankenexperiment. Man stellt sich eine Urne vor, in der Kugeln liegen. Jede Kugel hat die gleiche Wahrscheinlichkeit gezogen zu werden und alle Kugeln sind voneinander unterscheidbar. Will man nun eine Anzahl von Kugeln ziehen , gibt es vier Möglichkeiten das Experiment durchzuführen:
Die Mengen, welche alle möglichen Ziehungsergebnisse enthalten, nennen wir und mit folgendem Schema:
mit Zurücklegen | ohne Zurücklegen | |
mit Beachten der Reihenfolge | ||
ohne Beachten der Reihenfolge |
Jedes dieser möglichen Modelle hat ein eigenes Wiki mit entsprechendem Namen.
Hier soll nochmal ein Wahrscheinlichkeitsexperiment mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten der Ergebnisse in einer mehrstufigen Variante betrachtet und per Baumdiagramm nachvollzogen werden.
Beispielaufgabe:
Ausgehend von einer Klasse mit 30 Kindern (18 Mädchen, 12 Jungen), ruft der Lehrer nacheinander drei (Wiederholungen möglich) Kinder an die Tafel, wobei jedes Kind die gleiche Chance hat dran zu kommen. Wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass…
a) … genau 2 Jungen an die Tafel müssen.
b) … es mindestens 2 Mädchen trifft.
Vorüberlegung: Ein mögliches Baumdiagramm könnte so aussehen.
Die blau gefärbten Ergebnisse sind hierbei für a) relevant, die roten für b). Die Pfadadditionsregel liefert:
a) %
b) %
Mehrstufige Zufallsexperimente Baumdiagramm
Schwierigkeitsgrad -1
Arbeitsblatt-Nr. 5556
Baumdiagramme
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 625
Schwierigkeitsgrad 1
Arbeitsblatt-Nr. 6774
Mehrstufige Zufallsexperimente
Baumdiagramm
Serie 04 / Schwierigkeitsgrad 1
Aufgabe 1
a) dass zweimal Kopf kommt.
b) dass einmal Kopf und einmal Zahl c) kommt.
c) dass wenn beim ersten Wurf Kopf war anschließend Zahl kommt
Aufgabe 2
Aufgabe 3
Deine Eltern möchten in den Park zum Spazieren gehen. Du schlägst vor, dass ihr darum spielt, ob du mitgehen musst, mit einem üblichen Würfel beschriftet von 1 bis 6. Bei einer 4 oder 6 gehst du mit, bei den anderen Zahlen darfst du zuhause bleiben und fernsehen.
Zeichne ein Baumdiagramm und rechne deine Gewinnchancen aus, zuhause bleiben zu dürfen.